Skip to main content Skip to page footer

Barhufbearbeitung bei Spatpferden (Bianka Wernick)

Definition Spat

Unter Knochenspat (Osteoarthritis und Periostitis) versteht man eine degenerative Erkrankung der unteren Sprunggelenkabteilungen des Pferdes. Betroffen sind hauptsächlich das untere Intertarsalgelenk, das Tarsometatarsalgelenk und gelegentlich auch das obere Intertarsalgelenk.

Die Erkrankung beginnt meist an der vorderen-inneren (dorsomedialen) Fläche der Abteilungen und dehnt sich dann oft auf die Vorderfläche der Gelenke aus.

Spat gilt als häufigste Ursache für Lahmheiten, die vom Sprunggelenk ausgehen.

Sprunggelenk

Das Sprunggelenk besteht aus mehreren verschiedenen Gelenken, es ist ein zusammengesetztes Gelenk.

Körpernah (proximal) befindet sich ein größeres Gelenk (Tarsocruralgelenk = Knöchelgelenk), wo die Hauptbewegung stattfindet.

Distal sind mehrere kleinere Gelenke gelegen, die durch straffe Bänder verbunden und flexibel fixiert sind.

3 Spat-Formen

  1. Knochenspat
  2. Sehnen- bzw. Schleimbeutelentzündung (Tendinitis / Bursitis) des inneren Schenkels des vorderen Tibia-Muskels (Musculus tibialis cranialis)
  3. Unsichtbarer Spat: Ähnelt dem Knochenspat, lässt sich aber röntgenologisch (noch) nicht nachweisen.

Entstehung

Besonders betroffen sind ältere Pferde, die häufig galoppiert werden (Springpferde, Westernpferde). Aber auch Gangpferde erleiden bei hohen Aktionen Stauchungen und Rotationen der Gelenkknochen, außerdem besteht ein starker Zug an den Ansätzen des oberen Tarsalbandes (Lig. Tarsi dorsale). Bei Zugpferden führen vor allem asynchrone Bewegungen der Sprunggelenksknochen zu einer Erkrankung. Auch unregelmäßige Stellung der Hintergliedmaßen wie Säbelbeinigkeit, Kuhhessigkeit sowie schmale, dünne Sprunggelenke (Quarter Horse) sind besonders anfällig, da starke Fehlbelastungen auftreten.

Weitere Ursachen sind u.a. Imbalancen oder Mangel an Mineralstoffen oder Proteinen, die verantwortlich sind für eine gestörte enchondrale Verknöcherung.

Symptome

Die Lahmheit entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Zu beobachten ist eine Verstärkung bei Mehrarbeit sowie eine Besserung nach Ruhezeiten. Leistungsabfall sowie Wendeschmerz sind zu beobachten. Die betroffenen Pferde zeigen sich steif, wenn sie den Stall verlassen, laufen...

Dieser Artikel ist Bestandteil der Tagungsmappe der 4. Huftagung der DHG e.V. Die Tagungsmappe (44 Seiten) kann zum Preis von 10 Euro bei uns bestellt werden.

Jetzt kaufen