Skip to main content Skip to page footer

Neue Ansichten und Wege in der Behandlung des Hufkrebses (Astrid Arnold)

Hufkrebs ist eine irreführende Bezeichnung für diese Huferkrankung. Die Bezeichnung wurde aller Wahrscheinlichkeit nach einmal gewählt, weil die Wucherungen an derart erkrankten Hufen eine Gewebeentartung, wie sie bei einer Krebserkrankung vorkommt, vermuten ließen. Hinzu kommt, dass die Behandlung und Heilung dieser Erkrankung, wenn überhaupt dann meist nur schleppend vorangeht. Viele Pferde sind und bleiben wegen dieser Erkrankung und wegen der damit verbundenen Schmerzen dauerhaft unbrauchbar bzw. werden euthanasiert.

Beim Hufkrebs handelt es sich jedoch nicht um ein tumoröses Geschehen, wie der Begriff Krebs nahe legt, sondern um eine chronische Hypertrophie der Lederhäute. Als deren Ursache ist ein Infektionsprozess anzusehen, das auslösende Agens ist unbekannt.

Hypertrophie beschreibt die Vergrößerung eines Organs oder eines Gewebes durch die Vergrößerung der Zellen. Im Gegensatz zur Hyperplasie ist die Anzahl der Zellen dabei konstant. Die Vergrößerung der Zellen ergibt sich nur durch die vermehrte Syntheseleistung (hypertroph = überernährt), nicht aber durch Zellschwellung. Die Hypertrophie kann sich nach Wegfall des Stimulus wieder weitgehend zurückbilden.

Die korrelative Hypertrophie wird durch Überproduktion oder Zufuhr von Hormonen verursacht.

Die Aktivitätshypertrophie ist die natürliche Anpassung an eine physiologische Mehrbelastung – z. B. Muskelwachstum durch Training.

Die kompensatorische Hypertrophie ist die krankhafte Anpassung aufgrund einer pathologischen Mehrbelastung.

Diese kompensatorische Hypertrophie wird aller Wahrscheinlichkeit nach durch die vorliegende Infektion ausgelöst. Infektionen entstehen, wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, sich in ihm vermehren und eine Reaktion des Immunsystems auslösen. Ob es zu einer schweren Infektion kommt, hängt auch davon ab, ob der verursachende Erreger gut an den betreffenden Organismus angepasst ist. Es braucht ein Agens – also eine wirkende Substanz (oder auch verursachende Kraft) – um die Infektion auszulösen.

Als auslösendes Agens für den Hufkrebs wird allgemein eine vernachlässigte Hufpflege angesehen. Auch unsaubere Haltung gilt als Ursache für Hufkrebs. Obwohl man diesen Bedingungen durchaus Beachtung schenken muss, sind die Ursachen jedoch auch noch anderweitig zu suchen. Wie sonst kann es sein, dass sich so viele Pferdebesitzer, trotz sauberster Haltung und regelmäßiger Hufpflege, mit dieser Erkrankung konfrontiert sehen.

Es scheint sicher zu sein, dass ein Zusammenhang zwischen Bovinem Papillomavirus und...

Dieser Artikel ist Bestandteil der Tagungsmappe der 3. Huftagung der DHG e.V. Die Tagungsmappe (54 Seiten) kann zum Preis von 10 Euro bei uns bestellt werden.

Jetzt kaufen