Die natürlichen Grenzen am Bockhuf aus der Perspektive der F-Balance (Andi Weishaupt)
Ausgangslage
Das Pferd, welches individuell ist und welches individuell betrachtet werden soll, hat verschiedenste Gliedmaßenabweichungen. Wir werden darauf trainiert, dass wir korrekte Stellungen erkennen und dahin arbeiten. Es geht soweit, dass wir nicht mehr zwischen Stabilisation und Korrektur unterscheiden können. Dieser Unterschied ist m.M. sehr wichtig um dem Pferd ein komfortables Laufen zu ermöglichen (Bild 1).
Jeder Huf hat natürliche, individuelle Grenzen. Diese aufzuzeigen ist mein Ziel im Vortrag. Der Huf hat medio/lateral kaum Spielraum, in dem man in korrigieren kann. Beachtet man die natürlichen Grenzen nicht, werden die Gelenkspalten und somit die Knorpel in Mitleidenschaft gezogen. Die Gelenke der unteren Gliedmaße sind Scharniergelenke, welche beim ausgewachsenen Pferd kaum Bewegung, medio/lateral zulassen (Bild 2).
Dorsal/palmar sieht es anders aus: die Scharniergelenke lassen sehr viel Spielraum zu. Die Studie von Dr. Sven Reese, Universität München und Franziska Grant, Universität Leipzig, belegt, dass sich eine Sehne erst nach 15% Verlängerung irreversibel verändert.
Riemersmera 1996, hat die Sehnen in der Bewegung vermessen. Die Ergebnisse waren folgende:
• OBS 16 % Dehnbarkeit,
• Musculus interosseus (Fesselträger) 10% Dehnbarkeit und die
• TBS 20% Dehnbarkeit.
Gehen wir bei der TBS von 50cm länge aus, sind das 10mm die die Sehne ohne Probleme ausgleichen kann.
Für uns Hufbearbeiter heißt das, dass wir bis 10% palmar verändern können ohne die Sehnen zu überlasten...
Dieser Artikel ist Bestandteil der Tagungsmappe der 13. Huftagung der DHG e.V. Die Tagungsmappe umfasst 90 Seiten mit vielen Abbildungen. Die unterschiedlichen Referenten haben ihre Kernaussagen zur Bearbeitung von steilen Hufen/Bockhufen zusammengestellt. Sie kann zum Preis von 18 Euro bei uns bestellt werden.