Hufgeschwüre und Lahmheiten
Elli, Haflinger Stute, 16 Jahre
Haflingerdame Elli wurde 2002 geboren und quälte sich seit vielen Jahren mit Hufproblemen herum. Kennengelernt hat der betreuende Huforthopäde Elli 2018 und vor allem vorn rechts eine mehr als entwicklungsfähige Hufsituation vorgefunden.
Vorausgegangen war eine Zeit mit ständigen Hufgeschwüren und Lahmheiten, wechselnden Hufschmieden, mal mit
Eisen, mal ohne und der Diagnose einer chronischen Hufrehe.
Der erste Besuch war am 4. April 2018 und es entstanden nachfolgende Bilder:
Nach Abnahme der Hufeisen kam Folgendes zum Vorschein...
Obwohl die Zehenwand so erstaunlich verbogen ist, gibt es keine aufgerissene Blättchenschicht in diesem Bereich. Ist das Hufbein so verbogen, oder die ganze Struktur gestaucht?
Unabhängig davon: Nach Hufrehe sieht das eigentlich nicht aus.
Am besten machen wir ersteinmal eine solide "Grundbearbeitung":
Beide Seitenwände waren sehr stark unterhöhlt, im Zehenwandbereich wurden die ganzen losen Wandbereiche entfernt und alles halbwegs "sicher" hinterlassen. Anlass zur Hoffnung und richtig motivierend: Elli reagierte im gesamten Sohlenbereich nicht auf die Abdrückzange und lief nach der Eisenabnahme und Bearbeitung besser als vorher.
Zweiter Termin am 24.5.2018: Elli hatte zwischen den Bearbeitungsintervallen keine Laufprobleme und auch keine neuerlichen Hufgeschwüre.
10.Oktober 2018: Bei Elli hat sich jetzt in der Zehenmitte ein ordentlicher Riss gebildet. Es gab dann gleich ein heftiges Hufgeschwür, die Besitzer haben das aber selbst mit Sauerkrauverbänden kuriert.
Gut zu erkennen: Durch das Fehlen des medialen Zehenwandabschnittes ist der Hebel auf die Zehenmitte einfach zu groß geworden und die Hornlkapsel hat in der Mitte nachgegeben.
Die Bearbeitung gibt Anlass zur Hoffnung, dass dies ein einmaliges "Auseinandergehen" der Zehenwand sein wird - mal sehen wie sich das entwickelt.
3. März 2020: Die Hufe haben sich wirklich toll entwickelt und bis heute hat es keinerlei Probleme mehr mit Hufgeschwüren oder Lahmheiten gegeben.