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Blutige Kronrandspalte - Ganymedes

Vorgeschichte

Ganymedes, ein 8-jähriger Warmblut-Wallach, wurde erstmalig 4-jährig beschlagen, da zu diesem Zeitpunkt seine Karriere als Sportpferd beginnen sollte. Bis dahin zeigte Ganymedes, laut Aussage seiner Besitzerin, keine Hufprobleme. In der Zeit danach bildete sich auf der Innenseite des linken Vorderhufes eine Kronrandspalte, die Ganymedes auf seinen nächsten 4 Jahren mal blutend mal ohne auffällige Beschwerden begleitete.

Die Besitzerin suchte Hilfe bei verschiedenen Hufschmieden. Unterschiedliche Beschläge und Techniken wurden ausprobiert, letztlich ohne Erfolg. Ganymedes konnte im letzten Jahr nicht mehr gearbeitet werden. Der Spalt wurde mit einer Eisenplatte überschraubt, um ein weiteres blutiges Einreißen zu verhindern.

Abhilfe durch Barhufumstellung?

Die Besitzerin entschloß sich angesichts der verfahrenen Situation dazu, Ganymedes durch einen Huforthopäden bearbeiten zu lassen. Zum ersten Termin, hatte sich die geschraubte Eisenplatte bereits vom Huf gelöst. Aus der Kronrandspalte hatte es wieder zu bluten begonnen. Der Huf war mit einem Stegeisen mit zwei Aufzügen beschlagen.

Die Eisen an beiden Vorderhufen wurden abgenommen und die Hufe nach huforthopädischen Prinzipien bearbeitet. Ganymedes erhielt die Erlaubnis zum Koppelgang, im übrigen war jedoch weiterhin Schonung angezeigt.

Ganymedes linker Vorderhuf mit Kronrandspalte vor der Eisenabnahme

Die tief mit Fäulnis besetzten Wände beidseits der Kronrandspalte hielten nur wenige Tage stand und brachen aus. Die Besitzerin war gebeten worden, die Huforthopädin über alle Entwicklung auf dem Laufenden zu halten. Der Huf konnte so, entsprechend der neuen Situation, erneut bearbeitet werden, so dass negative Auswirkungen verhindert werden konnten.

Insgesamt zeigt sich, dass sich die Hufsituation mit der Eisenabnahme und von Beginn der huforthopädischen Bearbeitung an, entspannte. Der Kronrandspalt schloss sich, als hätte er nur auf diese Gelegenheit gewartet.