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Zu weiche hufe, splittern und bröseln..

Hallo Ihr!
Ich hoffe sehr, dass mir jemand helfen kann.
Da ich im moment keine digicam habe o.ä. kann ich keine Fotos machen, aber ich hoffe ich kann es beschreiben:
Also, mein Walach hatte früher einmal Hufkrebs (vor ca. 10 Jahren). Seit dem hat er super weiche Hufe, welche bis knapp vorm Kronrand einreißen. Dazu hat er starke Strahlfäule. Ab und zu tritt er sich dann noch sein Eisen ab und dann ist alles wieder knapp vorm verzweifeln. Letztens hatte er dann auch noch zu enge eisen bekommen, was alles noch schlimmer gemacht hat. Große Stücke huf sind rausgebrochen etc...
Was tun? Bis jetzt habe ich folgendes an "Mittelchen" versucht: Pedocrom (schutz vor eindringende Feuchtigkeit), Hufkräftiger (fett), anderes Einstreu, seit ca. 1 monat füttere ich nun auch noch Biotin+Zink. Wird es helfen? Wie sieht es aus mit folgenden"mittelchen"?: Lorbeeröl auf Kronrand, Keralit, Melkfett+Kupfersulfat u.ä. ?! Bitte gebt mir einen Rat! Viele haben mir Barhuf empfohlen, aber was dann? Kunstbeschlag zum draufkleben? Hufschuhe?
Ich bin wirklich ratlos!
Hoffe auf baldige antwort, manu

Re: Zu weiche hufe, splittern und bröseln..

Wenn sich in der Hornkapsel Risse oder Spalten befinden ist die Ursache immer in einer Asymetrie des Hufes zu finden. Wenn etwas reißt, sind ungünstige Züge, Drücke, Hebel etc. am Werk. Der Huf muß in seiner Form korrigiert werden. Strahlfäule kann der Vorläufer von Hufkrebs sein. Auch dies entsteht durch falsche Belastung(z.B. eingerollte Trachten). Eine Korrektur am Barhuf wäre hier sinnvoll.
Nehmen sie Kontakt zu einem Huforthopäden in ihrer Nähe auf.
Mittelchen helfen hier nicht mehr, man muss zunächst die o.g. Ursachen beheben.

Mit freundlichen Grüßen

Anette Fink

Re: Zu weiche hufe, splittern und bröseln..

Hallo Manu,

wie Anette schon geschrieben hat, sind hier Scherkräfte am Werk, die den Huf Deines Pferdes immer wieder einreißen lassen. Ist er beschlagen, so kommt es nicht selten zu Kronspalten oder Rissen, da man durch das Eisen versucht die hebelnden Seitenwände "stabiler" zu machen, was natürlich nicht funktionieren kann, da der Eisenbeschlag keine Hufmechanik zuläßt. Da aber nun mal Hebelkräfte auf den Huf weiterhin aufgrund seiner unphysiologischen Stellung einwirken, da die Ursache nicht behoben wurde sondern wie von Anette auch gesagt, nur die Symptome, reißt der Huf halt an anderer Stelle (zB. am Kronrand) ein. Je öfter Dein Pferd sich die Eisen runtertritt, um so schwieriger wird es werden, die selbigen wieder zum Halten zu bringen.

Ich kann Dir auch nur raten, einen HO in Deiner Nähe zu kontakieren und mal zu hören, was der oder die dazu zu sagen hat. Meistens kommt so etwas mit Geduld und Zeit wieder in Ordnung. Und danach? Warum keine Hufschuhe zum Beispiel? Mein Pferd kommt damit bestens zurecht und geht damit alle Arten im Gelände oder auch Dressur.

Viele Grüße
Gabi Klaassen

[%sig%]

Re: Zu weiche hufe, splittern und bröseln..

Hallo Manu,
ich habe fast das gleiche Problem! Meine Pferd kam 3 jährig mit Strahlfäule von der Weide, dann diagnostizierte mein Schmied 5 Monate später Hufkrebs und riet mir, das Pferd zu beschlagen, damit der Huf vom Boden wegkommt und Luft an den Strahl kommt. (da ging das mit den Fehlern los...) 1/2 Jahr später bekam sie ein wulstiges Saumband....und das Ende war, daß ihr letztes Jahr im Frühjahr die Hufe vom Saumband abwärst aufrissen. Dann hat der TA unter Vollnakose die Hufe an den Rissen bis auf die Lederhaut ausgeschnitten (da sie sonst nicht zusammenwachsen täten), dann wurde sie ortopädisch beschlagen, wir waren in der Tierklinik (die Hufe rissen nach 4 Wochen wieder auf), die wollten dann den Hufkrebs operieren (was ich nicht gemacht habe)....na ja, am Ende letzten Jahres hatten mir 5 Tierärzte und 3 Schmiede "das Handtuch geworfen". Da ich zu diesem Zeitpunkt schon weit mehr ausgegeben hatte, als das Pferd gekostet hat, habe ich, entgegen der Meinung sämtlicher Schmiede einfach die Eisen abgenommen und wollte der "Natur freien Lauf" lassen. Da das Pferd dann ganz 6 Wochen, zwar autschig lief, aber lief, ließ ich dann mal eine HO nach Biernat nach den Hufen schauen. Und schau an: Es wird wieder.......!!!!!!!!!!!! Ich reite mein Pferd sogar gelegentlich. Zwar nur einmal die Woche, da ich den Hornabrieb vermeiden muß, damit die HO alle ´3 Wochen auch etwas zum Korregieren hat, aber es wird. Ich bin gerade dabei, mir Hufschuhe zu besorgen, damit ich nach dem Sommer (solange lasse ich mein Pferd auf Weide stehen) wieder reiten kann. Wenn Du nochm ehr wissen willst, kannst Du Dich ja melden. Ich habe den ganzen Verlauf seit der OP mit Bildern dokumentiert.
Viele Grüße Corinna

Re: Zu weiche hufe, splittern und bröseln..

Hi Manu!

Die anderen haben ja schon eine Menge gesagt. Da muss dringend was gemacht werden an den Hufen. Biotinzufütterung wirkt leider nur, wenn das Pferd einen Vitamin B-Mangel hat, sonst ist das "für die Katz". Hast du mal eine Blutuntersuchubng machen lassen? Um die Strahlfäule erstmal zu bekämpfen, bis jemand die Hufe in den Griff bekommt, würde ich empfehlen, die Sohle gründlich zu reinigen, eventuell mit Bürste und Wasser, abtrocknen und normales Blauspray, also Desinfektionsspray, auf die infizierten Stellen auftragen. Hilft prima! Es reicht das normale Blauspray aus dem Reitsportgeschäft. Wenn das nicht hilft, müsste man Jodoformäther nehmen (TA fragen), aber ich finde das Mittel zu stark. Natürlich sollte das keine Dauerlösung sein, sondern für ein paar Tage bis zum ausheilen!

LG und viel Glück

Re: Zu weiche hufe, splittern und bröseln..

Wenn ich höre (wie von Corinna geschrieben), daß die Risse bis auf die Lederhaut ausgeschnitten wurden, sträuben sich mir die Nackenhaare. Das ist so, als wolle man ein Loch schließen indem man es rausschneidet. Durch diese Vorgehensweise, manchmal wird auch direkt gefräst, hat die Hornkapsel noch weniger Zusammenhang und die Wände werden erstrecht weghebeln. Völlig Unsinnig!

Gruß

Anette Fink

Re: Zu weiche hufe, splittern und bröseln..

Hallo Anette,
in Nachhinein sträuben sich auch bei mir die Nackenhaare.....nur als der Huf aufriss und es auch noch geblutet hat, hat der TA mir erklärt, daß er das ausschneiden muß, damit der Huf von innen wieder zusammenwachsen kann. Da man das bei tiefen Verletzungen der Haut auch so macht, bzw. sagt, gab es für mich keinen Grund meinem TA nicht zu glauben. Man geht eben davon aus, daß sich Tierärzte auskennen..........
Dumm gelaufen, aber jetzt haben wir ja die Ursache erkannt. Nun geht es aufwärts
Viele Grüße Corinna

Re: Zu weiche hufe, splittern und bröseln..

das alleiniges ausfräsen des risses alleine nicht zielführend ist ist unbestritten.

hat der TA vielleicht nur versucht nekroses gewebe besser zu entfernen???

was ist aber, wenn der huf durch diese art von behandlung verstärkt dazu gereizt wird, narbenhorn als schutzschicht gegen bakterien und andere fremdköper zu produzieren, dass in folge durch nachwachsendes horn ersetzt wird??

für die hintergründe müsste somit der behandelnde TA befragt werden.

ist das nicht auch einer überlegung wert??