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winkel

wie müssen die winkel der vorder und hinerhufe sein?
grüsse
chris

Re: winkel

Sie müssen zu ihren jeweiligen Fesselständen passen.
Gradeinteilungen gibt es bei den Hufen nicht.

Mit freundlichemGrußJ. Biernat

Re: winkel

hallo,

dass kann nicht so ganz richtig sein: die knochen im huf sind bei jedem pferd gleich angeordnet! bei uns menschen sitzen auch alle knochen gleich im fuß. egal ob groß oder klein...
noch dazu, kann man ein "gebäude" nicht in der mitte aufbauen. wenn das fundament, die statik schon nicht passt, kann man am rücken machen was man will, stehen die hufe nicht völlig richtig kann man darüber kein gesundes pferd aufbauen. wie erklären sie sich das? es kann doch somit nicht egal sein, wie der huf steht und schon garnicht ausreichen, sich nach dem fesselstand zu richten?!

grüsse
chris

Re: winkel

Allerdings hat der eine schmale Füße, der nächste breite. Einer hat O-Beine, X-Beine oder grade Beine...... Die Ausprägung der einzelnen Knochen ist bei jedem Menschen natürlicherweise anders, ansonsten würden wir wohl alle aussehen wie geklont, oder?
So sind auch bei jedem Pferd die Knochen unterschiedlich aufeinander aufgebaut, man spricht wohl nicht umsonst von Pferden mit schräger oder steiler Schulter, oder Kruppe, von kurz oder lang - steil oder flach gefesselten Pferden usw..... Kurzer Rücken, langer Rücken etc....
So benötigt auch das Bein mit seiner dazugehörigen und aufeinander abgestimmten Knochensäule (dem Bein) einen genau dazu passenden Huf und der kann sich ausschließlich nach den Gegebenheiten richten, die ihm wiederum das Bein vorgibt. Ist doch logisch, oder? Grad- oder Winkeleinteilungen sind am Pferdehuf nicht nur nicht sinnvoll, sondern sogar schädlich, wenn bei der Hufbearbeitung nach diesen vorgegangen wird. Es sei denn, Du hast das Glück ein"geklont, perfektes Pferd" vor Dir zu haben, das mit einer optimalen Fessel ausgestattet ist.
Du siehst, es ist nicht egal, reicht aber völlig aus, sich nach dem Fesselstand zu richten.
MFG
Heike

Re: winkel

@chris:
diesen blödsinn verzapfen nur anhänger einer bestimmten hufbearbeitungsmethode, genauso wie die 30° haarlinie.

mich erinnern solche vorgaben furchtbar an diverse r..gesetze

worüber man beim fesselstand diskutieren kann ist ob der fesselstand am stehenden pfedr betrachtet werden soll oder der natürliche fesselstand herangezogen werden soll

Re: winkel

das stimmt so nicht. ein fingerknochen ist ein fingerknochen und auch ein schädelknochen sieht von mensch zu mensch nicht unterschiedlich aus...sonst wäre es wohl kaum möglich skelettreste zu sortieren. bei den knochen im pferdebein sieht es doch auch nicht anders aus. ob pony oder kaltblut, das hufbein oder strahlbein etc. sieht bei allen gleich aus! und wer etwas von knochen versteht, weiß, das der knochen nur dann heil bleibt, wenn er gleichmäßig belastet wird. alles andere ist pathologisch verändert oder?! so, nun nehmen wir mal an, das hufbein hängt in der kapsel. wenn gesund dann bei jedem gleich. wird nun die stellung verändert( und das passiert ja wenn man sich die unterschiedlichen fesselstellungen ansieht) verändert sich auch die lage des hufbeins...das heißt doch, dass die gewichtsverteilung auf das hufbein sich total verändert. und da könnt ihr mir nicht erzählen das das gesund ist...vielleicht könnt ihr mich vom gegenteil überzeugen!
ich gehöre keiner methode an, kann aber sagen, dass die methode von der hannes da wohl spricht am plausiebelsten ist und auch wissenschaftlich fundiert, wobei ich da über die biernat-methode etc. nicht wirklich was nachlesen kann. selbst wildschweine, rehe,etc.also alle freilebenden huftiere haben diese 30grad kronrandlinie (nicht haarlinie)was also soll daran falsch sein?
also was denn nun? wie bearbeitest du hufe hannes? entweder belastet oder natürlicher fesselstand??? weißt du denn wie der natürliche fesselstand aussieht???

Re: winkel

Hallo!

Chris: Warum haben Menschen so unterschiedliche Gesichter, wenn sie doch alle den exakt gleichen Knochenaufbau haben? Und warum kann man aus einem skelettierten Schädel das ehemalige Gesicht eines Menschen rekonstruieren, wenn die Knochen bei jedem gleich sind, wie Du behauptest? Würden wir dann nicht alle aussehen wie eineiige Zwillinge?

Jetzt zu den Hufen (am Beispiel meines Pferdes):
Mein Pferd hat einen steilen und einen etwas flacheren Vorderhuf. Das hängt jedoch nicht mit einer falschen Hufbearbeitung zusammen, die dazu geführt hat. Wenn man die Röntgenbilder beider Beine aufeinander legt, kann man sehr deutlich erkennen, daß beim steileren Fuß die Knochen vom Kronbein bis zum Fesselgelenk in einem etwas anderen Winkel aufeinander stehen als bei dem anderen Bein.

Bei optimal zum Fesselstand passenden Hufen, ist es bei meinem Pferd also so, daß ein Huf in der Winkelung der Zehenwand etwas steiler ist als der andere. Wenn man hier (wie es mein früherer Schmied getan hat) versuchen würden dem Huf einen flacheren Winkel anzuarbeiten, hebelt nur die Wand ab etwa der Mitte des Hufes weg. Der Huf selbst wächst jedoch in den ersten Zentimetern weiterhin passend zum Fesselstand aus dem Kronrand.

Aus Deinem Text entnehme ich, daß Du ausschließlich von der Lage des Hufbeins ausgehst. Sicher ist die Lage bei allen Pferden gradmäßig fast identisch, jedoch sollte der Huf nicht nur der Lage des Hufbeins angepaßt sein, sondern dem gesamten Aufbau der unteren Beinknochen. Nur so wird es dem Pferd ermöglicht optimal zu laufen.

Re: winkel

@chris;
ich arbeit nach dem natürlichen fesselstand (siehe wartin)
die strassersche methode ist die wissenschaftlich fundierteste, sondern die in deutschland vor jahren einzige als neu pubpliziert.
wenn du die englischsprachige lit von strasser liest, widerruft sie schon manchmal den definierten winkel von 45°.
ausserdem zitierst sie nachweislich bergys und iovniceks analysen und studien von wilkdpferden ohne diese beiden personen zu erwähnen

bitte sei nicht betriebsblind, das hilft keinem

Re: winkel

Wieder eine sehr interessante Diskussion...

Die Lage der Knochen, Form und Umfang, Länge und Breite variieren immer - daran gibt es nicht zu rütteln. Selbstverständlich sieht ein Strahlbein aus wie das andere - zumindest oberflächlich betrachtet. Über die Nutzung der Gliedmaße z.B. können Sehnen und Bänder, genau wie eine Veränderung der Winkelung, dieses Strahlbein individuell (ver)formen.

Also am Ende ist nichts ist gleich - nur vergleichbar (anatomisch).

Nehmen wir das Beispiel eines Hufes mit verkürzter Beugesehne (Flexion), wir wissen, dass sich aufgrund dieser Fehlstellung vier unterschiedliche Hufe entwickeln. Was ist denn nun sinnvoll?

Ihrer Meinung nach sollte über die Bearbeitung (also optische Angleichung) eine Annäherung vollzogen werden? OK - dann nimmt man allerdings permanent massive und schädliche Veränderungen vor, die eskalieren und den Bewegungsablauf so nachhaltig stören, dass Verspannungen und Blockaden folgen - von den massiven Reizen für Sehnen, Gelenke und Bänder abgesehen. Kling nicht gut oder?

Was aber, wenn ich dafür sorge, dass der Huf gleichmäßig belastet wird, gesund und ohne Stress wachsen kann und dabei seine Tragefunktion optimal erfüllt. Auf mich macht das einen plausiblen Eindruck. Der Bewegungsablauf scheint so (das sind subjektive und praktische Erfahrenswerte) am wenigsten gestört zu sein.

Mir jedenfalls scheint, dass die meisten Probleme da entstehen, wo der Mensch der Natur zu sehr nachhilft (hier spreche ich ganz bewußt die Reparatur an den Hufen an) - auch die Korrektur, die eine Norm als Ziel hat.

Übrigens, was bitteschön ist natürlich in bezug auf den Fesselstand - das was und die Natur vorgibt, das was wir sehen oder das was wir gerne sehen würden - oder vielleicht das was der ein oder andere (mehr oder weniger selbsternannte) Spezialist in seiner stillen Kammer erforscht hat?

Neben der Form, der Funktion und auch der Symmetrie der Hufe, geben uns Muskulatur, Zustand der Sehnen und Bänder und auch der harmonische Bewegungsablauf Auskunft darüber.

Ergo... nichts, absolut nichts am Pferd kann ich mit Formen und Normen versehen und erwarten das es passt - nicht ohne Konsequenzen. Das wäre zu einfach.

Beste Grüße
Michael

Re: winkel

*G* Michael:
ich hab im letzten monat rund 15 pferde, die nach biernat betreut werden gesehen und mit meiner angewendeten vorgehensweise des natürlichen fesselstandes unter berücksichtung der med/lat balance abgecheckt. und es war stimmig und hat gepasst.

wobei die nach strasser bearbeiteten hufe nur in rund 2/3 der fälle stimmig waren und der rest eindeutige probleme beim beim ab und auffussen hatte und auch windrisse etc zeigten.

aber ich glaub, dass es nicht auf die dahinter stehenden theorien ankommt, sondern auf den erfahrenen, mitdenkenden hufbearbeiter, egal aus welcher richtung auch immer, der im richtigen moment, das für das pferd richtige tut.

Re: winkel

Hallöchen,

möchte eigentlich nur kurz dazu anmerken, daß zb Gerichtspathologen anhand unterschiedlicher Gesichtsknochen (ja KNOCHEN) Gesichter rekonstruieren, um zb Brandopfer identifizieren zu können.

Soviel zum Thema jeder Mensch hat die gleichen Knochen...

LG Anne Volz

Re: winkel

ich denke, dass nur leute, die von strasser beeinflusst sind, diesen wahnwitzigen ideen eines normhufes nach statistischen werten anhängen, das nicht begreifen wollen/dürfen/können.

mein eigenes beispiel: meine linken figer sind durch langejahres gitarrespielen länger als die finger der rechten hand. chris: muss ich sie jetzt abschneiden?

Re: winkel

chris, ich verstehe deine aussage so: die grundfunktion jedes knochens bei jedem tier ist gleich (also z.b. strahlbein als umlenkung/übersetzung, hufbein als letztes glied der knochensäule vor der übertragung der last in die hornkapsel), ergo gibt es auch für jede funktion die ideale form, stellung, winkelung etc...
stimmt, denn naturgesetze wie z.b. das hebelgesetz sind nicht "interpretationsfähig".
dummerweise richtet sich aber die natur (des pferdekörpers) nicht immer in idealer weise an diesen gesetzen aus (angeborene "fehlstellungen" und daraus folgende "minderfunktionalität") und wird aus diesem ideal durch verschiedene manipulationen zusätzlich rausgedrängt ( haltung, nutzung, hufbearbeitung...)
daraus folgt, daß man kurz gesagt zwar das ideal (so man es denn kennt) anstreben, aber nur das optimum erreichen kann. dies vor allem auch in bezug auf körpereigene ausgleichsmechanismen, die man allzuschnell aushebelt, wenn man dem ideal allzusehr und "ohne rücksicht auf verluste" nahekommen möchte.
um´s mal mit dem beispiel von michael zu verdeutlichen: wenn das tier unterschiedlich gewinkelte vorderhufe besitzt, also zumindest in einem huf vom ideal in richtung "steil" abweicht, so hat dies für die ideale funktionalität des gesamtorganismus durchaus zunächst negative folgen (die seite des pferdes mit dem steileren huf ist z.b. durchgehend die "schlechtere", also die, in die sich das tier schlechter biegt). es wäre also prinzipiell wünschenswert, diese fehlstellung zu beseitigen und somit die volle beweglichkeit wiederherzustellen. gleichzeitig ist aber ebenfalls bekannt, daß, wenn man mit der entsprechenden hufbearbeitung zu weit in richtung ideal geht, sich "folgeschäden" zeigen, die die beweglichkeit des tieres wiederum beeinträchtigen. >aufweitung des wandhornes im zehenbereich, loslösung des hufbeinträgers, im schlimmsten falle auch erkrankung/zerstörung der sehnenstrukturen tb, je nach umfang der manipulationen.
hier werden also durch zu starke manipulationen am huf verschiedene mechanismen, die im o.g. fall auch ausgleichend (elastifizierend) wirken, ausgehebelt und die gesamtlage eher verschlimmert.
wenn man also mal von einem prinzipiellen bedarf der pferde/huf- natur nach menschlichem korrektiv ausgeht (jeder, der hufe bearbeitet, tut dies), kann man sich weder streng am ideal der mechanisch perfekten, ideal gewinkelten "apparatur huf", noch streng am natürlichen istzustand ausrichten, sondern muß hier das ideal der "goldenen mitte" anstreben, welche gleichzeitig das optimum für das tier darstellt. hier also angleichung der hufe in einem maße, das keine folgeschäden zeitigt, aber dennoch die mechanik verbessert. im übrigen dürfen solche fehlstellungen nicht allzu hufzentriert gesehen werden, denn gerade in einem falle wie dem genannten bringt reine hufbearbeitung meist sehr wenig, nur, wenn gleichzeitig der rest des pferdekörpers betrachtet und behandelt wird (auflösung des "alten" einseitigen bewegungsmusters), hat die manipulation am huf eine chance, eine echte und dauerhafte verbesserung zu zeitigen.
gruß,
ag

Re: winkel

@julia: ist ein huf steiler als der andere, überträgt sich das auf das ganze pferd(knie,rücken etc.) und was dann gesundheitsschädigender ist, kannst du dir wohl vorstellen. mal absehen von dem falschen druck auf die gliedmaßenknochen. wenn jeder osteopath, chiropraktiker etc. denken würde"ach, der ist schief, dass lassen wir so, der ist schon immer so gegangen" dann würden heute viele verkrüppelte und kranke menschen rumlaufen (oder auch tiere)...
@hannes: ich bin weder betriebsblind, noch lasse ich keine anderen meinungen zu. warum sollte sie nicht die 45° widerrufen, ausschlaggebend sind die 30°...ich will nur eine plausible erklärung für einige sachen haben, die aber anscheinend nicht zu erhalten sind. wie gesagt hänge ich keiner methode an, es ist aber die einzige die mir alles erklären kann und die einzige die hufrollenentzündung und hufrehe heilen kann, komisch oder?! Wenn deine finger länger sind oder kürzer, dass beeinflusst dich in soweit nicht, dass du nicht darauf laufen mußt! ich habe selbst 2 pferde, die durch einige jahre beschlag, massive schäden davongetragen haben...und heute barfuß super laufen können. dies und einige andere storys zeigen mir, dass diese richtung nicht falsch sein kann...wobei hier in der nähe ein stall ist, wo 30pferde nach biernat ausgeschnitten werden und alle so langsam bockhufe kriegen, wenn der bearbeitende nun wissen würde wie bockhufe aussehen, hätte er sie doch nicht extra so geschnitten oder???
@michael: zuerst muß ich sagen, dass beugesehnen sich nicht verkürzen können-da kannst du auch ärzte fragen...der so oft falsch interpretierte zug an der beugesehne ist nichts anderes als anspannung der muskulatur (als folge von schmerzen in den hufen) durch die anspannung wird die sehne soweit gezogen, bis sie wieder die stabilität hat die sie zum stützen und federn braucht.
die blockaden und verspannungen die ein pferd entwickelt um seine gliedmaßenstellung zu verändern, werden wohl leider nicht gesehen. aus heiterem himmel verändert sich ein pferd nicht in der statik. Sicherlich ist es wichtig sich nach der vorgabe der natur zu richten, wobei bei der heutigen haltungsbedingung wohl kaum ein pferd auf gesunden beinen steht. nicht umsonst müssen ja so viele hufbearbeiter durchs land ziehen.
@anne: du hast ja recht, trotzdem haben die knochen doch alle die gleiche funktion. und speziell das hufbein wird falsch belastet, wenn der huf zu steil ist. die empfindliche aufhängung wird massiv gezerrt
@agrajag: ich denke das du mit hufbeinträger die Lamellenschicht meinst oder? eine sehenstrukturzerstörung ist nur dann möglich, wenn sie aus dem natürlichen gleichgewicht gebracht wird und übermäßigen belastungen standhalten muß. und das passiert, wenn der huf unnatürlich steil stehen muß...
deinem text entnehme ich, dass du dich den wünschen der besitzer anpasst- wie wäre es denn aber, wenn du mal ans pferd denken würdest??? nicht nutzbar machen, sondern gesund erhalten ist doch wohl richtiger!
by

Re: winkel

Hallo Chris,
Sorry, aber Beugesehnen können sich sehr wohl verkürzen!!
Ab dem Karpalgelenk ist das Bein nach unten hin nicht mehr mit Muskeln versehen. Fakt!
Na, wenn dein letzter Satz nicht doch auf eine bestimmte Methode hindeutet, dann fress ich n Besen.
Gr Sabina

Re: winkel

Muß auch meinen Senf dazu geben :o)))

Gesetzt den Fall, ich habe ein Pferd, welches ein 1000 %ig exaktes Exterieur hat (hat jemand so ein Pferd???? *g*), kann ich natürlich hergehen, und die Winkel messen, und dann weiß ich wie sie sein müssen (eben beim 1000%igen Pferd).
Da es aber so ein Wundertier niemals nicht geben wird, glaub ich nicht, daß wir uns trauen können, irgendwelche Angaben in dieser Richtung zu machen.

Denn leider (oder zum Glück) sind wir Unikate, Lebewesen, die sich auch mal verändern. Und dann paßt alles nicht mehr zusammen....
Sorry, meine laienhafte Meinung, die sich aber auch in meinem Beruf immer wieder bestätigt, und was ich verzweifelt versuche, den Lehrlingen begreifbar zu machen!!! :o)

Ciao
Claudia

Re: winkel

Hallo Chris,
die Beugesehnen neigen wie alle Sehnen zur Retraktion, sprich sie verkürzen sich, wenn sie die Gelegenheit dazu erhalten. Prinzipiell kann eine Sehne, die sich verkürzt hat, auch wieder gelängt werden, es muss hierfür nur die entsprechende Kraft aufgewendet werden. In bezug auf den Fuß des Pferdes gibt es deshalb ein Problem. Der Antagonist zum Zug der Tiefen Beugesehne ist die Hornwand (i.e. die Zehenwand). Die Kraft, die man zum Längen braucht, wirkt damit gleichermaßen auf die Beugesehne sowie die Hornröhrchen und Hornblättchen der Zehenwand. Letztere erweisen sich dabei als der schwächere Part. Die Zehenwand verbiegt sich, die Blättchenschicht zerreißt, sofern versucht wird, ein Hufbein, welches sich in einer Flexionsstellung eingerichtet hat, in einen idealen Winkel zum Boden zu bringen.
Wenn Sie sich die Kraft vergegenwärtigen, die dabei auf den Hufbeinträger einwirkt, können Sie mir vielleicht folgen, wenn ich behaupte, dass eine solche Korrektur ziemlich Reheförderlich ist. Niemand behauptet, dass ein Sehnenstelzfuß ein ideales Fundament für eine Pferdegliedmaße ist (die Folgen für den Gesamtorganismus haben Sie angesprochen) - dennoch wird die Angelegenheit durch die Maximierung der Belastung auf den Hufbeinträger und durch die ungünstige Verformung der Hornkaspel nicht gebessert.
Bitte überlegen Sie sich meine Argumente.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch

[%sig%]

Re: winkel

@sabina: die beugesehne geht in einen muskel über, ich habe nie behauptet das unterhalb des karpalgelenkes muskeln sitzen...guten appetit, ich hoffe der besen schmeckt. der letzte satz meiner letzten antwort ist meine persönliche einstellung!

Re: winkel

hallo chris, in bezug auf nutzbar machen versus gesunderhalten solltest du meinen beitrag vielleicht nochmals in ruhe durchlesen...

so, die tb geht zwar teils "in einen muskel über", zum anderen besitzt sie jedoch auch eine bandartige funktion im verlauf über das unterstützungsband derselben, besteht in diesem teil also ausschliesslich aus sehnen/bandgewebe ohne anhängende muskulatur.
und dieser bandanteil der tb kann sich durchaus dauerhaft verkürzen. erst diese verkürzung führt zum sehnenstelzfuss, der reine sehnenanteil, also die über muskulatur verbundene struktur überhalb der bandartigen würde dies nicht bewirken, weil du in ebendem muskel immer noch locker genug "längungskapazität" hast. entsprechend wird bei der chirurgischen behebung des bockhufes beim fohlen auch das unterstützungsband der tb durchtrennt.
was die mehrbelastung der tb bei unnatürlicher steilstellung angeht, unterliegst du demselben irrtum wie auch schon in einer anderen diskussion: bevor der bandanteil! der tb durch das bei steilstellung des hufes folgende absinken der fessel zerstörerisch mehrbelastet würde, ist bereits die struktur des fesselträgers zum zerreissen gespannt. dazu muss man halt wissen, daß beide "fesselaufrichtende" strukturen, also sowohl tb als auch fesselträger zwar hinten über die fessel laufen, daß jedoch die tb am hufbein "hinten unten", die beiden äste des fesselträgers jedoch "oben vorne" festgewachsen sind. nachdem also die tb in beugerichtung des hufgelenkes und der fesselträger in streckrichtung des hufgelenkes beginnen, entspannt sich die tb bei beugung des hufgelenkes (teilweiser antagonismus von huf- und fesselgelenk in bezug auf tb-spannung), der fesselträger bei streckung.
ist so durchaus sinnvoll von der natur eingerichtet, denn die beugesehne dient hauptsächlich dem schnellen "fortkommen" des hufes vom boden (dadurch massgeblich unterstützt durch die vorspannende wirkung des bandanteils der tb, ansonsten müsste der muskel beständig in starker kontraktur verharren> riesen-energieverschwendung!), der fesselträger der elastischen winkelerhaltung der fessel.
besorg dir doch einfach mal eine gliedmaße (bis karpus/tarsus) beim pferdemetzger und zerleg sie, entsprechend wirst du diese beschreibung auch besser nachvollziehen können. :-)
gruß,
ag

Re: winkel >> chris

die aussage "die einzige die hufrollenentzündung und hufrehe heilen kann" ist schlichtweg ein marketinggag, den ich unter lüge einreihe.
ich könnte dir mindesten 3 gerichtanhängige verfahren nennen, wo diese methode zum letalen ende von ursprünglich gesunden pferden führte.
zu welcher gruppe zählst du dich eigentlich?? specki oder urban???

Re: winkel

Hallo,

ich kann mich nur Konstanze anschließen, kein Mensch hat behauptet, daß es ideal ist, wenn ein Pferd eine verkürzte tiefe Beugesehne hat.

Tatsache ist dennoch, daß es so etwas wie ein Verkürzen gibt, siehe zb auch die ganzen armen Frauen, die meinen sie müßten auf zu hohen Schuhen laufen und irgendwann nicht mehr anständig barfuß laufen können.

Desweiteren hatte ein Freund von mir verkürzte Sehnen- von Geburt an - an den Fingern, er kann die Hände nicht komplett strecken, da ihn dies im Alltag nicht behindert und eine OP nur soundsoviel Erfolg verspricht, läuft er inwischen schon ein paar Jährchen damit rum.

Sicherlich kann man während des Wachstums der TB einiges bwirken, doch beim erwachsenen Pferd geht da leider nicht mehr allzu viel, weshalb hat Konstanze bereits beschrieben.

Und auch muskulär sind meist relativ früh Grenzen gesetzt, sicherlich kann man einen Muskel, der verspannt ist behandeln und sicherlich kann dies etwas bringen, aber auch dies ist wieder ganz individuell unterschiedlich von Pferd zu Pferd.

Im übrigen haben auch die meisten Menschen unterschiedlich lange Beine, eins kürzer als das andere, bei dem einen ist es minimal, bei dem nächsten ist es deutlicher, zum Teil gibt es Menschen, die daraus resultierend massive Probleme mit Hüfte und Wirbelsäule bekommen.

Dieser Längenunterschied liegt tatsächlich in der Länge der Knochen, auch dies mag seinen Ursprung in der Kindheit haben, ist aber dann doch letztlich beim Erwachsenen nicht mehr zu ändern, man kann auch hier, wie beim Pferd nur den Schaden in Grenzen halten, indem man daraus resultierende Folgeschäden in Grenzen hält, zb über Physiotherapie.

Doch die wirkliche Ursache, das eine kürzere Bein kann man nicht mal eben schnell noch ein bissel wachsen lassen, genauswenig, wie man das andere zum Schrumpfen bringt.

Ähnlich ist es beim Pferd, sicherlich versuche ich soweit es irgend geht eine Stellung zu verbessern, indem ich die Hufe dem individuellen Optimum annähere, zb einen zu steilen Huf, auszutarieren, wie weit er vielleicht doch noch nachgibt, doch dies sanft und auf eine für das Pferd nicht schmerzhafte Art und Weise.

Mein Ziel ist letztendlich, Stellung und Bewegungsablauf möglichst zu optimieren, indem ich unter die Gliedmaßen ein möglichst ausbalanciertes Fundament "stelle", angepaßt an die individuellen Anforderungen.

Und sicherlich darf man auch die Folgeschäden nicht außer acht lassen, doch ich bin für Hufe zuständig, ich kann Besitzer nur bitten auch den Rest behandeln zu lassen, ob sie dies tun oder nicht, liegt letztlich immer in deren ermessen.

LG Anne

Re: winkel

@hannes: mal vorab: ich habe hier 2 lebende beweise das hufrehe heilbar ist...mit separation und rotation, abbau der hufbeinspitze, und eine freundin hat ein an hufrollenentzündung leidendes pferd (welches von jedem schmied, tierarzt aufgegeben wurde) und auch dies kann heute wieder schmerzfrei laufen, ohne immer steiler werdenden füssen und ohne nervenschnitt!
soll ich dir sagen wieviele pferde unnütz zum schlachter kommen weil die hufe falsch bearbeitet wurden??? ich weiß zwar nicht wie oft ich es noch sagen soll, dass ich keiner gruppe angehöre, aber wenn es dir dann besser geht, denk dir eine aus!!!

Re: winkel

Chris, worum geht es Dir überhaupt?

Re: winkel

@ michael: eindeutig um streit *g* und um kundenkeilen

bin ich froh, dass ich nicht in deutschland lebe

[%sig%]

Re: winkel

Zweifelt jemand daran, dass Rehe heilbar ist? Ich kenne viele geheilte Fälle - auch mit Hufbeinsenkungen ... allerdings ist eine 'abgebaute Hufbeinspitze' irreversibel.

Re: winkel

Hallo Chris,

kein Mensch hat angezweifelt, daß Rehe heilbar ist, ganz im Gegenteil...

Auch akute Entzündungen im Bereich der Hufrolle können abheilen, inzwischen können sogar dank Stoßwellentherapie die knöchernen Veränderungen des Strahlbeines teilweise verbessert werden.

Auch zweifelt kein Mensch daran, daß es Pferde gibt, die mit den von dir beschriebenen Winkeln (die übrigens sehr eindeutig der Methode nach Frau Dr. Strasser zugeordnet werden können) recht gut zurecht kommen, doch sind dies Pferde, die sowieso "von Natur aus" eine sehr flache Fessel haben, bei denen der Huf mit den genannten Winkeln dann eben übereinstimmt.

Doch solche Pferde würden auch bei uns Huforthopäden ebendiese flachen Hufe haben, wir züchten nämlich nicht etwa Bockhufe, wie du es nennst, sondern wir orientieren uns an dem jeweiligen Pferd. Bei den meisten die mir begegnen ist es leider so, daß sie im Verhältnis zu niedrige, untergeschobene, häufig auch noch eingerollte Trachten haben, - und ja, bei diesen müssen die Hufe steiler werden, dadurch die Trachten an Höhe gewinnen, oder besser die Hornkapsel muß wieder ebenso steil wachsen, wie das Hufbein sowieso schon ausgerichtet ist.

Wenn dabei ein "Bockhuf" rauskommt, dann war der auch schon vorher vorhanden (übrigens sehr schön am etwa 1. cm Horn, welches aus dem Kronrand wächst zu erkennen, wo ein Huf eigentlich hin möchte...), für einige sichtbar, für andere leider nicht...

Fallbeispiele dafür, daß sich auch nach 5 Jahren Bearbeitung der Hufe - orientiert an den von dir genannten Winkeln - sich diese beim erwachsenen Pferd eben nicht wieder "richtig" ausrichten, habe ich weiter oben bereits beschrieben.

Sehr schön zu erkennen war dies bei diesen Pferden an den massiv weggebogenen Zehenwänden, die eben schneller nachgeben als die Sehne (siehe wieder auch den Beitrag von Konstanze Rasch) und das "trotz" des bullnasigen Beraspelns.

LG Anne

Re: winkel

Hallo!

Hab jetzt erst die ganzen Beiträge gelesen und hab noch so´n paar Anmerkungen.
Natürlich hängt das Hufbein nicht bei jedem Pferd gleich in der Hornkapsel. Jedes Pferd hat eine individuelle Anatomie und somit sind die Kräfte wie sie auf den Huf einwirken und der Schwerpunkt auch von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Somit muß die Hufstellung auch den individuellen Gegebenheiten des jeweiligen Pferdes angepasst werden.
Wenn also jemand meint ein Hufbein kann nur in einem bestimmten Winkel unbeschadet in der Hornkapsel hängen dann hat der meiner Meinung nach den Denkprozess abgekürzt. Denn die Kräfte die von oben wirken sind bei jedem Pferd unterschiedlich. Der Hufwinkel wird demnach von der Anatomie des Pferdes gegeben und nur so kann es ohne Schaden (auch am Hufbein) in Balance laufen.
Wie man hört gehöre ich eindeutig nicht zur Strasserfraktion. Wollte aber doch wissen was an dieser Bearbeitungsweise dran ist. Habe deshalb die Tage einen Stall besucht an dem "streng" nach Strasser ausgeschnitten wird (auch Einsteller sind gezwungen ihre Pferde nach Strasser ausschneiden zu lassen). Dort stehen ca. 70 Pferde die alle so perfekt laufen sollen.
Hab mir dann die Pferde angesehen und festgestellt das von den 70 Pferden max. 20 Pferde wirklich so flach stehen. Bei den 20 Pferden waren zumindest einige dabei die ich auch flach (nach dem Fesselstand passend) gestellt hätte. Die Hufe der übrigen Pferde sahen so aus wie nach dem Fesselstand passend gestellte Hufe am Ende einer Hufpflegeperiode (mit etwas zu langer Zehe). So sieht das also aus wenn man hört "da ist ein Stall da, laufen alle Pferde nach Strasser".
Auch hab ich häufig von Problemen mit der Hufrolle gehört nachdem versucht worden war ein Pferd auf Strasser umzustellen. Und wen wundert´s!!
Hufrollenproblematik kann man heilen indem man durch die flacher gestellten Hufe die tb noch mehr spannt und somit noch mehr Druck auf das Strahlbein ausübt? Welche Logik?

Witzig finde ich auch wie die Frau Strasser in ihrem Video erst die Funktion der Eckstreben beschreibt (das sind die Bremsen des Pferdes bei tiefem Boden, "ach so" hab ich gedacht) und später zeigt sie wie sie fachgerecht zu entfernten sind. Da muß sich die Evolution wohl irgendwie vertan haben wenn die für nix gut sind, was?
Finde es allerdings immer wieder erstaunlich wie die Frau es schafft ihren blödsinn zu vermarkten. Das macht sie wirklich gut.

Aber was soll man sich aufregen. Wird bestimmt bald verboten.
Wie alle Sekten!!! (kleiner Scherz)

Gruß, Frank

Re: winkel

mir gehts eigentlich darum, zu erfahren, wieso und weshalb der eine so und der andere so die hufe bearbeitet...da man aber in den meisten fällen nur angegriffen wird, es behauptet wird, dass ich irgendeiner "sekte" angehöre, ist es wohl überflüssig beim DHG vernünftige antworten zu bekommen. das eine abgebaute hufbeinspitze sich doch wieder zubilden kann und auch verknöcherungen am carpalgelenk wieder abgebaut werden können ohne jegliche OP kann ich sogar anhand von röntgenbildern beweisen...
wenn ein hufbein nicht gleich in der kapsel hängt, müsste die lammelenschicht unterschiedlich ausgeprägt sein, dass würde heißen sie wäre an einigen stellen extrem auf spannung und an anderen stellen gequetscht.
und frank, wieviel druck kommt denn aufs strahlbein wenn man den huf immer steiler stellt und sich demnach (physikalisch klar) das kronbein verlagert???denk bitte mal darüber nach, dann wird die tb doch nochmehr gespannt oder etwa nicht?!
und anne, wie soll denn bei hohen und dann noch eingerollten trachten der hufmechanismus funktionieren?
da es bei meinen eigenen pferden so praktiziert wurde, kann ich zum thema eckstreben nur sagen, dass sie nicht weggeschnitten werden, sie werden aber (wie bei einigen anderen) nicht zum tragen verwendet, sondern so gearbeitet, dass sie wirklich als rutschbremse dienen können.
frank du hast da einen stall besucht, wo sicherlich noch einige pferde in einer umstellungsphase waren. das da noch nicht alles perfekt ist, ist doch wohl klar. ich denke nur , dass man von 1x hinsehen, nicht wirklich etwas beurteilen kann...ich beschäftige mich jetzt 10 jahre mit hufen, weil ich selbst hufkranke tiere habe (hatte) und es wird mir immer deutlicher, dass man den huf nicht einfach so lassen kann, wie er nun mal ist...dann hätten pferde mit bockhufen immer bockhufe, mit kapselbrüchen immer kapselbrüche, mit hohen trachten immer mit hohen trachten (vielleicht bis sie überköten???) dann dürfte man auch hufe nicht beschneiden, die zeheneng oder zehenweit stehen und gehen. und das kann ja nicht ganz richtig sein...

Re: winkel >> chris

mir gehts darum, dass die hufe passend zum pferd betreut werden und nicht nach irgendwelchen statistischen vorgaben wie es leider bei strasser einige zeit der fall war. wenn du die englischsprachige lit dieser dame analysierst wirst du in der letzten zeit abweichungen von den jahrelang gepredigten vorgaben erkennen.
nur im deutschsprachigen raum wird leider immer noch an die45/30-regel gehalten.
ferner werfe ich ihr das abrupte ändern der hufzustände vor (zb winkel, extremes auswirken der sohle)

ich weiss nicht, ob du die möglichkeit hattest in herrsching zuzuhören, aber da haben 2 vortragende mMn sehr plausibel erklären können, warum es nicht sinnvoll ist, alle pferde nur nach EINER methode zu betreuen.

ich hoffe noch immer, dass es irgendwann einmal zu einem symposium kommt, wo die diversen barhufbetreuungsmethoden vergleichend gegenübergestellt werden - nicht von irgendwelchen kursabsolventen sondern von den leitbildern der diversen methoden.
aber das ist wohl ein wunsch ans christkind

Re: winkel

@Chris:

Die Rede war hier von ZU NIEDRIGEN Trachten im Verhältnis zur Fessel und daß, wenn dies der Fall ist, diese auch meistens untergeschoben, häufig auch noch eingerollt sind.

Dies passiert zb dann, wenn ein Huf insgesamt für seine Gliedmaße zu flach ist und die Last größtenteils von den Trachten aufgenommen wird, sie reiben sich vermehrt ab, schieben mit der Zeit unter, rollen häufig dann auch noch ein.

Ich strebe mit meiner Arbeit eine Hufform an, die für die jeweilige Gliedmaße möglichst optimal ausbalanciert ist, dh gleichmäßig Last aufnimmt, damit ein möglichst optimales Fundament bietet. Damit einher geht dann quasi "automatisch" eine möglichst optimale Hufmechanik.

Und es gibt nunmal Pferde mit unterschiedlich steilen Hufen und mit unterschiedlich steilen Seitenwänden, die auch ganz unterschiedlich auf die verschiedenen Bearbeitungen reagieren, umso wichtiger ist eine angepaßte Arbeit am Huf.

Allerdings glaube ich nicht, daß es Sinn macht über die Arbeitsweise zu diskutieren, wenn man von völlig unterschiedlichen Grundvoraussetzungen ausgeht.

Solange du nicht akzeptierst, daß jedes Pferd eine unterschiedliche Anatomie hat (im Rahmen der wesentlichen typisch pferdigen Grundformen der Anatomie der Pferde), die auch nur begrenzt beeinflußbar ist, wirst du die gesamte Argumentation der Arbeitsweise nicht verstehen können oder wollen.

Ich kann nur im Sinne deiner Pferde sagen (wenn sie nicht grade zufällig den "Idealmaßen" entsprechende Knochen haben), bitte akzeptiere die Unterschiedlichkeit in den anatomischen Voraussetzungen, diese sind nicht wegzudiskutieren, da brauchst du nur mal mit einem ganz normalen Arzt zu sprechen, mit Physiotherapeuten und und und, sowohl in der Humanmedizin, als auch in der Veterinärmedizin.

Ich nenne allein schon mal die Rassenunterschiede, da gibt es Pferde mit stärkeren Knochen (bei gleicher Körpergröße), mit längeren Rücken, mit kürzeren Rücken, mit schrägeren, steileren Schultern, mit größeren Köpfen, kleineren Köpfen, tiefer Halsansatz, hoher Ansatz, rassetypische Bewegungsmuster, zb das Bügeln vieler Spanier, welches ja sogar erwünscht ist.

Das Quarter Horse, dem viel zu lange die Hufe immer kleiner gezüchtet wurden, während parallel dazu der Körper immer massiger wurde und und und...

Kleinere oder größere "Mängel" im Exterieur innerhalb einer Rasse, die sicherlich mit entsprechender Gymnastizierung verbessert werden können, aber niemals ganz beseitigt.

So wird ein kurzrückiges Pferd mit zu starken Ganaschen, steilen Schultern, wenig Raumgriff vermutlich keine Olympiade in der Dressur gewinnen.

Bei uns Menschen gibt es Plattfüße, Hohlfüße, O-Beine, X-Beine und und und...

Bei Hunden gibt es Schäferhunde, mit kaputten Rücken, weil sie rund gezüchtet wurden.

Ich weiß nicht wieviele Beispiele für die Unterschiedlichkeit der Anatomie ich dir noch geben soll.

Zusätzlich zu den genannten angezüchteten und damit vererbbaren Unterschieden kommen dann noch die verschiedenen Aufzuchtbedingungen, die sicherlich diskussionswürdig sind, die wir aber beim ausgewachsenen Pferd (und genau diese sind es nunmal meistens, die wir dann irgendwann betreuen müssen) welche ein Pferd und auch alle anderen Lebewesen formen und "gestalten", positiv, wie auch negativ, und eben auch die Winkel der Fessel, der Schulter, des Hufbeins zum Boden.
Hierzu gibt es zb beim Menschen Studien von Zwillingen (weiß ich aus meinem Sportstudium), ich selbst habe eineiige Zwillings-Cousinen, die für Fremde völlig gleich aussehen, die ich aber eindeutig auseinanderhalten kann.
Sie sind bei den gleichen Eltern in der gleichen Wohnung aufgewachsen, dennoch weisen sie Unterschiede in ihrem Körperbau auf (wenn auch entsprechend geringer als bei irgendwelchen nicht-verwandten Menschen).

Und auch diese Bedingungen können wir nicht mehr komplett ändern, nur verbessern, aber optimal an die jetzt beim erwachsenen Tier vorgegebenen Gegebenheiten.

Wenn du diese Unterschiedlichkeiten nicht sehen willst, ist das sehr traurig für deine Pferde, aber eine weitere Diskussion können wir uns dann denke ich sparen.

Und bei allem negativen und bei allem darüber nachdenken müssen und bei allen Schwierigkeiten, weil es eben nicht so einfach zack bumm bei jedem Pferd gleich geht, machen für mich auch gerade diese Unterschiedlichkeit Pferde zu Individuen, (vom Klonen mal abgesehen und selbst das ist ja noch sehr schwierig), die ich auch eigentlich gar nicht anders haben möchte.


LG Anne Volz

Re: winkel >> chris

da ich weder der gruppen strasser noch biernat angehöre nun ein sehr persönliches statement:

ich habe bei nach strasser-bearbeiteten hufen im gegensatz zu biernat-bearbeitetend hufen wesentlich mehr unsauber/lahmgehende (2-3 grad) pferde gefunden. und nicht nur pferde, die grade im umstellungsprozess sind (nach 2 jahren??)
jetzt könnte man vielliecht einwerfen: biernat bildet besser aus.

das kann ich nicht bestätigen, beide bufbearbeiter konnten technisch mit dem werkzeug gut umgehen, waren beide rethorisch sehr gut drauf, erklärten aber genau im wortlaut des ausbildners. nur die auswirkungen waren andere. biernat-pferde gingen wesentlich freier, schwingender als starsser-pferde.


noch was zu hufrollenpoblemen:
strasser-leute definieren oft lahmheiten als hufrollenprobleme. in wirklichkeit stellte sich aber oft heraus, dass es probleme des fesselträgers sind (überdehnt, gezerrt). bei umstellung von flach/lange zehen auf den fesselstand passend und entprechender behandlung des fesselträgers verschwindet die lahmheit.

noch was:
warum kupfert strasser von anderen ab, ohne die quelle zu nennen?
strassersche senke/rock: les nach bei ovnicek / redden aus den 80ern. bei einem vortrag auf der vtmed in wien kannte sie diese leute nicht *g*

Re: winkel

ach hannes, wann willst du jemals hufe in natura gesehen haben
der österreichische pc-schmied geriert sich wieder einmal als overlooker

Re: winkel

ganz einfach, man kommt auch nach deutschland, zb mit dem zug um bekannte zu besuchen

aber was soll wider dieser unsachliche inhalt, ich dachte, wir haben uns auf eine sachliche diskussion geeinigt?
aber anscheinend geht das wirklich nicht.

baba und fall net

Re: winkel

Hallo Chris!

Also, ich hab nicht behauptet das Du irgendeiner Sekte angehörst. Da kannst Du Dich nur selber zugezählt haben. Ich muß aber sagen, dass mir die Strasserfraktion schon irgendwie so vorkommt. Es gibt keine Hufbearbeitungsweise die so umstritten ist und die mit soviel negativen Erfahrungen ein her geht. Kann man übrigens an anderer Stelle in diesem Forum nachlesen und werde ich hier jetzt nicht mehr anführen. Vorzüglich Laien auf dem Gebiet die nicht die entsprechenden Fachkenntnisse besitzen werden mit Teilwahrheiten geködert. Erfolge werden in Aussicht gestellt die meißt nicht haltbar sind. Was ja, wenn man mit der entsprechenden Sachkenntnis das Ganze durchdenkt, auch nicht verwundert.
Hab mit der Methode Strasser selber einen Leidensweg durchlebt, oder besser mein Pferd. Bevor ich selber in dieses Fachgebiet eingestiegen bin hatte ich einen Strasser Hufpfleger an meinem Pferd (Problempferd in Sachen Hufe, Fehlstellung, hoher Abrieb, schlechtes Horn, wenig Wachstum). Für mich als Laien hat sich das alles gut angehört was der so erzählt hat. Es wurden große Erfolge in Aussicht gestellt. Nach einem 3/4 Jahr schmerzen für mein Pferd machte er so ganz nebenbei die Bemerkung, "ob wir den so ans Laufen bringen weiß ich auch nicht?" Mittlerweile war das Pferd auch überhaupt nicht mehr zu nutzen. Die Hufform war so abnorm, dass sich auch keine Hufschuhe mehr anpassen ließen.
Chris, Du willst wissen warum der Eine die Hufe so und der Anderer so bearbeitet. Das ist so weil die Erklärungswege einfach vollkommen unterschiedlich und meiner Meinung nach bei der Frau Strasser nicht in sich schlüssig sind. Allein wenn ich mir die Form der Knochen ansehe. Die sind einfach dafür gemacht um gerade (nach dem Fesselstand passend) zu stehen. Habe von Pferden gehört bei denen es durch die Strassersche Hufstellung zu krankhaften Veränderungen an der oberen Spitze der Gelenkpfanne des Krongelenks gekommen war (Aussage vom Besitzer!! Könnte mir persönlich diese Problematik ehr am Hufgelenk vorstellen).
Hatte mich beim den Ausführungen bezüglich des Hufbeins ziemlich missverständlich ausgedrückt und mir selbst wiedersprochen, muß ich zugeben. Hatte natürlich den Winkel des Hufbeins gemeint der von Pferd zu Pferd unterschiedlich sein muß (Winkel zum Boden).
Verstehe nicht was Du mit der Verlagerung des Kronbeins meinst. Die nächste Verbindung zwischen 2 Punkten ist doch bekanntlich die Linie. Also ist der Verlauf der tb bei einer geraden Huf - Fesselachse am kürzesten. Ist sie durch die zu flach gestellten Hufe rückwärts gebrochen muß der Verlauf länger und die tb somit mehr gespannt sein. Oder anders ausgedrückt: Je mehr die tb durch die zu flache Stellung der Hufe an der Hufrolle umgelenkt werden muß, je größer sind die Belastungen an dieser Stelle auch. Oder, wenn die viel zu lange Zehe mit ihrer extremen Hebelwirkung nicht die tb und somit die Hufrolle belastet dann weiß ich es nicht. Sollte ich hier einen Denkfehler machen wäre es schön wenn mir es jemand erklärt.
Noch was zu dem erwähnten Stall. Kenne den Stall seit Jahren. Hab dort meine ersten Reitstunden auf einem Pferd das kaum über die Straße zum Reitplatz gehen konnte gehabt. War dann jetzt vor kurzem nochmal mit einer Jugend - Freizeitgruppe zum Reituntericht da. Das waren alles blutige Anfänger und die Pferde somit Verlasspferde die schon seit Jahren auf dem Hof stehen. Von Umstellphase kann da wohl keine Rede sein.
Und es hat auch nie jemand davon gesprochen den Huf so zu lassen wie er ist. Der Huf sollte in eine Balance (medio-lateral und dorso-palmar) zum Pferdekörper gebracht werden. Insoweit sind natürlich Korrekturmaßnahmen nötig.
Ach ja, mit dem DHG hab ich nichts zu tun. Könnte mich aber gut mit der Methode des Herrn Biernat identifizieren.

Mfg
Frank

[%sig%]

Re: winkel

Ach, hab da noch ne Frage!

Hab weiter oben gelesen das der natürliche Hufwinkel bei anderen Huftieren dem der Strasser - Methode entspricht. Wie sieht das beim Esel aus? Soll der nach Frau Strasser auch so flach gestellt werden? Würde mich einfach mal interessieren weil der Esel vom Körperbau her doch am Pferde ähnlichsten ist.

Gruß, Frank.

[%sig%]

Re: winkel

Zitat Chris: ...wobei hier in der nähe ein stall ist, wo 30pferde nach biernat ausgeschnitten werden und alle so langsam bockhufe kriegen, wenn der bearbeitende nun wissen würde wie bockhufe aussehen, hätte er sie doch nicht extra so geschnitten oder???

Zitat Anne V.: Wenn dabei ein "Bockhuf" rauskommt, dann war der auch schon vorher vorhanden (übrigens sehr schön am etwa 1. cm Horn, welches aus dem Kronrand wächst zu erkennen, wo ein Huf eigentlich hin möchte...), für einige sichtbar, für andere leider nicht...

Bockhufe habe ich bisher eigentlich kaum mal welche gesehen, allerdings kann ich bestätigen, dass auch nach jahrelanger flacher Stellung des Hufes dieser oft wieder steiler nachwächst, wenn er die Möglichkeit dazu bekommt. Ich habe dies bei meinem, aber auch bei vielen anderen Pferden gesehen (entweder wurde dann entsprechend bearbeitet, oder man sah zumindest den "einen Zentimeter", den Anne genannt hat).

Der "neue" Winkel passt dabei zum Fesselstand, es sind also noch keine Bockhufe.

Wenn Strasser und noch ein paar andere Leute davon ausgehen, dass der "Naturhuf" 45° zu haben hat, frage ich mich, wieso es so viele Pferde gibt, deren Hufe von sich aus steil wachsen! Und das hängt nicht nur mit langen Trachten zusammen - würde man bei meinem Pferd die Trachten abhacken, wären die Hufe flacher als der Fesselstand, aber sicherlich immer noch bei 50° (jetzt 55°). Mit Beschlag war die Achse schon nach wenigen Wochen gebrochen, trotzdem wurde die Fessel in 28 Jahren nie flacher. Wie kommt es also zu der Behauptung mit den 45°? Kann mir das mal jemand erklären? Bezieht sich das vielleicht auch nur auf eine Rasse (flach gefesselte Wildpferde in Weißnichtwo?), und ist so gar nicht auf unsere hiesigen Pferde übertragbar? Oder ist diese Beobachtung der Wildpferdehufe gar nicht der Grund, sondern quasi die sehr subjektive Illustration eines Gedankenkonstrukts ("das Hufbein darf nicht steil stehen").

Ich habe bei uns bisher einige Pferde erlebt, die vorübergehend flacher standen als sonst: ein Pferd, das 2x nach Strasser bearbeitet wurde (Ergebnis weggehebelte Zehenwand), ein Pony, das wegen Rehe sehr flach gestellt wurde (von 55° auf 45°) und seitdem extrem durchtritt, und diverse Ponies, bei denen mit der Hufpflege geschlampert wird und deren Hufe jedem Strasser-Pferd Konkurrenz machen würden. Mein eigenes Pferd hatte regelmäßig schon 3-4 Wochen nach Neubeschlag zu lange Zehen. Gut gelaufen ist keines der o.g. Pferde, während es deutlich besser wurde, als die Hufe wieder steiler standen (auch das Rehepony werden wir wieder leicht steiler stellen).

Ich habe ja bisher nur 2x eine Strasser-HP live erlebt, aber die Argumente fand ich doch sehr seltsam, z.B.: "Ich muss die Eckstreben entfernen, damit das Pferd nicht über die Zehe abrollen kann, denn die ist noch immer viel zu kurz!"
Mir ist es noch immer ein Rätsel, welche Logik da dahintersteckt... Zum Zeitpunkt der Aussage war die Zehenwand bereits nach vorne weggehebelt, die Blättchenschicht etwa 1 cm breit. In einem anderen (Strasser-)Forum erklärte man mir, dass dann die Zehe eben noch zu kurz sei - wenn sie so richtig schön lang ist und das Pferd nicht mehr abrollen kann, hebelt sie auch nicht mehr weg...

Viele Grüße, Anne