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will Freundin vom HO überzeugen---Kosten?
Hallo!
Eine Freundin hat einen 14-jährigen Warmblutwallach.
Er war im letzten Jahr lahm und stand dann auf der Wiese.
Nun ist er nicht mehr lahm. Ich war vor kurzem mal mit am Stall und konnte das Pferd vor mir laufen sehen.
Er steht hinten links mit nach außen gedrehtem Huf. Dies war auch die lahme Hand im letzten Jahr.
Nun versuche ich sie davon zu überzeugen, dass sie doch mal einen HO die Hufe machen lässt.
Nun würde ich ihr gerne mit den Kosten argumentieren. Leider weiß ich aber nicht, was die Hufbearbeitung vom HO in etwa kostet.
Könnt ihr mir da einen Anhaltspunkt geben?
Vielen Dank
Nina
Eine Freundin hat einen 14-jährigen Warmblutwallach.
Er war im letzten Jahr lahm und stand dann auf der Wiese.
Nun ist er nicht mehr lahm. Ich war vor kurzem mal mit am Stall und konnte das Pferd vor mir laufen sehen.
Er steht hinten links mit nach außen gedrehtem Huf. Dies war auch die lahme Hand im letzten Jahr.
Nun versuche ich sie davon zu überzeugen, dass sie doch mal einen HO die Hufe machen lässt.
Nun würde ich ihr gerne mit den Kosten argumentieren. Leider weiß ich aber nicht, was die Hufbearbeitung vom HO in etwa kostet.
Könnt ihr mir da einen Anhaltspunkt geben?
Vielen Dank
Nina
Re: will Freundin vom HO überzeugen---Kosten?
Hallo Nina,
ich finde es unglaublich schwer, jemanden von etwas zu überzeugen, dem derjenige skeptisch gegenüber steht. Ich habe es schon bereits 4x erlebt. Anfragen ja, aber einen Termin vereinbaren wollen - Nein, danke! Vor allem steht die Meinung vieler Hufschmiede zwischen dem HO und den Besitzern. Die Pferdebesitzer sind überzeugt, dass der Hufschmied seine Ausbildung hat und weiß was er tut. Diese Pferdebesitzer lassen sich von der Aussage ihres Schmiedes nur zu gern wieder einwickelt, da es bislang ja auch so klappte und das Pferd noch auf 4 Beinen steht. Diese Leute müssen ersteinmal beobachten, nachdenken, auf die Nase fallen (Pferd geht schon wieder lahm o.ä.) und dann nachfragen "Du hast mir doch mal von der Huforthopädie erzählt...wie war das noch gleich?" Vorher erweist es sich leider als durchaus schwierig Hufschmiedkunden einen neuen Pfad aufzuzeigen, vor allem wenn der Hufschmied seinen Kunden gehen sieht.
Nun ja, aber du wolltest ja auch etwas über Preise erfahren.
Ich weiß nicht ob die Preise allgemeingültig sind. Ich zahle pro Behandlung 40,00 € + 0,40 € pro km Anfahrt.
Das heißt aber nicht, dass ich für die gesamten 100 km Anfahrt meiner HO auch 40,00 € zahle, sondern mir die Anfahrt bis zur Autobahnausfahrt mit den anderen Kunden in der Region gerecht teile. Liegt noch ein Kunde auf meiner Wegstrecke ab Autobahn bis Hof, so wird der Weg bis zum Kunden der vor uns einen Termin hat geteilt, für die Strecke ab dem Hof des Kunden bis zu mir zahle ich den Rest.
Ich zahle also 55,00 € (40,00 € Behandlung + 15,00 € Anfahrt)
Je nach Pferd sind die Termine im Abstand von 2-6 Wochen. Wir haben jetzt bei meiner gesunden Stute mal 8 Wochen ausprobiert, aber das geht nicht, da sie zuwenig Abrieb hat und die Hufe einfach zu hoch werden.
Ansonsten nehmen wir Abstände von 4 Wochen, da unsere HO so gezielter arbeiten kann. Unsere hufkranke Stute muss sowieso alle 4 Wochen gemacht werden, da sie nur sehr dezent bearbeitet werden darf um die Fehlstellung so schonend wie möglich durchzuführen.
HO ist letztendlich aber überwiegend günstiger als die Korrektur beim Schmied. Eine Nachbarin zahlt pro Spezialeisen (die angeblich die Rehehufe verbessern sollen...) alle 6 Wochen 105,00 €. Das sind genau 50,00 € mehr, bei 2 Wochen Unterschied. Zudem muss man bedenken, dass Hufeisen nur in den seltensten Fällen helfen oder gar in der Lage sind direkt den Huf selbst zu korrigieren (hab ich noch nie erlebt).
Im Jahr macht das in diesem Vergleich also 840,00 € Schmiedekosten oder 330,00 € HO-Kosten. Wobei die beispielhaften 105,00 € für Spezialeisen noch die Untergrenze an möglichen Kosten sind. Oftmals lese ich Preise um 130,00 - 180,00 €. Und selbst wenn man nur ausschneiden lässt, wird es dem Pferd auf lange Sicht damit besser ergehen, weil immer ein Barhufspezialist ein Auge auf die Hufe hat und im Zweifelsfalle sofort korrigieren kann.
Das Problem der Pferdebesitzer besteht darin, dass die unwissenden, potenziellen Kunden, die Arbeit eines HO mit dem Ausschneiden beim Schmied gleichsetzen, dabei ist die Arbeit eines HO soviel mehr als einfach nur Ausschneiden.
Ich kann deiner Freundin nur empfehlen mal eine/n HO zu Rate zu ziehen. Erst wenn man weiß mit wem oder was man es zu tun hat, kann man sich ein Bild darüber machen, ob es funktionieren kann oder nicht. Und die HO nehmen sich wirklich viel Zeit und lassen keine Frage offen. Einfach mal ausprobieren, dann weiß man mehr.
LG und viel Erfolg!
Nani
ich finde es unglaublich schwer, jemanden von etwas zu überzeugen, dem derjenige skeptisch gegenüber steht. Ich habe es schon bereits 4x erlebt. Anfragen ja, aber einen Termin vereinbaren wollen - Nein, danke! Vor allem steht die Meinung vieler Hufschmiede zwischen dem HO und den Besitzern. Die Pferdebesitzer sind überzeugt, dass der Hufschmied seine Ausbildung hat und weiß was er tut. Diese Pferdebesitzer lassen sich von der Aussage ihres Schmiedes nur zu gern wieder einwickelt, da es bislang ja auch so klappte und das Pferd noch auf 4 Beinen steht. Diese Leute müssen ersteinmal beobachten, nachdenken, auf die Nase fallen (Pferd geht schon wieder lahm o.ä.) und dann nachfragen "Du hast mir doch mal von der Huforthopädie erzählt...wie war das noch gleich?" Vorher erweist es sich leider als durchaus schwierig Hufschmiedkunden einen neuen Pfad aufzuzeigen, vor allem wenn der Hufschmied seinen Kunden gehen sieht.
Nun ja, aber du wolltest ja auch etwas über Preise erfahren.
Ich weiß nicht ob die Preise allgemeingültig sind. Ich zahle pro Behandlung 40,00 € + 0,40 € pro km Anfahrt.
Das heißt aber nicht, dass ich für die gesamten 100 km Anfahrt meiner HO auch 40,00 € zahle, sondern mir die Anfahrt bis zur Autobahnausfahrt mit den anderen Kunden in der Region gerecht teile. Liegt noch ein Kunde auf meiner Wegstrecke ab Autobahn bis Hof, so wird der Weg bis zum Kunden der vor uns einen Termin hat geteilt, für die Strecke ab dem Hof des Kunden bis zu mir zahle ich den Rest.
Ich zahle also 55,00 € (40,00 € Behandlung + 15,00 € Anfahrt)
Je nach Pferd sind die Termine im Abstand von 2-6 Wochen. Wir haben jetzt bei meiner gesunden Stute mal 8 Wochen ausprobiert, aber das geht nicht, da sie zuwenig Abrieb hat und die Hufe einfach zu hoch werden.
Ansonsten nehmen wir Abstände von 4 Wochen, da unsere HO so gezielter arbeiten kann. Unsere hufkranke Stute muss sowieso alle 4 Wochen gemacht werden, da sie nur sehr dezent bearbeitet werden darf um die Fehlstellung so schonend wie möglich durchzuführen.
HO ist letztendlich aber überwiegend günstiger als die Korrektur beim Schmied. Eine Nachbarin zahlt pro Spezialeisen (die angeblich die Rehehufe verbessern sollen...) alle 6 Wochen 105,00 €. Das sind genau 50,00 € mehr, bei 2 Wochen Unterschied. Zudem muss man bedenken, dass Hufeisen nur in den seltensten Fällen helfen oder gar in der Lage sind direkt den Huf selbst zu korrigieren (hab ich noch nie erlebt).
Im Jahr macht das in diesem Vergleich also 840,00 € Schmiedekosten oder 330,00 € HO-Kosten. Wobei die beispielhaften 105,00 € für Spezialeisen noch die Untergrenze an möglichen Kosten sind. Oftmals lese ich Preise um 130,00 - 180,00 €. Und selbst wenn man nur ausschneiden lässt, wird es dem Pferd auf lange Sicht damit besser ergehen, weil immer ein Barhufspezialist ein Auge auf die Hufe hat und im Zweifelsfalle sofort korrigieren kann.
Das Problem der Pferdebesitzer besteht darin, dass die unwissenden, potenziellen Kunden, die Arbeit eines HO mit dem Ausschneiden beim Schmied gleichsetzen, dabei ist die Arbeit eines HO soviel mehr als einfach nur Ausschneiden.
Ich kann deiner Freundin nur empfehlen mal eine/n HO zu Rate zu ziehen. Erst wenn man weiß mit wem oder was man es zu tun hat, kann man sich ein Bild darüber machen, ob es funktionieren kann oder nicht. Und die HO nehmen sich wirklich viel Zeit und lassen keine Frage offen. Einfach mal ausprobieren, dann weiß man mehr.
LG und viel Erfolg!
Nani
Re: will Freundin vom HO überzeugen---Kosten?
Das Ausschneiden im drittletzten Absatz (Kostenvergleich) bezieht sich auf den Gegensatz Ausschneiden beim Schmied gegen das Ausschneiden beim HO. Hufschmiede haben gelernt den Huf auf den Beschlag vorzubereiten oder überschüssiges Horn wegzunehmen. Aber sie wissen ncihts von der Korrekturlehre Biernats und kommen an diese Qualität einfach nicht ran. Deshalb ist es auf lange Sicht besser, einen HO zum Ausschneiden zu nehmen, weil das Pferd eben immer von einem speziell auf barhuf geschulten Fachmann korrigiert wird.