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Wiederkehrende Hufabszesse

Hallo!

Ich habe eine Frage bzgl meines 10 jährigen Friesenwallachs.
Seit ca einem Jahr neigt er immer wieder zu Hufabszessen (4x!)

Er lebt in einem großen Offenstall mit verschiedenen Böden (Sägespäne im Stall, befestigtem Paddock, Weide, Sandplatz, Pferdeschwemme) und täglichem Weidegang, geht schon seit 6 Jahren barhuf, (davor war er 4-fach beschlagen da er Kutschenpferd war) wird kaum geritten (mehr Zirkuslektionen u Bodenarbeit), bekommt kein Kraftfutter stattdessen Heuflakes, Mineralfutter, EM (Effektive Mikroorganismen), Salzleckstein, ab und zu Karotten/Apfel/Leckerlis und viel Heu von sehr guter Qualität.

Die Sohle seiner Hufe wächst wahnsinnig schnell nach (nach 10-14 Tagen kann man den Huf wieder komplett neu bearbeiten). Er hat sehr, sehr flache Hufe und ist sehr empfindlich. Für die Vorderhufe habe ich zum Spazierenreiten Hufschuhe (easyboots) die mein Pferd auch gerne annimmt.
Bis jetzt lauteten die Meinungen meiner bisherigen Hufpfleger so:

1. Variante (nach Natural Hoofcare)
Sohle wachsen lassen (er wird sie brauchen), so wenig wie möglich aus/wegschneiden, den Huf so natürlich belassen wie möglich.
Bearbeitung alle 7-8 Wochen.

2. Variante (nach Strasser)
Den Huf immer schön ausschneiden und sauber halten, kurze Bearbeitungsintervalle 2-max. 4 Wochen. Gggf Hufschuhe.
Es gibt auch Abszesse die nicht entzündlich sind dh nicht eitern/bluten und im Fall meines Pferdes ist das eben manchmal so.

Stoffwechselbedingt kann es glaube ich auch nicht sein, da ich 2x im Jahr bei meinem Wallach (Frühjahr/Herbst) eine Kräuterkur mit Birken/Brennesselkräuter usw. mache.

Psychisch ist mein Wallach der Typ "Mimose". Er nimmt sich viel zu Herzen, ist sehr sensibel, sehr menschenbezogen, braucht viel Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten. Wenn es in seinem Umfeld eine Veränderung gibt (zB ein Pferd aus seiner Gruppe geht weg) leidet er sehr und ich gebe ihm Bachblüten und viel Aufmerksamkeit.

Ich mache mir ziemliche Sorgen um mein Pferd und überlege schon, ob ich nicht zur Sicherheit alle 4 Hufe röntgen lassen sollte? Nicht das irgendwas mit dem Hufbein ist usw.
Über Antworten würde ich mich wirklich sehr freuen!!! DANKE im voraus!
Liebe Grüße, Sandra

Re: Wiederkehrende Hufabszesse

Re: Wiederkehrende Hufabszesse

Hallo Sandra,
gut, daß Sie sich Sorgen machen, aber zum Röntgen würde ich Ihnen jetzt nicht raten, zumal Ihr Bericht so klingt, daß er nicht lahmt.
Die zwei von Ihnen genannten Hufbearbeitungen orientieren sich an einem ganz bestimmten Model eines Wildpferdehufs (wobei auch Wildpferde - je nach Region in der sie leben - ganz unterschiedliche Hufe haben). Wir bearbeiten Hufe ganz individuell - je nach Hufform und evtl Problematik.
Wenn Ihr Pferd empfindliche Hufe (Sohlen) hat, ist es auf alle Fälle tabu, an der Sohle zu arbeiten. Leider haben Sie nur die Sohlenansicht eingestellt - ich denke, der Huf zeigt auf den Seitenwänden Risse. Die Hufform ist ganz ungünstig - zumal die Hauptlast immer auf den Trachten und der Zehe liegt (Kotflügelhuf), die Seitenwände sollen aber mittragen - d.h., die Lastverteilung auf den Hufen sollte möglichst gleichmäßig sein. Die Eckstreben müssen regelmäßig gekürzt werden - was lt Foto scheinbar nicht gemacht wird - dann wäre ein beginnendes Hufegeschwür an der Stelle auch aufgefallen und man hätte dem daraus resultierenden Abzess vorbeugen können.
Ich würde Ihnen empfehlen, sich eine/n HO aus der Liste zu suchen - und sich vor Ort zu den Hufen beraten zu lassen.
Liebe Grüße, Angelika Prange

Re: Wiederkehrende Hufabszesse

Liebe Angelika!
Vielen lieben Dank für die rasche und ausführliche Antwort!
Ich werde noch Fotos verschiedener Ansicht des Hufes machen und diesem Beitrag anhängen damit man sich ein besseres Bild machen kann.
Auch werde ich mir die Liste durchschauen um einen passenden HO in meiner Nähe zu finden.
Alles Liebe an dich und nochmal DANKE!
Sandra