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wenig Wachstum,ausbrechen der Hufe

Hallo und guten Tag,

eine unserer Warmblutstuten bekommt seit drei Jahren Biotin. Als nach zwei Jahren keine Besserung eintrat, haben wir einen anderen Tierarzt befragt, der uns ein anderes Biotin verschrieben hat.
Die Hufe brökeln seit einem halben Jahr auch nicht mehr, aber wachsen tun sie trotzdem kaum.
Die Hufeisen halten in der Regel drei Wochen, bis eines sich lockert. Dann muss nachgenagelt werden und das innerhalb von 6-8 Wochen so ca. dreimal.
Kann man hier noch etwas zur Unterstützung der Hufqualität tun?
Die Werte der Stuten werden jedes halbe Jahr durch Blutuntersuchung kontrolliert und sind absolut in Ordnung.

Wir werden ab diesem Frühjahr die beiden Pferde in die Offenstallhaltung lassen. Somit hoffen wir, das durch die Bewegung sich die Hufqualität verbessert.
Was geschieht aber im Winter, bei Schnee auf den Weiden und Eisen an den Hufen? Harmoniert das miteinander oder sollen die Pferde im Winter die Eisen abgenommen bekommen?
Wie ist die Verletzungsgefahr durch Ausrutschen und ist ein Stürzen im Schnee mit Eisen gr0ß ?

Für eine Antwort wären wir dankbar.

Gruß
M. Fröhling

Re: wenig Wachstum,ausbrechen der Hufe

Guten Tag Frau Fröhling,
zur Unterstützung der Hornqualität sollte man die Eisen abnehmen, da die Durchblutung durch das starre Material stark eingeschränkt wird, was zur Folge hat dass minderwertiges Horn produziert wird. (Siehe unter Infothek weitere Nachteile des Eisenbeschlages) . Durch ständiges "nachnageln" wird die Hornwand zusätzlich geschwächt. Fotos der Hufe wären hilfreich . Auch können unphysiologische Hufzustände die Ursache sein. Grundsätzlich stellt sich die Frage warum das Pferd beschlagen sein muß. Abgesehen von der Verletzungsgefahr von Artgenossen im Offenstall, wäre es eine Alternative im Winter die Eisen abzunehmen um den Huf korrigieren zu können. Tatsache ist, dass die Pferde rutschen, sich der Schnee im Eisen verklumpt und das Pferd auf "Stelzen" steht. Auch können Sie unter der Rubrik "Huforthopäden" jemand in ihrer Nähe kontaktieren der/die sich die Hufe vor Ort anschaut und ihnen etwas über die Hufsituation sagen kann.
MfG
Anette Fink(Huforthopädin)

Re: wenig Wachstum,ausbrechen der Hufe

Hallo Frau Fröhling

Bin keine Huforthopaedin sondern selbst betroffene Besitzerin eines Pferdes mit an und für sich guten Hufen. Über 10 Jahre hinweg wurde diese Hufe immer übler. Hornqualität ging grad noch, doch die Wände wurden immer dünner und das Hufwachstum war schlecht. Als die Stellung immer noch schlechter wurde, hab ich die Eisen entfernen lassen.

Bei gleich bleibender Fütterung fiel nach 6 Monaten ein extrem verbessertes Hufwachstum auf. Das Horn wurde stärker, die Wände dicker. Ich will nicht zurück, sehe keinen Grund mehr, mein Pferd für Dauer zu beschlagen. Geritten wird mit Hufschuhen (easy boots) oder jetzt im Winter mit Schnee, barhuf. Je nach Schneequalität kann es auch leicht aufstollen und ja, gelegentlich auch rutschen, je nach Untergrund. Es findet auch auf Eis und Schnee ein Hufabrieb statt. Auf blankem Eis läuft das Pferd jedoch sicherer, als früher beschlagen und mit Stollen. Es fällt auch auf, dass das Pferd seine Füsse viel sicherer setzt, weil es jetzt fühlt, wo es läuft. Mit Eisen setzen die Pferde die Füsse achtlos, was auch die Gelenke gefährdet.

Was Biotin betrifft, so bezweifle ich den Nutzen für die Hufe. Ein befreundeter Apotheker hat mal gesagt, Milchplulver wär gleich gut. Ich denke, dass mein Pferd schon optimal versorgt war, fütterungstechnisch, wie auch energetisch, als ich umstellte. Inzw hab ich jedoch 3 Bekannten geholfen, ihre Pferde auf barhuf umzustellen. Beide Pferde hatten extrem schlechtes Hufwachstum und schlechte Hornqualität. Die Kombination von 2 Sachen hat bei beiden Pferden 200% angeschlagen: Die Fütterung von Hesta Mix Classic (Pferd um 500 kg = 1,9 kg pro Tag) + Vitamin E + Selen (20 gr pro Tag), beides von Hippolyt. Dazu kann Hafer-Gerste nach Bedarf gefüttert werden, Heu natürlich und Stroh, aber sonst NIX. UND, das Pferd unbedingt energetisch pflegen lassen. Akkupressur, Akkupunktur, energetische Massagen, je nachdem, wen Sie kriegen können halt.

Wenn die Energie in gewissen Organen blockiert ist (bsp auf Leber-Niere nach Medikamentengaben, oder durch schimmliges Futter und und und), dann kann Futter nicht richtig verwertet werden, was auch Einfluss auf das Hufwachstum hat und, leider sind sehr viele Pferdefutter absolut unausgewogen. Habe mich sehr intensiv mit der Fütterung auseinander setzen müssen, da ich mit meinem Pferd Spitzensport betrieb... Heute würde ich allenfalls das Pferd auf punktuelle Leistungsdaten beschlagen und anschliessend die Eisen gleich wieder entfernen (bsp ein langer Distanzritt, oder aber eine Military-Prüfung), aber nie mehr für Dauer beschlagen, weil ich den Nutzen nicht mehr erkennen kann, barhuf hat durchs Band fast nur Vorteile gebracht. Springen könnte man bei idealen Wetterbedingungen barhuf, Dressur reiten sowieso. Für alles andere Anlässe reichen die Schuhe. Eine Freundin macht das inzw auch so. Die Mehrheit des Jahres läuft das Pferd barhuf. Die paar Beschläge für Wettkämpfe die es kriegt, verkraftet das Huf problemlos.

mfg
Brigitta Kaelin

[%sig%]

Re: wenig Wachstum,ausbrechen der Hufe

Bitte Vorsicht bei der Fütterung von Selen. Man kann damit sein Pferd auch vergiften, also bitte erst prüfen lassen, ob eine Zugabe von Selen notwendig ist.

Gruß

Irene

Re: wenig Wachstum,ausbrechen der Hufe

Eigentlich alle Böden sind selenarm, daher ist eine Zufütterung von Selen wichtig. Die Futtermittelindustrie sorgt schon dafür, dass nicht zuviel enthalten ist. Wenn man also nicht wahllos Futtermittel verschiedener Hersteller mischt, und sich an die Maximalmengen hält die ein Hersteller vorgibt, kann nicht überdosiert werden.

Eine Überdosierung ist daher fast nicht möglich, wenn nicht Selen pur gefüttert wird (was eigentlich nicht möglich ist, das Selen nicht allein angeboten wird).

Eine Unterdosierung (die man leicht erreicht) und ein daraus resultierendem Selenmangel kann zu diversen gravierenden muskulären Problemen führen und bsp auch den Herzmuskel betreffen.

Gruss Brigitta

Re: wenig Wachstum,ausbrechen der Hufe

Eine Überdosierung und Vergiftung, die sich auch in einer Verschlechterung der Hufqualität äußern kann, ist sehr wohl möglich.
Eine interessante Studie dazu von Dr. Stefan Borsig kann man hier lesen:
http://www.pferdeglueck.de/selen.rtf

Re: wenig Wachstum,ausbrechen der Hufe

Hallo,

in einer der letzen Cavallos war ein Artikel über Mischfutter und Überdosierung von Mineralien drin, das ist wohl häufiger der Fall, als eine Unterdosierung.

Bei zB Iwest gibt es eine sehr gute Futterberatung, auch Masterhorse bietet eine Rationsberechnung und natürlich viele Andere.... Dauergabe von Biotin führt dazu, dass der Körper die Eigenproduktion/Verwertung einstellt, das ist also gar nicht so gut. Die Wirkung ist auch sehr umstritten. Das Zeug ist ja auch ziemlich teuer, man kann gut daran verdienen, also wird es auch gern verkauft.

Hier im Forum ist es ja an vielen Stellen nachzulesen, Eisen beeinträchtigen das Hufwachstum. Ich habe das bei meinen Pferden auch so erfahren und heute läuft mein Appi erfolgreich barfuss. Er bekommt Heu, Hafer und ein gutes Mineralfutter. Das gesparte Geld investiere ich lieber in eine gute Hufbearbeitung :-)

Evt. noch ein Tip: Bierhefe gibts bei der Raiffeisen für ca. 15,- Euro pro 20 kg, das wird in allen Zusatzfuttern so stark beworben, da kostet es dann eben auch ein mehrfaches. Man kann so ca. 50-200 g davon geben, es soll im Fellwechsel und auch bei Hufproblemen unterstützend wirken.

Alles Gute
Susanne