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Unterschiedlich steile Hufe
Hallo liebe HOs und alle anderen hufinteressierten Forumsteilnehmer,
was mich schon seit einer Weile beschäftigt ist die Frage, wie man unterschiedlich steile Hufe bearbeitet.
Ich habe mein Pferd nun seit ca. 7 Jahren und habe ihn damals unbeschlagen 5jährig gekauft. Bei der AKU hat sich der TA aufmerksam die Hufe angesehen und die Hufe als gleichmässig und symmetrisch bezeichnet. Ich habe dem damals noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt (leider) und ließ ihn dummerweise kurz darauf beschlagen. Nach etwa einem Jahr sprach mich der HS an, dass mein Pferd unterschiedlich steile Hufe habe. Seitdem haben verschieden Hufschmiede versucht dies wieder zu ändern - ohne Erfolg. Seit 1 1/2 Jahren ist er nun wieder barfuss. Eine HO (nicht aus der HO-Liste) versuchte das in den Griff zu bekommen, indem sie den flacheren Huf steiler machte, was zur Folge hatte, dass sich die Trachten dieses Hufes noch mehr unterschoben (so als wolle er partout nicht steiler stehen auf diesem Huf). Außerdem fand ich, dass er nicht gut damit lief. Bereits damals bearbeitete ich die Hufe selbst und habe es nun seit einer Weile ganz übernommen. Ich versuche die Hufe von beiden Seiten anzugleichen, den einen etwas flacher, den anderen etwas steiler. Nun stellt er beim Fressen sogar mal den steileren Huf nach vorne, was er früher nie tat. Außerdem kommt er an diesem Fuss besser aus der Schulter heraus.
Wie würdet so ein Problem angehen. Unterschiedlich belassen kann und will ich sie auch nicht, weil er dadurch in Schulter und Hüfte schief wird.
Würde mich sehr über Anregungen freuen.
Viele Grüße
Socke
P.S.: Diese Umstellung der Hufe erfolgte natürlich über Monate und sehr behutsam.
was mich schon seit einer Weile beschäftigt ist die Frage, wie man unterschiedlich steile Hufe bearbeitet.
Ich habe mein Pferd nun seit ca. 7 Jahren und habe ihn damals unbeschlagen 5jährig gekauft. Bei der AKU hat sich der TA aufmerksam die Hufe angesehen und die Hufe als gleichmässig und symmetrisch bezeichnet. Ich habe dem damals noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt (leider) und ließ ihn dummerweise kurz darauf beschlagen. Nach etwa einem Jahr sprach mich der HS an, dass mein Pferd unterschiedlich steile Hufe habe. Seitdem haben verschieden Hufschmiede versucht dies wieder zu ändern - ohne Erfolg. Seit 1 1/2 Jahren ist er nun wieder barfuss. Eine HO (nicht aus der HO-Liste) versuchte das in den Griff zu bekommen, indem sie den flacheren Huf steiler machte, was zur Folge hatte, dass sich die Trachten dieses Hufes noch mehr unterschoben (so als wolle er partout nicht steiler stehen auf diesem Huf). Außerdem fand ich, dass er nicht gut damit lief. Bereits damals bearbeitete ich die Hufe selbst und habe es nun seit einer Weile ganz übernommen. Ich versuche die Hufe von beiden Seiten anzugleichen, den einen etwas flacher, den anderen etwas steiler. Nun stellt er beim Fressen sogar mal den steileren Huf nach vorne, was er früher nie tat. Außerdem kommt er an diesem Fuss besser aus der Schulter heraus.
Wie würdet so ein Problem angehen. Unterschiedlich belassen kann und will ich sie auch nicht, weil er dadurch in Schulter und Hüfte schief wird.
Würde mich sehr über Anregungen freuen.
Viele Grüße
Socke
P.S.: Diese Umstellung der Hufe erfolgte natürlich über Monate und sehr behutsam.
Re: Unterschiedlich steile Hufe
Hallo "Socke",
ich würde das Problem an Deiner Stelle lösen, indem ich einen kompetenten Hufbearbeiter die Hufe meines Pferdes bearbeiten lasse. Die Tatsache, dass Dein Pferd nun den steileren Huf mittlerweile nach vorne rausstellt, deutet darauf hin, dass diese Gliedmaße die größeren Probleme von beiden hat, die sie offensichtlich vorher nicht so stark hatte. Es ist nicht damit getan, die "Hufe von beiden Seiten anzugleichen". Dies ist meistens auch so gar nicht möglich, da die Hufform der einzelnen Gliedmaße aus den verschiedensten Komponenten ( Zehenknochen, Gelenken, Bändern, Sehnen etc) resultiert. Man benötigt schon eine gute Ausbildung und Erfahrung, um in den Hufzuständen richtig "lesen" zu können. Desweiteren ist es absolut nichts Ungewöhnliches, dass ein Pferd zwei (meistens sogar vier) unterschiedliche Hufe hat. Vorausgesetzt, man läßt zu, dass sich das Pferd in die für es optimale Hufsituation selber "hineinläuft". Du schreibst, dass Du eine HO, die nicht in der Liste steht, an Deinem Pferd hattest und die Trachten der flacheren Gliedmaße noch mehr untergeschoben sind. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wenn es eine HO war, die nach Jochen Biernat oder im DIfHO ausgebildet wurde. Aber nichts ist unmöglich. Vielleicht kannst Du Fotos von den Hufen machen und dann hier einstellen, dann kann man sich ein besseres Bild von der Situation machen. Ansonsten kann ich Dir nur raten, wie schon oben erwähnt, einen guten HO etc. den Job machen zulassen.
Gruß
Gabi Klaassen
[%sig%]
ich würde das Problem an Deiner Stelle lösen, indem ich einen kompetenten Hufbearbeiter die Hufe meines Pferdes bearbeiten lasse. Die Tatsache, dass Dein Pferd nun den steileren Huf mittlerweile nach vorne rausstellt, deutet darauf hin, dass diese Gliedmaße die größeren Probleme von beiden hat, die sie offensichtlich vorher nicht so stark hatte. Es ist nicht damit getan, die "Hufe von beiden Seiten anzugleichen". Dies ist meistens auch so gar nicht möglich, da die Hufform der einzelnen Gliedmaße aus den verschiedensten Komponenten ( Zehenknochen, Gelenken, Bändern, Sehnen etc) resultiert. Man benötigt schon eine gute Ausbildung und Erfahrung, um in den Hufzuständen richtig "lesen" zu können. Desweiteren ist es absolut nichts Ungewöhnliches, dass ein Pferd zwei (meistens sogar vier) unterschiedliche Hufe hat. Vorausgesetzt, man läßt zu, dass sich das Pferd in die für es optimale Hufsituation selber "hineinläuft". Du schreibst, dass Du eine HO, die nicht in der Liste steht, an Deinem Pferd hattest und die Trachten der flacheren Gliedmaße noch mehr untergeschoben sind. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wenn es eine HO war, die nach Jochen Biernat oder im DIfHO ausgebildet wurde. Aber nichts ist unmöglich. Vielleicht kannst Du Fotos von den Hufen machen und dann hier einstellen, dann kann man sich ein besseres Bild von der Situation machen. Ansonsten kann ich Dir nur raten, wie schon oben erwähnt, einen guten HO etc. den Job machen zulassen.
Gruß
Gabi Klaassen
[%sig%]
Re: Unterschiedlich steile Hufe
Hallo Gabi,
schade, dass Du keinerlei Aussage dazu machen möchtest. Und ich verstehe natürlich, dass Du der Meinung bist, dass ein HO die bestehende Situation am Besten lösen kann. Das habe ich ja bereits versucht und bei dieser HO (nach Biernat, aber aus dem Verband ausgetreten) war das definitiv nicht der Fall. Den steilern Huf stellt er nicht generell nach vorne, die Rede war davon, dass er ihn beim Grasen/Fressen vom Boden nun öfter nach vorne stellt als früher.
Mich hatte ledigleich Eure Meinung interessiert, dass Pferd läuft gut so wie er momentan da steht, also werde ich alles wohl erstmal so belassen.
Danke & Gruß
Socke
schade, dass Du keinerlei Aussage dazu machen möchtest. Und ich verstehe natürlich, dass Du der Meinung bist, dass ein HO die bestehende Situation am Besten lösen kann. Das habe ich ja bereits versucht und bei dieser HO (nach Biernat, aber aus dem Verband ausgetreten) war das definitiv nicht der Fall. Den steilern Huf stellt er nicht generell nach vorne, die Rede war davon, dass er ihn beim Grasen/Fressen vom Boden nun öfter nach vorne stellt als früher.
Mich hatte ledigleich Eure Meinung interessiert, dass Pferd läuft gut so wie er momentan da steht, also werde ich alles wohl erstmal so belassen.
Danke & Gruß
Socke
Re: Unterschiedlich steile Hufe
Hallo,
ich - Hobbyhufbearbeiter- würde die verschieden steilen Hufe erstmal so akzeptieren wie sind sind. Gezieltes 'angleichen' der Hufe funktioniert meiner Erfahrung nach nicht. 'Trachtenzüchten' über das gesunde Maß hinaus beim flachen Huf ist genauso falsch wie krasses Trachtenkürzen beim steilen...
Einfach jeden Huf einzeln anschauen, wie er bearbeitet werden sollte.
Darauf achten dass sie die Wände nicht verbiegen, Trachten nicht unterschieben etc.
Ich bearbeite immer nur so, wie mir das Pferd das 'erlaubt', also ich helfe nur nach, dass Tragrandüberstande in minderbelasteten Regionen sich schnell weglaufen. Das funktioniert! Je mehr man versucht, die Hufe zu 'zwingen' desto schneller wachsen sie wieder unerwünscht nach (z.B. bei einem hinten minderbelasteten Huf: Es bildet sich ein Tragrandüberstand nur an den Trachten. diesen scharfkantig und dünn gestalten verbessert die Hufform schnell. Im übereifer die Trachten bis zu einem gedachten ideal kürzen und dabei in die feste Sohle schneiden führt meist zu Fühligkeit und außerdem wehren sich die Hufe durch starkes Wachstum gegen solche 'Eingriffe', Hufform wird meist schlechter. (Habe reichlich beobachtungsmaterial: Reitunterricht auf Strasser- Hof...)
Mehr denke ich kann man so ganz allgemein nicht sagen.
Gruß Tina
ich - Hobbyhufbearbeiter- würde die verschieden steilen Hufe erstmal so akzeptieren wie sind sind. Gezieltes 'angleichen' der Hufe funktioniert meiner Erfahrung nach nicht. 'Trachtenzüchten' über das gesunde Maß hinaus beim flachen Huf ist genauso falsch wie krasses Trachtenkürzen beim steilen...
Einfach jeden Huf einzeln anschauen, wie er bearbeitet werden sollte.
Darauf achten dass sie die Wände nicht verbiegen, Trachten nicht unterschieben etc.
Ich bearbeite immer nur so, wie mir das Pferd das 'erlaubt', also ich helfe nur nach, dass Tragrandüberstande in minderbelasteten Regionen sich schnell weglaufen. Das funktioniert! Je mehr man versucht, die Hufe zu 'zwingen' desto schneller wachsen sie wieder unerwünscht nach (z.B. bei einem hinten minderbelasteten Huf: Es bildet sich ein Tragrandüberstand nur an den Trachten. diesen scharfkantig und dünn gestalten verbessert die Hufform schnell. Im übereifer die Trachten bis zu einem gedachten ideal kürzen und dabei in die feste Sohle schneiden führt meist zu Fühligkeit und außerdem wehren sich die Hufe durch starkes Wachstum gegen solche 'Eingriffe', Hufform wird meist schlechter. (Habe reichlich beobachtungsmaterial: Reitunterricht auf Strasser- Hof...)
Mehr denke ich kann man so ganz allgemein nicht sagen.
Gruß Tina
Re: Unterschiedlich steile Hufe
Hallo Socke,
du möchtest ganz klar wissen, wie man die Hufe optisch angleicht, weil du auf keinen Fall möchtest, dass diese so unterschiedlich bleiben. Verstehe ich das richtig ? Man kann nicht einfach die Hufe so bearbeiten, dass sie gleich aussehen, dies kann zu großen Komplikationen führen (Erinnert ein bischen an Aschenputtel, wo die Stieftöchter alles versuchen um in den gläsernen Schuh zu passen) . Die Hufform wird auch von den Hufinnenknochen bestimmt . Fraglich ist natürlich, in wiefern die Hufe ihre physiologische Form verloren haben , weil sie wohl mal gleichmäßiger waren wie du schreibst. Ohne Fotos kann man nichts genaues sagen. Vielleicht kannst du welche hier reinstellen.
Mfg
Anette Fink
du möchtest ganz klar wissen, wie man die Hufe optisch angleicht, weil du auf keinen Fall möchtest, dass diese so unterschiedlich bleiben. Verstehe ich das richtig ? Man kann nicht einfach die Hufe so bearbeiten, dass sie gleich aussehen, dies kann zu großen Komplikationen führen (Erinnert ein bischen an Aschenputtel, wo die Stieftöchter alles versuchen um in den gläsernen Schuh zu passen) . Die Hufform wird auch von den Hufinnenknochen bestimmt . Fraglich ist natürlich, in wiefern die Hufe ihre physiologische Form verloren haben , weil sie wohl mal gleichmäßiger waren wie du schreibst. Ohne Fotos kann man nichts genaues sagen. Vielleicht kannst du welche hier reinstellen.
Mfg
Anette Fink
Re: Unterschiedlich steile Hufe
Hallo,
es geht mir auf gar keinen Fall um die Optik der Hufe, ich möchte einfach, die "Hufstellung" finden, die ihm am angenehmsten ist. Und das ist nicht der steile Huf. Meine Bearbeitung hat auch ganz sicher nix mit Strasser zu tun, das halte ich für Tierquälerei, wie wohl alle hier...
Ich habe einfach gemerkt, dass er durch das langsame Angleichen der Hufe eine besser Fussung bekommen hat (bestätigt von meiner Ostheopatin, die ihn 2x im Jahr durchcheckt).
Fotos machen kann ich leider nicht, weil ich keine Digicam habe.
Es wurde einfach viel an den Hufen falsch gemacht in den ganzen Jahren, und ich fürchte, dass man das alles nicht wieder gut machen kann. Naja, wenigstens habe ich daraus gelernt, dass ich nie wieder ein Pferd beschlagen lasse.
Vielen Dank für Eure Antworten und viele Grüße
Socke
P.S.: Fühlig lief/läuft er übrigens nie. Und in die lebende Sohle (fest, nicht bröckelig) schneide ich auch nicht. Ich werde mal versuchen, wie Tina das vorschlägt, einen recht dünnen Tragrandüberstand im Trachtenbereich herzustellen, den er sich dann selbst abläuft. Guter Tip.
es geht mir auf gar keinen Fall um die Optik der Hufe, ich möchte einfach, die "Hufstellung" finden, die ihm am angenehmsten ist. Und das ist nicht der steile Huf. Meine Bearbeitung hat auch ganz sicher nix mit Strasser zu tun, das halte ich für Tierquälerei, wie wohl alle hier...
Ich habe einfach gemerkt, dass er durch das langsame Angleichen der Hufe eine besser Fussung bekommen hat (bestätigt von meiner Ostheopatin, die ihn 2x im Jahr durchcheckt).
Fotos machen kann ich leider nicht, weil ich keine Digicam habe.
Es wurde einfach viel an den Hufen falsch gemacht in den ganzen Jahren, und ich fürchte, dass man das alles nicht wieder gut machen kann. Naja, wenigstens habe ich daraus gelernt, dass ich nie wieder ein Pferd beschlagen lasse.
Vielen Dank für Eure Antworten und viele Grüße
Socke
P.S.: Fühlig lief/läuft er übrigens nie. Und in die lebende Sohle (fest, nicht bröckelig) schneide ich auch nicht. Ich werde mal versuchen, wie Tina das vorschlägt, einen recht dünnen Tragrandüberstand im Trachtenbereich herzustellen, den er sich dann selbst abläuft. Guter Tip.