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Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo!

Ich hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen kann. Ich bin die Mitreiterin von einer Paintstute, 18 Jahre, steht in einer Offenstallhaltung. Die Besitzerin hat die Stute vor ca. 3 Jahren gekauft, bereits damals hatte sie schlechte Hufe (hatte Eisen, weiches Hufmaterial etc.)
Die Eisen kamen runter, die Hufe wurden besser (genaue Details müsste ich nachfragen).

Ich bin seit letzten September Mitreiterin, seitdem ich sie kenne, hatte sie immer wieder Strahlfäule. Damals war das Hufmaterial extrem weich, die Hufe brachen immer wieder aus, sie hatte bereits beim Kauf die Spalten im Huf.

Durch die Behandlung der Strahlfäule mit Jodoformäther ging die Strahlfäule kurzfristig weg, kam aber wieder.

Das Hufmaterial wurde fester und ist derzeit wirklich hart (Vermute durch das Ausreiten am harten Boden damals).
Sie hatte im Winter auch Mauke, ging mit Behandlung schön weg.

Der Hufschmied hat bereits im Herbst prophezeit, dass demnächst der Strahl abgehen wird. Hufe wurden ein Monat lang jeden Tag mit Jodoformäther behandelt. Der Strahl ging dann wenig später ab.

Sie hat die Probleme bei allen 4 Hufen! Bei den 2 vorderen ist es am schlimmsten, da gibt es quasi keinen Strahl!

Beschlagen kann man sie bei dem Hufmaterial nicht, das haben bereits 2 Hufschmiede gesagt. Man könnte Klebeeisen verwenden, zuvor sollte aber diese Strahlproblematik beseitigt werden, so der Hufschmied. Bis dato wussten wir noch nicht, was für ein Strahl nachkommt. Mittlerweile steht fest, dass das, was nachkommt, ebenso wuchert. Der Strahl ist weich, wuchert wirklich und ist ein wenig käsig (wenn man die weissen Furchen angreift.) Ein Huf nässelt auch, wenn man Pferd bewegt.

Wegschneiden kann man vom Huf fast nichts, da fast nichts da ist. Beim Hufauskratzen passiert es auch immer wieder, dass sie ein wenig blutet (bei den Hufen, wo es am schlimmsten ist). Sie ist beim Auskratzen auch sehr fühlig.

Sie lahmt nicht! Das ist das Paradoxe an dem Ganzen. Ich vermute, dass jeder der die Fotos sieht, gleich vom allerschlimmsten ausgeht. Aber sie lahmt wirklich nicht. Sie eiert halt wenn der Boden uneben ist, das machen aber viele andere unbeschlagene Pferde, die ich kenne.
Derzeit wird mit ihr nicht viel gemacht, eben weil die Angst besteht, dass sie sich zB. beim Ausreiten genau in diesen Stellen etwas eintretet. Wird auf einem Wiesenstück longiert (halbwegs weicher Boden im Winter).

Ich habe bereits einiges im Internet über Hufkrebs, Strahlkrebs gelesen und habe auch hier Informationen darüber gefunden.
Ist es wirklich Strahlkrebs? Die Anzeichen deuten darauf hin :(
Oder könnte es etwas Anderes sein?

Was kann man mit solchen Hufen machen? Wie bekommt man es wieder weg?

Ich und die Besitzerin, wir sind ziemlich ratlos, Huforthophäden in Österreich kennen wir leider keine und wissen nicht, wie wir die Hufe wieder hinbekommen bzw. welche Hufkrankeit es sicher ist.

Hier ist der Link zu den Fotos von den Hufen: http://www.hooforthopaedics.com/strahlkrebs/strahlkrebs.htm

Könnte dieser "ranzige" Kronrand bzw. obere Huf auch von der Heinzl Hufsalbe sein? Damit ist sie 3 Monate lang geschmiert worden, in der Hoffnung, dass damit der Huf, der nachkommt, fester wird.
Sie bekommt auch Biotin, die Ergebnisse wird man aber erst in einigen Monaten sehen.

lg
Marina

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Sorry, muss noch etwas ausbessern:
sie ist ein Monat lang abwechselnd einen Tag mit Jodoformäther+einen Tag mit Silberspray behandelt worden. Zuvor 3 x Woche mit Jodoformäther, wo es noch nicht so schlimm war.

Das vorletzte Foto von diesem Beitrag könnte auch ein Foto von unserem Pferd sein: http://www.hooforthopaedics.com/phorum/read.php?f=1&i=7258&t=7258#reply_7258

lg

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo Marina,

das ist ziemlich sicher Hufkrebs. Leider kann ich dir keine Lösung anbieten. Ich würde dir raten, den Jodoformäther nicht mehr anzuwenden und professionelle (d. h. huforthopädische) Hilfe zu suchen. Astrid Arnold in Simbach hat Erfahrung in der Behandlung von Hufkrebs, vielleicht kannst du dein Pferd zu ihr bringen.

Liebe Grüße
Klaus

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Danke für den Hinweis.

Es sind aktuelle Fotos unter dem Link zu finden (mit Datum versehen, der Reihe nach). Unten sieht man auch, wie die Hufe einreissen. Die Einrisse sind von einem mal Ausreiten (1/2 Stunde, kurze Runde rund um den Stall).

Die Besitzerin hat gestern eine Probe des Strahls in die Vet geschickt. Wir sind bereits gespannt, was dabei herauskommt.

lg

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo,
das ist mit Sicherheit Strahlkrebs wobei die Entzündung auch schon in den Kronrand übergreift. Das Grundproblem bei diesen Hufen sind die Zwanghufe. Ohne diese Hufsituation in den Griff zu bekommen ist der Hufkrebs Therapieresistent.

Bitte melden Sie sich doch bei mir, ich habe gerade eine neue Behandlung mit Tamponaden auf Braunalgenbasis erfolgreich bei einem Pferd durchgeführt. Wenn Sie mir Ihre Mailadresse geben sende ich ihnen gerne Infomaterial.

Wo in Österreich sind Sie denn, möglicherweise bin ich in Ihrer Nähe, ich wohne an der Grenze zu Braunau.

Mit freundlichem Gruß
Astrid Arnold

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Liebe Frau Arnold!

Die Vet hat die Probe erst gar nicht untersucht, der TA meinte, es ist Strahlkrebs und wir sollen in die Klinik kommen :(

Wir haben es bereits befürchtet, dass dieser Kronrand nicht mehr normal aussieht und sich diese Krankheit weiter ausbreitet.

Wir sind in der Zwischenzeit auf die Ecus Öle aufmerksam geworden und machen gerade täglich mehrmals hintereinander Wickel mit heissem Wasser, wie es uns gesagt worden ist. Angeblich soll Eiter unter dem Strahl oder irgendwo im Huf sein, der durch die Wärme mit diesem Wickel herausgedrückt werden soll. Keine Ahnung, ob es stimmt, aber einen Versuch ist es möglicherweise wert. Hat hier jemand Erfahrung mit Ecus Ölen?

Pferd steht in Wien.
Ich schreibe Ihnen eine Mail, vielen Dank!

lg

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?



Ich habe heute die Hufe gewaschen und dabei festgestellt, dass sich der Strahl, der zuvor eher weiss war, sich nun rötlich verfärbt (siehe Bilder). Nicht erschrecken, es ist kein Blut oder Fleisch, auch wenn es vielleicht so aussieht. Es ist definitiv der Horn, der weich ist und sich rot verfärbt hat. Seitlich vom Strahl sieht man auch die rötlichen Verfärbungen.

Was bedeutet das? Ist es eine Verschlechterung oder Verbesserung?

Wir haben diese Woche mit den Wickeln begonnen, aber nur mit dem heissen Wasser (ohne Öle). Kann es sein, dass es deswegen rötlich geworden ist?

Frau Arnold, übrigens danke für den Hinweis mit dem Zwanghuf. Zwanghufe kann man wohl nur mit Beschlägen behandeln oder? Bei der Stute halten die Eisen nicht, würde wenn, dann mit Klebeeisen funktionieren. Die Frage ist, ob diese Klebeeisen bei Hufkrebs möglich sind.

Ich wünschte, wir hätten auch Huforthopäden in Österreich :(

Liebe Grüsse

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo,

die Waschungen sind sehr gut aber ich würde es mit kaltem Wasser machen - einfach mit fließendem Wasser die Hufe gut ausspülen. Das kalte Wasser wird das Pferd genießen. Mit der vorliegenden Entzündung wird dem Pferd warmes Wasser eher unangenehm sein.

Ich rate davon ab "Experimente" mit irgendwelchen Mitteln zu machen. Stellen Sie sich vor sie haben eine eitrige Entzündung zwischen Ihren eigenen Zehen. Diese würden Sie auch mit entsprechenden Medikamenten die sich zur Wundreinigung und Wundversorgung eignen behandeln. Rivanol oder verdünnte Jodlösungen sind zur Wundreinigung gut geeignet. Bei einer hohen Keimbelastung ist der Einsatz von Antibiotika angesagt.

Das rote Horn ist Hufhorn welches von einer entzündeten Lederhaut produziert wird und daher Einblutungen hat. Das Abheilen von Hufkrebs geht immer mit diesen Einblutungen einher. Es ist also ein Zeichen dass wieder Horn produziert wird und somit vorsichtig als eine Verbesserung zu betrachten.

Auf Zwanghufe kann man barhuf wesentlich besser einwirken. Ein Beschlag ist da nicht notwendig ja eher hinderlich.

Lieben Gruß Astrid Arnold

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo!

Vielen Dank für Ihre Ratschläge und die vielen Tipps!

Die Besitzerin hat die ECUS Öle bereits gekauft und es ist seit 4 Tagen in Anwendung. Nachdem wir noch keine professionelle Hilfe in Österreich gefunden haben, versuchen wir die Öle 2 Wochen. Wenn es nichts hilft, dann schadet es zumindestens nicht und wir haben es wenigstens versucht. Die Prozedur dauert übrigens 1,5 Stunden.
Die warmen Wickeln dürften ihr allerdings gut tun, sie schläft fast ein, wenn sie diese bekommt.

Zu Zwanghuf: stimmt, da habe ich mich geirrt, hat nichts mit Eisen zu tun.

Zu Rivanol: erkundigen uns gerade, was Rivanol ist.

Kennen Sie Mammin TS Forte? Was halten Sie davon? Habe diese Info aus einem Beitrag in einem Reitforum, Zitat siehe unterhalb:

hallo habe schon mehrfach sogenannten hufkrebs behandelt. so ganz harmlos ist das nich. aber auch hier einen tip an deinen schmied und tierarzt. sie sollen es mit ( Mammin TS forte behandeln !!!!!!!!!!!!!) oder einen ähnlichem mittel. kannst ihnen sagen das wir damit bis jetzt 100% erfolg gehabt haben. mein kollege aus Bayern hat mir rückmeldung gegeben auch bei ihm 100 % . Also bei anderen behandlungswegen liegt die erfolgsprognose bei 50%. möchte hier keine eigen werbung machen da ich mehr als genug zu tun hab ist also nur ein gut gemeinter rat. sollten der schmied u Ta einen anderen weg wählen und der zustand schlechter werden dann kannst du dich gern bei mir melden. Wir beschlagen und arbeiten in 8 Bundesländern.

Zu Rotfärbung: ah, ok. Also ist es eigentlich ein möglicherweise gutes Zeichen.

Zum Status: wie erwähnt, sie bekommt gerade heisse Wickel und ECUS Öle. Wird 3 x Woche am Sandboden geritten.
Hufe unverändert.

Ich bin auch eher gegen Experimente, gebe Ihnen vollkommen recht. Gibt aber offensichtlich Pferde, bei denen ECUS Öle anschlagen.

lg

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Die Hufe wurden am Samstag vom 2. Hufschmied angesehen: Meinung ist, dass die Hufe seit Februar (das letzte mal, wo der Hufschmied da war), besser geworden sind. Das Hufmaterial und der Strahl sind viel härter wie damals. Es ist kein Zwanghuf. Es besteht keine Gefahr auf Eiterung am Kronrand (Saumband?).

Hufe sind 1 Woche mit Ölen behandelt worden.
Das rote Hufstrahlmaterial hat sich dunkel gefärbt, ist also nicht mehr überall rot.
Hufe wurden nicht ausgeschnitten, Pferd wird weiter jeden Tag behandelt und in ein paar Wochen ausgeschnitten.

Soviel zum derzeitigen Status.

lg

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo!

Wollte nach ein-monatiger Behandlung der Hufe mit Ölen das Ergebnis bekanntmachen: http://www.oujezky.at/martin/Offenstall/Offenstall%202/PebblesHuf/huf.htm (letzte Fotos vom 26.05)

Eine Besserung des Hufmaterials ist auf den Fotos klar sichtbar. Der schlechteste Huf, links vorne, ist mittlerweile zum besten Huf geworden!!! Die Hufe sind konsequent fast ein Monat lang jeden Tag mit den Wickeln und Ölen behandelt worden. Wer sich noch erinner kann, war der Strahl und das Hufmaterial blutunterlaufen und sehr sehr weich. Der Strahl ist noch nicht vollständig gesund, aber wie man sieht, sieht das Hufmaterial fast gesund aus.

Waren zu Beginn selbst sehr misstraurisch, was die Behandlung angeht. Aber freuen uns, dass diese altbewährte Methode mit den Wickeln hilft!

Werde weiterhin den Status hier posten und informieren, wie die Hufe sich weiterentwickeln!

lg

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo!

Wollte vollständigkeitshalber einen Zwischenbericht abgeben: die Hufe erholen sich von Woche zu Woche! Aktuelle Bilder sind auf dem Link des vorhergehenden Threads zu finden. Sind wirklich selbst erstaunt, dass diese altbewährte und nicht unbedingt nahtlos bewiesene Methode hilft!

Das Interessante ist, dass vor allem die schlechtesten Hufe (die vorderen beiden) so schön geworden sind. Wenn man sich die Fotos von der schlimmsten Phase ansieht, sieht man, wie tief der Strahl bereits zurückgegangen ist und dass das Hufmaterial ganz rot vor Entzündungen war. Das Hufmaterial wird immer weisser und weisser, seit dem letzten Ausschneiden sieht man auch, dass die Strahlfurchen nicht mehr so tief sind, sondern sich schön langsam gesundes Material nachbildet.

Also Leute, verzweifelt nicht, wenn mal eure Pferde an Strahl-/Hufkrebs leiden, sondern versucht diese Öle. Bei uns war es die letzte Möglichkeit, da nichts mehr geholfen hat.

lg

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Ich bekomme Schmerzen, wenn ich die "rausoperierten" Trachten und Eckstreben sehe. Die einzige Erklärung die ich für so einen Eingriff am Huf tolerieren kann ist Strahlfreiheit und Platz zum Entwickeln solange der Heilungsprozess dauert. Denn so wirksam die Öle auch sein mögen, die eigentlich bestehende Hufsituation mit den eingerollten Trachten wird nach Absetzen der Öle schnell wieder zu einem Strahl mit ähnlichen Problemen führen.
Das Herausschneiden der gesamten hinteren Hufanteile wie Trachten und Eckstreben kann keine Dauerlösung sein, sondern zeigt ausschließlich die totale Hilflosigkeit bei der Lösung des eigentlichen Problems.
Das musste ich hier in unserem Forum einfach mal loswerden. Wenn der Hufkrebs geheilt ist, solltet ihr fachmännisch an der Optimierung der Hufe arbeiten lassen aber bitte nicht so wie bisher.

Heike Braun

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo Heike!
Ich bin die Besitzerin des kranken Pferdes.

Ich denke schon das der Hufschmied den Huf jetzt so ausgschnitten hat weil eben dieses Problem besteht. Aber wäre auch nett wenn du uns sagen könntest was unser Hufschmied machen sollte bzw. was er nicht machen sollte/darf.
Dann kann ich ihn dahingehend auch prüfen und weiß dann ob ich nach einem anderen suchen muß oder nicht. Ansonsten weiß ich das dieser Hufschmied sehr viel Ahnung hat, er hat bei meiner Hafistute vor ca. 10 Jahren einen sehr akuten Reheschub wieder hinbekommen, wo andere Hufschmiede und Tierärzte schon aufgegeben hatten bzw. mir keine allzuguten Hoffnungen gemacht hatten. Deswegen hab ich ihn jetzt auch wieder kommen lassen. Er macht halt auch meißtens nur Spezialfälle. (Kann schon sein das an dem Zustand meines Pferdes auch der Hufschmied schuld ist den wir bisher immer hatten bzw. haben, anderenseits sind wir schon längere Zeit (ca. 5 Jahre) sehr zufrieden mit ihm).
Bei uns in Österreich gibt es auch nur "normale" Hufschmiede. Immerhin hab ich schon einige Hufschmiede da gehabt und die haben nichtmal erkannt das es sich um Strahlkrebs handelt, ist bei uns glaub ich auch noch nicht so verbreitet.
Ansonsten ist es mir auch klar, das die richtige Hufbearbeitung sicherlich nicht unwichtig bei der Behandlung ist. Da kann auch das beste Mittel nicht helfen. Eigentlich eh klar.
Über Antwort würd ich mich freuen.
Vielen Dank
Lg Evi

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo Evelyn, wie weiter oben schon von Astrid Arnold bemerkt liegt die Ursache für den entstandenen Strahlkrebs in den bestehenden Zwanghufen, die die strahlhornproduzierenden Lederhäute bereits tief im Huf quetschen und jegliche normale Hornproduktion hemmen.
Diesen Zwanghuf öffnet der Schmied im Moment durch seine strasserähnliche Bearbeitung des Trachtenöffnens. Dadurch können für den Moment auch die Lederhäute zur Ruhe kommen. Wie nach 9 Tagen aber zu sehen ist, ändert sich an der bestehenden schlechten Hufsituation nichts: die Trachtenendkanten stehen sich immer noch wie eine Zange gegenüber und quetschen den Strahl ein.
Die Ursache für den Zwanghuf muss beseitigt und nicht die Symptome (eingerollte Trachten) einfach mal "weggeschnitten" werden.
Das ?Warum? und dann die zielgerichtete Bearbeitung ist die einzige Möglichkeit, den Strahlkrebs auf Dauer auf Nimmerwiedersehn zu verabschieden. Die Fotos sind zwar gut, aber um die Hufstellung zu beurteilen und etwas dazu zu "raten" benötigen wir Fotos wie in der Anleitung http://www.hooforthopaedics.com/dhgev/huffotos.php
beschrieben. Auf jeden Fall nochmal von vorne und von der Seite.
Herzliche Grüße
Heike Braun

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo Heike!
Neue Fotos kann ich leider erst frühestens nächste Woche machen, Pferd ist auf Urlaub und wird erst nächstes bzw. übernächstes Wochenende zurückkommen. Werd dann aber gleich die gewünschten Fotos machen. Hufschmied wird am 21.06 wieder zu uns kommen.
Vielen Dank jedenfalls mal für die Hilfe.
lg Evi

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo,
Hufkrebs ist nicht immer eine Quetschung der Lederhäute.
Sehr oft sind die Ursachen auch ein geschwächtes Immunsystem,Stoffwechsel,Streß oder auch Vergiftungen.
Auch Pilze,vieren oder Bakterien spielen eine große Rolle.
Alle Punkte sollte man abklären und die richtigen Wege einschlagen.
Sonst müßten ja alle Pferde mit Zwanghufen Huf oder Strahlkrebs bekommen und das ist nicht der Fall.
Ein Fall von mir zb. hat eine Bleivergiftung,was nicht das Problem wäre.
Das wurde nicht erkannt und man hat in 2 OP alle 4 Hufe gleichzeitig bearbeitet indem überall der Strahl kommplett rausgeschnitten wurde,sowie auch die Eckstreben.
Deshalb erst die Ursache suchen und dann weiter.
Die Hufbearbeitung ist natürlich das Wichtigste.
lg Olaf

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo Olaf!
Ja das scheint mir auch einleuchtend, weil die Hufform hat sich eigentlich nicht geändert seit ich sie hab und der Strahlkrebs ist jetzt erst gekommen. Ansonsten hätte sie den Krebs ja von Hausaus haben müssen. Find auch nicht das sie eingerollte Trachen bzw. einen Zwanghuf hätte, die Hufe sind von sich aus sehr klein (fast wie Ponyhufe) ist aber bei den Paint/Quater meißtens so.
Vom Rang her ist sie auch die vorletzte in der Herde daraus kann ich auch schon mal schließen das sie nicht die "stärkste" ist. Ist ein Pferd nur etwas angeschlagen fällt es sofort im Rang.
Sie war aber auch von Anfang an sehr Rangniedrig. Na ja..

Reicht da ein Blutbild aus? groß oder klein? oder was für Unetrsuchungen sollt ich machen lassen um mir mehr Klarheit zu verschaffen?
Auf der Vet med wollten sie sie auch auf allen 4 ausschneiden ohne vorher viel zu schauen, hab ich natürlich nicht machen lassen... da gibt es sicher bessere Wege.

Vielen Dank für deinen Beitrag.
Lg Evi

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo alle zusammen!
Hab jetzt endlich Zeit gefunden Fotos von den Hufen zu machen. Pferd war länger als geplant weg.

also mal alle 4 Füße bzw. nur die vorderen Hufe von vorne und hinten.



rechts vorne:



links vorne:

rechts hinten:



links hinten:



Ich hoffe die Bilder sind gut so.

Hoffe auf Antwort.
Lg Evi

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo Evelyn,
pro Beitrag ist leider nur eine Bildergalerie möglich, weshalb jetzt immer dieselben Bilder der ersten Galerie gezeigt werden.
Bitte deshalb für die Ansichten der einzelnen Füße jeweils einen neuen Beitrag (antworten) aufmachen. Dann geht's.
Gruß Moderator

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo!
Dann nochmal..

rechts vorne

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

links vorne

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

rechts hinten

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

links hinten




Hoffe ich hab jetzt keine Bilder vergessen...
Lg Evi

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo,
leider fehlen bei den Bildern die Ansichten von der Sohle. Die Ansichten der Wände zeigen keinen sehr guten Hufzustand. Insbesondere die Kronränder sind immer noch entzündet was an den abstehenden Haaren gut erkannt werden kann.
Lieben Gruß Astrid Arnold

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo!
Sohlenbilder sind unter diesem Link.

http://www.oujezky.at/martin/Offenstall/Offenstall%202/PebblesHuf/huf.htm

Lg Evi

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo alle zusammen!
Also am Montag kommt wieder mein Hufschmied, bis dahin wäre es super wenn ich von Euch jetzt gesagt bekommen würde wie was wann genau.. ansonsten schneidet er sie vielleicht "wieder Falsch" aus?
Was man gegen diese Saumband/Kronrand Eiterung /Entzündung machen kann wäre auch sehr interessant.

Irgendwie kommt mir vor das mir kaum jemand bei meinen Probnlem richtig helfen kann, aber da geht es anscheinend nicht nur mir so.
Das einzige was echt bis jetzt hilft sind diese Wickeln und das Ecus Öl.
Nur wie schon geschrieben muß es noch ein anderes Problem geben warum dieser Strahlkrebs überhaupt entstanden ist.
Na gut würd mich also über Antworten sehr freuen.
Vielen Dank
Lg Evi

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo,

wenn es so einfach wäre hier eine Arbeitanweisung zu geben um ihrem Pferd zu helfen dann würde ich es sofort machen. So einfach ist es aber nicht. Die Hufphysik funktioniert nicht nach dem Motto – bei dem Problem nehme man – Es ist immer erforderlich die jeweilig vorliegende Hufsituation zu prüfen und nach der Hufbefundung eine möglichst günstige Druck und Zugverteilung auf die Lederhäute zu erreichen. Dies wird sich bei jeder Hufbearbeitung zu jedem Termin anders gestalten.

Leider kann ich die aktuellen Ansichten von der Sohle auf der von ihnen angegebenen Seite nicht öffnen. Anscheinend ist hier die Kapazität meines PCs nicht ausreichend. Was mir aber auffällt ist dass ihr Pferd von ehemaligem sehr hohem und engem Trachten auf sehr niedrige und mit „Weitungsschnitt“ versehene Trachten umgestellt wurde in relativ kurzem Zeitraum. Dies stellt auch (nicht nur) für die ohnehin schon gestressten Lederhäute gerade am Strahl und Ballen sowie im hinteren Kronbereich eine erhebliche Mehrbelastung dar. Ich bin nicht der Ansicht dass dies günstig bei schon entzündeten Lederhäuten ist. Davon abgesehen ist diese Stellungsveränderung sehr problematisch für die gesamte Hornkapsel.

Um den „Hufkrebs“ loszuwerden braucht es 3 Vorausstetzungen:

1. Eine gute Hufbearbeitung die gegen die ungünstigen Druck und Zugverhältnisse auf die Lederhäute vorgeht
2. Eine vernünftige Wundbehandlung mit geeigneten Medikamenten.
3. Einen Stoffwechsel des Pferdes der es schafft mit dieser Wundheilungstörung fertig zu werden.

Ist nur einer der Punkte nicht erfüllt wird die Therapie erfolglos sein.

Ich kann ihnen nur raten sich einen Huforthopäden zu holen der mit dem Problem Hufkrebs vertraut ist oder sie geben ihr Pferd in eine der huforthopädisch arbeitenden Hufrehastationen.

Mit freundlichem Gruß
Astrid Arnold

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo!
Hier die aktuellen Sohlenbilder vom 22.07.2008:
rechts vorne, hinten,
links vorne, hinten.



Vielleicht kommt ja doch noch der eine oder andere Ratschlag, ansonsten frag ich mich wofür ich mir die Arbeit überhaupt antue und hier Fotos reinstell.

Nur kurz zur derzeitigen Behandlung:
Ab 15.06 bis 22.07 wurde das Pferd überhaupt nicht behandelt. (war ja nicht da).
Ab 22.07 behandle ich den Strahl jetzt mit Cobactan und dann werd ich nochmal mit den heißen Wickeln und den Ölen fortfahren. Die Wickeln helfen anscheinend als einziges gegen diese Saumbandentzündung.
Ich denk das die Hufe aufjedenfall besser geworden sind.

Freu mich natürlich über jede hilfreiche Antwort.
Lg Evi

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo,

ich würde Ihnen sehr gerne weiter helfen, dabei nützt es ihnen aber nichts wenn ich mit meinen Bedenken zur Hufgestaltung zurückhalte.
Offensichtlich ist es Ihnen gelungen mit den Maßnahmen die Keimbelastung an den Hufen stark zu reduzieren. Ich bin aber überzeugt davon dass es ohne einer Sanierung der allgemeinen Hufsituation (Belastungssituation) keine dauerhafte Heilung des Hufkrebses gibt.
Bitte senden Sie mir doch Ihre Mailadresse (meine finden Sie auf der Liste) ich arbeite gerade an einer Zusammenstellung von Berichten über Hufkrebs und würde Ihren Fall gerne mit aufnehmen. Dazu würde ich Ihnen dann auch eine detailierte Hufbefundung zu den Hufen Ihres Pferdes senden.

Lieben Gruß Astrid Arnold

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

hallo evelyn,

erstmal möchte ich sagen, wie gut ich es finde, dass sie sich offensichtlich gedanken über die hufe ihres pferdes machen.

und: ich kann nur empfehlen, dass sie ihr pferd einpacken und zu astrid arnold fahren. ich bin auch in der nähe von wien zuhause, war öfter mit meinem pferd bei ihr und habe aus der not und aus interesse heraus vor einiger zeit die ausbildung zum huforthopäden gemacht (ohne prüfung - nur für den eigenbedarf).

kein "normaler" hufschmied (auch ihr spezialist, von dem ich meine ihn zu kennen) bearbeitet hufe in der art, wie es für ihr pferd notwendig wäre! leider sind wir in österreich (noch) in der rechtlichen situation, dass wir nicht wählen können. allerdings ist astrid nicht wirklich weit weg!

es gibt auch die möglichkeit von wochenendkursen, in denen man zwar kein spezialist wird, aber doch unabhängiger im umgang mit herkömmlichen methoden. in der situation, in der sich die hufe ihres pferdes befinden würde ich mir wünschen, dass sie sich ein herz fassen und nach bayern fahren!

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo, mich würde sehr interssieren wie es mit dem Pferd weiter gegangen ist und der aktuelle Stand der Hufe ist. Hat mein Schreiben mit der Hufbefundung weitergeholfen?
Lieben Gruß Astrid Arnold

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo Frau Arnold,

habe mit Interesse die Beiträge zu obigem Betreff gelesen. Ich habe einen 16 Jahre alten Hannoveranerwallach, der seit 9 Monaten mit Strahlfäule kämpft. Laut Aussage unseres Hufschmiedes waren wir schon einmal nah am Strahlkrebs, der Tierarzt hat mit Jodoformether behandelt. Eine Zeitlang war es besser, wir behandelten mit Thrush Buster und fütterten Farriers Formula. Nun ist es wieder ganz schlimm geworden. Die Huforthopädin einer Freundin hat sich mein Pferd angeschaut und meint, vorn links wäre schon Strahlkrebs, der Rest starke Strahlfäule. Sie hat mir geraten, das Pferd in eine Klinik zu bringen, wo alle Hufe unter Sedierung komplett bis auf die Lederhaut heruntergeschnitten werden müssten. Außerdem solle er generell ein paar Wochen nicht auf die Weide. Weder das eine noch das andere würde ich meinem Pferd gern antun. Er steht übrigens seit 4 Wochen auf Späne und ich behandle wieder mit Thrush Buster, wasche die Hufe vorher jeden Tag mit Wasser und Schmierseife aus der Apotheke und trockne alle Ritzen mit Wattestäbchen und Watte. Eine Freundin empfahl mir effektive Mikroorganismen, die ich in die Spalten "spritzen" soll. Ich glaube eher nicht, dass diese Mikroorganismen stark genug sind, um den Befall mit schädlichen Organismen einzudämmen. Was meinen Sie dazu? Ich schicke Ihnen einige Bilder, vielleicht können Sie mir sagen, ob es sich Ihrer Meinung nach schon um Strahlkrebs handelt oder doch nur eine schwere Strahlfäule ist. Besonders interessiert mich Ihre Meinung zum Klinikaufenthalt.
Vielen Dank und viele Grüße von
Claudia Ach

Re: Strahlkrebs oder doch nicht?

Hallo,

ergänzend zu meinem Bericht bin ich natürlich auch an Meinungen / Erfahrungen anderer Leute (nicht nur von Frau Arnold) zu meinem Problem interessiert.

Vielen Dank scon mal allen, die mir vielleicht weiterhelfen.

Claudia Ach