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Starke Lahmheit: septische, aseptische Huflederhautentzündung oder was???
Liebe Huforthopäden,
ich habe mal eine Frage an die Spezialisten hier, was folgende Lahmheit zur Ursache haben könnte. Hier die Fallbeschreibung:
Vor zwei Wochen beim Hufsäubern festgestellt, dass der rechte Vorderhuf plötzlich eine recht tiefe mittlere Strahlfurche mit Strahlfäule aufweist. Ich weiß sowas tritt nicht plötzlich auf, war aber hier tatsächlich der Fall...ganz komisch!!! Daher habe ich auch gedacht, dass sich vielleicht ein Hufabzess dort geöffnet haben könnte. Allerdings waren keine Lahmheitsanzeichen vorhanden.
Habe die mittlere Strahlfurche gesäubert, was dem Pferd auch sichtlich unangenehm war.
Zwei Tage später, werde ich angerufen, das Pferd wäre lahm. Tierarzt gerufen, der dann auch die Strahlfurche in Verdacht hatte und da noch ein bißchen weiter rumgeschnippelt hat. Eiter oder ähnliches kam nicht raus aber man konnte dann sehen, dass die Strahllederhaut an einer Seite freilag. Er hat dann eine Schmerzmittel gespritzt und mir Equipalazone für drei Tage gegeben. Sollte die Spalte mit CTC Blauspray desinfiziernen und dann mit Jodoformäther behandeln. (mit getränkte Mullbinde tamponieren. 2 Tage Stallruhe und dann wieder auf die Weide.
Habe ich alles so gemacht, Equi hat gut gewirkt, schmerzen würden weniger. Erstes Horn bildete sich wieder am Strahl. Aber das Pferd fing wieder richtig heftig zu lahmen an.
Eine Woche später nach Auftreten der ersten Lahmheit, dann die bisherige Höhepunkt der Lahmheit eingetreten. Wieder Tierarzt gerufen.
Wieder Sohle abgedrückt, keine Scherzhaftigkeit, Pulsation nur leicht. Im Schritt deutliche Hangbeinlahmheit vorne rechts, im Trab deutliche Stützbeinlahmheit vorn rechts. Pferd versucht Ballenregion deutlich zu entlasten. Lahmheitsgrad 3. Tierarzt ratlos!!!
Wieder Schmerzmittel gespritzt und Equi für 4 Tage dagelassen. Dosis morgens und abends ein Beutel. Wieder deutliche Besserung der Lahmheit. Im Schritt nicht mehr sichtbar, im Trab noch leicht.
Tierarzt meinte, wenn das Pferd am Montag (also heute) ohne Equi lahmfrei sein, langsam wieder mit Schrittführen anfangen und dann weiter aufbauen.
Wenn wieder eine deutliche Lahmheit zu sehen, Leitungsanästhesie und röntgen...
Ehrlich gesagt, hört sich das für mich nicht wirklich nach einer Fraktur an sondern nach einer Entzündung. Ich habe noch festgestellt, dass die Ballen am re. Vorderhuf deutliche Blutergüsse aufweisen. Ganz charakteristisch ist, dass das Pferd den Hufballen nicht richtig belasten will. Daher ist die Lahmheit auch am deutlichsten beim bergab gehen zu sehen. Bei hartem Boden läuft es schlechter. Vielleicht ne schleimbeutelentzündung, ne Lederhautenzüngung und wenn ja septisch (wegen des offenen Strahls!?) oder aseptisch wegen der sichtbaren Blutergüsse
So was tun, soll ich vielleicht besser in die Klinik fahren, falls die Lahmheit wieder kommt, oder soll ich den Tierarzt noch mal holen, oder sollte ich mal feuchte Hufwickel machen...
Weis ehrlich nicht was das sein könnte, die Symptome sind so diffus. Auf jeden Fall was entzündliches da es unter Equi deutlich besser wird...
Bin auf Eure Antworten gespannt und werde weiter berichten. Ach so, das Pferd hat keine Eisen...
ich habe mal eine Frage an die Spezialisten hier, was folgende Lahmheit zur Ursache haben könnte. Hier die Fallbeschreibung:
Vor zwei Wochen beim Hufsäubern festgestellt, dass der rechte Vorderhuf plötzlich eine recht tiefe mittlere Strahlfurche mit Strahlfäule aufweist. Ich weiß sowas tritt nicht plötzlich auf, war aber hier tatsächlich der Fall...ganz komisch!!! Daher habe ich auch gedacht, dass sich vielleicht ein Hufabzess dort geöffnet haben könnte. Allerdings waren keine Lahmheitsanzeichen vorhanden.
Habe die mittlere Strahlfurche gesäubert, was dem Pferd auch sichtlich unangenehm war.
Zwei Tage später, werde ich angerufen, das Pferd wäre lahm. Tierarzt gerufen, der dann auch die Strahlfurche in Verdacht hatte und da noch ein bißchen weiter rumgeschnippelt hat. Eiter oder ähnliches kam nicht raus aber man konnte dann sehen, dass die Strahllederhaut an einer Seite freilag. Er hat dann eine Schmerzmittel gespritzt und mir Equipalazone für drei Tage gegeben. Sollte die Spalte mit CTC Blauspray desinfiziernen und dann mit Jodoformäther behandeln. (mit getränkte Mullbinde tamponieren. 2 Tage Stallruhe und dann wieder auf die Weide.
Habe ich alles so gemacht, Equi hat gut gewirkt, schmerzen würden weniger. Erstes Horn bildete sich wieder am Strahl. Aber das Pferd fing wieder richtig heftig zu lahmen an.
Eine Woche später nach Auftreten der ersten Lahmheit, dann die bisherige Höhepunkt der Lahmheit eingetreten. Wieder Tierarzt gerufen.
Wieder Sohle abgedrückt, keine Scherzhaftigkeit, Pulsation nur leicht. Im Schritt deutliche Hangbeinlahmheit vorne rechts, im Trab deutliche Stützbeinlahmheit vorn rechts. Pferd versucht Ballenregion deutlich zu entlasten. Lahmheitsgrad 3. Tierarzt ratlos!!!
Wieder Schmerzmittel gespritzt und Equi für 4 Tage dagelassen. Dosis morgens und abends ein Beutel. Wieder deutliche Besserung der Lahmheit. Im Schritt nicht mehr sichtbar, im Trab noch leicht.
Tierarzt meinte, wenn das Pferd am Montag (also heute) ohne Equi lahmfrei sein, langsam wieder mit Schrittführen anfangen und dann weiter aufbauen.
Wenn wieder eine deutliche Lahmheit zu sehen, Leitungsanästhesie und röntgen...
Ehrlich gesagt, hört sich das für mich nicht wirklich nach einer Fraktur an sondern nach einer Entzündung. Ich habe noch festgestellt, dass die Ballen am re. Vorderhuf deutliche Blutergüsse aufweisen. Ganz charakteristisch ist, dass das Pferd den Hufballen nicht richtig belasten will. Daher ist die Lahmheit auch am deutlichsten beim bergab gehen zu sehen. Bei hartem Boden läuft es schlechter. Vielleicht ne schleimbeutelentzündung, ne Lederhautenzüngung und wenn ja septisch (wegen des offenen Strahls!?) oder aseptisch wegen der sichtbaren Blutergüsse
So was tun, soll ich vielleicht besser in die Klinik fahren, falls die Lahmheit wieder kommt, oder soll ich den Tierarzt noch mal holen, oder sollte ich mal feuchte Hufwickel machen...
Weis ehrlich nicht was das sein könnte, die Symptome sind so diffus. Auf jeden Fall was entzündliches da es unter Equi deutlich besser wird...
Bin auf Eure Antworten gespannt und werde weiter berichten. Ach so, das Pferd hat keine Eisen...
Re: Starke Lahmheit: septische, aseptische Huflederhautentzündung oder was???
Hallo Elfrieda,
so eine bis auf die Lederhaut offene Strahlfurche kann sehr sehr schmerzhaft sein, deshalb würde ich das erst mal als das Wahrscheinlichste verfolgen und nicht an eine Fraktur denken, wenn es für letztere gar keine Anhaltspunkte gibt. Wenn Sie den Ratschlag des TA befolgt haben und Jodoformäther angewendet haben, ist es nicht so verwunderlich, dass die Geschichte noch schmerzhafter geworden ist. Jodoformäther tut weder der Lederhaut noch dem jungen Horn gut und macht bei häufiger Anwendung die Pferde echt sauer - sie verweigern mit der Zeit das Füßegeben, wegen der Schmerzhaftigkeit schon beim Einbringen. Viel viel besser sind pflegende Substanzen - solche Sachen die man sich selbst auf schmerzende Wunden geben würde und vor allem Mittel, die das Horn weder austrocknen noch anderweitig zerstören.
Es kann natürlich sein, dass Ihr Pferd auch noch ein anderes Problem hat, aber dies ist aus der Ferne und nach Ihrer Schilderung erst einmal die naheliegendste Lahmheitsursache.
Wenn Sie ein oder zwei Fotos einstellen, kann man die Sache evtl. auch noch anders beurteilen.
Equipalazone ist ebenfalls ein Schmerzmittel und kann auch schlicht über seine schmerzstillende Wirkung eine Besserung bewirkt haben. Für die notwendige Wundheilung am Strahl bringt es überhaupt nichts (haben TÄ eigentlich auch noch andere Ideen außer E... ?).
Wenn das Problem in dem Strahldefekt begründet liegt, sollten Sie diese Wunde möglichst gut sauberhalten und pflegen - schöne saubere Weide ist besser als die Box, täglich mit klarem Wasser säubern, mit mild desinfizierenden Mitteln pflegen, evtl. austamponieren oder auch zeitweilig mit einem Verband versehen. Das Horn nicht austrocknen lassen!
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
so eine bis auf die Lederhaut offene Strahlfurche kann sehr sehr schmerzhaft sein, deshalb würde ich das erst mal als das Wahrscheinlichste verfolgen und nicht an eine Fraktur denken, wenn es für letztere gar keine Anhaltspunkte gibt. Wenn Sie den Ratschlag des TA befolgt haben und Jodoformäther angewendet haben, ist es nicht so verwunderlich, dass die Geschichte noch schmerzhafter geworden ist. Jodoformäther tut weder der Lederhaut noch dem jungen Horn gut und macht bei häufiger Anwendung die Pferde echt sauer - sie verweigern mit der Zeit das Füßegeben, wegen der Schmerzhaftigkeit schon beim Einbringen. Viel viel besser sind pflegende Substanzen - solche Sachen die man sich selbst auf schmerzende Wunden geben würde und vor allem Mittel, die das Horn weder austrocknen noch anderweitig zerstören.
Es kann natürlich sein, dass Ihr Pferd auch noch ein anderes Problem hat, aber dies ist aus der Ferne und nach Ihrer Schilderung erst einmal die naheliegendste Lahmheitsursache.
Wenn Sie ein oder zwei Fotos einstellen, kann man die Sache evtl. auch noch anders beurteilen.
Equipalazone ist ebenfalls ein Schmerzmittel und kann auch schlicht über seine schmerzstillende Wirkung eine Besserung bewirkt haben. Für die notwendige Wundheilung am Strahl bringt es überhaupt nichts (haben TÄ eigentlich auch noch andere Ideen außer E... ?).
Wenn das Problem in dem Strahldefekt begründet liegt, sollten Sie diese Wunde möglichst gut sauberhalten und pflegen - schöne saubere Weide ist besser als die Box, täglich mit klarem Wasser säubern, mit mild desinfizierenden Mitteln pflegen, evtl. austamponieren oder auch zeitweilig mit einem Verband versehen. Das Horn nicht austrocknen lassen!
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch