Archiv

Hallo!
Ich melde mich auch mit einem großen Problem.
Ich habe mein Pferd (9 jähriger Holsteiner Hengst) vor ca einem Jahr gekauft. Da kam er schon mit Trachtenzwang zu mir. Er hat aber noch keine Veränderungen der Hufrolle. Mein Hufschmied erkannte das auch schnell und versucht nun stätig den Huf zu weiten, was aber irgendwie nicht die Trachten senkt. Ich habe leider noch keine Bilder aber die werde ich so schnell es geht hier hinein stellen. Ich beschreibe sie mal Kurz. Hinten steht mein Pferd laut Hufschmied nicht schlecht aber vorne hat er einen extrtemen Trachtenzwang und was ich sehe auch unterschiedlich sehr hohe Trachten.
Jetzt vor nicht so langer Zeit machte er sich beim laufen mehr und mehr fest. Beim Galopp streckte er sich nach vorne und ich hatte das Gefühl er macht sich überall fest. Auch ich Trab wo er vom Hals und Rücken eher locker ist machte er immer mehr kurze tritte und stempft regelrecht mit den Zehen in den Sand. wie eine Nähmaschienen Trab.
Dann habe ich eine Osteopathin geholt welche schnell feststellte, dass er Schmerzen in den Hufen hat und sich deswegen fest macht und empfahl mir einen ihr bekannten Hufpfleger zu holen der mir die vorderen Hufe radikal nach unten holt. Das wäre die einzeig richtige Behaundlunnd und er währe jung er würde das noch gut verpacken (die radikale Umstellung)
Ich frage mich aber ob das richtig ist und er da nicht mehr kaputt macht.
Beim Telefonat mit dem Hufpfleger erzählte er mir, dass man es am besten in kurzen Abständen immer weiter runtersenkt aber da er aus München kommt und nicht alle 2 Wochen kommen kann (Ich komme aus Tirol) will er das apruppt machen. Er sagt wenn man das nicht jetzt machen würde hätte er ín spätestens 2 Jahren eine dicke Hufrollenentzündung. Er sagt dass ich schnell die Eisen runtermachen soll damit der Huf athmen kann (er ist vone beschlagen, allerdingst an einem Huf sogar mit Keil) und dann will er kommen und es richten. Er sagt, dass er sicher eine Zeit braucht und zimlich sicher erstmal sehr schlecht laufen wird aber ich nicht verzweifeln soll in der Zeit. Aber das es erfahrungsgemäß 2 wochen dauern wird ehe er wieder normal läuft.
Jetzt brauche ich Hilfe, da ich da auch nur vertrauen kann, habe ja keine Ahnung.
Ist das richtig was er da vor hat?

Liebe Grüße Jessi

Hier habe ich ein paar Bilder

Hallo Frau Gruber,

jede Form der APRUPTEN Umstallung eines Hufes ist nicht gesund für den Bewegungsapparat / die Beine des Pferdes!!!
Bitte überlegen Sie es sich gut, ob Sie jemanden mit dieser Einstellung (Tierschutz???) an Ihr Pferd lassen möchten.
Man kann an Hufen von Pferden sehr viel durch korrekte, regelmäßige Bearbeitung in Ordnung bringen. Man muss es aber nicht mit Gewalt machen. Bei einer regelmäßigen Bearbeitung kann man sehr gut beobachten, ob das Pferd eine Umstellung "mit macht", das Pferd sollte aber nie wegen einer Bearbeitung schlechter laufen. Vielleicht läuft es nicht gleich besser, aber laufen sollte es können!

Wie hat Ihre Osteopathin diagnistiziert, dass das Pferd wegen der Hufe schlecht läuft? Klar sieht der Trachtenbereich des Hufes nicht sehr gesund aus. Ist das aber wirklich das Problem? Bevor ich so etwas versuchen würde, zu korregieren, würde ich erst einmal klären, ob der Huf und seine Form Ursache oder Folge ist. Sie sagen, das Pferd würde erst seit einiger Zeit schlechter laufen.... Seit wann ist der Huf so unregelmäßig? Kann seine Form nicht die Folge eines Unfalls, einer Verletzung sein?

Sie sollten versuchen, Ihrem Pferd erst einmal die Eisen abnehmen zu lassen und schauen, ob sich das Pferd den Huf dann nicht vielleicht ganz anders anläuft. Suchen Sie sich bitte zum Wohle Ihres Pferdes einen Hufbearbeiter, der sich Zeit nimmt und nicht mit Gewalt die Hufe in eine Form bringt, die NUR für unser Auge schön ist. Das Pferd muss damit laufen können!!!!

Viele Grüße
Corinna Meissner

Hallo Corinna,
danke für deine schnelle Antwort. genau deine Bedenken waren auch meine Bedenken. Ich denke auch dass es den Sehnen, Bändern und den Gelenken schaden kann.
Also er läuft nicht lahm. Auch wenn jemand zuschaut wenn ich reite sagt er dass es recht normal aussiet bis auf den Nähmaschienentrab.

Nur ich oben habe das Gefühl dass er steif ist. wo die Osteopathin schon recht hat ist, dass er mit den Zehen in den Sand stampft und nicht auf dem hinteren Huf aufkommen will. Das sehe auch ich. Dass er deswegen schon verspannt läuft. Klingt logisch. Ist ja eine Schohnhaltung und sowas verspannt doch oder? ;-) Auch fällt mir auf, dass er oft mit den Vorderbeinen versetzt steht und mit einem ab und an mal anfängt zittern. Alles das sind doch anzeichen dafür das was nicht stimmt oder? Sie hat auch irgentwie gegen das Beid geklopft und er ist eingeknickt. Sier sagt da steht er dann nicht richtig drauf also entlastet.

Du hast dir ja die Fotos angesehen. Siet der Huf garnichtmal soo schlecht aus. Kann das, wenn er weiter darauf läuft eine Erkrankung auslösen wie Veränderungen der Hufrolle? Muss ich beim Umstellem auf Barfuss was beachten oder kann ich dem Hufschmied jetzt einfach sagen er soll die Eisen runterreissen?

Hallo, nun habe ich einen Befund mit dem ich aber nichts weiter anfangen kann. Brauche Hilfe... kann ich mit dem Befund überhaupt was an den Hufen machen??

distal sklerotischer Randsaum, zentral 2-3
kronisch bis kleinkolbig erweiterte Canales sesamoidales

Hallo Jessica,

ich selber kann mit dieser Diagnose auch nicht viel anfangen, habe aber eine Kollegin, sie ist HO und Tierarzt, angemailt, ob sie uns hier weiter helfen kann.

Wie schon in der Mail an Dich erwähnt, würde ich auf keinen Fall an einer Stellungsveränderung arbeiten, solange nicht fest steht, wo das Problem liegt.

Da ich aus Südhessen bin, muss ich Dir leider negativ auf Deine Anfrage bezüglich eines Termines antworten. Aber schau doch wirklich mal in unserem Register. Vielleicht fährt ja einer der Kollegen aus Süddeutschland/Bayern eine Tour in Deine Richtung.

Interessant wären auch Bilder von allen Hufen, in Deinem ersten Beitrag war nur die Ansicht des Hufballens zu sehen. Wäre schön, wenn Du diese hier ins Forum einstellen könntest.

Viele Grüße
Corinna Meissner

Hallo,
zunächst einmal sollten die Eisen nich "abgerissen" werden. Das sollte schon vorsichtig erfolgen.
Die Trachten sehen fatal verschoben aus, konnte aber leider nur ein Bild öffnen. Die Eisen würde ich bei den unterschiedlich hohen Hufen auf jeden Fall abnehmen lassen durch einen geeigneten Hufbearbeiter. Eine schonende Umstellung muss erfolgen. Da ich einen ähnlichen Fall schon mal hatte, 15 jährige Andalusier Stute, sehe ich gute Chancen, aber das bedeutet, mindestens ein halbes Jahr sehr schonende Bewegung, bei regelmäßiger Hufpflege barfuß. Die damals lahmende Stute ist heute übrigens 23 und wird problemlos geritten...
Vielleicht besteht ja die Möglichkeit das Pferd in die Nähe eines guten HuforthopädIn zu stellen?...
Zum Röntgenbefund: Ich nehme an das Strahlbein wurde hinsichtlich Hufrollenentzündung geröntgt und beurteilt. Distale Randsklerose heißt, dass der körperferne Rand gerade eine Entzündung durch macht und Knochenabbauende Prozesse durchläuft. Kleinere Kanäle zeigen, dass die Gefäße in dem Bereich erweitert sind, was bei Entzündungen der Fall ist. Die Röntgenbilder zu sehen, würde natürlich eine Beschreibung erleichtern. Kann man die noch einstellen?
Man sollte jetzt etwas tun!! Entzündungshemmend behandeln, ggf. lokal und allgemein, Eisen unter geeigneten Bedingungen runter, Ruhephase. Bitte aber mehr Fotos und die Röntgenbilder einstellen.
Viele Grüße
Bianka Wernick

Hallo!
Danke schonmal für die tollen Antworten. ich mache jetzt mal die Bilder einzeln rein. Ich glaube man kann immer nur das erstebild sehen und die Röntgenbilder habe ich auf einer CD der Klinik. Ich weiss nicht wie ich an die Bilder komme.

Hallo,
wo in Bayern ist denn das Pferd, der Fall würde mich sehr interessieren. Ich hätte auch die Möglichkeit das Pferd zur Umstellung aufzunehmen.
Lieben Gruß Astrid Arnold

Zitat: "Er sagt wenn man das nicht jetzt machen würde hätte er ín spätestens 2 Jahren eine dicke Hufrollenentzündung. Er sagt dass ich schnell die Eisen runtermachen soll damit der Huf athmen kann (er ist vone beschlagen, allerdingst an einem Huf sogar mit Keil) und dann will er kommen und es richten. Er sagt, dass er sicher eine Zeit braucht und zimlich sicher erstmal sehr schlecht laufen wird aber ich nicht verzweifeln soll in der Zeit. Aber das es erfahrungsgemäß 2 wochen dauern wird ehe er wieder normal läuft."

Das klingt nach Strasser Hufheilpraktik... einfach mal googeln...

Hallo,
Er steht in Österreich/ Tirol am Fernpaß also nähe Grenze zu Deutschland.
Liebe Grüße
Jessi

Hat er denn damit recht und wäre das gut so?

Hallo, ja das hört sich sehr nach Strasser an.

Nach meiner Meinung hat er nicht recht. Auch wäre ich skeptisch gegenüber allen Aussagen die eine Heilung versprechen. Und auch wenn eine Umstellung auf Barhuf nicht einfach ist ist es möglich so umzustellen dass nicht unbedingt ein sehr schlechtes Laufen vorausgesetzt werden muss.

Lieben Gruß Astrid Arnold

Hallo,
wegen der Röntgenbilder einfach mal in der Klinik nachfragen. Eine Kopie brennen kostet nicht viel. Leider sind nur wenige Bilder zu sehen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass der rechte Vorderhuf auch sicher zu niedrig ist. Auch das sollte korrigiert werden auf schonende Art und Weise.
Viele Grüße
Bianka Wernick

Hallo,

wie meinst du das, dass der rechte Huf zu niedrig ist? mir kommen sie eher beide zu steil. bzw den rechten eher viel besser als den linken aber doch steil.

Die Eisen wurden jetzt weg genommen. Er läuft recht gut. ;-) die Trachte die verschoben war ist leicht schwebend geschnitten worden. Allerdings jetzt von meinem Hufschmied der auch Huforthopäde ist. Ihm vertraue ich dann doch mehr als einem Hufpfleger den ich nicht kenne.
Er will nun in einer Woche schauen kommen und wenn sich der Huf das schon gesenkt hat will er weiter daran arbeiten. Sodass er eher schonend und doch recht zügig in eine möglichst richtige Stellung kommt.
Der Hufschmied sagte, dass er selten so einen extremen Zwanghuf gesehen hat und dass auch der linke ein Bockhuf ist.
In wieweit ist das denn noch bei einem 9 jährigen Pferd zu korigieren?
Kann es auch sein dass der Hufschmied die Hufe wieder annähernd korreckt hinbekommt?

Liebe Grüße
Jessi

Hallo,
ich wäre sehr vorsichtig bei einer schnellen "Erniedrigung" der Trachten. Dabei wird ein Weghebeln der Vorderwand riskiert ganz zu schweigen von der extremen Überlastung der Sehnen und der Hufrolle. Das kann bei der beschriebenen Klinik ziemlich nach hinten los gehen. Wichtig wäre eine vorsichtige Bearbeitung, damit sich das Pferd in die bequemste Stellung läuft. Es darf nicht fürs Auge korrigiert werden, sondern das Pferd sollte sich selbst für eine passende Stellung entscheiden können. Sowas dauert mindestens ein Jahr.
Ich bin ziemlich skeptisch bei der Beschreibung der Bearbeitung. Trotzdem viel Glück.
Bianka Wernick

So habe neue Bilder gemacht. Das sind die Hufe 2 Tage nach der Eisenabnahme.

Dann die Vorderhufe von hinten ;-)

Und ein Bild vom Huf bei dem man sieht in wie weit er schwebend gestellt wurde.

Hallo Frau Gruber,
das ist keine kluge Idee, die innere Trachte schwebend zu schneiden. Bitte überlegen Sie sich, warum diese Tracht und dieser Ballen überhaupt gegenüber der äußeren Trachte nach oben verschoben sind. Das ist doch genau deswegen so, weil diese Hufseite die mehrbelastete ist! Durch das Kürzen erreicht man für sie aber keine Entlastung (sondern letztlich das Gegenteil). Dass Ihr Pferd nun zunächst innen schwebend stehen bleibt, also nicht auf den Boden kippt, zeigt, wie sehr sich inneren Strukturen in der alten Hufform eingehaust haben. Letzteres kann man ihnen nicht austreiben, indem man das Hufhorn zurechtschneidet. Die Hufknorpel, ihre Bänder und noch so einiges andere werden hierdurch eher noch in eine schlimmere Zwangslage gebracht als vorher. Das ist extrem schadensträchtig. Ich höre förmlich schon, wie man Ihnen in Kürze wieder zum Beschlagen raten wird ...
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Pferd sehr, dass Sie da halbwegs heil rauskommen

Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch