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Schiefer Huf Ursache für endlose Lahmheitsgeschichte? (Achtung, lang)
Meinen Araberwallach habe ich im Alter von 5 Jahren gekauft. Das Pferd lief damals problemlos barhuf, mit sehr guter Hornqualität, nur der linke Vorderhuf hatte einen Tragrandspalt bis ca. Mitte des Hufes.
Dazu war dieser Huf schmäler als der andere, und wies auf der inneren Seite eine leichte Wölbung nach innen auf.
Ich kannte mich leider damals in Sachen Huf noch nicht sehr gut aus und habe meinen Schmieden vertraut. Alle, bei denen wir im Laufe der Jahre Kunde waren, meinten, das wäre nicht schlimm und in Sachen Hornspalt blieb es bei der obligatorischen Kerbe, um weiteres Einreissen aufzuhalten.
7 Jahre später zeigte mein Pferd ertmals im Trab leicht unregelmässige Tritte. Keine eindeutige, durchgängige Lahmheit, sondern sporadisch ein leichtes, aber sichtbares Ticken am linken Vorderbein.
Röntgenbilder ergaben eine sichtbare Strahlbeinveränderung, die Empfehlung der Pferdeklinik lautete „grosse Eiereisen“.
Mit dem Beschlag waren tatsächlich keine Unregelmässigkeiten im Gang mehr sichtbar.
Ein Jahr später beschloss ich jedoch, es nochmals barhuf zu versuchen, da es mit den Eisen ständig Probleme gab: Stolpern, abgeschlagene Hinterhufe durch Greifen und – für mich der hauptsächliche Grund – seine ohnehin schon eher schmalen Hufe wurden immer enger und höher.
5 Wochen nach Abnahme der Eisen war das Pferd im Trab lahm und ich rief diesmal einen anderen TA.
Eine Ultraschallaufnahme zeigte Löcher im Fesselträger, lt. TA ein „alter Sehnenschaden“ (also vermutlich bereits damals die Ursache für das Ticken).
Das Strahlbein wurde ebenfalls nochmals geröngt, die Aufnahme zeigte nach Meinung dieses TA einen altersgemässen Befund von 2 bis 2 minus.
Es folgten 3 Monate Reitpause mit täglichem Führen auf Asphalt. Dabei fiel mir eine gewisse „Unregelmässigkeit“ auf, als würde das Pferd ganz leicht auf das betroffene Vorderbein fallen. Leider war es aber so minimal, dass es nicht mal dem TA auffiel und ich dann auch ein wenig an meiner Wahrnehmung zweifelte.
Nach Ultraschallkontrolle folgte Aufbau durch Schrittreiten, sechs Wochen später dann erstes Antraben – Pferd tickte immer noch.
Erneuter Ultraschall ergab wieder kleines Loch im Fesselträger.
TA empfahlt für nächsten Aufbauversuch Beschlag mit Eiereisen, zumal das Pferd etwas weich gefesselt ist und im Trab nach seiner Ansicht recht weit durchtritt.
Also wieder 3 Monate Führen auf Asphalt, die letzten 4 Wochen bereits beschlagen mit Alu-Rundeisen.
Inzwischen hatte ich mich endlich selbst intensiver mit dem Thema Hufe befasst und den Schmied auf den eventuellen Zusammenhang der innen gewölbten Hufseite und dem Hornspalt angesprochen. Dieser meinte, kein Pferd habe absolut gleichmässigen Hufe, das sei also „normal“. Versuchte jedoch eine gewisse Hufkorrektur, indem er die Eisen innen relativ weit legte.
Nach drei Monaten war die Sehne lt. Ultraschall erneut ok. TA bemerkte dabei, die Struktur des Sehnengewebes würde eigentlich sehr stabil aussehen, also nicht typisch für„schwache Sehnen“ sein.
Erneut wochenlang Aufbau im Schritt, dann erstes Antraben – Pferd tickte immer noch, wenn auch ganz minimal.
Zu dem Zeitpunkt vermutete ich bereits das eigentliche Problem in einem anderen Bereich, zumal die ursprünglich von mir bemerkte „Unregelmässigkeit“ weiterhin sichtbar war. Nun mit Beschlag, kam das betroffene Bein sogar hörbar lauter auf als das andere.
Deshalb liess ich diesmal eine Szintigraphie in einer Pferdeklinik machen.
Gestern erhielt ich schon mal vorab den Befund: es wurden Anreicherungen im Rücken, am Fesselträgerursprung und - an der vordersten Spitze des Hufbeines festgestellt.
Für mich sieht es so aus, dass das Problem die ganze Zeit in dem asymetrischen Vorderhuf lag und die Sehnen- und Rückenprobleme nur eine Folge davon sind?
Ich warte nun auf die offizielle Stellungnahme der Klinik, die ich heute Nachmittag erhalte und bin gespannt, was dort als Ursache angesehen wird.
Falls es der Huf ist, hoffe ich sehr, dass eine Korrektur möglich ist. Ein Foto des Hufes hänge ich diesem Beitrag schon mal an (ich hoffe, das klappt).
[%sig%]
Dazu war dieser Huf schmäler als der andere, und wies auf der inneren Seite eine leichte Wölbung nach innen auf.
Ich kannte mich leider damals in Sachen Huf noch nicht sehr gut aus und habe meinen Schmieden vertraut. Alle, bei denen wir im Laufe der Jahre Kunde waren, meinten, das wäre nicht schlimm und in Sachen Hornspalt blieb es bei der obligatorischen Kerbe, um weiteres Einreissen aufzuhalten.
7 Jahre später zeigte mein Pferd ertmals im Trab leicht unregelmässige Tritte. Keine eindeutige, durchgängige Lahmheit, sondern sporadisch ein leichtes, aber sichtbares Ticken am linken Vorderbein.
Röntgenbilder ergaben eine sichtbare Strahlbeinveränderung, die Empfehlung der Pferdeklinik lautete „grosse Eiereisen“.
Mit dem Beschlag waren tatsächlich keine Unregelmässigkeiten im Gang mehr sichtbar.
Ein Jahr später beschloss ich jedoch, es nochmals barhuf zu versuchen, da es mit den Eisen ständig Probleme gab: Stolpern, abgeschlagene Hinterhufe durch Greifen und – für mich der hauptsächliche Grund – seine ohnehin schon eher schmalen Hufe wurden immer enger und höher.
5 Wochen nach Abnahme der Eisen war das Pferd im Trab lahm und ich rief diesmal einen anderen TA.
Eine Ultraschallaufnahme zeigte Löcher im Fesselträger, lt. TA ein „alter Sehnenschaden“ (also vermutlich bereits damals die Ursache für das Ticken).
Das Strahlbein wurde ebenfalls nochmals geröngt, die Aufnahme zeigte nach Meinung dieses TA einen altersgemässen Befund von 2 bis 2 minus.
Es folgten 3 Monate Reitpause mit täglichem Führen auf Asphalt. Dabei fiel mir eine gewisse „Unregelmässigkeit“ auf, als würde das Pferd ganz leicht auf das betroffene Vorderbein fallen. Leider war es aber so minimal, dass es nicht mal dem TA auffiel und ich dann auch ein wenig an meiner Wahrnehmung zweifelte.
Nach Ultraschallkontrolle folgte Aufbau durch Schrittreiten, sechs Wochen später dann erstes Antraben – Pferd tickte immer noch.
Erneuter Ultraschall ergab wieder kleines Loch im Fesselträger.
TA empfahlt für nächsten Aufbauversuch Beschlag mit Eiereisen, zumal das Pferd etwas weich gefesselt ist und im Trab nach seiner Ansicht recht weit durchtritt.
Also wieder 3 Monate Führen auf Asphalt, die letzten 4 Wochen bereits beschlagen mit Alu-Rundeisen.
Inzwischen hatte ich mich endlich selbst intensiver mit dem Thema Hufe befasst und den Schmied auf den eventuellen Zusammenhang der innen gewölbten Hufseite und dem Hornspalt angesprochen. Dieser meinte, kein Pferd habe absolut gleichmässigen Hufe, das sei also „normal“. Versuchte jedoch eine gewisse Hufkorrektur, indem er die Eisen innen relativ weit legte.
Nach drei Monaten war die Sehne lt. Ultraschall erneut ok. TA bemerkte dabei, die Struktur des Sehnengewebes würde eigentlich sehr stabil aussehen, also nicht typisch für„schwache Sehnen“ sein.
Erneut wochenlang Aufbau im Schritt, dann erstes Antraben – Pferd tickte immer noch, wenn auch ganz minimal.
Zu dem Zeitpunkt vermutete ich bereits das eigentliche Problem in einem anderen Bereich, zumal die ursprünglich von mir bemerkte „Unregelmässigkeit“ weiterhin sichtbar war. Nun mit Beschlag, kam das betroffene Bein sogar hörbar lauter auf als das andere.
Deshalb liess ich diesmal eine Szintigraphie in einer Pferdeklinik machen.
Gestern erhielt ich schon mal vorab den Befund: es wurden Anreicherungen im Rücken, am Fesselträgerursprung und - an der vordersten Spitze des Hufbeines festgestellt.
Für mich sieht es so aus, dass das Problem die ganze Zeit in dem asymetrischen Vorderhuf lag und die Sehnen- und Rückenprobleme nur eine Folge davon sind?
Ich warte nun auf die offizielle Stellungnahme der Klinik, die ich heute Nachmittag erhalte und bin gespannt, was dort als Ursache angesehen wird.
Falls es der Huf ist, hoffe ich sehr, dass eine Korrektur möglich ist. Ein Foto des Hufes hänge ich diesem Beitrag schon mal an (ich hoffe, das klappt).
[%sig%]
Re: Schiefer Huf Ursache für endlose Lahmheitsgeschichte? (Achtung, lang)
Nun bin ich völlig verzweifelt.... lt. Klinik ist der Huf nicht die Ursache (das Foto konnte ich leider nicht downloaden, ist zu gross), nun geht es weiter mit endlosen Leitungsanästhesien, Röntgen.... Diese erneute Tortur hätte ich meinem Pferdchen gerne erspart (hatten wir doch schon mehrfach in der Vergangenheit).
Es erstaunt mich nur, dass mein Hinweis auf Spalt und schiefen Huf von den Klinikärzten einfach so "weggewischt" werden, das sei nicht sooo schlimm, seine Hufe sähen recht gut aus.
Es erstaunt mich nur, dass mein Hinweis auf Spalt und schiefen Huf von den Klinikärzten einfach so "weggewischt" werden, das sei nicht sooo schlimm, seine Hufe sähen recht gut aus.
Re: Schiefer Huf Ursache für endlose Lahmheitsgeschichte? (Achtung, lang)
Wir benötigen dringend Huffotos.
Mit freundlichem Gruß
J. Biernat
Mit freundlichem Gruß
J. Biernat
Re: Schiefer Huf Ursache für endlose Lahmheitsgeschichte? (Achtung, lang)
Sehr geehrter Herr Biernat,
ich habe Ihnen heute per Mail einige Huf-Fotos zugesandt (leider konnte ich sie - vermutlich wegen der Dateigrösse - nicht ins Forum stellen. Die Bilder sind ein paar Wochen alt, und ich hoffe, einigermassen geeignet.
Mittlerweilen hat die Geschichte ein erstaunliche Wende genommen. Nachdem in der Klinik bei den weiteren Untersuchungen nichts gefunden wurde, hat man doch das Hufbein anästhesiert, was schon bei der Szintigraphie auffällig war. Volltreffer, zu 80% positiv, die restlichen 20% sind durch die Schäden im Fesselträger bedingt.
Das Angebot der Klinik, den Hornspalt durch einen Schmied vor Ort, mit Klammern zu fixieren, habe ich abgelehnt, da es für mich wieder nur die Bekämpfung der Folge, nicht der Ursache darstellt.
Ich hoffe, dass sich der Huf überhaupt noch korrigieren lässt, immerhin besteht der Spalt und somit die fehlerhafte Form schon seit über 10 Jahren.
So wie es aussieht, wäre die Geschichte meines Pferdes ein Paradebeispiel für Ihr Hufbuch. Schlimm nur, dass die Bedeutung dieser Fehlstellung in der Vergangenheit weder von Tierärzten noch Hufschmieden erkannt wurde.
ich habe Ihnen heute per Mail einige Huf-Fotos zugesandt (leider konnte ich sie - vermutlich wegen der Dateigrösse - nicht ins Forum stellen. Die Bilder sind ein paar Wochen alt, und ich hoffe, einigermassen geeignet.
Mittlerweilen hat die Geschichte ein erstaunliche Wende genommen. Nachdem in der Klinik bei den weiteren Untersuchungen nichts gefunden wurde, hat man doch das Hufbein anästhesiert, was schon bei der Szintigraphie auffällig war. Volltreffer, zu 80% positiv, die restlichen 20% sind durch die Schäden im Fesselträger bedingt.
Das Angebot der Klinik, den Hornspalt durch einen Schmied vor Ort, mit Klammern zu fixieren, habe ich abgelehnt, da es für mich wieder nur die Bekämpfung der Folge, nicht der Ursache darstellt.
Ich hoffe, dass sich der Huf überhaupt noch korrigieren lässt, immerhin besteht der Spalt und somit die fehlerhafte Form schon seit über 10 Jahren.
So wie es aussieht, wäre die Geschichte meines Pferdes ein Paradebeispiel für Ihr Hufbuch. Schlimm nur, dass die Bedeutung dieser Fehlstellung in der Vergangenheit weder von Tierärzten noch Hufschmieden erkannt wurde.
Re: Schiefer Huf Ursache für endlose Lahmheitsgeschichte? (Achtung, lang)
hmm, dagmar,
warum besteht dieses problem eigentlich immer noch? hast du damals keinen entsprechend fähigen huffachmann gefunden, der die vorschläge bezüglich hufkorrektur in die tat hätte umsetzen können?
...schade um die vertane zeit.
gruß,
ag
warum besteht dieses problem eigentlich immer noch? hast du damals keinen entsprechend fähigen huffachmann gefunden, der die vorschläge bezüglich hufkorrektur in die tat hätte umsetzen können?
...schade um die vertane zeit.
gruß,
ag
Re: Schiefer Huf Ursache für endlose Lahmheitsgeschichte? (Achtung, lang)
Es hat den Anschein als ob die primäre Ursache für den Riss im linken Vorderhuf in einer Vernarbung der Kronlederhaut zu suchen ist, und deshalb schon eine Schwachstelle im kapillaren Röhrchengefüge herunter geschoben wird.
Vermutlich hatte sich das Pferd noch im Fohlenalter eine Verletzung an diesem Huf zugezogen, worauf neben der unüblich positionierten Hornnarbe seitlich (medial) der Zehe auch der insgesamt kleinere Huf hinweist.
Davon abgesehen ist besonders dieser Huf mit seiner tailierten Form und aufgrund der enorm hochgeschobenen Seitenwände in eine äußerst ungünstige Verfassung gebracht worden.
Die konkav verbogenen, zu hohen und zudem überbelasteten Seitenwände des eigentlich steilwandigen Hufes sind instabil und üben schon infolge dessen erhebliche Spreizwirkungen auf das kapillare Verbundhorn in der Zehenregion aus, wodurch die von oben herunter schiebende Hornnarbe als schwächster Bereich wie eine Demarkationsrille wirkt, an dieser Stelle ist die gleichmäßige Hufwandmechanik unterbrochen.
Weiterhin wurde durch unsachgemäße Hufbearbeitungen die überhohe steile Innenwand die Last auf die schon niedrigere und schrägere Außenwand verlagert hat, die diesem vermehrten Druck nicht standhalten kann und deshalb Spreizwirkungen auf die kapilare Hornnarbe ausübt und diese schon deshalb nicht zur Ruhe kommt.
Richtig problematisch wird der Riss aber erst durch die Arten und Weisen wie dieser Huf beschlagen wird.
Wie auf den Fotos deutlich erkennbar ist liegt das Eisen zu weit zurück, resp. schiebt ausgerechnet der Zehenabweiser rechts der Spalte über den Eisenrand hinaus.
Da bei beiden Eisen (die Huffotos zeigen ja unterschiedliche Beschläge von unterschiedlichen Beschlagszeiträumen) der Zehenabweiser rechts der Spalte über den Eisenrand hinausragt stellt sich die Frage was der Hufschmied hierdurch erreichen wollte, und weshalb von den hinzu gezogenen Fachleuten nicht erkannt wurde, dass explizit hierdurch die Spaltenwirkung enorm vergrößert wird.
Der Huf vermittelt den Eindruck dass hier alles unterlassen wurde ihn in eine möglichst stabile form zu bringen, und dass mit der Art des Beschlagens alles dafür getan wurde den Spalt, der wohl eigentlich nur ein Riss resp. eine Hornnarbe darstellt, aufreissen zu lassen.
Aus Sicht der Huforthopädie sind die Hufe und insbesondere der linke Huf schon aufgrund der Verformungen sehr aussagekräftig und therapiebedürftig, wobei der Spalt im linken Huf lediglich als Warnsignal für den katastophalen Hufzustand bewertet werden kann.
Mit diesem Huf kann ein Pferd nicht sauber laufen, unabhängig davon welche weiteren Schäden diagnostiziert wurden.
Sie haben das schon trefflich erkannt, dass nämlich eine Klammer nichts an den Ursachen ändert, sondern als Sympthombehandlung das primäre Problem verschleiert und die eigentlich wichtige Hufkorrektur verschleppt.
Aber sie hinterlässt bei dem Pferdebesitzer ein wenn auch trügerisches Gefühl der Sicherheit, dass adäquat behandelt wurde.
Dass die Veterinäre auf dem "Hufauge" blind sind bzw. dass die Hufe für sie quasi "Briefe mit tausend Siegeln" sind, ist leider Standart.
Mit freundlichem Gruß
J. Biernat
Vermutlich hatte sich das Pferd noch im Fohlenalter eine Verletzung an diesem Huf zugezogen, worauf neben der unüblich positionierten Hornnarbe seitlich (medial) der Zehe auch der insgesamt kleinere Huf hinweist.
Davon abgesehen ist besonders dieser Huf mit seiner tailierten Form und aufgrund der enorm hochgeschobenen Seitenwände in eine äußerst ungünstige Verfassung gebracht worden.
Die konkav verbogenen, zu hohen und zudem überbelasteten Seitenwände des eigentlich steilwandigen Hufes sind instabil und üben schon infolge dessen erhebliche Spreizwirkungen auf das kapillare Verbundhorn in der Zehenregion aus, wodurch die von oben herunter schiebende Hornnarbe als schwächster Bereich wie eine Demarkationsrille wirkt, an dieser Stelle ist die gleichmäßige Hufwandmechanik unterbrochen.
Weiterhin wurde durch unsachgemäße Hufbearbeitungen die überhohe steile Innenwand die Last auf die schon niedrigere und schrägere Außenwand verlagert hat, die diesem vermehrten Druck nicht standhalten kann und deshalb Spreizwirkungen auf die kapilare Hornnarbe ausübt und diese schon deshalb nicht zur Ruhe kommt.
Richtig problematisch wird der Riss aber erst durch die Arten und Weisen wie dieser Huf beschlagen wird.
Wie auf den Fotos deutlich erkennbar ist liegt das Eisen zu weit zurück, resp. schiebt ausgerechnet der Zehenabweiser rechts der Spalte über den Eisenrand hinaus.
Da bei beiden Eisen (die Huffotos zeigen ja unterschiedliche Beschläge von unterschiedlichen Beschlagszeiträumen) der Zehenabweiser rechts der Spalte über den Eisenrand hinausragt stellt sich die Frage was der Hufschmied hierdurch erreichen wollte, und weshalb von den hinzu gezogenen Fachleuten nicht erkannt wurde, dass explizit hierdurch die Spaltenwirkung enorm vergrößert wird.
Der Huf vermittelt den Eindruck dass hier alles unterlassen wurde ihn in eine möglichst stabile form zu bringen, und dass mit der Art des Beschlagens alles dafür getan wurde den Spalt, der wohl eigentlich nur ein Riss resp. eine Hornnarbe darstellt, aufreissen zu lassen.
Aus Sicht der Huforthopädie sind die Hufe und insbesondere der linke Huf schon aufgrund der Verformungen sehr aussagekräftig und therapiebedürftig, wobei der Spalt im linken Huf lediglich als Warnsignal für den katastophalen Hufzustand bewertet werden kann.
Mit diesem Huf kann ein Pferd nicht sauber laufen, unabhängig davon welche weiteren Schäden diagnostiziert wurden.
Sie haben das schon trefflich erkannt, dass nämlich eine Klammer nichts an den Ursachen ändert, sondern als Sympthombehandlung das primäre Problem verschleiert und die eigentlich wichtige Hufkorrektur verschleppt.
Aber sie hinterlässt bei dem Pferdebesitzer ein wenn auch trügerisches Gefühl der Sicherheit, dass adäquat behandelt wurde.
Dass die Veterinäre auf dem "Hufauge" blind sind bzw. dass die Hufe für sie quasi "Briefe mit tausend Siegeln" sind, ist leider Standart.
Mit freundlichem Gruß
J. Biernat
Re: Schiefer Huf Ursache für endlose Lahmheitsgeschichte? (Achtung, lang)
Ich melde mich nach langer Zeit jetzt noch mal mit einer tollen Erfolgsgeschichte! Nach der langen Odyssee und nach dieser Box hatte ich ein im Nov. 2002 (also zu Beginn der ganzen Lahmheitsgeschichte) erstelltes Rö-Bild angefordert. Darauf zeigte sich, dass an der vorderen Hufbeinspitze - also da, wo auch die Szinti ein Jahr später den Befund zeigte - bereits ein Stück des Hufbeinknochens abgebaut war. Ich habe mich ziemlich gewundert, dass der TA, der das Foto damals zwecks Strahlbeinkontrolle erstellt hatte, dies nicht gesehen hat - aber das ist ein anderes Thema...
Seit ca. 5 Monaten wird der Huf von einem Biernat-Hufpfleger bearbeitet (Martin Duckstein). Vor ca. 2 Wochen habe ich ein Kontrollröntgenbild anfertigen lassen, und dabei gehofft, dass sich der Knochen nicht weiter abgebaut hat.
Es kam viel besser! Das Hufbein hat sich vollständig regeneriert, es ist keine Spur mehr von einem Schaden zu sehen!!!
Das alles in 1 1/2 Jahren - das erste Foto, wie schon geschrieben, stammt aus dem November 2002, das aktuelle aus März 2004!
Bei Interesse stelle ich gerne die beiden Röntgenbilder hier ins Forum.
Ich möchte mit meinem Beitrag allen Mut machen, die Hufbeingeschädigte Pferde haben. Es kann offensichtlich doch wieder werden.
Es ist zwar (für mich) noch nicht sicher, ob die ganze Sache stabil bleibt (ich reite immer noch nicht, wie auch während der ganzen Zeit), aber ich bin sehr zuversichtlich!
Ansonsten gab es übrigens keine weiteren Massnahmen, das Pferd stand tagsüber auf seinem gewohnten Paddock, ich habe ihn auch seit einigen Monaten wieder gelegentlich auf unserem eingezäunten Reitplatz ausbuckeln lassen und bin mit ihm täglich 30-40 Min. spazieren gegangen. Gefüttert habe ich die letzten 2 Monate ein homöopathisches Kombi-Präparat zum Knochenaufbau (Osteoheel), aber ob das entscheidend war, weiss ich nicht, dazu war evtl. die Zeit zu kurz.
Viele Grüsse
Dagmar
Seit ca. 5 Monaten wird der Huf von einem Biernat-Hufpfleger bearbeitet (Martin Duckstein). Vor ca. 2 Wochen habe ich ein Kontrollröntgenbild anfertigen lassen, und dabei gehofft, dass sich der Knochen nicht weiter abgebaut hat.
Es kam viel besser! Das Hufbein hat sich vollständig regeneriert, es ist keine Spur mehr von einem Schaden zu sehen!!!
Das alles in 1 1/2 Jahren - das erste Foto, wie schon geschrieben, stammt aus dem November 2002, das aktuelle aus März 2004!
Bei Interesse stelle ich gerne die beiden Röntgenbilder hier ins Forum.
Ich möchte mit meinem Beitrag allen Mut machen, die Hufbeingeschädigte Pferde haben. Es kann offensichtlich doch wieder werden.
Es ist zwar (für mich) noch nicht sicher, ob die ganze Sache stabil bleibt (ich reite immer noch nicht, wie auch während der ganzen Zeit), aber ich bin sehr zuversichtlich!
Ansonsten gab es übrigens keine weiteren Massnahmen, das Pferd stand tagsüber auf seinem gewohnten Paddock, ich habe ihn auch seit einigen Monaten wieder gelegentlich auf unserem eingezäunten Reitplatz ausbuckeln lassen und bin mit ihm täglich 30-40 Min. spazieren gegangen. Gefüttert habe ich die letzten 2 Monate ein homöopathisches Kombi-Präparat zum Knochenaufbau (Osteoheel), aber ob das entscheidend war, weiss ich nicht, dazu war evtl. die Zeit zu kurz.
Viele Grüsse
Dagmar