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Rehehufe/Winkelung

Hallo!

Ich habe eine Verständnisfrage zum Thema Hufbeinrotation:
Bei uns wurde gestern eine alte Rehestute kontrollgeröntgt, die im letzten Spätsommer ihren letzten Reheschub (durch unbehandeltes Cushing-Syndrom) hatte. Der Huf ist jetzt bis auf wenige Zentimeter komplett einmal nachgewachsen, bereits direkt nach der Rehe hat man gesehen bzw. konnte man ahnen, dass die Wand geschlossen nachwächst.
Die Stute steht schon immer von den Hufen her eher steil (so um die 55-60°), ist aber sehr weich und auch eher flach gefesselt. Das war vor den Reheschüben so, dazwischen wieder, und jetzt eben auch wieder. Die Hufe sind also quasi zu steil für den Fesselstand. Diverse Versuche, sie passend zum Fesselstand zu stellen (= die eher langen Trachten mehr als sonst kürzen), führten dazu, dass sie die Füße kaum noch vom Boden wegbekommen hat und massiv stolperte, also wurde das dann auch nicht weiter probiert (der letzte Versuch war direkt nach der Rehe letzten Herbst, da der TA meinte, sie stünde zu steil). Es hat auch keine Rolle gespielt, ob dabei langsam oder schnell vorgegangen wurde.

Auf dem Röntgenbild sieht man jetzt also, dass Hufbein und Wand zu 100% parallel sind, das Hufbein aber durch die Hufstellung insgesamt natürlich recht steil steht.

Würde man das jetzt in diesem Stadium als Rotation ansehen, da das Hufbein ja im Verhältnis zur Fessel steiler ist, ist es also die Folge eines krankhaften Prozesses, oder würde man eine Rotation eher daran ausmachen, ob es noch immer eine Trennung zwischen Wand und Hufbein gibt? Sprich - ist diese steile Stellung eben eine anatomische Besonderheit, die man akzeptieren sollte, wenn das Pferd nur mit dieser Hufstellung gut und gerne läuft, oder hat es irgendwelche Konsequenzen, wenn das Hufbein auf Dauer so steil steht? Gerade in Richtung Belastung? Man hört ja immer wieder, dass ein steiles Hufbein bei einem Rehepferd ein Risiko sei?

Mich würde sehr interessieren, wie so was aus huforthopädischer Sicht betrachtet wird!

Danke und viele Grüße, Anne

[%sig%]

Re: Rehehufe/Winkelung

Hallo Anne,
was Sie beschreiben, ist keine Rotation, sondern eine Flexion des Hufgelenks und wenn man nicht immer wieder versucht hätte, diese zu steile Stellung des Hufbeins zu "beheben", wäre die Wahrscheinlichkeit von Reheschüben in jedem Fall weniger groß gewesen.

Sie erinnern sich, dass ich Sie vor langer Zeit einmal um Bilder der Hufe des Pferdchens bat; Ihrer Einschätzung nach hatten die Reheschübe des Ponies Ihrer Bekannten nichts mit der Hufsituation zu tun. Sie haben diesen Fall in unserem Forum einige Male beschrieben (bspw.: http://www.hooforthopaedics.com/phorum/read.php?f=1&i=83&t=82).
Oder täusche ich mich und es handelt sich um einen gänzlich anderen Fall?

Die Zusammenhänge bezüglich Hufform/stellung und Rehe sind schon oft besprochen und finden sich auch in unserem Buch ausführlich erklärt. Wenn gewünscht, kann dies hier aber auch gerne noch einmal erfolgen.

MfG
Konstanze Rasch

Re: Rehehufe/Winkelung

Hallo Frau Rasch,

diese Versuche waren immer nur sehr kurz (wenige Wochen) und sind bis auf den Versuch letzten Herbst auch schon länger her - ich erwähnte das, um eben auszudrücken, dass es keine Lösung wäre, das Pferd einfach flacher zu stellen. Die ganzen letzten Jahre (also auch bei den ganzen Reheschüben) stand sie eigentlich immer steil (so wie jetzt auch wieder), auch letzten Sommer war das so. Der Hufwinkel war zum Zeitpunkt der Rehe bei 55° und wurde dann später von einem (unfähigen) Schmied auf weit unter 50° - an einem Huf sogar unter 45° gesenkt. Daraufhin wurde sie von einem Huftechniker beschlagen, der die Hufe dann wieder deutlich steiler stellte, allerdings stieß man durch das immense Hufwachstum der Stute an Grenzen, d.h. die Zehe wurde extrem schnell sehr lang. Jetzt ist sie seit dem Frühjahr wieder barhuf und hat inzwischen wieder "ihre" alte Hufstellung. Diese doch sehr massiven Umstellungen im letzten 3/4 Jahr hatten gottseidank keine weiteren Folgen, d.h. das Horn ist "unbeirrt" absolut sauber und gerade runtergewachsen.
Ich habe übrigens auch selber keine Bilder aus den letzten Jahren, auch jetzt haben wir es leider verpasst, den ganzen Verlauf zu dokumentieren - es wäre sicher interessant gewesen.

Außerdem bin ich durchaus nicht der Meinung, dass die Hufform bei Rehe keine Rolle spielt, sondern es ging damals darum, dass ich es für unwahrscheinlich hielt, dass die Hufform der alleinige Auslöser war, eben weil sie ja über längere Zeit eigentlich immer gleich geblieben war - in der Form, in der sie auch jetzt wieder ist. Außer natürlich, man geht generell davon aus, dass steile Hufe zu Rehe führen, was ich aber noch nie gehört habe.

Es würde mich aber trotzdem interessieren, wie Sie so eine Flexion bezüglich der Belastbarkeit des Hufbeines (bzw. der Hufbeinspitze) einschätzen würden - ist das Risiko, dass es zu Drücken/Quetschungen/Verformungen oder sonstigen "Beschädigungen" kommt, hoch? Würden Sie so eine Stellung als krankhaft/ungünstig bezeichnen oder als akzeptabel, so lange das Pferd gut läuft (also bezogen auf ein Pferd, das mehrere Reheschübe hinter sich hat)?
Die bisherigen Röntgenbilder wurden immer direkt während einem Reheschub gemacht und zeigten daher immer eine Rotation, da hatte man dann auch ein Ziel bzw. eine Aufgabe, auf die man hinarbeiten konnte und musste. Jetzt scheint dieses Zeil erreicht, und da ist man jetzt eben schon unsicher, ob nun wirklich alles okay ist...

Über den Zusammenhang zwischen Hufform und -stellung bei Rehe habe ich natürlich schon viel gelesen, allerdings geht es dort immer um zu flache Hufe oder weghebelnde Zehenwände. Es wird immer nur gesagt, das Ziel sei es, die Parallelität zwischen Hufbein und Wand wiederherzustellen.
Die Diskussionen über die Stellung des Hufbeins generell (also bodenparallel oder nicht) kenne ich auch, aber auch dort habe ich nichts bezüglich steiler Rehehufe bzw. steilen Hufen bei Reheneigung gefunden - mal abgesehen davon, dass Strasser immer ein bodenparalleles Hufbein anstrebt.
Thematisch ähnlich sind allenfalls die Aussagen in Ihrem Buch bezüglich des Sehnenstelzfußes, wobei ich aber kaum glaube, dass das bei der Stute zutrifft (alle Hufe sind ähnlich weich gefesselt, wenn sie den Huf nicht voll belastet, steht sie an sich auch eher steil, aber sie tritt eben stark durch), die Zehenwand war auch selbst bei den kurzen Umstellungsversuchen früher nie verbogen, sondern dann höchstens insgesamt (also vom Kronrand bis unten) zu flach. Verbogene Zehenwände gab es immer erst nach einem Reheschub.

Ich denke, der wichtigste Faktor wird sicher auch weiterhin sein, die Parallelität zu erhalten, trotzdem bereitet es einem ein ungutes Gefühl, dass gerade dieses Pferd (also das mit der heftigsten Vorgeschichte) von den 3 gestern geröntgten Pferden das steilste Hufbein hat - eben weil man immer hört, dass das bei Rehe eher ungünstig sei...

Viele Grüße, Anne

[%sig%]

Re: Rehehufe/Winkelung


So, ich habe es jetzt geschafft, die aktuellen Bilder abzufotografieren!

Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob der Winkel zum Boden zu 100% stimmt, da unser Putzplatz, wo die Bilder gemacht wurden, nicht ganz eben ist. Laut Hufwinkelmesser lag der Winkel vor 2 Wochen bei +/- 55°.
Der Fesselstand auf den Bildern entspricht dem bei der Belastung eines einzelnen Vorderbeines (das andere war aufgehoben) - wenn sie gleichmäßig auf beiden steht, steht sie steiler.

Man sieht recht gut, dass die Wand parallel zum Hufbein nachgewachsen ist. Es fehlen wie gesagt an der Zehe noch ca. 3 - 4 cm, bis das neue Horn am Boden ist. Der Huf ist bis zum neuen Horn beraspelt, nicht höher. Der ganze obere Bereich ist also noch so, wie er runtergewachsen ist.

Was mir allerdings beim Betrachten der Bilder wieder eingefallen ist:
Worauf wir schon früher mal hingewiesen wurden, ist der große Abstand zwischen Hufbein und Wand - damals waren das aber noch alte Bilder, auf denen auch noch eine deutliche Rotation (die in meinen Augen aber eher eine Folge der Behandlung war) sichtbar war. Die Vermutung war die, dass sich dort ein Narbenkeil befinden könnte. Da wie gesagt noch 3 cm Zehenwand rauswachsen müssen, kann man noch nicht sagen, was darüber sitzt - momentan ist die Blättchenschicht noch so etwa 0,5 cm breit, es war auch gummiartiges Narbenhorn sichtbar, das jetzt aber rauszuwachsen scheint (wird immer schmäler bzw. ist an 2 Hufen schon nicht mehr sichtbar). Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie das vor dem letzten Reheschub ausgesehen hat, da ja auch immer wieder alte Schübe am Rauswachsen waren, ich meine aber, die Blättchenschicht war zwischenzeitlich mal nahezu normal. Man hat das auch immer daran gemerkt, ob die Hufschuhe passen - jetzt passen die Schuhe, die sie vor dem ersten Reheschub (bzw. dem ersten bei uns - wir kennen die Vergangenheit nicht) hatte, während diese bei bzw. direkt nach einem Reheschub regelmäßig zu klein waren.

Könnte dieser große Abstand die Folge einer Hufbeinsenkung sein? Eine Senkung würde erklären, warum das neue Horn so dermaßen gerade und im richtigen Winkel nachwächst, auch dass es keine typischen Reherillen gab, sondern eine einzige "Stufe", über der das Horn dann wieder ganz normal gewachsen ist (allerdings zu Beginn rehetypisch an den Trachten mehr).
Man hat nach ca. 10 Wochen an allen 4 Hufen nasse, weiche Blutergüsse in der Sohle gesehen, die aber relativ schnell rausgewachsen sind. Die Stute hatte allerdings auch immer eine sehr dicke Sohle, was wohl ihr Glück war.
Direkt nach der Rehe schien die Sohle leicht vorgewölbt, das hat sich aber bald wieder gegeben. Jetzt ist die Sohlenwölbung absolut normal (bzw. besser als bei den restlichen Barhufpferden bei uns...*seufz*).

Angenommen, das war eine Hufbeinsenkung - wie reagiert man da? Was bedeutet das für die Zukunft? Kann man nur hoffen, dass es nicht weiter absinkt?

Danke und viele Grüße, Anne

Angefügte Bilder: http://hooforthopaedics.com/phorum/gallerie/gallerie.php?g=3625

[%sig%]

Re: Rehehufe/Winkelung

Eine Flexion im Hufgelenk ist zwar nicht als günstig zu betrachten, eine Belastung für Hufbein/Hufbeinspitze/Risiko von Beschädigungen des Hufbeins ist dabei aber nicht der Witz. Solange der Hufbeinträger nicht durch schräge Hufwände (nicht nur Zehen- sondern auch Seitenwände) überstrapaziert wird, ist weder die steile Stellung des Hufbeins per se noch die nach vorn gebrochene Knochensäule (Flexion) rehebegünstigend.
Nach den Bildern bin ich mir gar nicht so sicher, ob bei beiden Hufen überhaupt eine Flexion im Hufgelenk besteht. Beim rechten Vorderhuf entsteht der Eindruck unter Umständen nur durch die Mehrbelastung und die Knochensäule ist im Normalfall (Pferd steht auf 4 Beinen) ungebrochen. In jedem Fall sind die beiden Vordergliedmaßen nicht gleich; ob sich die Hufbeine in ihrer Stellung zum Boden unterscheiden, möchte ich anhand der Bilder nicht entscheiden. Das sieht man aber mit Sicherheit vor Ort und aller Wahrscheinlichkeit nach auch an den Hufen selbst.

"Würden Sie so eine Stellung als krankhaft/ungünstig bezeichnen" ---> Nein, und ich finde die Hufbeine für ein Pony auch nicht übermäßig steil.

"Die bisherigen Röntgenbilder wurden immer direkt während einem Reheschub gemacht und zeigten daher immer eine Rotation" --->???

"Angenommen, das war eine Hufbeinsenkung - wie reagiert man da? Was bedeutet das für die Zukunft? Kann man nur hoffen, dass es nicht weiter absinkt?" ---> Wenn die Hufwand glatt und wie die Röntgenbilder zeigen recht parallel zum Hufbein heruntergewachsen ist, ist die Hufbeinsenkung behoben. Absenkung setzt Funktionsverlust des Hufbeinträgers voraus.
MfG
Konstanze Rasch

Re: Rehehufe/Winkelung

Danke für die Antwort!

"Die bisherigen Röntgenbilder wurden immer direkt während einem Reheschub gemacht und zeigten daher immer eine Rotation" --->???

Damit meinte ich, dass die Bilder immer dann gemacht wurden, wenn es bereits zu einer Rotation gekommen war, es also die Wand weggehebelt hatte. Die hiesigen Tierärzte röntgen immer erst dann, wenn eine Rehe nicht in den Griff zu bekommen ist, also in der Regel nach 2-3 Wochen. Oder wenn der Besitzer eben ausdrücklich danach verlangt. Bis dahin werden die Hufe in Verbände gepackt, so dass man auch wenig korrigieren kann. Und diese Zeit hat dann auch ausgereicht, um die Wand deutlich nach vorne und zur Seite wegzudrücken (die Rille/der Absatz kam dann 4-5 Wochen nach den ersten Symptomen), obwohl sie vorher völlig normal ausgesehen hatte.
Die Bilder vom ersten Schub habe ich nie gesehen (war ein anderer TA), aber bei diesem Schub kam es im Laufe der Behandlung leider schon zu relativ stark hebelnden Zehenwänden, die sich durch den Beschlag von uns dann auch nicht "entschärfen" ließen.
Daher schreibe ich auch oben "auf denen auch noch eine deutliche Rotation (die in meinen Augen aber eher eine Folge der Behandlung war) sichtbar war". Gottseidank hatte das auf das Hornwachstum keine negativen Auswirkungen, die Verbindung blieb von Anfang an stabil.


"---> Wenn die Hufwand glatt und wie die Röntgenbilder zeigen recht parallel zum Hufbein heruntergewachsen ist, ist die Hufbeinsenkung behoben. Absenkung setzt Funktionsverlust des Hufbeinträgers voraus."

Wann würde eine HB-Senkung bzw. deren Folgen zu Problemen führen? Wenn die Distanz vom HB zum Boden zu gering wäre? (also jetzt generell, nicht auf das Pony bezogen)
Im "Farbatlas Huf" von C. Pollitt wird erwähnt, dass es nach einer Senkung zur Bildung von Narbenhorn zwischen Wand und Hufbein kommt (daher eine größere Distanz als normal), welches als nachteilig/minderwertig eingestuft wird. Sie zeigen dort die Möglichkeit auf, die gesamte Zehenwand samt dem Narbenhorn zu entfernen, um ein "geschlossenes" Nachwachsen des Horns zu ermöglichen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich (als Laie wohlgemerkt) das für reichlich übertrieben halte (würde ich meinem Pferd jedenfalls nicht zumuten wollen), interessiert mich das dann doch - wie oft kommen solche Absenkungen vor? Pollitt nennt als normale Distanz von der Wand zum Hufbein 15-17mm. Bei allen 3 letzte Woche geröntgten Pferden betrug die Distanz so etwa 2 cm. Alle Pferde sind schon älter und haben "huftechnisch" schon einiges erlebt. Zufall? Oder wäre es denkbar, dass ein Hufbein im Laufe eines Pferdelebens je nach Belastung durchaus etwas absinkt? Die Rehestute hat generell eine eher kräftige Sohle - während des letzten Schubes war sie zeitweise mehrere Zentimeter dick, da wurde es, wenn es denn der fall gewesen sein sollte, nie zum Problem . Die beiden anderen Pferde haben jedoch eher eine dünne, empfindliche Sohle.

Vielleicht sind das jetzt auch Hirngespinnste, aber mich würde es schon sehr interessieren, was es mit Hufbeinsenkungen nun auf sich hat - auch wenn ich daran eh nichts ändern könnte...

Viele Grüße, Anne

[%sig%]

Re: Rehehufe/Winkelung

Hallo Anne,
ich tue mich etwas schwer, Ihre Situationsbeschreibungen und Situationsinterpretationen unter einen Hut zu bringen. Es bleibt alles sehr im Bereich des Spekulativen. Auf der Basis kann ich zur konkreten Situation kaum Erhellendes beitragen.
Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass Sie sich sowohl unter Hufbeinrotation wie auch unter Hufbeinsenkung etwas Verkehrtes vorstellen: Was genau, wird für mich nicht fassbar, da Sie einerseits richtige Argumente benutzen und andererseits diesen aber wieder unter Rückgriff auf "traditionelle" Aussagen selbst widersprechen.

Bspw. schildern Sie eine deutliche "Rotation" (=stark hebelnden Zehenwänden), die sich in Folge der Behandlung nach 2-3Wochen eingestellt hat, wobei die "Verbindung (=Hufbeinträger, K.R.) ... von Anfang an stabil (blieb)". ??? Wenn sich INFOLGE (und das bleibt nach wie vor fraglich) einer Rehe, derart weghebelnde Hornwände einstellen, dann geht das nur, weil der Hufbeinträger auf großer Strecke baden gegangen ist, dass ist aber auch gleichbedeutend mit einer Hufbeinsenkung.

Oder Sie fragen, "wann würde eine HB-Senkung bzw. deren Folgen zu Problemen führen?" - die Hufbeinsenkung IST die (weitgehende) Funktionsaufgabe des Hufbeinträgers und IST damit ein ziemliches Problem für das Pferd.

So wird das leider nichts, tut mir leid. Das Problem ist einfach, dass Sie die Phänomene bereits immer schon für sich und mehr oder weniger richtig vorinterpretiert haben. Sich daraus ein Urteil über die Situation selbst zu bilden, ist schwer.

MfG
Konstanze Rasch

Re: Rehehufe/Winkelung

Hallo Frau Rasch,
ich habe eher das Gefühl, dass Sie nicht verstehen wollen, was ich meine?
Vielleicht macht es so wirklich wenig Sinn, wenn ich weiter Fragen stelle - schade, es hätte mich wirklich interessiert, wie Sie das sehen...

Nur kurz noch zu Ihren Fragen bzw. Anmerkungen:

Eine Hufbeinsenkung ist für mich das Einsinken des Hufbeines in die Hornkapsel, wobei Hufbein und Zehenwand aber parallel bleiben.

Eine Rotation ist für mich das Weghebeln der Zehenwand oder das Drehen des Hufbeines nach unten (je nach Situation), wobei der Abstand zwischen Hufbein und Zehenwand keilförmig und unten breiter als oben ist.

"Bspw. schildern Sie eine deutliche "Rotation" (=stark hebelnden Zehenwänden), die sich in Folge der Behandlung nach 2-3Wochen eingestellt hat, wobei die "Verbindung (=Hufbeinträger, K.R.) ... von Anfang an stabil (blieb)". ??? Wenn sich INFOLGE (und das bleibt nach wie vor fraglich) einer Rehe, derart weghebelnde Hornwände einstellen, dann geht das nur, weil der Hufbeinträger auf großer Strecke baden gegangen ist, dass ist aber auch gleichbedeutend mit einer Hufbeinsenkung."

--> Damit meinte ich natürlich das oben neu nachwachsende Horn (="Hornwachstum") - was auch sonst...

"Oder Sie fragen, "wann würde eine HB-Senkung bzw. deren Folgen zu Problemen führen?" - die Hufbeinsenkung IST die (weitgehende) Funktionsaufgabe des Hufbeinträgers und IST damit ein ziemliches Problem für das Pferd."

--> Dazu ein Zitat von Ihnen selbst:"Wenn die Hufwand glatt und wie die Röntgenbilder zeigen recht parallel zum Hufbein heruntergewachsen ist, ist die Hufbeinsenkung behoben. Absenkung setzt Funktionsverlust des Hufbeinträgers voraus."

Meine Frage meinte ich bezüglich der Bildung von Narbenhorn zwischen Hufbein und Blättchenschicht, das sich (zumindest laut dem "Farbatlas Huf") als Folge einer Hufbeinsenkung bilden kann. Zitat aus dem Atlas(neben einem Bild einer Hufbeinsenkung, Zehenwand und Hufbein sind parallel):

"Sofern die Distanz zwischen der Markierung auf der dorsalen Hufwand und der Dorsalfläche des Hufbeins über ein Maß von 15-17mm hinausgeht, ist das ein früher und eindeutiger Hinweis für eine Hufrehe". (...)
"Resektion des Narbenhorns (Iamellärer Keil) (D): Die Sohle war konkav, und es gab kein Anzeichen für irgendeine innere Sohlenquetschung durch ein partiell rotiertes Hufbein. Die Röntgenaufnahmen zeigten, dass sich das Hufbein in einer anatomisch normalen Position befand, aber der Abstand zwischen der dorsalen Hufwand und dem Hufbein war geringfügig größer als normal. Das Pony war etwas vorsichtig, wenn es veranlasst wurde, ohne Hufeisen über rauen Boden zu laufen. Bevor sich die Technik der Resektion der dorsalen Hufwand und der Gebrauch von herzförmigen Hufeisen durchsetzte, behielten solche Pferde oder Ponys ihre Rehehufe. Die Beachtung der Details und die strikte Einhaltung von Rehabilitationsprogrammen ermöglichte vielen Pferden und Ponys die Rück- kehr zu einem nahezu normalen Leben."


Da ich mal annehme, dass man bei einem Freizeitpferd solches Narbenhorn wohl kaum durch eine Resektion des Zehenwandhorns entfernen würde, hätte mich eben interessiert, wie Sie die Belastbarkeit bei einem in dieser Weise vorgeschädigten Huf sehen. Ich war zum Zeitpunkt der Fragestellung außerdem davon ausgegangen, dass eine Hufbeinsenkung nicht mehr rückgängig zu machen ist - ich habe mir jedoch zwischenzeitlich sagen lassen, dass es durchaus möglich sei - wenn auch deutlich schwieriger als bei einer Rotation und von vielen Faktoren abhängig.

Ich habe zum Thema Hufbeinsenkung (ohne Rotation) wie gesagt - im Gegensatz zu Rotationen - kaum etwas in Büchern etc. gefunden. Wohl darüber, was akut dabei passiert bzw. wie es dazu kommt, aber kaum, wie es dann weitergeht und was das für das Pferd für Folgen hat. Auch in Ihrem Buch finde ich dazu nichts.

Das würde mich auch ganz unabhängig vom geschilderten Fall interessieren.

Viele Grüße, Anne

[%sig%]

Re: Rehehufe/Winkelung

Hallo Anne,
wenn Sie unter Hufbeinsenkung ohne Rotation verstehen, dass das Hufbein absinkt, die Parallelität jedoch (zwischen Hufbein und Hornwand) gegeben ist,
gibt es diese Situation nicht.
Hufbeinsenkung/Rotation des Hufbeins ist immer die Folge eines zerstörten Hufbeinträgers, dessen Funktion z.T. oder ganz zum Erliegen kommt. D.h., ein Teil des Hufbeinträgers (Aufhängung des Hufbeins) ist zerstört. Der Organismus reagiert mit Bildung von "Nothorn", was auf den Röntgenbildern als Linie sichtbar wird und später im solearen Bereich in der Blättchenschicht als sehr hartes Horn (lamelläre Keil) sichtbar wird.Im Übrigen bleibt das Hufbein während dieser Prozesse in seiner Position,vielmehr ist es die Zehenwand, die sich vom Hufbein entfernt.Deshalb ist es eigentlich unwesentlich ob man von Rotation oder Hufbeinsenkung spricht. Der Begriff der sog. Hufbeinsenkung erklärt meiner Meinung nach lediglich, dass das Hufbein auf der Sohle liegt und ein Durchbruch möglich wäre(also lediglich eine Erklärung der Situation/Lage). So oder So, die Ursache ist immer die gleiche, nämlich die Beeinträchtigung des Hufbeinträgers.
MfG
Anette Fink

Re: Rehehufe/Winkelung

Hallo Anne,
ich ignoriere mal den Eingangsteil.
Sie haben eine falsche Vorstellung von Hufbeinsenkung und Hufbeinrotation. Ein Einsinken des Hufbeines geht nicht ohne Funktionsverlust des Hufbeinträgers; hat dieser stattgefunden, hält die Hornwand kaum mehr etwas am Hufbein und umgekehrt. Nichts anderes ist auf den von Ihnen benannten Seiten von Politts Farbatlas Huf zu sehen. (Beachten Sie auf dem oberen Bild die nach hinten (im Krongelenk) gebrochene Knochensäule; es ist recht wahrscheinlich, dass die Extension vorher auch den unteren Teil betroffen hat - der Fuß wird auch nicht mehr belastet!).

Narbenhorn bildet sich in Folge eines Auseinanderdriftens von Wand- und damit auch Blättchenhorn einerseits und Hufbeinknochen und damit Wandlederhautblättchen andererseits. Dieses passiert immer dann, wenn die Parallelität von Hufwand und Knochen verloren gegangen ist. Sonst nicht.

Die Verwirrung in bezug auf Senkung und Rotation ereilt Sie nicht von ungefähr. Die Veterinärmedizin selbst ist hier so uneindeutig und mit ihren Röntgenbilddiagnosen das ganze Gegenteil von Klarheit stiftend. Der Ausgangspunkt hierfür ist m. E., dass Hufgelenksflexionen nicht als solche ernst genommen werden. (Ein Tatbestand, den wir in unserem Buch am Beispiel des Erworbenen Sehnestelzfußes sehr ausführlich dargestellt haben. Zugegebenermaßen mindert der Fehlerteufel hier evtl. etwas den Durchblick. Zumindest für die Leser, die eine Erstauflage besitzen und eine falsche Bildunterschrift (physiologischer statt unphysiologischer Sehnenstelz S.98 rechte Abbildung) verstehen müssen.)
Stets und ständig werden hufbearbeiterisch falsch behandelte Hufe mit Flexion und davonhebelnder Zehenwand als Rehefälle missdiagnostiziert. Die Schmerzen sind ja in der Tat auch weitgehend identisch.

Man könnte, mit den nötigen Mitteln ausgestattet (wie es die Veterinärmedizin ja in der Regel ist), diese Verwirrung einfach auflösen, indem man systematisch Rehefälle vor und nach dem Reheschub im Röntgenbild darstellen ließe. Leider richtet sich hierauf bislang kein Interesse. Tragisch, finden wir, denn vielen Pferden bliebe eine "Rehetherapie", zu allem Übel meist auch noch konservativ durchgeführt, erspart.

MfG
Konstanze Rasch

Re: Rehehufe/Winkelung

Hallo!

Erstmal danke für die Antworten!

Dass eine Hufbeinsenkung nicht auch einen Funktionsverlust des Hufbeinträgers voraussetzen würde, habe ich ja auch gar nicht behauptet - käme es nicht zu einem solchen, könnte da ja auch gar nichts absinken, rotieren oder was auch immer. Ich habe das in meiner "Kurzdefinition" nicht erwähnt, da das für mich selbstverständlich war und auch nichts direkt mit meiner Frage zu tun hatte.

@Anette Fink: [i]"...bleibt das Hufbein während dieser Prozesse in seiner Position, vielmehr ist es die Zehenwand, die sich vom Hufbein entfernt." (...) "Hufbeinsenkung erklärt meiner Meinung nach lediglich, dass das Hufbein auf der Sohle liegt und ein Durchbruch möglich wäre."[/i]

--> Und wie kommt es dazu, dass das Hufbein auf der Sohle liegt, wenn Sie davon ausgehen, dass das Hufbein seine Position nicht verändert? Das geht doch nur, wenn das Hufbein sich nach unten bewegt hat?

@Konstanze Rasch:[i]"(Beachten Sie auf dem oberen Bild die nach hinten (im Krongelenk) gebrochene Knochensäule; [b]es ist recht wahrscheinlich, dass die Extension vorher auch den unteren Teil betroffen hat[/b] - der Fuß wird auch nicht mehr belastet!). "[/i]

--> Ich glaube, ich verstehe nicht so ganz, was Sie meinen, bzw. was Sie damit aussagen möchten? Können Sie mir das bitte noch mal genauer erläutern?
Was ich auf dem Bild ( S. 187 oben) sehe, ist, dass Hufbein und Wand parallel sind, die Hufbeinspitze aber trotzdem schon kurz vor dem Durchbruch ist. Im späteren Verlauf (Foto unten) kam es dann zur Rotation - ob der Wand oder des Hufbeins lässt sich sich so ja kaum sagen, da der Huf steil gestellt wurde. Was man nicht weiß, ist, ob und wie sehr der Huf auf der oberen Aufnahme bereits an der Zehe beraspelt war, bzw. wie die Vorgeschichte war. Beim unteren Foto erfolgt der Verweis auf Bild 423, und wenn ich mir das so anschaue, schien der Huf vorher ja schon ziemlich flach zu stehen, die Zehenwand wurde auch korrigiert. Wann das erfolgte, weiß man aber nicht. So gesehen wäre es aber möglich, dass die in Abb. 418 gezeigte Parallelität eine künstlich erzeugte ist, und die Distanz eigentlich im unteren Bereich deutlich größer wäre. Dann bliebe aber immer noch der geringe Abstand zwischen Hufbeinspitze und Sohle!

[i]"Narbenhorn bildet sich in Folge eines Auseinanderdriftens von Wand- und damit auch Blättchenhorn einerseits und Hufbeinknochen und damit Wandlederhautblättchen andererseits. Dieses passiert immer dann, wenn die Parallelität von Hufwand und Knochen verloren gegangen ist. Sonst nicht."[/i]

--> Also ist es in Ihren Augen unmöglich, dass das Hufbein "nur" nach unten absackt, so dass eine Parallelität trotzdem erhalten bleibt, und dieser Abstand dann durch Narbenhorn gefüllt wird? Oder dass dieses Narbenhorn bei einer Kombination aus HB-Senkung und Rotation nach Korrektur der Rotation quasi übrigbleibt, da sich das Hufbein durch die Senkung weiter unten befindet als vor der Rehe?

Was halten Sie denn dann von der Aussage von wegen dem Abstand von der Wand zum Hufbein (also >15-17 mm = Hufbeinsenkung)? Bzw. wie erklärt sich der mitunter große Abstand bei trotzdem parallelem Verlauf? Das ist uns ja eben auch bei dem Pony aufgefallen, deswegen habe ich ja überhaupt auch erst angefangen, nach Informationen zu suchen. Oder kann auch bei einem gesunden Huf die Distanz durchaus größer als oben angegeben sein?

[i]"Die Veterinärmedizin selbst ist hier so uneindeutig und mit ihren Röntgenbilddiagnosen das ganze Gegenteil von Klarheit stiftend. Der Ausgangspunkt hierfür ist m. E., dass Hufgelenksflexionen nicht als solche ernst genommen werden.[/i]

-->Ich frage lediglich, was es mit Hufbeinsenkungen auf sich hat, und dort weniger auf die Huf-Fessel-Achse bezogen, sondern eben auf Wand- und gegebenenfalls Sohlendicke. Ich sehe natürlich durchaus den (optischen)Zusammenhang zwischen einem Sehnenstelzfuß und einer vermeintlichen Rotation, allerdings keinen Zusammenhang mit einer Hufbeinsenkung, wie sie in Büchern etc. beschrieben wird.

Halten wir also fest: Die herkömmliche Theorie besagt, dass bei einer Hufbeinsenkung durch einen Funktionsverlust des Hufbeinträgers das Hufbein in die Hornkapsel einsinkt. Die Parallelität von Hufbein und Zehenwand bleibt dabei erstmal erhalten, durch den zerstörten Hufbeinträger ist jedoch der Abstand von der Wand zum Hufbein vergrößert, sowie die Distanz vom Hufbein zum Boden verringert. Durch den Funktionsverlust des HBT kommt es außerdem in der Folge nicht selten auch zu einer Rotation, bzw. andersrum kann eine Hufbeinsenkung einer Rotation folgen. Als Folge einer Hufbeinsenkung kann sich in dem Zwischenraum zwischen Wand und Hufbein Narbenhorn bilden, das auch dann noch vorhanden sein kann, wenn die Parallelität beim nachgewachsenen Huf noch immer oder wieder vollständig vorhanden ist. Ein Zeichen dafür ist eine sehr große Distanz zwischen Zehenwand und Hufbein, auch kann man das Narbenhorn an der Sohle sehen. Außerdem kann der Abstand vom Hufbein zur Sohle verringert sein ("dünne Sohle").

So, wie ich Ihre Antworten verstanden habe, besagt die Huforthopädie, dass es keine Hufbeinsenkung gibt, bei der eine Parallelität erhalten bleibt, da der Funktionsverlust des Hufbeinträgers so massiv ist, dass es automatisch die Wand weghebelt. Und erst dann bildet sich auch Narbenhorn (warum eigentlich nur dann?). Sie gehen also davon aus, dass in dem Moment, wo Wand und HB wieder parallel sind, kein Narbenhorn mehr vorhanden sein dürfte. Trotzdem irritiert mich, dass Sie Hufbeinsenkung und Rotation mehr oder weniger gleichsetzen.
Mich würde daher zum besseren Verständnis interessieren, wie Sie "Hufbeinsenkung" definieren.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass es während einer Rehe zu einer Hufbeinsenkung wie oben beschrieben kommen kann, und es dann eben vom Grad der Erkrankung, von der Form der Hufe (zum Zeitpunkt der Erkrankung) sowie der Korrektur der Hufe nach den ersten Symptomen abhängt, wie es weitergeht (Rotation oder nicht). Meist kommt es ja bei einer Rehe zu einer mehr oder weniger starken Rotation, die auf den Röntgenbildern natürlich auch viel deutlicher zu sehen ist als eine eventuelle HB-Senkung. Eindeutig beweisen ließe sich all das jedoch nur, wenn man auch Bilder aus der Zeit vor der Rehe hat (gerade was die "Wanddicke" sowie den Abstand vom Hufbein zum Boden anbetrifft).

Bliebe als Frage also folgende Situation: [b]geringe Sohlendicke/ große Wanddicke bzw. evtl. vorhandenes Narbenhorn bei Parallelität HB-Wand nach überstandener Rehe. [/b] Und genau das war es auch, was ich mit meiner Frage nach den "Folgen einer Hufbeinsenkung" meinte.

Vielleicht könnten Sie da drauf noch kurz eingehen?

Danke und viele Grüße, Anne

[%sig%]

Re: Rehehufe/Winkelung

Hallo Frau Rasch,
ich habe meinem Tierarzt Ihr Buch zum lesen gegeben, er fand es sehr interessant. Es wäre eine Wissenschaft für sich und er wäre froh wenn es Schulungen in manchen Kliniken gäbe, die einfach bei der Hornwandabhebelung auf Rehe behandeln. Ihm ist das ohne Röntgenbefund zu kriminell, deswegen schickt er Patienten mit der Rehestellung sofort in die Klinik. Doch die Ärzte da können eben nicht unterscheiden was es nun letztendlich ist. Und wenn man kritisiert hat man Schwierigkeiten wenn man irgendwann nochmal dahin muss. Also ist das ein Kreislauf den man so nicht unterbrechen kann. Wieviele Pferde (so wie meins auch) falsch behandelt werden, möcht ich nicht wissen. Ich finde es nur richtig arm das man auf die normalen Klinikärzte (Schmiede)angewiesen ist, denen glaubt und im Endeffekt ist das Pferd der Leidtragende.
Mein Fazit: es wäre wirklich besser im Vorfeld anständige Arbeit an den Hufen leisten zu lassen. Aber wer kennt schon die Huforthopädie? Das ist alles für viele Pferdehalter nicht zugänglich. Ich bin ja auch nur durch Zufall drauf gestoßen. Nur nicht jeder hat Internet. Und aufgeschlossen sind auch die meisten bestimmt nicht, unter dem Motto: wat der Bauer nich kennt, das frerd er nich.
Schade!
lieben Gruß
Ingrid

Re: Rehehufe/Winkelung

Hallo Anne,
ad evtl. vorhandenes Narbenhorn: Narbenhorn ist nicht zu übersehen. Man kann, wenn man sich den Huf anschaut, zweifelsfrei feststellen ob die Blättchenschicht durch vermehrt produziertes Begleithorn (Narbenhorn) verberitert ist oder ob dies nicht der Fall ist.

ad was ich mit der Extension im Pollitt-Bild sagen möchte: Ich kann auf Basis dieses Bildes keine schlüsse derart ziehen, dass eien Hufbeinsenkung stattgefunden hat, bei der sich die Zehenwand nicht von Hufbein entfernt hat. Der abgebildete Huf ist nicht belastet, die Hufsituation ist nicht klar (wurde Zehenwand beraspelt? wurde der Huf gekürzt? ) Spekulieren! könnte man, dass eine sehr starke Extension im Hufgelenk bei Funktionsverlust des Hufbeinträgers zunächst Zehenwand und Hufbein parallel bleiben ließe; aufgrund der Hufbeinstellung. Das ist aber reine Spekulation. Auch Nicht-Belastung der Gliedmaße, hebelt Hufbein und Zehenwand nicht auseinander.

ad Funktionsverlust der Hufbeinträgers bei Erhalt der Parallelität: Nein. Wenn der Hufbeinträger die Funktion so weit aufgibt, dass das Hufbein einsinken kann, dann geht das nur, weil sich Hufbein und Zehenwand auseinanderbewegen. Obige Spekulationen kann man von mir aus weiterspekulieren.

MfG
Konstanze Rasch

Re: Rehehufe/Winkelung

Hallo Frau Heye,
sehr schön, dass Sie Ihrem Tierarzt unser Buch zum esen gegeben haben und sehr schön, dass er es getan hat. Das freut mich. Evtl. hat er ja Interesse an einem speziellen Hufkurs für Tierärzte.
Herzliche Grüße
Konstanze Rasch