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Rehe- Hufbeinrotation??
Hallo!
Ich hatte vor einiger Zeit schonmal in die Richtung etwas gefragt, meine Neugier ist aber noch nicht ganz gestillt. Herr Biernat hatte damals etwas geschrieben, dass bei Hufrehe die Wand vom Hufbein wegrotiert.
Um die Sache etwas zu illustrieren, habe ich etwas gezeichnet, ich hoffe man erkennt was ;-)
Also, wie 'funktioniert' Hufrehe?
Wie in A?
1) gesunder Huf 2) Rehe, Hufbein rotiert durch den Zug der tiefen Beugesehe in eine steilere Position 3) Rehehuf 4) wenn es gelingt, den Huf zu korrigieren ist die Wand wieder paralell zum Hufbein, der Huf ist jetzt aber steiler.
Oder wie in B?
1) gesunder huf 2) Rehe, die Zehenwand verliert den 'halt' im Hufbeinträger und rotiert vom Hufbein weg, welches aber im gleichen Winkel bleibt 3) Rehehuf 4) nach der Korrektur sieht der Huf wieder aus wie vorher, insbesondere nicht steiler.
Oder anders? Oder gibts beides?
Gruß Tina
[%sig%]
Ich hatte vor einiger Zeit schonmal in die Richtung etwas gefragt, meine Neugier ist aber noch nicht ganz gestillt. Herr Biernat hatte damals etwas geschrieben, dass bei Hufrehe die Wand vom Hufbein wegrotiert.
Um die Sache etwas zu illustrieren, habe ich etwas gezeichnet, ich hoffe man erkennt was ;-)
Also, wie 'funktioniert' Hufrehe?
Wie in A?
1) gesunder Huf 2) Rehe, Hufbein rotiert durch den Zug der tiefen Beugesehe in eine steilere Position 3) Rehehuf 4) wenn es gelingt, den Huf zu korrigieren ist die Wand wieder paralell zum Hufbein, der Huf ist jetzt aber steiler.
Oder wie in B?
1) gesunder huf 2) Rehe, die Zehenwand verliert den 'halt' im Hufbeinträger und rotiert vom Hufbein weg, welches aber im gleichen Winkel bleibt 3) Rehehuf 4) nach der Korrektur sieht der Huf wieder aus wie vorher, insbesondere nicht steiler.
Oder anders? Oder gibts beides?
Gruß Tina
[%sig%]
Re: Rehe- Hufbeinrotation??
Hallo Tina,
in der Tat gibt es beide Erscheinungsformen von Hufrehe.
B) Wird schnellstmöglich (bei den ersten Symptomen) von Hufrehe eingegriffen, medikamentös behandelt und der Huf so gepolstert, daß die instabil gewordene Zehenwand aus der Abdruckkraft genommen wird, hat diese keine Veranlassung weiter nach vorne zu hebeln. Das "Breitziehen" der Blättchenschicht kann in Grenzen gehalten werden. So kann auch die Verzahnung von Zehenwand und Hufbein fast intakt bleiben. Erfolgt eine adäquate Behandlung wird der Huf im gleichen Winkel wie vorher nachwachsen können.
A) Unterbleibt jedoch eine schnelle Behandlung löst sich die Zehenwand durch die beim Abfußen entstehende Hebelkraft vom Hufbeinträger und hebelt nach vorne weg. Erst durch die krankhafte Löslösung des Hufbeins incl. Hufbeinträger vom Zehenwandhorn kann die TB das Hufbein nach hinten ziehen. In den Hohlräumen zwischen Hufwand und Hufbeinträger wird Narbenhorn produziert, das die Hufwand dann widerum daran hindert, gleichmäßig am Hufbein herunter in Richtung Boden zu schieben. Ein typischer Rehehuf entsteht (Knollhuf). Auch so ein Huf kann wieder in einen physiologischen Zustand zurückgeführt werden, das bedarf jedoch einer Menge Zeit und ist sehr behandlungsintensiv. Dabei ist der Behandlungserfolg - was die Rückführung zum vorher bestehenden Fesselstand betrifft - im wesentlichen davon abhängig, inwieweit sich die TB, bei lange bestehendem Rehehuf, bereits verkürzt hat.
Die anderen HO können Dir bestimmt noch weitere Infos dazu geben, ich hoffe das hat Dir aber schonmal einen kleinen Einblick in die Problematik gegeben.
Ciao
Heike
in der Tat gibt es beide Erscheinungsformen von Hufrehe.
B) Wird schnellstmöglich (bei den ersten Symptomen) von Hufrehe eingegriffen, medikamentös behandelt und der Huf so gepolstert, daß die instabil gewordene Zehenwand aus der Abdruckkraft genommen wird, hat diese keine Veranlassung weiter nach vorne zu hebeln. Das "Breitziehen" der Blättchenschicht kann in Grenzen gehalten werden. So kann auch die Verzahnung von Zehenwand und Hufbein fast intakt bleiben. Erfolgt eine adäquate Behandlung wird der Huf im gleichen Winkel wie vorher nachwachsen können.
A) Unterbleibt jedoch eine schnelle Behandlung löst sich die Zehenwand durch die beim Abfußen entstehende Hebelkraft vom Hufbeinträger und hebelt nach vorne weg. Erst durch die krankhafte Löslösung des Hufbeins incl. Hufbeinträger vom Zehenwandhorn kann die TB das Hufbein nach hinten ziehen. In den Hohlräumen zwischen Hufwand und Hufbeinträger wird Narbenhorn produziert, das die Hufwand dann widerum daran hindert, gleichmäßig am Hufbein herunter in Richtung Boden zu schieben. Ein typischer Rehehuf entsteht (Knollhuf). Auch so ein Huf kann wieder in einen physiologischen Zustand zurückgeführt werden, das bedarf jedoch einer Menge Zeit und ist sehr behandlungsintensiv. Dabei ist der Behandlungserfolg - was die Rückführung zum vorher bestehenden Fesselstand betrifft - im wesentlichen davon abhängig, inwieweit sich die TB, bei lange bestehendem Rehehuf, bereits verkürzt hat.
Die anderen HO können Dir bestimmt noch weitere Infos dazu geben, ich hoffe das hat Dir aber schonmal einen kleinen Einblick in die Problematik gegeben.
Ciao
Heike
Re: Rehe- Hufbeinrotation??
Hallo Heike!
danke schonmal für die ausfürhliche Antwort. Noch ein paar Fragen.
Also angenommen, der Pferdebesitzer erkennt die Rehe sofort und es wird behandelt.
Zur soforthilfe noch ein paar Fragen (ich habe kein Rehepferd und hoffe ich bekomme auch keines, aber wissen kann ja nie schaden...). Da hört man ja verschiedenes. Ist es gut z.b erstmal dem Pferd einen Eimer sand unter die Hufe zu schütten? Polterverband so, dass hauptsächlich der Strahl noch Last trägt? Was ist eigentlich mit dem hochstellen der Trachten z.b mit so Dingern wie Dallmers rehefix (praktisch Hufschuhe die an den Trachten dicker sind) ?
Also wenn das klappt, dann sind die Folgen begrenzt, d.h es kommt nicht zur Ausbildung eines typischen Rehehufes? (also in dem Sinne nicht meine Zeichnung B)
Ansonsten: So wie du es beschreibst, kommt ja eine Kombination von A und B vor. bzw Hufbein und Zehenwand verlieren eben den innigen Zusammenhang.
Gruß Tina
danke schonmal für die ausfürhliche Antwort. Noch ein paar Fragen.
Also angenommen, der Pferdebesitzer erkennt die Rehe sofort und es wird behandelt.
Zur soforthilfe noch ein paar Fragen (ich habe kein Rehepferd und hoffe ich bekomme auch keines, aber wissen kann ja nie schaden...). Da hört man ja verschiedenes. Ist es gut z.b erstmal dem Pferd einen Eimer sand unter die Hufe zu schütten? Polterverband so, dass hauptsächlich der Strahl noch Last trägt? Was ist eigentlich mit dem hochstellen der Trachten z.b mit so Dingern wie Dallmers rehefix (praktisch Hufschuhe die an den Trachten dicker sind) ?
Also wenn das klappt, dann sind die Folgen begrenzt, d.h es kommt nicht zur Ausbildung eines typischen Rehehufes? (also in dem Sinne nicht meine Zeichnung B)
Ansonsten: So wie du es beschreibst, kommt ja eine Kombination von A und B vor. bzw Hufbein und Zehenwand verlieren eben den innigen Zusammenhang.
Gruß Tina
Re: Rehe- Hufbeinrotation??
ich nochmal
@Heike: übrigens hast du eine schöne Homepage! Die Hufbilder sind echt klasse. Vielleicht sollte man auf der DHG Homepage mal ein paar Links zu Seiten der HOs setzen, gibt ja noch mehr seiten. Oder auch Links zu Huf- Doku- Seiten von Pferdebesitzern. Ich muss meine Hufbilder demnächst mal ordnen.
Gruß Tina
@Heike: übrigens hast du eine schöne Homepage! Die Hufbilder sind echt klasse. Vielleicht sollte man auf der DHG Homepage mal ein paar Links zu Seiten der HOs setzen, gibt ja noch mehr seiten. Oder auch Links zu Huf- Doku- Seiten von Pferdebesitzern. Ich muss meine Hufbilder demnächst mal ordnen.
Gruß Tina
Re: Rehe- Hufbeinrotation??
Hallo Tina,
das "Verbringen" - wie so schön gesagt wird - in tiefen Sandboden ist als Sofortmaßnahme eine gute Sache, dadurch trägt die gesamte Sohle und der Strahl und die in Mitleidenschaft gezogenen Wände sind von hebelnden Kräften (die ein fester Untergrund bei jedem Abfußen auf jene übertragen würde) frei. Ein Polster hat den gleichen Hintergrund: jegliche Hebelkräfte auf die betroffenen Zehenwände zu minimieren.
Die angebotenen "Rehefix-Schuhe" gehen wieder davon aus, daß die TB das Hufbein rotieren läßt. Daher soll durch das Hochstellen der Trachten der Zug, den die TB auf das Hufbein ausübt minimiert werden. Nach Lehrmeinung der HO ist aber eben nicht die TB der Auslöser sondern die nach vorne hebelnde Zehenwand. Daher auch die Ausbildung der typischen Reheringe im Zehenbereich der betroffenen Hufe. Ein Schuh mit alleiniger Hochstellung der Trachten reicht unserer Meinung nach nicht aus, extreme Folgen einer Reheerkrankung zu vermeiden, da - leider muß ich mich immer wiederholen - der Hebel auf die erkrankten Segmente des Hufes nicht aufgehoben wird. Es wird bei der althergebrachten Methode ja auch die Zehenwand bis fast ins Leben grob entfernt und der Huf mit einem vorne offenen Eisen beschlagen um dem Pferd die Schmerzen beim Abfußen zu nehmen (und Entzündungsflüssigkeit abfließen zu lassen), das damit die übrigen Segmente des Hufes (Seiten,Trachten) total überlastet werden, wird leider nicht berücksichtigt. Um den bei einem Rehehuf entstehenden Narbenhornkeil, der den Huf daran hindert korrekt nachzuwachsen, kümmert sich dann auch keiner. Man sieht nicht umsonst angeblich austherapierte Rehehufe, die aussehen als würde das Pferd bergab laufen. Der Fellansatz im Trachten- und Seitenwandbereich höher als jener im Zehenbereich, dessen Wand sich immer noch in Falten Richtung Boden "wirft".. Unter anderem auch zu sehen im Dossier über die Hufe der Brauereipferde.... Du siehst, die HO haben noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, gut daß sich die Pferdebesitzer verstärkt um Wissen bzgl. der Hufe ihrer Pferde kümmern, nur dann kann Pfuschern das Handwerk gelegt werden.
das "Verbringen" - wie so schön gesagt wird - in tiefen Sandboden ist als Sofortmaßnahme eine gute Sache, dadurch trägt die gesamte Sohle und der Strahl und die in Mitleidenschaft gezogenen Wände sind von hebelnden Kräften (die ein fester Untergrund bei jedem Abfußen auf jene übertragen würde) frei. Ein Polster hat den gleichen Hintergrund: jegliche Hebelkräfte auf die betroffenen Zehenwände zu minimieren.
Die angebotenen "Rehefix-Schuhe" gehen wieder davon aus, daß die TB das Hufbein rotieren läßt. Daher soll durch das Hochstellen der Trachten der Zug, den die TB auf das Hufbein ausübt minimiert werden. Nach Lehrmeinung der HO ist aber eben nicht die TB der Auslöser sondern die nach vorne hebelnde Zehenwand. Daher auch die Ausbildung der typischen Reheringe im Zehenbereich der betroffenen Hufe. Ein Schuh mit alleiniger Hochstellung der Trachten reicht unserer Meinung nach nicht aus, extreme Folgen einer Reheerkrankung zu vermeiden, da - leider muß ich mich immer wiederholen - der Hebel auf die erkrankten Segmente des Hufes nicht aufgehoben wird. Es wird bei der althergebrachten Methode ja auch die Zehenwand bis fast ins Leben grob entfernt und der Huf mit einem vorne offenen Eisen beschlagen um dem Pferd die Schmerzen beim Abfußen zu nehmen (und Entzündungsflüssigkeit abfließen zu lassen), das damit die übrigen Segmente des Hufes (Seiten,Trachten) total überlastet werden, wird leider nicht berücksichtigt. Um den bei einem Rehehuf entstehenden Narbenhornkeil, der den Huf daran hindert korrekt nachzuwachsen, kümmert sich dann auch keiner. Man sieht nicht umsonst angeblich austherapierte Rehehufe, die aussehen als würde das Pferd bergab laufen. Der Fellansatz im Trachten- und Seitenwandbereich höher als jener im Zehenbereich, dessen Wand sich immer noch in Falten Richtung Boden "wirft".. Unter anderem auch zu sehen im Dossier über die Hufe der Brauereipferde.... Du siehst, die HO haben noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, gut daß sich die Pferdebesitzer verstärkt um Wissen bzgl. der Hufe ihrer Pferde kümmern, nur dann kann Pfuschern das Handwerk gelegt werden.
Re: Rehe- Hufbeinrotation??
Hallo Tina,
Gut, wenn man sich kümmert...
Ich habe letztens mit einer Islandpferdebesitzerin gesprochen, die schon einige Reheschübe mit ihrer einen Stute durchgemacht hat. Ich will nun nicht auf die unphysiologischen Hufzustände eingehen, sondern nur erzählen, wie sie bislang immer eine Rotation verhindert hat.
Bei dieser Stute ist es so, dass sie sich hinlegt, wenn sie Schmerzen in den Hufen hat. Ist ja auch eine ganz normale Sache. Die Besitzerin läßt sie aber auch liegen! Und das ist keine normale Sache, weil man ja immer gesagt bekommt, wenn Pferde zu lange liegen, bricht deren Kreislaufsystem zusammen. Die Besitzerin holt zwar den Tierarzt, aber läßt keine Schmerzmedikamente geben, weil ja Stute sofort wieder aufstehen würde und dann die hebelnde Kräfte wieder einsetzen würden, sondern läßt nur den Kreislauf stabilisieren und Stute darf liegenblieben, bis die starken Reheschmerzen wieder weg sind und dann steht Stute freiwillig wieder auf. Danach ist Stute bislang jedesmal geröntgt worden und es konnte keine Ratation festgestellt werden.
Und um mich vor jeglichem Angriff zu schützen... ich gebe nur wieder, was mir die Besitzerin erzählt hat, nachprüfen konnte ich es bislang nicht. Was mir nur aufgefallen ist, die typischen Ofenrohrrillen, die man bei Rehehufen immer findet, sind bei Stute nicht besonders stark ausgeprägt, wäre ich ein blutiger Laie, würde mir nichts besonderes auffallen.
Grüße
Kathrin Preuß
Gut, wenn man sich kümmert...
Ich habe letztens mit einer Islandpferdebesitzerin gesprochen, die schon einige Reheschübe mit ihrer einen Stute durchgemacht hat. Ich will nun nicht auf die unphysiologischen Hufzustände eingehen, sondern nur erzählen, wie sie bislang immer eine Rotation verhindert hat.
Bei dieser Stute ist es so, dass sie sich hinlegt, wenn sie Schmerzen in den Hufen hat. Ist ja auch eine ganz normale Sache. Die Besitzerin läßt sie aber auch liegen! Und das ist keine normale Sache, weil man ja immer gesagt bekommt, wenn Pferde zu lange liegen, bricht deren Kreislaufsystem zusammen. Die Besitzerin holt zwar den Tierarzt, aber läßt keine Schmerzmedikamente geben, weil ja Stute sofort wieder aufstehen würde und dann die hebelnde Kräfte wieder einsetzen würden, sondern läßt nur den Kreislauf stabilisieren und Stute darf liegenblieben, bis die starken Reheschmerzen wieder weg sind und dann steht Stute freiwillig wieder auf. Danach ist Stute bislang jedesmal geröntgt worden und es konnte keine Ratation festgestellt werden.
Und um mich vor jeglichem Angriff zu schützen... ich gebe nur wieder, was mir die Besitzerin erzählt hat, nachprüfen konnte ich es bislang nicht. Was mir nur aufgefallen ist, die typischen Ofenrohrrillen, die man bei Rehehufen immer findet, sind bei Stute nicht besonders stark ausgeprägt, wäre ich ein blutiger Laie, würde mir nichts besonderes auffallen.
Grüße
Kathrin Preuß
Re: Rehe- Hufbeinrotation??
Es ist jetzt schon viel über Hufrehe und deren Verlauf gesprochen worden, aber nie, wie man den Huf wieder in einen für das Pferd erträglichen Zustand bekommt. Wie ist es möglich, die Zehenwand wieder parallel zum Hufbein zu stellen, wenn doch der Narbenkeil den Weg versperrt? Ist dieser überhaupt irgendwie, irgendwann zu entfernen bzw. verschwunden? Wächst das Horn darüber und die Blättchenschicht bleibt vergrößert? Oder kann das neue, gesunde Horn von oben den Narbenkeil "herausschieben".
Hat hier niemand Fotos von einem schlimmen Rehehuf, der geheilt wurde, mit Vorher - Nachher - Bildern? Diese Frage richtet sich vor allem auch an die HOs.
Hat hier niemand Fotos von einem schlimmen Rehehuf, der geheilt wurde, mit Vorher - Nachher - Bildern? Diese Frage richtet sich vor allem auch an die HOs.
Re: Rehe- Hufbeinrotation?? @ Hannes
Haben SIE vielleicht solche Bilder? Wie würden SIE einen solchen Huf bearbeiten. Haben sie Erfolge?
Re: Rehe- Hufbeinrotation??
Hallo Karin,
ich denke, das hängt davon ab, ob man die Rehe (also die Entzündung) zum Abklingen bringt, die Hufe entsprechend bearbeitet (z.B. Zehe regelmäßig kürzen), und eben auch davon, wie massiv der Schaden schon ist. Ich stelle dazu mal ein Bild aus dem Hufatlas von Pollitt rein, dort siehst Du den Huf eines Pferdes, das wohl gesund geworden wäre, wenn die Besitzer nicht schon vorher aufgegeben hätten. Man sieht gut, dass das Narbenhorn nach unten geschoben wurde und es oben gut nachwächst.
Was mich selber noch interessieren würde: Wie verhält es sich bei/nach einer HB-SENKUNG? Wie "verwächst" sich das, bzw. wie sieht das auf dem Röntgenbild aus? Erkennt man das nur am vergrößerten, aber trotzdem parallelen Abstand zwischen Hufbein und Zehenwand? Bleibt die weiße Linie dann immer verbreitert, oder gibt es auch dort im Laufe der Zeit Veränderungen? Und hat man überhaupt eine Möglichkeit, auf dem Bild zu sehen, ob es eine "frische" Senkung ist, oder ob dieser Zustand schon länger bestand?
Gruß, Anne
ich denke, das hängt davon ab, ob man die Rehe (also die Entzündung) zum Abklingen bringt, die Hufe entsprechend bearbeitet (z.B. Zehe regelmäßig kürzen), und eben auch davon, wie massiv der Schaden schon ist. Ich stelle dazu mal ein Bild aus dem Hufatlas von Pollitt rein, dort siehst Du den Huf eines Pferdes, das wohl gesund geworden wäre, wenn die Besitzer nicht schon vorher aufgegeben hätten. Man sieht gut, dass das Narbenhorn nach unten geschoben wurde und es oben gut nachwächst.
Was mich selber noch interessieren würde: Wie verhält es sich bei/nach einer HB-SENKUNG? Wie "verwächst" sich das, bzw. wie sieht das auf dem Röntgenbild aus? Erkennt man das nur am vergrößerten, aber trotzdem parallelen Abstand zwischen Hufbein und Zehenwand? Bleibt die weiße Linie dann immer verbreitert, oder gibt es auch dort im Laufe der Zeit Veränderungen? Und hat man überhaupt eine Möglichkeit, auf dem Bild zu sehen, ob es eine "frische" Senkung ist, oder ob dieser Zustand schon länger bestand?
Gruß, Anne
Re: Rehe- Hufbeinrotation??
Es ist indertat schon sehr erstaunlich wie lapidar hier Versatzstücke unterschiedlichster Rehebehandlungsarten- und Ansichten gehandelt werden.
Ich warne ausdrücklich davor das gesamte Spektrum der Rehe oder
reheähnlichen Erkrankungen, sowie deren individuelle und unberechenbaren Verläufe und ergo wechselnde Behandlungsweisen hier auf ein paar Schlagworte zu reduzieren.
Es ist halt nicht möglich, den verstandesgemäßen Umgang mit diesen oder anderen Versatzstücken zu garantieren, insofern war schon die erste Frage zum Thema in diesem Forum deplaziert.
Wenn ich den verschiedenen Einträgen hierzu folge vermittelt sich der Eindruck, dass es hier zunächst darum geht ein Thema hochzuhalten, (meine Neugier ist noch nicht ganz gestillt) oder ist wirklich eine der Autorinnen der Auffassung hier zur Heilung einer ernsthaften Erkrankung Wissenswertes weiterzugeben oder empfangen zu können, - in einem Forum???
Wer sich bereits ernsthaft mit der sehr problematischen Erkrankung und den folgenreichen Fehlbehandlungen befasste kann das nicht wirklich erwarten.
Mit freundlichem Gruß
J. Biernat
Ich warne ausdrücklich davor das gesamte Spektrum der Rehe oder
reheähnlichen Erkrankungen, sowie deren individuelle und unberechenbaren Verläufe und ergo wechselnde Behandlungsweisen hier auf ein paar Schlagworte zu reduzieren.
Es ist halt nicht möglich, den verstandesgemäßen Umgang mit diesen oder anderen Versatzstücken zu garantieren, insofern war schon die erste Frage zum Thema in diesem Forum deplaziert.
Wenn ich den verschiedenen Einträgen hierzu folge vermittelt sich der Eindruck, dass es hier zunächst darum geht ein Thema hochzuhalten, (meine Neugier ist noch nicht ganz gestillt) oder ist wirklich eine der Autorinnen der Auffassung hier zur Heilung einer ernsthaften Erkrankung Wissenswertes weiterzugeben oder empfangen zu können, - in einem Forum???
Wer sich bereits ernsthaft mit der sehr problematischen Erkrankung und den folgenreichen Fehlbehandlungen befasste kann das nicht wirklich erwarten.
Mit freundlichem Gruß
J. Biernat
Re: Rehe- Hufbeinrotation?? @ Hannes
Hallo Herr Biernat,
könnten Sie nicht vielleicht trotzdem kurz ein paar Worte zum Thema Hufbeinsenkung sagen? Dass es bei Rotationen verschiedene Arten der Betrachtung und dadurch auch verschiedenen Ansätze bei der Behandlung gibt, und dass die Aussicht auf Heilung sehr von der Art der Behandlung abhängt und absolut individuell beurteilt werden muss, ist klar.
Ich habe aber bisher kaum etwas zu HB-Senkungen gehört. Ich möchte ja gar nicht wissen, wie man das behandelt, sondern erstmal, ob es überhaupt Möglichkeiten gibt, das zu behandeln. Und eben, woran man das erkennt. Bei einer Rotation, die zum Stoppen gebracht wurde und bei der der Huf entsprechend behandelt wurde, sieht man ja auf dem Röntgenbild, dass es dann oben wieder geschlossen nachwächst.
Bei einer Senkung bleibt doch dann der große Abstand bestehen, oder? Und das wird ja vermutlich irreversibel sein! Und abgesehen davon hat man dann ja auch gar keine Möglichkeit, zu beurteilen, ob die Senkung schon länger besteht, oder eben erst "passiert" ist. (Man röntgt ja oft erst dann, wenn es wirklich schlimm ist - jedenfalls meine Erfahrung mit so einigen Rehepferdebesitzern...).
Danke und viele Grüße, Anne
[%sig%]
könnten Sie nicht vielleicht trotzdem kurz ein paar Worte zum Thema Hufbeinsenkung sagen? Dass es bei Rotationen verschiedene Arten der Betrachtung und dadurch auch verschiedenen Ansätze bei der Behandlung gibt, und dass die Aussicht auf Heilung sehr von der Art der Behandlung abhängt und absolut individuell beurteilt werden muss, ist klar.
Ich habe aber bisher kaum etwas zu HB-Senkungen gehört. Ich möchte ja gar nicht wissen, wie man das behandelt, sondern erstmal, ob es überhaupt Möglichkeiten gibt, das zu behandeln. Und eben, woran man das erkennt. Bei einer Rotation, die zum Stoppen gebracht wurde und bei der der Huf entsprechend behandelt wurde, sieht man ja auf dem Röntgenbild, dass es dann oben wieder geschlossen nachwächst.
Bei einer Senkung bleibt doch dann der große Abstand bestehen, oder? Und das wird ja vermutlich irreversibel sein! Und abgesehen davon hat man dann ja auch gar keine Möglichkeit, zu beurteilen, ob die Senkung schon länger besteht, oder eben erst "passiert" ist. (Man röntgt ja oft erst dann, wenn es wirklich schlimm ist - jedenfalls meine Erfahrung mit so einigen Rehepferdebesitzern...).
Danke und viele Grüße, Anne
[%sig%]
Re: Rehe- Hufbeinrotation?? @ Herr Biernat
Sorry@Hannes, mein letzter Beitrag hatte die falsche Titelzeile...
Herr Biernat, ich hoffe, Sie lesen das trotzdem...Wär mir wichtig!
[%sig%]
Herr Biernat, ich hoffe, Sie lesen das trotzdem...Wär mir wichtig!
[%sig%]
Re: Rehe- Hufbeinrotation?? @ Hannes
Wir sprechen von 2 unterschiedlichen Vorgängen resp. Erscheinungsformen.
Einmal von einer Hornrotation (nicht Hufbeinrotation) und zum anderen von einer Hufbeinsenkung, wobei eine Hufbeinabsenkung die Folge einer Hornrotation sein kann.
Es gibt verschiedene Ursachen die zu einer Absenkung des Hufbeines in seine Hornkapsel führen können.
Beide Erscheinungsformen sind mit Röntgenaufnahmen eindeutig darstellbar, allerdings wird die Hufbeinsenkung oft nicht erkannt.
Sie bleibt infolge dessen lange oder zu lange unbehandelt und wird dann schwieriger therapierbar als die Hornrotation, rep. bleiben die Heilversuche infolge des langen Zeitverzuges bzw. infolge der inzwischen eingetretenen Schäden erfolglos.
Die Hornrotation findet an der Hufwandsektion statt, die der größeren Hebelwirkung unterliegt. (in der Regel ist das die Zehen- resp. seitliche Zehenwand). Dass die tiefe Beugesehne angeblich das Hufbein rotieren läßt ist ein hartnäckig gehegter Irrglaube und offensichtlich nur sehr mühselig aus den Köpfen zu bringen.
Mit freundlichem Gruß
J. Biernat
Einmal von einer Hornrotation (nicht Hufbeinrotation) und zum anderen von einer Hufbeinsenkung, wobei eine Hufbeinabsenkung die Folge einer Hornrotation sein kann.
Es gibt verschiedene Ursachen die zu einer Absenkung des Hufbeines in seine Hornkapsel führen können.
Beide Erscheinungsformen sind mit Röntgenaufnahmen eindeutig darstellbar, allerdings wird die Hufbeinsenkung oft nicht erkannt.
Sie bleibt infolge dessen lange oder zu lange unbehandelt und wird dann schwieriger therapierbar als die Hornrotation, rep. bleiben die Heilversuche infolge des langen Zeitverzuges bzw. infolge der inzwischen eingetretenen Schäden erfolglos.
Die Hornrotation findet an der Hufwandsektion statt, die der größeren Hebelwirkung unterliegt. (in der Regel ist das die Zehen- resp. seitliche Zehenwand). Dass die tiefe Beugesehne angeblich das Hufbein rotieren läßt ist ein hartnäckig gehegter Irrglaube und offensichtlich nur sehr mühselig aus den Köpfen zu bringen.
Mit freundlichem Gruß
J. Biernat
Re: Rehe- Hufbeinrotation?? @ Anne
Hierzu hat Fritz Rödder in seinen Büchern nette anschauliche Beispiele, dass es eben Möglichkeiten der Wiederherstellung gibt. Das Buch "Hufrehe" von Romo Schmidt ist ebenfalls ganz nett, obschon seine theoretischen Betrachtungen bzgl. der Trachten (hoch/tief) und der Druckverteilung so wohl nicht stimmen, zumindest konnte dies in einer Dissertation (der Name fällt mir grad nicht ein) nachgewiesen werden.