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Probleme bei der Barhufumstellung

Hallo,
ich habe vor 3 Wochen bei meinen Quarterpferd die Eisen abnehmen lassen (er war ein 3/4 Jahr lang beschlagen)und seit dem hat er geschwollene, angelaufene Hinterbeine, besonders im hinteren und seitlichen Bereich. Die Hufe sind auch deutlich wärmer und er geht extrem fühlig, was ja auch normal ist. Die Temperaturerhöhung zeigt sich besonders im inneren Bereich.
Wenn er auf der Weide ist also Bewegung und weichen Boden hat,geht die Schwellung zurück, wenn er im Paddock den ganzen Tag steht, sind die Beine wieder angelaufen. Die Hufe sind immer warm. Geritten habe ich ihn seitdem gar nicht mehr, aber viel auf dem Holzhackschnitzelplatz longiert, viel Trab und Schritt, ganz wenig Galopp. Beim longieren ist er sehr gehwillig, geht zum Teil etwas fühlig. Der TA meint, ich sollte ihn wieder mit Eisen beschlagen lassen. Ist das wirklich die einzige Möglichkeit?
Er steht im Offenstall mit großen Paddock und hat bei einiger maßen guten Wetter Weidegang.
Mir macht die Schwellung in den Hinterbeinen Sorgen, ob das wohl chronisch werden kann?
Hufschuhe von Marquis habe ich ausprobiert, als ich ihn gekauft habe, so richtig gepasst haben die nicht, ich habe den Huf aber auch nicht speziell auf die Hufschuhe raspeln lassen.
Mein Pferd hat auch recht flache, gefüllte Hufe, die Sohle hat also viel Kontakt zum Boden, besonders hinten. Ist da Barhuf gehen überhaupt möglich? Was soll ich nur tun?

Re: Probleme bei der Barhufumstellung

Hallo Alexandra,

schon mal gut, dass die Eisen ab sind. Habe mein Wallach vor 3 Wochen auf barhuf umstellen lassen.....12 Jahre lang mit Eisen gelaufen. Jeder Huf ha seine eigene Form, nichts wirklich regelmäßig. Mein damaliger Hufschmied hat mir immer wieder versichert, dass mein Pferd niemals ohne Eisen laufen kann. Hab es dennoch hinten mal versucht, ging zum wiederholten male schief. Habe dann aber die Arbeit der Huforthopäden kennen gelernt und da stand für mich (wenn auch nach reiflicher Überlegung) fest, das es auf jeden Fall ein Versuch wert ist. Was soll ich sagen, mittlerweile ist vorsichtiger Optimismus und Freude angebracht. Mein Wallach hat in diesen 3 Wochen nicht einmal Aua gesagt, läuft wesentlich entspannter und freier, wobei er entweder über verschiedene Untergründe geführt wird, auf dem Paddock steht oder in der Halle seinem individuellen Bewegungsdrang nachgehen kann. Ein paar mal hab ich bei seinem Getobe die Luft angehalten, außer abgeplatztem Wandhorn nichts schlimmes passiert. Übrigens laufen seine Hinterbeine seitdem auch nicht mehr an. Du solltest dir auf dem Verzeichnis der Huforthopäden, einen heraussuchen, der für dein Gebiet zuständig ist, mit Schmied haut Barfußumstellung in den seltensten Fällen wirklich gut hin. Du mußt dir aber auch klar sein, dass Reiten erstmal nicht drin ist, der Huf muß sich schließlich an die vermehrte Durchblutung und Bewegungsmöglichkeit "gewöhnen". Natürlich kann es zu sensibel reagierenden Hufen kommen, ein HO kriegt das aber in angemessener Zeit sicherlich hin. Geduld ist in dieser Zeit enorm wichtig...bloß nicht den Kopf in den Sand stecken. Kenne mittlerweile eine Menge huforthopädisch (nach Biernath) behandelte "aussichtslose.."kann nie ohne Eisen gehen"- Fälle, wo alles bombig funktioniert. Bei den meißten steckte ein ernsthaftes Problem mit den Hufen dahinter...sie laufen alle fantastisch. Bei meinem waren keine akuten Probleme vorhanden, jedoch hat mein Großer (15 J.), seit er 5 ist, Arthrose (alles im Griff) und eine Hufknorpelverknöcherung, die ich auf den Beschlag zurückführe.
Ach so, die angelaufenen Beine kommen möglicherweise daher, weil die Sehnen nun ganz anders belastet werden, möglicherweise erfolgte die Umstellung zu krass, soll heißen, es wurde keine Rücksicht auf die Hufsituation genommen und nur alles in eine ansprechende optische Form gebracht. Das heißt aber nicht, das das auch das Richtige war.
Also, HO kontaktieren und beraten lassen, dann wirst du dein Problem sicherlich in den Griff bekommen.

Viele Grüße Heike