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Ohne Eisen etwas fühlig
Liebe Pferdefreunde,
meine 11Jährige Stute hatte ich den Sommer über auf der Weide ich hätte gerne ein Fohlen mit ihr gezogen, aber leider ist sie trotz mehrfacher Besamung leer geblieben. Auf der Weide haben wir ihr ihre normalen Eisen welche sie nur auf der Vorhand trug abgenommen (mit sehr gutem Erfolg). Am ersten Oktober haben wir sie in eine Reitanlage eingestallt und würden sie gerne weiterhin ohne Eisen reiten und bewegen. Der Weg zur Reithalle ist etwas steinig und sie läuft langsam und vorsichtig, auf glattem Stein- und auf Sand Boden läuft sie ganz normal. Jetzt habe ich etwas Angst, dass sich durch zu langes laufen ohne Eisen eine Huflederhautentzündung entwickeln könnte. Ich kühle ihr nach dem reiten die Beine und trage Hufbalsam auf Sohle und Hufwand auf, was kann ich ihr noch gutes tun?
Lorbeeröl auf den Krohnenrand machen wir auch hin und wieder.
Wie lange dauert es bis sich meine Stute an das Laufen ohne Eisen gewöhnt hat? Ihre Hufhornqualität ist sehr gut, die Hufe neigen nicht zum ausbrechen.
Vielen Dank
Andrea
meine 11Jährige Stute hatte ich den Sommer über auf der Weide ich hätte gerne ein Fohlen mit ihr gezogen, aber leider ist sie trotz mehrfacher Besamung leer geblieben. Auf der Weide haben wir ihr ihre normalen Eisen welche sie nur auf der Vorhand trug abgenommen (mit sehr gutem Erfolg). Am ersten Oktober haben wir sie in eine Reitanlage eingestallt und würden sie gerne weiterhin ohne Eisen reiten und bewegen. Der Weg zur Reithalle ist etwas steinig und sie läuft langsam und vorsichtig, auf glattem Stein- und auf Sand Boden läuft sie ganz normal. Jetzt habe ich etwas Angst, dass sich durch zu langes laufen ohne Eisen eine Huflederhautentzündung entwickeln könnte. Ich kühle ihr nach dem reiten die Beine und trage Hufbalsam auf Sohle und Hufwand auf, was kann ich ihr noch gutes tun?
Lorbeeröl auf den Krohnenrand machen wir auch hin und wieder.
Wie lange dauert es bis sich meine Stute an das Laufen ohne Eisen gewöhnt hat? Ihre Hufhornqualität ist sehr gut, die Hufe neigen nicht zum ausbrechen.
Vielen Dank
Andrea
Re: Ohne Eisen etwas fühlig
Wenn deine Stute nur auf einer weichen Wiese lebt, ist es nicht verwunderlich, dass sie nicht über Schotter gehen mag. Die Hufe bzw. das Hufwachstum sind ja daran nicht gewöhnt. Das ist vergleichbar mit uns Menschen. Wenn wir immer Schuhe tragen und dann barfuss über Steine müssen, tut uns das auch weh. Gehn wir aber immer ohne Schuhe und überall drüber, macht uns kein Boden was aus. Wenn ich da an meine Kindheit denk...
Jedenfalls wollte ich damit sagen, dass es das Beste für einen Barhuf ist, wenn er ständig mit allen möglichen Böden in Kontakt kommt und vor allem auch auf den Böden, auf denen man später mal reiten möchte. So kann sich der Huf in Ruhe darauf einstellen.
Irgendwelche Öle bwz. Mittelchen auf der Sohle würde ich weglassen, weil sie den Huf weich machen und damit druckempfindlicher.
Jedenfalls wollte ich damit sagen, dass es das Beste für einen Barhuf ist, wenn er ständig mit allen möglichen Böden in Kontakt kommt und vor allem auch auf den Böden, auf denen man später mal reiten möchte. So kann sich der Huf in Ruhe darauf einstellen.
Irgendwelche Öle bwz. Mittelchen auf der Sohle würde ich weglassen, weil sie den Huf weich machen und damit druckempfindlicher.
Re: Ohne Eisen etwas fühlig
Hallo Andrea,
dass Deine Stute über steinigen Boden vorsichtig und langsam geht, ist doch nur ein Zeichen dafür, dass sie ihre Beine bzw. Füße spürt und entsprechend vorsichtig mit ihnen umgeht. Du solltest das nicht als negativ sondern als positiv bewerten. Wie Katrin auch schon geschrieben hat, würde ein Mensch mit barfuß ebenfalls aufpassen, wohin er geht insbesondere, wenn es steinig ist. Dieses vorsichtige Gehen Deiner Stute ist unter anderem ein großer Vorteil gegenüber Pferden, die beschlagen sind. Die merken ihre Füße nämlich so gut wie gar nicht und laufen ohne Rücksicht auf Verlust (im wahrsten Sinne des Wortes) über jegliche Art von Boden. Die Quittung dafür bekommt man, wenn auch schleichend, immer.
Wenn der Hornabrieb Deiner Stute nicht übermäßig viel ist durch Dein Reiten, dann solltest Du Dir auch keine Sorgen bzgl. einer Huflederhautentzündung machen. Wichtig ist allerdings, dass Du die Hufe Deiner Stute entsprechend kompetent und fachmännisch bearbeiten läßt. Denn sind die Hufe in dem für Dein Pferd richtigen Gleichgewicht, dann sollten sie einer Abnutzung durch normales Beanspruchen durchaus standhalten. Wenn nicht, hast Du immernoch die Möglichkeit ihr zB. Hufschuhe während eines längeren Rittes anzuziehen.
Gruß
Gabi Klaassen
[%sig%]
dass Deine Stute über steinigen Boden vorsichtig und langsam geht, ist doch nur ein Zeichen dafür, dass sie ihre Beine bzw. Füße spürt und entsprechend vorsichtig mit ihnen umgeht. Du solltest das nicht als negativ sondern als positiv bewerten. Wie Katrin auch schon geschrieben hat, würde ein Mensch mit barfuß ebenfalls aufpassen, wohin er geht insbesondere, wenn es steinig ist. Dieses vorsichtige Gehen Deiner Stute ist unter anderem ein großer Vorteil gegenüber Pferden, die beschlagen sind. Die merken ihre Füße nämlich so gut wie gar nicht und laufen ohne Rücksicht auf Verlust (im wahrsten Sinne des Wortes) über jegliche Art von Boden. Die Quittung dafür bekommt man, wenn auch schleichend, immer.
Wenn der Hornabrieb Deiner Stute nicht übermäßig viel ist durch Dein Reiten, dann solltest Du Dir auch keine Sorgen bzgl. einer Huflederhautentzündung machen. Wichtig ist allerdings, dass Du die Hufe Deiner Stute entsprechend kompetent und fachmännisch bearbeiten läßt. Denn sind die Hufe in dem für Dein Pferd richtigen Gleichgewicht, dann sollten sie einer Abnutzung durch normales Beanspruchen durchaus standhalten. Wenn nicht, hast Du immernoch die Möglichkeit ihr zB. Hufschuhe während eines längeren Rittes anzuziehen.
Gruß
Gabi Klaassen
[%sig%]
Re: Ohne Eisen etwas fühlig
Hallo Andrea,
Mein Pferd geht auch seit Jahren barhuf (nach 10 jährigem Beschlag) und er geht auch fühlig über Steine.
Er "lebt" zwar in einer Paddock-Box doch tagüber ist er auf der Weide mit Heufütterungsplatz auf Steinen. Beim Ausreiten oder spazieren-
gehen schau ich, dass er auf einem Grasstreifen gehen kann. Seit er barhuf läuft, passt er auf, wo er hintritt, poltert nicht (ohne Rücksicht auf
Verluste) über steinharten Boden. Das ist doch positiv, wobei natürlich
Pferdebesitzer die ihre Pferde beschlagen lassen dies überhaupt nicht
verstehen können... Aber das ist so und wird immer so bleiben, solange es
Hufeisen und "bequeme" Pferdebesitzer gibt, die sich über die Hufe und
die Wichtigkeit des Hufmechanismus einfach keine Gedanken machen
(wollen)....
Die Öle zum Auftragen auf den Huf würd ich auch weglassen. Das ist sehr
unnatürlich und hindert die Feuchtigkeit daran, in den Huf einzudringen.
Wildpferde mussten tgl mehrmals zur Wasserstelle um zu trinken. Dort wurden die Hufe automatisch mit Wasser versorgt. Und soviele Ölpflanzen
würde es in der Natur gar nicht geben, dass sich die Hufe damit
"tränken" könnten. Ich bin zwar kein Fachmann, aber für mich klingt das
absolut logisch und nachvollziehbar.
Viel Glück weiterhin und viele Grüsse,
Monika
[%sig%]
Mein Pferd geht auch seit Jahren barhuf (nach 10 jährigem Beschlag) und er geht auch fühlig über Steine.
Er "lebt" zwar in einer Paddock-Box doch tagüber ist er auf der Weide mit Heufütterungsplatz auf Steinen. Beim Ausreiten oder spazieren-
gehen schau ich, dass er auf einem Grasstreifen gehen kann. Seit er barhuf läuft, passt er auf, wo er hintritt, poltert nicht (ohne Rücksicht auf
Verluste) über steinharten Boden. Das ist doch positiv, wobei natürlich
Pferdebesitzer die ihre Pferde beschlagen lassen dies überhaupt nicht
verstehen können... Aber das ist so und wird immer so bleiben, solange es
Hufeisen und "bequeme" Pferdebesitzer gibt, die sich über die Hufe und
die Wichtigkeit des Hufmechanismus einfach keine Gedanken machen
(wollen)....
Die Öle zum Auftragen auf den Huf würd ich auch weglassen. Das ist sehr
unnatürlich und hindert die Feuchtigkeit daran, in den Huf einzudringen.
Wildpferde mussten tgl mehrmals zur Wasserstelle um zu trinken. Dort wurden die Hufe automatisch mit Wasser versorgt. Und soviele Ölpflanzen
würde es in der Natur gar nicht geben, dass sich die Hufe damit
"tränken" könnten. Ich bin zwar kein Fachmann, aber für mich klingt das
absolut logisch und nachvollziehbar.
Viel Glück weiterhin und viele Grüsse,
Monika
[%sig%]
Re: Ohne Eisen etwas fühlig
Hallo Monika,
von ÖLen etc. halte ich auch nichts, aber das Hufhorn passt sich der Umgebungsfeuchtigkeit an: harte, trockene Umgebung - hartes, trockenes Horn; weiche, feuchte Umgebung - weicheres, weil feuchteres Horn. Was ja auch Sinn macht.
Im letzten Sommer musste ich dies durch bittere Erfahrung bestätigt finden: wenn die Besitzer mir freundlicherweise die Hufe lange in Matschpfützen wässerten, damit ich besser schneiden konnte, war der vierte Huf stets wieder so trocken und hart wie vor dem Wässern - er hatte in der trockenen Hitze die gesamte Feuchtigkeit wieder abgegeben.
Und was mir noch aufgefallen ist: auf seine Beine aufpassen bedeutet nicht unbedingt über Jahre fühlig zu gehen und das Weiche zu suchen?!?
Ist da vielleicht ein Strasser - Mensch an den Hufen Deines Pferdes?
Liebe Grüße
Adriane
von ÖLen etc. halte ich auch nichts, aber das Hufhorn passt sich der Umgebungsfeuchtigkeit an: harte, trockene Umgebung - hartes, trockenes Horn; weiche, feuchte Umgebung - weicheres, weil feuchteres Horn. Was ja auch Sinn macht.
Im letzten Sommer musste ich dies durch bittere Erfahrung bestätigt finden: wenn die Besitzer mir freundlicherweise die Hufe lange in Matschpfützen wässerten, damit ich besser schneiden konnte, war der vierte Huf stets wieder so trocken und hart wie vor dem Wässern - er hatte in der trockenen Hitze die gesamte Feuchtigkeit wieder abgegeben.
Und was mir noch aufgefallen ist: auf seine Beine aufpassen bedeutet nicht unbedingt über Jahre fühlig zu gehen und das Weiche zu suchen?!?
Ist da vielleicht ein Strasser - Mensch an den Hufen Deines Pferdes?
Liebe Grüße
Adriane
Re: Ohne Eisen etwas fühlig
Hallöchen,
ich denke man muß da unterscheiden zwischen "Pferd läuft fühlig", also fühlt einfach nur tatsächlich den Untergrund und ist daher auf Schotter und unebenem, dabei hartem Boden vorsichtig, aber auf glattem Asphalt zeigt es keinerlei Probleme und zwischen "Pferd läuft autschig", also mag auch über glatten Asphalt (ohne Steinchen) nicht vorwärts laufen und Schotter geht gleich gar nicht, also es "eiert" so richtig rum, kommt in keinen gleichmäßigen Viertakt mehr im Schritt etc.
Ersteres ist in Ordnung, sich auf unebenem Schotter die Beine und Gelenke schonen ist durchaus positiv zu bewerten, aber zweiteres, dann stimmt was nicht, entweder sind die Hufe in schlechtem Zustand, was die Hufform betrifft (zb hebelnde Wände machen sich auf hartem Untergrund und Schotter deutlich mehr bemerkbar, als auf weichem Untergrund) oder aber das Pferd hat deutlich zu viel Abrieb zb durch vieles Reiten auf abriebintensiven Böden, dann gehört zum Reiten ein Abriebschutz (zb Hufschuhe drauf, das müssen definitiv nicht Eisen sein!) drauf!!!
Schwierig ist manchmal die Umstellung von Eisen auf barhuf, wenn man die Pferde zb in einem abriebintensiven Paddock stehen hat, zb Sand mit Asphalt, das schmirgelt hervorragend. Aber auch hier kann man Lösungen finden, zb im Notfall mit Verbänden arbeiten.
LG Anne
ich denke man muß da unterscheiden zwischen "Pferd läuft fühlig", also fühlt einfach nur tatsächlich den Untergrund und ist daher auf Schotter und unebenem, dabei hartem Boden vorsichtig, aber auf glattem Asphalt zeigt es keinerlei Probleme und zwischen "Pferd läuft autschig", also mag auch über glatten Asphalt (ohne Steinchen) nicht vorwärts laufen und Schotter geht gleich gar nicht, also es "eiert" so richtig rum, kommt in keinen gleichmäßigen Viertakt mehr im Schritt etc.
Ersteres ist in Ordnung, sich auf unebenem Schotter die Beine und Gelenke schonen ist durchaus positiv zu bewerten, aber zweiteres, dann stimmt was nicht, entweder sind die Hufe in schlechtem Zustand, was die Hufform betrifft (zb hebelnde Wände machen sich auf hartem Untergrund und Schotter deutlich mehr bemerkbar, als auf weichem Untergrund) oder aber das Pferd hat deutlich zu viel Abrieb zb durch vieles Reiten auf abriebintensiven Böden, dann gehört zum Reiten ein Abriebschutz (zb Hufschuhe drauf, das müssen definitiv nicht Eisen sein!) drauf!!!
Schwierig ist manchmal die Umstellung von Eisen auf barhuf, wenn man die Pferde zb in einem abriebintensiven Paddock stehen hat, zb Sand mit Asphalt, das schmirgelt hervorragend. Aber auch hier kann man Lösungen finden, zb im Notfall mit Verbänden arbeiten.
LG Anne
Re: Ohne Eisen etwas fühlig
Vielen Dank an alle!!!
Ich werde meiner Stute Zeit geben sich zu gewöhnen. Ich denke, dass sie ohne Eisen gut zurecht kommen wird. Um ein schönes Ausreitgelände zu erreichen müssen wir leider über einen 100m langen Schotterweg ohne die Möglichkeit auf einen Seitenstreifen auszuweichen. Dies habe ich bis jetzt vermieden, ich werde ihr noch ein paar Wochen eingewöhnungszeit gönnen und dann mal probieren sie über diesen Boden zu führen und dann auf dem Rasenweg aufsitzen. Ihre Mutter lief ihr ganzes Leben ohne Eisen und sie lief über jeden Boden ohne zu zögern, deshalb habe ich mir gedanken gemacht und bin sehr froh so liebe zuschriften erhalten zu haben, dafür möchte ich mich bei euch allen herzlich bedanken.
Viele reiterliche Grüße Andrea
Ich werde meiner Stute Zeit geben sich zu gewöhnen. Ich denke, dass sie ohne Eisen gut zurecht kommen wird. Um ein schönes Ausreitgelände zu erreichen müssen wir leider über einen 100m langen Schotterweg ohne die Möglichkeit auf einen Seitenstreifen auszuweichen. Dies habe ich bis jetzt vermieden, ich werde ihr noch ein paar Wochen eingewöhnungszeit gönnen und dann mal probieren sie über diesen Boden zu führen und dann auf dem Rasenweg aufsitzen. Ihre Mutter lief ihr ganzes Leben ohne Eisen und sie lief über jeden Boden ohne zu zögern, deshalb habe ich mir gedanken gemacht und bin sehr froh so liebe zuschriften erhalten zu haben, dafür möchte ich mich bei euch allen herzlich bedanken.
Viele reiterliche Grüße Andrea