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ohne Eckstreben?

Hallo,

ich habe seit einem dreiviertel Jahr auch einen Huforthopäden an meinem Pferd. Es läuft seit ich es habe (1,5 Jahre) barfuß und hatte nach meiner Einschätzung schon immer recht gut geformte und feste Hufe (findet mein HO auch und er meint das Pferd stünde auch gut in den Gelenken).

Mich irritiert bei seiner der Technik, dass er so radikal die Eckstreben und einen Streifen entlang der weißen Linie wegschneidet (angeblich drücken die Eckstreben sonst nach außen), so dass nur noch eine sehr schmale Fläche übrig bleibt, auf die sich dann ja komplette Gewicht recht punktuell verteilt.
Sind nicht die Eckstreben auch tragende Teile des Hufes? Was wäre sonst die Funktion der Eckstreben?

Aufgrund eines Fesselträger-Problems hat er ihn gestern zur Entlastung steiler gestellt (Zehe gekürzt) - mit der Folge, dass die Vorderhufe nicht mehr plan auffußen, sondern erst im Bereich der Trachten und anschließend "auf die Zehe klappen". Das kommt mir doch etwas seltsam vor ?!?

Re: ohne Eckstreben?

hallo caja,

bin zwar kein fachmann, aber ich weiß, daß eckstreben NICHT dazu da sind, zu tragen. sie sollen den huf stabiliesieren und dafür müssen sie nicht dick sein. ich glaube nicht, daß dein ho sie einfach wegschneidet. wenn eckstreben zu dick und lang werden, kippen sie um und legen sich auf die sohle, oder sie brechen ab (so ging das meinem max).

zu der planen fußung; ich bin mir nicht ganz sicher, ob die wirklich immer sein muß.....

aber da werden dir die fachleute sicher noch mehr dazu sagen. hoffentlich ist mein wissen zu den eckstreben nicht ganz falsch.... :o)

und außerdem würde ich genau diese fragen, die du hier gestellt hast, auch deinem ho stellen..... sicherlich kann er sie dir beantworten.

ciao
mos

Re: ohne Eckstreben?

Hallo,

am besten Fotos machen und hier reinstellen (siehe Anleitung), nur so können wir die Situation wirklich beurteilen.

LG

Re: ohne Eckstreben?

Ich werde es mal versuchen mit den Bildern.

In der Zwischenzeit würde ich mich über Antworten zu den grundsätzlichen Fragen freuen:

- Was ist die Funktion der Eckstreben? und
- Warum werden die Pferde bei dieser Technik nur noch auf eine so schmale Fläche gestellt, statt eine z.B. "hufeisenbreite" Fläche zum Tragen heranzuziehen?

Ich bin gespannt...

Re: ohne Eckstreben?

Hallo Caja,

Also ich seh das ähnlich wie Claudia...

Eckstreben:

Die Eckstreben sind nicht zum tragen da, sondern zur Stabilisation des Hufes bzw. des Hufbeines.
Wenn die Eckstreben so lang wären, dass sie wirklich auf dem Boden aufkämen würde es sie auf die Hufsohle legen. Dies wiederum kann zu schmerzhaften Blutergüssen in der Sohle führen.

Natürlich dürfen die Eckstreben nicht einfach flach abgeschnitten werden. Sondern sollen so gekürzt werden wie es auch sehr gut im Buch "Der Weg zum gesunden Huf" beschrieben ist. So können sie ihre Funktion erfüllen.

Tragrand:

Wenn ein Pferd keinen Hufeisenbreiten Tragrand hat, kann man diesen auch nicht herstellen bzw stehen lassen.

Wie du hier vielleicht auch schon gelesen hat, lassen einige bei den Hufen einen Teil der Sohlenwulst am Rande mittragen.

Bei meinem Pferd zum Beispiel ist das nicht möglich. Wenn ich dieses "Drängelhorn" der Sohle stehen lasse drängt es die Hufwand nach aussen und diese ist nur noch beschränkt tragfähig.

Mein Pferd hat rund um den Huf einen Tragrand von ca. 5 mm Breite. Dieser Tragrand ist ca. 1 cm hoch, sprich die Hufsohle fängt nach einem cm an. Wir reiten ohne jeglichen Schutz im Gelände, auch über Schotter.
Die Hufwand ist trotzdem noch nie ausgebrochen.

Am besten stellst du diese Fragen mal dem behandelnden Huforthopäden. Der wird dir sicher erklären können, wieso er das bei deinem Pferd so macht !! Und sonst stell Fotos rein, dann sehen das noch andere HO's und können ihre Meinung zu den Hufen abgeben.

As liabs Grüassli

Yvonne

[%sig%]

Re: ohne Eckstreben?

Hallo,
ich habe also mal versucht, Bilder zu machen auf denen man was erkennen kann, ist ja schon schwierig... Und sobald man durch die Linse schaut, sieht man ja einiges, was einem sonst nie auffällt (also Hufe vielleicht doch nicht so schön).

Die letzten 8 Wochen hatte er einen Kunststoffbeschlag (als Alternative zum Eiereisen, dass ihm der TA wg. Fesselträgerproblem verpassen wollte und als Kompromiss zum barfußlaufen - irgendwo steht man ja als Laie zwischen den Experten und weiß nicht, wem man glauben soll...)

Da ich nicht den Eindruck hatte, der Kunststoff bringt ihm viel für den Fesselträger, geht er jetzt wieder barfuß.

Anbei die Bilder.

[%sig%]

Re: ohne Eckstreben?

achso, hatte ich noch vergessen:
Das Fesselträgerproblem ist vorne rechts ziemlich weit oben.
.

Bitte um Kommentare!

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand anhand meiner Bilder erklären könnte, warum mein HO so vorgeht, wie er es tut (s.o.). Oder was ggf. eine Alternative wäre.

[%sig%]

Re: Bitte um Kommentare!

Hallo Caja,

ich verstehe nicht, warum Du Dir das nicht von Deinem HO direkt erklären lässt? Am Pferd ist das doch viel einfacher und genauer, als über diesem Weg?

Wieviel Zeit liegt zwischen der letzten Bearbeitung und den Fotos? Seit wann werde die Hufe von einem HO betreut und in welchen Zeitabständen? Das ist noch wichtig zu wissen, bevor man was dazu sagen kann.

LG
Adriane

Erklärungsschwierigkeiten

Hallo Adriane,

habe versucht, es mir von ihm erklären zu lassen, aber ich kann nicht alle seiner Aussagen nachvollziehen (warum sind die Eckstreben "der Anfang allen Übels" oder inwiefern haben wir durch das unplane auffußen "die untergeschobenen Trachten gut im Griff", was sagen die restlichen Gelenke eines 12-jährigen Pferdes zu so einer plötzlichen Änderung des Bewegungsablaufes?-seiner Ansicht nach wird der Fesselträger entlastet, das ist ja gut aber, meine Pferde-Physiotherapeutin z.B. rauft sich die Haare bei dem Gedanken an die Gelenke).

Ich kenne leider zu viele widersprüchliche Ansichten, und deshalb liegt mir an einer weiteren Meinung von Leuten, die dieselbe Methode verfolgen.

Außerdem kam ja auch u.a. von dir der Vorschlag, die Bilder reinzustellen. Und da wäre es halt auch schön, etwas dazu zu "hören":

Auf den Fotos ist die letzte Bearbeitung 2 Tage her.
Die Hufe werden seit ca. Juli 2004 von ihm betreut, bisher alle 12 Wochen und ich habe dazwischen nur außenherum geraspelt. Er meinte, damit käme mein Pferd auch gut zurecht. Das letzte Bearbeitungsintervall mit ihm war 8 Wochen wegen dem Kunststoffbeschlag.

So, jetzt hoffe ich nur, dass man auf den Fotos überhaupt genug erkennen kann...

Re: Erklärungsschwierigkeiten

Hallo Caja,

sorry, aber Eckstreben als "Anfang allen Übels", diese abrupte Stellungsänderung und die langen Zeitabstände?? Da stimmt irgendetwas nicht! Bitte, überprüfe doch noch einmal ob Dein "HO" in unserer Mitgliederliste steht!

Du kannst mich auch direkt per mail kontaktieren.

LG

Adriane

Re: Erklärungsschwierigkeiten

Hallo Adriane,

ich kann die Einzelheiten der Bearbeitung und die Erklärungen meines HO noch nicht nachvollziehen, aber das heißt das ja nicht, dass er grundsätzlich anzuzweifeln ist. Ich frage eben lieber zweimal nach, wenn mir etwas nicht einleuchtet. Er ist jedenfalls definitiv aus der Mitgliederliste (ich habe dir letzte Woche eine Email geschrieben, wo ich herkomme).

Die langen Zeitabstände haben wir miteinander besprochen. Ich habe gefragt, ob das geht, weil ich selbst gerne etwas machen wollte und damit es nicht so teuer wird. Mein HO hat eingewilligt (war ja mein Wunsch) und er meinte grundsätzlich käme mein Pferd auch gut damit zurecht. Ich hatte vorher schon mehrfach unter (anderer) Anleitung am Huf gearbeitet und wir hatten ja auch abgesprochen, was ich mache.

Ich sehe aber ein, dass kürzere Bearbeitungsintervalle durch ihn bestimmt optimaler wären und wir haben bereits letztes Mal, also bevor ich hier nachfragte, besprochen, dass er zukünftig alle 6 Wochen kommt (normaler Turnus).

Das die Eckstreben "sich über die Sohle legen und nach außen drücken" kann ich ja glauben, auch wenn mir die KORREKTUR als Laie extrem vorkommt.

Die Stellungsänderung(1.) mit dem anschließenden "Fersengang"(2.) wundert mich dagegen sehr, da ich meine, bisher immer gelesen zu haben, dass Ihr HOs nach Biernat aktive Stellungsänderungen streng kritisiert? Ich bin allerdings in der Theorie dieser Methode noch nicht so bewandert...?

Re: Erklärungsschwierigkeiten

Hallo Caja,

die email kann ich bei mir nicht finden?? Wann hattest Du sie gesendet?

Ein normaler Turnus zur Hufkorrektur muss 4 Wochen haben. Denn nur dann schafft man eine wirkliche, allmähliche Umstellung. Einiger meiner Kunden, die gerne 6 Wochen gehabt hätten und wo ich dann mal nachgegeben habe, weil es terminlich sowieso nicht anders ging, erkannten dann selber wie schnell der Huf bereits in der 5. Woche wieder in die schlechten Zustände zurückkehrte.

Man fängt dann jedes Mal von vorne an, ohne eine wirklich positive Gesamtentwicklung zu erreichen.

"Über die Sohle legen und nach aussen drücken" klingt ja schon ganz anders als der "Anfang allen Übels". Wir kürzen die Eckstreben nicht radikal, sondern versuchen sie in eine Form zurückzuführen, in der sie ihre Funktionen ausüben können: So z.B. als innere Stütze der Hufknorpel oder auch als Stütze der Trachten.

Dabei dürfen sie keinen direkten Bodenkontakt haben, was sehr ungünstig für die gesamte Hufmechanik wäre. Dabei muss man bedenken wie schnell sie wieder nachkommen und wieder ungünstig arbeiten.

Wer einmal gesehen hat wie Strasser - Anhänger Eckstreben bis zum tiefsten, erreichbaren Pubkt wegschneiden, weiß warum ich mich bei deinen Ausführungen so erschrocken habe. Denn das ist wirklich radikal.

Die Trachtenfußung deines Pferdes nach der Behandlung beunruhigt mich allerdings auch, wage aber nicht dies zu beurteilen, ohne alle Details und das Pferd zu kennen.

LG

Adriane

Re: ohne Eckstreben?

Hallo Caja,

wie wurde denn die Zehe gekürzt? Einfach von unten her, so wie es z.B. auch der Schmied macht?
Eigentlich klingt das wirklich nicht "HO-like", ich habe das in diesem Zusammenhang auch noch nie gehört.
Ob das Pferd nun alleine wegen der Stellungsänderung Trachtenfußung zeigt, kann ich nicht beurteilen, aber Trachtenfußung ist auch sehr häufig ein Zeichen für Schmerzen im vorderen Hufbereich (von Lederhautreizung bis hin zu Hufrehe). Falls tatsächlich vorne sehr viel gekürzt wurde (auch an der Sohle), würde ich das in jedem Fall gut beobachten! Du kannst auch kontrollieren, ob man verstärkt den Puls in der Fesselbeuge spürt, oder das Pferd z.B ungerne eng wendet.

Dass man durch Trachtenfußung untergeschobene Trachten besser im Griff haben soll, klingt für mich nicht nachvollziehbar. Wenn sie schon untergeschoben sind und dann auch noch über sie aufgefußt wird, werden sie sich wohl kaum wieder aufrichten! Es stimmt zwar schon, dass sie sich besser erholen, wenn der Huf steiler steht und die Zehe nicht weghebelt, aber ich habe noch nie gehört, dass man das Pferd deswegen so stellt, dass es mit den Trachten auffußen muss.

Mich würde da die genaue Argumentation des HO's wirklich sehr interessieren...

Grüßle, Anne

[%sig%]

Re: Erklärungsschwierigkeiten

@ Adriane:
Die Mail hatte ich am 29.4. geschickt. Schicke sie dir gerade nochmal.

Beide Aussagen zu den Eckstreben kamen original wie zitiert (die extreme zuletzt), jedoch sollten wir die Formulierung vielleicht nicht auf die Goldwaage legen.

Werde nochmal mit ihm über die Intervalle sprechen.
Klar, dass man so theoretisch kaum etwas über die Trachtenfußung sagen kann. Aber zumindest fühle ich meine Skepsis grundsätzlich bestätigt?

@ Anne:
eine genauere Argumentation kann ich nicht geben, habe selber nur das, was ich wörtlich zitiert habe. Ich vermute, es ging primär um die kurzfristige Entlastung des gereizten Fesselträgers.

Wie er die Zehe genau gekürzt hat, kann ich leider nicht sagen. Vorletztes Mal konnte ich gar nicht dabeisein, weil ich auf Dienstreise war und letztes Mal war er so viel zu früh, dass das Kapitel Raspeln und Schneiden schon vorbei war, bis ich kam... Er hat gesagt er habe "so viel" von der Zehe "weggenommen" und zeigte eine Entfernung mit den Fingern in der Luft (Himmelsrichtung unklar). Nur von außen kann es nicht gewesen sein, so dick kann eine Hufwand an der Zehe nicht sein.

Mittlerweile ist es schon etwas weniger geworden, da der Tragrand gerade etwas zerbröselt ( das war vorher nicht so stark meiner Erinnerung nach, aber vorher war er auch noch nie so lang gewesen...)