Skip to main content Skip to page footer

Archiv

Zurück

Niedrige Trachten Korrigieren

Hallo,

mein Pferd Lorado ist jetzt 13 Jahre alt.

Er ist seit letztem Jahr wieder eingestallt.
Hatte vorher 4-5 Jahre auf der Wiese gestanden.

Beim ihm besteht folgende Problematik.
Er steht sehr flach und ist extrem lang gefesselt.

Als junges Pferd hatte er bereits 1 x einen Sehnenabriss. Aus diesem Grunde stand er auch so lange auf der Weide. Dieser Abriss ist aber wieder komplett ausgeheilt.

Seit Juli 2002 steht er wieder im Stall.
Tagsüber ist er auf der Wiese und abends drinnen.

Von Juli bis November 2002 hatte er vorne ganz normale Eisen drauf! Er wird tägl. geritten!
Dressur und Gelände, kein Springen!!! Wegen der Sehnen!

Im November 2002 hatte er sich auf dem Paddock
einen Bluterguss an der tiefen Beugesehne zugezogen.

Nach Absprache mit Hufschmied und Tierarzt bekam Lorado, zur Unterstützung der Sehne ein geschlossenes Eisen mit Quersteg, der eingeschweißt, wurde.

Die Verletzung an der Sehne heilte und er trägt noch bis heute diesen Beschlag. Anfangs ging das Eisen immer fliegen, weil er es sich abgetreten hat. Lorado hat sehr viel Schwung unter Untertritt.

Nun seit einiger Zeit ca. Mai - Juli 2003
werden folgende neue Probleme sichtbar.
Durch jetzigen Beschlag wachsen nur noch die Zehen, die Trachten überhaupt nicht mehr.

Die Trachten sind total platt, vorne als auch hinten. (Hinten läuft er Barfuss)

Die Hufe sind auch zur Zeit sehr trocken, rissig, und spröde. Was kann man dagegen tun?

Mein Hufschmied hat mir jetzt vorgeschlagen, ein zehenoffenes Eisen an den vorderen Hufen anzuwenden.

Ist dies überhaupt zu empfehlen?

Danke für ein feedback!

Mit freundlichen Grüßen

Regina Schlimgen

Re: Niedrige Trachten Korrigieren

Hallo Regina,
grade bei sehr lang und weich gefesselten Pferden wird bei nicht korrekter Bearbeitung der Hufe schnell zu viel Last auf die Trachten gebracht.
Du schreibst, Dein Pferd steht sehr flach. Ich gehe 'mal davon aus, das hier versucht wurde den Huf dem Fesselstand anzugleichen: lange flache Fessel = langer flacher Huf.
Dadurch verliert die Zehenwand (vorne) einen guten Teil ihrer Tragefunktion (sie liegt förmlich auf dem Boden) und Seitenwände und Trachten sind überlastet (die Trachten liegen ebenfalls mehr als sie stehen).
Auch der Vorschlag ein zehenoffenes Eisen aufzuschmieden verstärkt meine Annahme. Mit dieser Methode wirst Du auf keinen Fall eine dauerhafte Verbesserung der flachen Hufsituation erreichen. Damit würde wieder einmal nur an den Symptomen herumgedoktert, aber keinesfalls die Ursache behoben: durch das zehenoffene Eisen verlagert sich die Lastaufnahme noch stärker auf Seiten- und Trachtenwände. Diese werden gestaucht, die Zehe kann weiterhin unkontrolliert wachsen. Der Kronsaum verformt sich, der Huf wird Rillen entwickeln, etc..... Der einzige Effekt für Dein Pferd ist ein leichteres Abfußen über die Zehe. Aber doch nicht auf Kosten eines deformierten Hufes!
Warscheinlich fehlt Dir die Möglichkeit Fotos ins Forum zu stellen, interessant wäre jedoch, was der Huf - außer das er zu flach steht - sonst noch für Merkmale aufweist. Z.B. Rillen, Falten, einen Knick in der Hufwand unterhalb des Kronsaums (von der Seite gesehen), seitliche Ausbeulungen (unphysiologische Wandrundungen), etc....
Ein paar Infos mehr wären sinnvoll, um hier nicht nur Mutmaßungen anstellen zu können.
Das Beste für Dein Pferd - und das einfachste für Dich - wäre jedoch ein Termin mit einem HO vor Ort, der Dich genau über den Zustand der Hufe Deines Pferdes aus huforthopädischer Sicht (wichtig!) aufklärt.
LG Heike

[%sig%]