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Land in Sicht? Finde Zustand der Hufe meines Pferdes nicht in Ihrem Buch...

Sehr geehrter Herr Biernat,

mein Pferd wird seit nun fast 1,5 Jahren von HO Ihrer Liste betreut.

Sie haben offensichtlich recht damit, dass die HO leider erst als letztes konsultiert werden. Bis mein Pferd lahm ging und mein TA als Lahmheitsursache die „lang erarbeitete“ schlechte Stellung diagnostizierte, konsultierte ich in regelmäßigen, kurzen Abständen den Schmied, den man üblicherweise hat . Und da er von allen empfohlen wurde, vertraute ich auch darauf, dass er sein Handwerk versteht.

4 Monate nach Einschaltung des 1. HO ging mein Pferd endlich wieder klar. Die Hufe sind zwar immer noch nicht gut, aber seither lahmte mein Pferd nicht mehr. Der TA bestätigte beim zweiten Besuch, dass der HO offensichtlich auf dem richtigen Weg sei (beim ersten Besuch noch schlug auch er Eisen vor, aber nur von SEINEM Schmied unter seiner Aufsicht - die Kombination Hufschuhe/HO fand er jedoch einen Versuch wert, zumal ich auch deutlich machte, dass ich locker auf Reiten/Fahren verzichten kann).

Seit dem letzten Schmiedbesuch dokumentiere ich die Entwicklung der Hufe, da ich vorher offensichtlich die Fehlentwicklung übersehen hatte und mir das nicht noch einmal passieren sollte.

Meiner jetzigen HO vertraue ich (ich möchte ihr auch nicht an die Ehre...), dennoch kaufte ich Ihr Buch um meinen offensichtlich nicht vorhandenen Blick für die Bearbeitung zu schulen.

Nur trugen die Fotos in dem Buch nicht gerade zu meiner Beruhigung bei. Im Verlauf der Behandlung wandelten sich die Hufe meines Pferdes offensichtlich zu „Kotflügelhufen“ und auch noch andere Fotos/Stadien treffen (nach meinem Eindruck, der ja auch täuschen kann) auf mein Pferd zu. Gerade jetzt entwickelt sich ein Knick im linken Vorderhuf (sollte er steiler stehen müssen, als er es jetzt wird?).

Und den Hufzustand, den mein Pferd hat, finde ich in Ihrem Buch erst gar nicht. Unsymmetrisch bedeutet dort, dass der Blick auf die Hufe von hinten, dem Blick von vorne entspricht. So ist es bei meinem Pferd beim rechten Vorderhuf.

Beim linken ist jedoch von vorne gesehen lateral der Kronrand niedriger, jedoch von hinten gesehen lateral der Ballen höher.

Wenn ich mir die von mir in einer Liste aufgereihten Fotos ansehe, scheint es mir, als ob die Hufe meines Pferdes nie gut werden können. Ich weiß, dass es nicht so einfach ist, die Hufe meines Pferdes wieder in einen akzeptablen Zustand zu versetzen. Mir ist ebenso bewusst, dass es so lange dauern kann, wie es dauerte, den Zustand zu verschlechtern. Aber es muss doch mal den Tag geben, an dem ich nach der Arbeit zum Stall kommen kann ohne das mein erster Blick voller Sorge den Hufen gilt und ohne, dass ich mit dem unausgelasteten Pferd aneinandergerate. Die langen Pausen sind ihm nämlich nicht bekommen. Er will laufen und nimmt trotz Fühligkeit keinerlei Rücksicht auf seine Füße und riskiert dadurch dauernd Ausbrüche. Außerdem wird er „schwer handhabbar“. (siehe hierzu auch meinen „Roman“ unter dem Forumstitel Hufschuhe vom 11.07.03).

Kann es sein, dass die Hufe Stadien durchlaufen müssen, die mir erst mal schlimmer erscheinen, um endlich irgendwann tüchtig zu werden? Oder hat er so problematische Hufe, dass es für einen HO sehr schwer (oder gar unmöglich) ist, diese in den Griff zu bekommen? Muss er jetzt einfach mit diesen Hufen leben?
KÖNNEN SIE MIR BESTÄTIGEN; DASS ALLES IN ORDNUNG IST BZW. AUF DEM RICHTIGEN WEG DORTHIN??

Hier mal zwei Links zu meiner Dokumentation, es sind zu viele Fotos, um sie einzeln hier in dieses Forum zu stellen http://home.tiscali.de/frape/huflinksvornegross.htm
und http://home.tiscali.de/frape/hufrechtsvornegross.htm

Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen, vielleicht können Sie mir etwas Mut machen?

Re: Land in Sicht? Finde den Zustand der Hufe meines Pferdes nicht in Ihrem Buch

Hallo Petra!
Ich schaue ja auch Dank Deinem Gästebucheintrag bei mir regelmäßig auf Deiner HP vorbei, und genau die Dinge, die Du oben erwähnst, sind mir auch aufgefallen! Ich wollte Dich schon darauf ansprechen bzw. mailen, aber wenn das jetzt hier besprochen wird, ist das natürlich noch besser. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie das hier beurteilt wird!

Was mich noch interessieren würde: Wie lang sind die Bearbeitungsintervalle? Und korrigiert Ihr zwischendurch selber? Bei uns sind 2 Pferde, die Kotflügel entwickelt haben, als die Abstände zu lang waren. Seit wieder regelmäßig was gemacht wird, wird es wieder besser (also alle 2 Wochen etwas korrigieren).
Meiner eigenen Stute hauen die Wände regelrecht ab, wenn ich nicht ständig korrigiere - 2 Wochen Pause reichen bei ihr schon, um eine Wand weghebeln zu lassen, obwohl sie eher steile Wände hat.

Aber das mit den Stadien habe ich auch schon überlegt, und auch, wann der Punkt erreicht ist, an dem es vielleicht nicht mehr großartig besser werden wird.

Viele Grüße, Anne

P.S.: Hatte leider in letzter Zeit keine Zeit für meine Hufdoku, hole ich aber noch nach!

[%sig%]

Re: Land in Sicht? Finde den Zustand der Hufe meines Pferdes nicht in Ihrem Buch...

Grundsätzliches:

Wenn es Fragen wegen der Hufe gibt bitte ich doch sehr darum, diese an die HO zu stellen wenn sie am Pferd sind.

Wenn Sie kein Vertrauen zu deren Hufbearbeitung haben oder wenn Ihnen die Entwicklung der Hufe schleierhaft ist muss dieses mit den HO vor Ort geklärt werden, wo sonst als im persönlichen Gespräch und am Objekt?

Ich kann Ihnen auf diesem Wege lediglich bestätigen, dass die Hufe infolge der huforthopädischen Behandlungen umbelastet werden und deshalb oft zunächst völlig überraschend "selbst" entscheiden auf welche Arten und Weisen sie sich vorübergehend verändern.

Hufe sind so vielfältig in ihren Grundformen und dermaßen facettenreich in ihren Veränderungen dass es ein aberwitziges Unternehmen wäre, sämtliche Hufe quasi wie in einem Bilderbuch abbilden zu wollen.

Mit freundlichem Gruß
J. Biernat

Re: Land in Sicht? Finde den Zustand der Hufe meines Pferdes nicht in Ihrem Buch...

Zu Ihrem grundsätzlichen Hinweis:

aber sicher bespreche ich die Situation mit meinem HO vor Ort, es wurden sogar Fotos von dem HO gemacht, die Ihnen bei einem Unterricht vorgelegt werden sollten zur Besprechung. Leider sind Sie zur Zeit aber wohl etwas in Zeitnot, ich meine mich zu erinnern, dass Sie hier im Forum von einem großen Anmeldeüberhang schrieben.

Ich dachte eigentlich, dass ich deutlich gemacht habe, dass ich meinem jetzigen HO vertraue und zufrieden damit bin, dass mein Pferd bereits lange nicht mehr lahmt und seine Lauffreude wiedergefunden hat. Das ist für mich bereits ein Zeichen des Erfolgs!!

Sie selber haben vor kurzem einem Ratsuchenden folgenden Forumsbeitrag geschrieben:

„Es war völlig in Ordnung die Bilder der Hufe Ihres Pferdes hier ins Forum zu stellen, niemand konnte daraus schließen, dass Sie dem Huforthopäden damit an die berufliche Ehre wollten.
Ebenso so hat jeder andere Pferdebesitzer das Recht, sich hier Hilfe einzuholen oder auch nur die Bestätigung, dass alles in Ordnung ist bzw. auf dem richtigen Weg dorthin.“

Also fragte ich Sie.

Da ich den Hufzustand, den mein Pferd hat, nicht in Ihrem Buch gefunden habe und weil ich mich seit der letzten Lahmheit meines Pferdes endlich gut informieren möchte über die Hufe meines Pferdes, beunruhigt mich das.

Mein Grundgedanke bei der Frage an Sie im Forum war, dass die Situation vielleicht selten ist und es gut wäre, wenn ich nicht „nur“ die Meinung eines oder zweier HO dazu kenne, sondern SIE PERSÖNLICH als Ausbilder frage. Sie haben schließlich Jahre mehr an Erfahrung und Wissen, welches Ihre Schüler noch nicht haben können.
Und das Ihre Schüler die Erfahrung noch nicht haben können, werfe ich denen auch nicht vor – die werden sie schon sammeln.

Mir werfe ich jedoch vor, mich früher zu sehr auf die Meinung der Fachleute (Tierärzte, Schmiede) verlassen zu haben. . Ich hatte die Verantwortung für die Gesundheit meines Pferdes zum Teil auf die (Fach-)Leute übertragen, und bin davon ausgegangen, die machen schon das richtige.

Dadurch habe ich meines Erachtens auch Schuld an der Hufmisere meines Pferdes.
Vielleicht frage ich deswegen nun ein wenig nervend, hierfür bitte ich jedoch hiermit um Verständnis.

(Traurigen) Gruß – Petra P.

Re: Land in Sicht? Finde den Zustand der Hufe meines Pferdes nicht in Ihrem Buch...

Hallo Petra,

ich versteh dich und auch wie du dich jetzt fühlst. Aber versuche es trotzdem mal von der anderen Seite zu sehen. Manchmal ist ein Mensch einfach mal überarbeitet, da reagiert er halt mal anders, wie sonst. Und dann hat Herr Biernat bestimmt schon sehr, sehr viel Zeit in Menschen investiert, die danach das glatte Gegenteil von dem machen, was er ihnen geraten hat. Und stell dir da mal seine Enttäuschung vor. Wenn du von deiner bestimmt sehr wenigen Freizeit noch zusätzlich was opferst, weil du helfen willst, und alles umsonst.
Von daher, nimms dir nicht so zu Herzen, er nimmt sich jetzt eine Auszeit und kann sich hoffentlich ein wenig erholen. Und danach, ruf ihn doch einfach an, dann kann man Mißverständnisse gleich aus dem Weg räumen.

Schöne Grüße
Astrid