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Hallo zusammen,

mein Pferd hat inzwischen zwei Hufspalten und der Hufschmied hat sie deshalb mit Rundeisen beschlagen. Allerdings verschlimmert sich das Problem! Könnten Sie mir bitte einen Tipp geben, wie ich weiter vorgehen soll. Soll ich die Eisen abnehmen lassen? An wen kann ich mich wenden?

Danke vorab.

Gruß,
Nina

Liebe Nina,

da Du ja selbst sagts, daß sich das Problem auf dem Eisen verschlimmert, ist die logische Folgerung die Eisenabnahme.
Nach meiner Erfahrung können solche Zusammenhangstrennungen der Hornwand nur am Barhuf geheilt werden.
Da die Hufe Deines Pferdes generell nicht in einem physiologisch einwandfreiem Zustand sind, solltest Du Dich umgehend mit einem Huforthopäden beraten.
Dazu kannst Du aus unserer Liste (Startseite unter Huforthopäden) einen in deinem Postleitzahlenbereich aussuchen. In der Infothek (Zeile darüber) findest Du auch ein Handout zu Hufspalten und Hornrisse.

Gruß
Hartmut

Hallo Nina,

die meisten Risse entstehen durch Belastungen der einzelnen Hufwandanteile die nicht mehr zusammenarbeiten können sondern sozusagen gegeneinander verschoben oder fehlbelastet werden. Oft geschieht das duch das Bestreben des Hufbearbeiters die Hufe in eine bestimmte Richtung oder Form oder Winkelung zu bringen, manchmal durch Verletzungen. Wenn Risse sehr lange bestehen und Hufe lange nicht gleichmäßig belastet wurden kann es unter Umständen auch lange dauern bis solche Risse rauswachsen Können.
Warum wurde das Pferd mit Rundeisen beschlagen und war vorher schon ein Beschlag notwendig und warum ?
Im Register finden Sie evt.Huforthopäden in Ihrer Gegend , vielleicht hilft eine Beratung Vorort, den Beschlag einfach abnehmen wäre eher nicht zu empfehlen. Hat der Hufschmied den nichts zum weiteren Vorgehen aus seiner Sicht sagen Können ?

Viele Grüße
Birgit Höllmer

Hallo Nina,

ich bin kein Huforthopäde, möchte mich dennoch dazu äußern.
Diese von Dir fotografierte und beschrieben bis zum Kronrand reichende Riss/Spalten sind kein plötzlicher Befund sondern haben sich wahrscheinlich aus feinen Rissen seit Längerem entwickelt. D.h. wenn ein Riss innerhalb von 2 Bearbeitungsperioden nicht herunter wächst oder sich negativ verändert, wäre der Zeitpunkt gekommen einen Huforthopäden zu beauftragen.
Bei senkrechten Rissen ob nun in der Mitte oder an der Seite, liegen Belastungsspitzen der Hornkapsel vor. Ein Foto von unten und unten angekippt, hilft bei der Beurteilung.
Ein Beschlag verbessert nicht Funktion der Hornkapsel, sondern wird umgekehrt durch Blockierung des Hufmechanismus die entstehenden Kräfte an die schwächste Stelle weitergeben, nämlich die im Bereich des Risses. Da hilft auch kein Wegschneiden des Tragrandes, wenn ich richtig gesehen habe, um den Bodendruck zu nehmen. Ebenso ist das Polster zur Stoßdämpfung vergebliche Liebesmüh, denn ein Polster dämpft zwar den Aufprall durch die Aufnahme von Aufprallenergie, gibt jedoch den Bodendruck bei Kompression des Polsters in der Abstemmphase 1:1 an den Huf weiter und zwar in gleicher Weise, die die Rissbildung verursachte. Da sich durch den Beschlag an der eigentlichen rissbildenden Hufsituation nichts geändert hat und zusätzlich der Hufmechanismus behindert ist, ist für mich die Erweiterung des Risses logisch.
Bei meinem Pferd würde ich die Eisen wieder entfernen und schnellstmöglich einen Huforthopäden kontaktieren. Denn auch bei allen schönen Hufbildern, ohne den Huf in natura gesehen zu haben sind viele Ratschläge auf Spekulation begründet.
Klaus

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten! Ich habe inzwischen einen Huforthopäden (A. Klaassen) kontaktiert und er kommt übernächste Woche vorbei. Dann werden die Eisen abgenommen und ich hoffe auf schnelle Besserung. Drückt mir (bzw. meinem Pferd) die Daumen.

Ich werde Euch berichten, wie die Entwicklung voranschreitet.

Liebe Grüße,
Nina