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Hufrollenerkrankung
Hallo!
Nach einer Leitungsanästhesie hat sich herausgestellt, dass meine Stute nicht wegen eines Fesselträgerproblems lahmt, sondern der hintere Bereich des Hufes daran schuld ist. Der Tierarzt möchte noch Aufnahmen von der Hufrolle machen, um eine endgültige Diagnose zu stellen.
Ich habe in meinem letzten Beitrag "Fesselträgerschaden-Hufbeurteilung" Bilder des betroffenen Hufes ins Forum gestellt. Vielleicht kann mir jemand vor diesem neuen Hintergrund etwas zu den Hufen meiner Stute sagen.
Vielen Dank
E. Blaschke
Nach einer Leitungsanästhesie hat sich herausgestellt, dass meine Stute nicht wegen eines Fesselträgerproblems lahmt, sondern der hintere Bereich des Hufes daran schuld ist. Der Tierarzt möchte noch Aufnahmen von der Hufrolle machen, um eine endgültige Diagnose zu stellen.
Ich habe in meinem letzten Beitrag "Fesselträgerschaden-Hufbeurteilung" Bilder des betroffenen Hufes ins Forum gestellt. Vielleicht kann mir jemand vor diesem neuen Hintergrund etwas zu den Hufen meiner Stute sagen.
Vielen Dank
E. Blaschke
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Blaschke,
ich bin der Ansicht, dass Ihr TA mit der neuen Diagnose (Verdacht auf Hufrolle) lediglich eine weitere falsche Fährte verfolgt. Mit Sicherheit leiden sowohl der Fesselträger als auch die Hufrollenregion unter der ungünstigen Huf-Gliedmaßen-Situation. Es wird sich deshalb auch sehr wahrscheinlich die eine oder andere Veränderung oder Schädigung in diesen Bereichen finden lassen, wenn man nach ihnen sucht. Wenn Ihr TA nun Röntgenaufnahmen der Hufrolle anfertigt, wird er das Strahlbein auf Veränderungen in Struktur und Form hin begutachten und hier relativ sicher auch fündig werden. Er wird diese Veränderungen voraussichtlich als Lahmheitsursache interpretieren und dabei ignorieren, dass die Huf-Gliedmaßen-Situation augenfällig viele potentielle Schmerzherde aufweist. So wie die Gliedmaße Ihres Pferdes NEBEN ihrem Huf steht, MUSS Ihr Pferd Schmerzen haben, ganz ohne röntgenologisch nachweisbare Veränderungen des Strahlbeines. Der Huf müßte dringend wieder in eine Form gebracht werden, die es Ihrem Pferd gestattet, sein Gliedmaße wieder schmerzfrei zu belasten. Die Bearbeitungsspuren, die auf den Fotos der Hufe zu sehen sind, sind allerdings nicht dazu geeignet, diese Verbesserung einzuleiten. Ganz abgesehen von der übrigen Arbeit am Huf ist das Kürzen der Trachten und das vermehrte Kürzen der äußeren Trachte und Seitenwand ganz unmittelbar schmerzverstärkend. Gehe ich recht in der Annahme, dass die Fotos unmittelbar nach der abgeschlossenen Hufbearbeitung aufgenommen wurden? Wie lange hält der "Schwebezustand" des Hufes jeweils an? Oder anders ausgedrückt, wie lange braucht Ihr Pferd sich auf sein neubearbeitetes Fundament wirklich stellen zu können? Seit wann werden die Hufe in dieser Weise bearbeitet? Haben Sie frühere Fotos der Hufe?
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
ich bin der Ansicht, dass Ihr TA mit der neuen Diagnose (Verdacht auf Hufrolle) lediglich eine weitere falsche Fährte verfolgt. Mit Sicherheit leiden sowohl der Fesselträger als auch die Hufrollenregion unter der ungünstigen Huf-Gliedmaßen-Situation. Es wird sich deshalb auch sehr wahrscheinlich die eine oder andere Veränderung oder Schädigung in diesen Bereichen finden lassen, wenn man nach ihnen sucht. Wenn Ihr TA nun Röntgenaufnahmen der Hufrolle anfertigt, wird er das Strahlbein auf Veränderungen in Struktur und Form hin begutachten und hier relativ sicher auch fündig werden. Er wird diese Veränderungen voraussichtlich als Lahmheitsursache interpretieren und dabei ignorieren, dass die Huf-Gliedmaßen-Situation augenfällig viele potentielle Schmerzherde aufweist. So wie die Gliedmaße Ihres Pferdes NEBEN ihrem Huf steht, MUSS Ihr Pferd Schmerzen haben, ganz ohne röntgenologisch nachweisbare Veränderungen des Strahlbeines. Der Huf müßte dringend wieder in eine Form gebracht werden, die es Ihrem Pferd gestattet, sein Gliedmaße wieder schmerzfrei zu belasten. Die Bearbeitungsspuren, die auf den Fotos der Hufe zu sehen sind, sind allerdings nicht dazu geeignet, diese Verbesserung einzuleiten. Ganz abgesehen von der übrigen Arbeit am Huf ist das Kürzen der Trachten und das vermehrte Kürzen der äußeren Trachte und Seitenwand ganz unmittelbar schmerzverstärkend. Gehe ich recht in der Annahme, dass die Fotos unmittelbar nach der abgeschlossenen Hufbearbeitung aufgenommen wurden? Wie lange hält der "Schwebezustand" des Hufes jeweils an? Oder anders ausgedrückt, wie lange braucht Ihr Pferd sich auf sein neubearbeitetes Fundament wirklich stellen zu können? Seit wann werden die Hufe in dieser Weise bearbeitet? Haben Sie frühere Fotos der Hufe?
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Rasch,
vielen Dank für ihre Meinung. Dass die Hufe total außer Form sind, war mir duchaus klar. Ich war auch der Meinung, dass die vorhandene Lahmheit vom Huf kommen muss. Dennoch ist die ganze Situation sehr verfahren, da die Stute ja zuerst wegen eines Fesselträgerschadens lahmte. Daraufhin wurden die Trachten gekürzt, um den Fesselträger zu entlasten. Nun gut! Mir fiel dann auf, dass die Stute häufig stolperte und fühlig auf steinigem Boden lief, weiter stellte sie ihr Bein seitlich aus, um wohl den hinteren Bereich zu entlasten. Seitdem wurde hinten nicht mehr gekürzt. Der TA, welcher den Fesselträgerschaden behandelte, ging auf meine Vermutung, dass die Lahmheit vom Huf komme nicht ein. Er konnte keine Schmerzpunkte mit der Zangenprobe am Huf feststellen, der Fesselträger war äußerlich immer noch dick, also lag es laut TA am Fesselträger.
Naja, inzwischen habe ich einen neuen TA, der versucht nun Schmerzpunkte ausfindig zu machen. Er hat den Fesselträger geschallt und Bilder vom Fuß gemacht. Ergebnis: erbsengroße Verkalkung des Fesselträgers am äußeren Schenkel, sowie noch immer Schäden am inneren Schenkel. Dies sah nun erstmal nach der Lahmheitsursache aus. Um andere Schmerzpunkte auszuschließen, hat er dann eine Leitungsanästhesie durchgeführt und den hinteren Teil des Hufes betäubt. So, danach ging die Stute im Trab lahmfrei.
Und jetzt? Wie soll man weiter vorgehen? Kommt die Lahmheit von der Hufform oder die Hufform aufgrund von Sehnenverletzungen? Wie kann man das unterscheiden?
Könnten Sie mir vielleicht einige konkrete Punkte nennen, was von diesem Huf aus zu einer Lahmheit führen könnte, damit ich sie mit meinem TA diskutieren könnte? Ich werde auf jeden Fall einen Huforthopäden einschalten, möchte aber, dass die vorgesehene Hufbearbeitung mit dem TA abgesprochen wird.
Die Hufform hat sich übrigens erst nach Feststellung und Behandlung des Fesselträgerschadens so stark verändert. Ich habe Bilder vom März 05 angefügt; das war ca. 1 Monat nach der Fesselträgerverletzung.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Mfg
E. Blaschke
[%sig%]
vielen Dank für ihre Meinung. Dass die Hufe total außer Form sind, war mir duchaus klar. Ich war auch der Meinung, dass die vorhandene Lahmheit vom Huf kommen muss. Dennoch ist die ganze Situation sehr verfahren, da die Stute ja zuerst wegen eines Fesselträgerschadens lahmte. Daraufhin wurden die Trachten gekürzt, um den Fesselträger zu entlasten. Nun gut! Mir fiel dann auf, dass die Stute häufig stolperte und fühlig auf steinigem Boden lief, weiter stellte sie ihr Bein seitlich aus, um wohl den hinteren Bereich zu entlasten. Seitdem wurde hinten nicht mehr gekürzt. Der TA, welcher den Fesselträgerschaden behandelte, ging auf meine Vermutung, dass die Lahmheit vom Huf komme nicht ein. Er konnte keine Schmerzpunkte mit der Zangenprobe am Huf feststellen, der Fesselträger war äußerlich immer noch dick, also lag es laut TA am Fesselträger.
Naja, inzwischen habe ich einen neuen TA, der versucht nun Schmerzpunkte ausfindig zu machen. Er hat den Fesselträger geschallt und Bilder vom Fuß gemacht. Ergebnis: erbsengroße Verkalkung des Fesselträgers am äußeren Schenkel, sowie noch immer Schäden am inneren Schenkel. Dies sah nun erstmal nach der Lahmheitsursache aus. Um andere Schmerzpunkte auszuschließen, hat er dann eine Leitungsanästhesie durchgeführt und den hinteren Teil des Hufes betäubt. So, danach ging die Stute im Trab lahmfrei.
Und jetzt? Wie soll man weiter vorgehen? Kommt die Lahmheit von der Hufform oder die Hufform aufgrund von Sehnenverletzungen? Wie kann man das unterscheiden?
Könnten Sie mir vielleicht einige konkrete Punkte nennen, was von diesem Huf aus zu einer Lahmheit führen könnte, damit ich sie mit meinem TA diskutieren könnte? Ich werde auf jeden Fall einen Huforthopäden einschalten, möchte aber, dass die vorgesehene Hufbearbeitung mit dem TA abgesprochen wird.
Die Hufform hat sich übrigens erst nach Feststellung und Behandlung des Fesselträgerschadens so stark verändert. Ich habe Bilder vom März 05 angefügt; das war ca. 1 Monat nach der Fesselträgerverletzung.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Mfg
E. Blaschke
[%sig%]
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Blaschke,
"außer Form" ist ehrlich gesagt eher zu harmlos beschrieben. Der betreffende Huf ist "in eine Form" gebracht, die für die Gliedmaße höchst problematisch ist. Ich will, wenn ich das sage, nicht auf den Unterschied hinaus, dass die Form bewußt hergestellt ist (und im anderen Fall einfach "unabsichtlich" außer Kontrolle geraten ist), sondern ich will darauf hinweisen, dass es ungleich schwieriger ist, ihn aus dieser Form wieder herauszuholen. Bei einem außer Form geratenen Huf kann man den Gebrauchsspuren des Hufes folgend sein Arbeit tun. Bei einem Huf, wie dem ihren, spricht der Huf nicht einfach seine eigene Sprache. Was der Hufbearbeiter hier vorfindet, sind Reaktionen auf die vorab erfolgten Manipulationen. Die richtigen Schritte am Huf vorzunehmen, bedeutet Reaktionen und Manipulationen analytisch zu trennen und am gegenwärtigen Zustand des Hufes zu erschließen, was sind die individuellen "Gesetzmäßigkeiten" seiner Benutzung und was sind die ihm aufgezwungenen. Das ist keine leichte Aufgabe und Sie brauchen in jedem Fall einen sehr gute/n Mann/Frau am Huf.
Die Kürzung der Trachten bedeutet für den Fesselträger keine Entlastung, im Gegenteil.
Von wann stammen die ersten Aufnahme der Hufe, die Sie eingestellt hatten? Ich frage deshalb, weil bei diesen Bildern die Trachten und besonders die Außenwand frisch gekürzt worden ist. Sie schreiben aber nun, dass dieser Bereich seit dem Stolpern nicht mehr gekürzt wird?!
Bei den letzten Bildern vom März schwebt die Trachtenregion nicht. Es handelt sich aber um die früheren Bilder, oder?
Haben Sie noch Bilder der Hufe aus der Zeit vor der Fesselträgererkrankung und -therapie? Und wenn die unten im thread "fesselträgererkrankung - hufbeurteilung" Hufbilder keine aktuellen sind, könnten Sie dann bitte noch einmal den jetzigen Zustand der Hufe fotografieren und einstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
"außer Form" ist ehrlich gesagt eher zu harmlos beschrieben. Der betreffende Huf ist "in eine Form" gebracht, die für die Gliedmaße höchst problematisch ist. Ich will, wenn ich das sage, nicht auf den Unterschied hinaus, dass die Form bewußt hergestellt ist (und im anderen Fall einfach "unabsichtlich" außer Kontrolle geraten ist), sondern ich will darauf hinweisen, dass es ungleich schwieriger ist, ihn aus dieser Form wieder herauszuholen. Bei einem außer Form geratenen Huf kann man den Gebrauchsspuren des Hufes folgend sein Arbeit tun. Bei einem Huf, wie dem ihren, spricht der Huf nicht einfach seine eigene Sprache. Was der Hufbearbeiter hier vorfindet, sind Reaktionen auf die vorab erfolgten Manipulationen. Die richtigen Schritte am Huf vorzunehmen, bedeutet Reaktionen und Manipulationen analytisch zu trennen und am gegenwärtigen Zustand des Hufes zu erschließen, was sind die individuellen "Gesetzmäßigkeiten" seiner Benutzung und was sind die ihm aufgezwungenen. Das ist keine leichte Aufgabe und Sie brauchen in jedem Fall einen sehr gute/n Mann/Frau am Huf.
Die Kürzung der Trachten bedeutet für den Fesselträger keine Entlastung, im Gegenteil.
Von wann stammen die ersten Aufnahme der Hufe, die Sie eingestellt hatten? Ich frage deshalb, weil bei diesen Bildern die Trachten und besonders die Außenwand frisch gekürzt worden ist. Sie schreiben aber nun, dass dieser Bereich seit dem Stolpern nicht mehr gekürzt wird?!
Bei den letzten Bildern vom März schwebt die Trachtenregion nicht. Es handelt sich aber um die früheren Bilder, oder?
Haben Sie noch Bilder der Hufe aus der Zeit vor der Fesselträgererkrankung und -therapie? Und wenn die unten im thread "fesselträgererkrankung - hufbeurteilung" Hufbilder keine aktuellen sind, könnten Sie dann bitte noch einmal den jetzigen Zustand der Hufe fotografieren und einstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Rasch,
also hier nochmal alles in chronologischer Reihenfolge:
Die Bilder in diesem Thread (Hufrollenerkrankung) sind ca. 1 Monat nach Diagnose Fesselträgerschaden entstanden (ca. März 05). Die Bilder aus "Fesselträgererkrankung-Hufbeurteilung" sind die aktuellsten, die ich habe (ca. Oktober 05). Weitere Hufbilder gibt es nicht. Eventuell könnte ich aus früheren Aufnahmen des Pferdes die Bein-/Hufstellung herausschneiden, wenn das hilfreich wäre. Aber spezielle Hufbilder gibt es sonst nicht.
Mfg
E. Blaschke
also hier nochmal alles in chronologischer Reihenfolge:
Die Bilder in diesem Thread (Hufrollenerkrankung) sind ca. 1 Monat nach Diagnose Fesselträgerschaden entstanden (ca. März 05). Die Bilder aus "Fesselträgererkrankung-Hufbeurteilung" sind die aktuellsten, die ich habe (ca. Oktober 05). Weitere Hufbilder gibt es nicht. Eventuell könnte ich aus früheren Aufnahmen des Pferdes die Bein-/Hufstellung herausschneiden, wenn das hilfreich wäre. Aber spezielle Hufbilder gibt es sonst nicht.
Mfg
E. Blaschke
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Blaschke,
naja interessant wäre es schon, zu sehen, wie Ihre Stute das rechte Bein vor der Fesselträgergeschichte hingestellt hat, im Vergleich zu jetzt.
Zwischen den Hufen März - Oktober entdecke ich mehr Parallelen als Unterschiede; <-->weil Sie schrieben, die Hufform hat sich erst nach der Fesselträgerdiagnose so entwickelt. Ihre Stute hat zu beiden Zeitpunkten der Aufnahme einen sehr schiefen und im Hufgelenk flexierten rechten Vorderhuf. Ich denke, dass diese Hufsituation zu dem Schaden am Fesselträger entweder geradewegs geführt hat oder aber zumindest dazu beigetragen hat. Insbesondere die Schiefe und, dafür spricht die Verbiegung der Zehenwand, auch die nicht Akzeptierung der Flexion durch die Hufbearbeitung. Es ist gut möglich, dass die Schäden am Fesselträger und die damit verbundenen Schmerzen das Pferd dazu veranlasst haben, seinen Huf anders hinzustellen/zu benutzen. Um so mehr, als die Fesselträgerbelastung durch das Kürzen der Trachten und der äußeren Seitenwand noch erhöht wurde. Denn damit wurde letztlich auch der "Anreiz" erhöht, mit dem Bein eine schmerzmindernde Stellung einzunehmen. Dass sich die Situation für den Fesselträger verschärft hat, kann man dem noch deutlicher (als im März) hervortretenden äußeren Unterstützungsband des Fesselträgers entnehmen.
Mögliche Schmerzlokalisationen sind in meinen Augen: alle Strukturen im medialen (vor allem hinteren) Hufbereich - es kann sein, dass die Fehlbelastung des Hufgelenks (ebenso Kron- und auch Fesselgelenk) Schmerzen bereitet (Gelenkflächen, Gelenkkapsel, Seitenbänder (äußeres!)). Es kann auch sein, dass die Schmerzen von der Enge der Hufinnenseite Hufwand-Hufknorpel-Kronbein ausgehen. Genauso denkbar ist Schmerz aus der Region Hufbein-Strahlbein-Band und Ansatzstelle der tiefen Beugesehne auch Hufrollenkomplex selbst (Schleimbeutel, Sehne, Strahlbeingleitfläche). Aber auch die Verbiegung der Zehenwand und die damit verbundene Belastung des Hufbeinträgers hat Schmerzpotential. Nichtzuletzt die tragrandlose Sohle, siehe auch die Verfärbungen im Sohlenhorn (plus Einfärbungen des Blättchenhornes hinter der äußeren Seitenwand).
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
naja interessant wäre es schon, zu sehen, wie Ihre Stute das rechte Bein vor der Fesselträgergeschichte hingestellt hat, im Vergleich zu jetzt.
Zwischen den Hufen März - Oktober entdecke ich mehr Parallelen als Unterschiede; <-->weil Sie schrieben, die Hufform hat sich erst nach der Fesselträgerdiagnose so entwickelt. Ihre Stute hat zu beiden Zeitpunkten der Aufnahme einen sehr schiefen und im Hufgelenk flexierten rechten Vorderhuf. Ich denke, dass diese Hufsituation zu dem Schaden am Fesselträger entweder geradewegs geführt hat oder aber zumindest dazu beigetragen hat. Insbesondere die Schiefe und, dafür spricht die Verbiegung der Zehenwand, auch die nicht Akzeptierung der Flexion durch die Hufbearbeitung. Es ist gut möglich, dass die Schäden am Fesselträger und die damit verbundenen Schmerzen das Pferd dazu veranlasst haben, seinen Huf anders hinzustellen/zu benutzen. Um so mehr, als die Fesselträgerbelastung durch das Kürzen der Trachten und der äußeren Seitenwand noch erhöht wurde. Denn damit wurde letztlich auch der "Anreiz" erhöht, mit dem Bein eine schmerzmindernde Stellung einzunehmen. Dass sich die Situation für den Fesselträger verschärft hat, kann man dem noch deutlicher (als im März) hervortretenden äußeren Unterstützungsband des Fesselträgers entnehmen.
Mögliche Schmerzlokalisationen sind in meinen Augen: alle Strukturen im medialen (vor allem hinteren) Hufbereich - es kann sein, dass die Fehlbelastung des Hufgelenks (ebenso Kron- und auch Fesselgelenk) Schmerzen bereitet (Gelenkflächen, Gelenkkapsel, Seitenbänder (äußeres!)). Es kann auch sein, dass die Schmerzen von der Enge der Hufinnenseite Hufwand-Hufknorpel-Kronbein ausgehen. Genauso denkbar ist Schmerz aus der Region Hufbein-Strahlbein-Band und Ansatzstelle der tiefen Beugesehne auch Hufrollenkomplex selbst (Schleimbeutel, Sehne, Strahlbeingleitfläche). Aber auch die Verbiegung der Zehenwand und die damit verbundene Belastung des Hufbeinträgers hat Schmerzpotential. Nichtzuletzt die tragrandlose Sohle, siehe auch die Verfärbungen im Sohlenhorn (plus Einfärbungen des Blättchenhornes hinter der äußeren Seitenwand).
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Rasch,
vielen Dank für Ihre Einschätzung. Auch wenn es sich sehr negativ anhört, bin ich jetzt froh zu hören, dass die Hufform (entgegen der Aussage der 1. TA) an der Lahmheit schuld sein kann.
Ich habe zwei ältere Bilder meiner Stute gefunden: das erste ist auf der Koppel im September 04, das zweite im Sommer 03 (leider unscharf). Naja, vielleicht kann man ja doch eine Kleinigkeit zur Hufstellung erkennen.
Könnten Sie mir vielleicht noch einige konkrete Fehlbelastungen/Stellungen des Problemhufes nennen? Ich möchte sicher nicht selbst Hand anlegen, sondern bin einfach nur interessiert.
Meine bisherigen Erkenntnisse (mit Bitte um Korrektur):
Wie Anette Fink im letzten Beitrag erwähnt hat, leidet das Pferd wohl an einem Sehnenstelzfuß. Habe auch Röntgenbilder vom Hufbein, laut TA liegt eine verkürzte tiefe Beugesehne vor (?). Weiter wird der Huf medial stärker belastet als lateral; lateral der Zehenmitte kann man eine Zehenrichtung erkennen. Der laterale Zehenbereich ist ebenfalls überbelastet, hier liegt eine dünne Sohle vor (siehe Röntgenbild).
Wie kann man nun erkennen, welches der Hauptansatzpunkt bei der Korrektur ist?
Wie gesagt, möchte ich keine Anweisungen zur selbstständigen Hufbearbeitung haben, sondern einfach nur wissen, was getan werden muss. Leider weiß ich langsam nicht mehr, wer/was meinem Pferd hilft und was schadet. Aus diesem Grund möchte ich einfach ein wachsames Auge bekommen.
Mfg
E. Blaschke
vielen Dank für Ihre Einschätzung. Auch wenn es sich sehr negativ anhört, bin ich jetzt froh zu hören, dass die Hufform (entgegen der Aussage der 1. TA) an der Lahmheit schuld sein kann.
Ich habe zwei ältere Bilder meiner Stute gefunden: das erste ist auf der Koppel im September 04, das zweite im Sommer 03 (leider unscharf). Naja, vielleicht kann man ja doch eine Kleinigkeit zur Hufstellung erkennen.
Könnten Sie mir vielleicht noch einige konkrete Fehlbelastungen/Stellungen des Problemhufes nennen? Ich möchte sicher nicht selbst Hand anlegen, sondern bin einfach nur interessiert.
Meine bisherigen Erkenntnisse (mit Bitte um Korrektur):
Wie Anette Fink im letzten Beitrag erwähnt hat, leidet das Pferd wohl an einem Sehnenstelzfuß. Habe auch Röntgenbilder vom Hufbein, laut TA liegt eine verkürzte tiefe Beugesehne vor (?). Weiter wird der Huf medial stärker belastet als lateral; lateral der Zehenmitte kann man eine Zehenrichtung erkennen. Der laterale Zehenbereich ist ebenfalls überbelastet, hier liegt eine dünne Sohle vor (siehe Röntgenbild).
Wie kann man nun erkennen, welches der Hauptansatzpunkt bei der Korrektur ist?
Wie gesagt, möchte ich keine Anweisungen zur selbstständigen Hufbearbeitung haben, sondern einfach nur wissen, was getan werden muss. Leider weiß ich langsam nicht mehr, wer/was meinem Pferd hilft und was schadet. Aus diesem Grund möchte ich einfach ein wachsames Auge bekommen.
Mfg
E. Blaschke
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Blaschke,
es ist mir wichtig, dass Sie meine negative Aussage nicht mit hoffnungslos gleichsetzen, denn ich meine das ganze Gegenteil. Ich habe tatsächlich kein gutes Haar an dem betreffenden Huf gelassen, aber deshalb ist auch meine Zuversicht sehr groß, dass Ihre Stute ohne Schmerzen laufen kann, wenn diese Hufsituation verbessert wird.
"Wie Anette Fink im letzten Beitrag erwähnt hat, leidet das Pferd wohl an einem Sehnenstelzfuß. Habe auch Röntgenbilder vom Hufbein, laut TA liegt eine verkürzte tiefe Beugesehne vor (?). Weiter wird der Huf medial stärker belastet als lateral; lateral der Zehenmitte kann man eine Zehenrichtung erkennen. Der laterale Zehenbereich ist ebenfalls überbelastet, hier liegt eine dünne Sohle vor (siehe Röntgenbild)." --> würde ich alles unterschreiben
Worauf sollen Sie bei der Korrektur achten:
den Huf nicht mehr kürzen (Tragrand zulassen) + auf gar keinen Fall noch einmal ungleich kürzen + der Zehenwand gestatten am Hufbein entlang nach unten zu wachsen + Abrieb im Bereich der Zehenabweiser (beidseits der Zehenrichtung) forcieren + Entwicklung des Hufes beobachten und je nach dem wie diese im konkreten aussieht laterale und mediale Hufhälfte (Tragränder und Sohle) gestalten
Wenn Sie die Entwicklung der Hufe fotografisch festhalten und hier einstellen, können wir diese auch gern weiter kommentieren.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
es ist mir wichtig, dass Sie meine negative Aussage nicht mit hoffnungslos gleichsetzen, denn ich meine das ganze Gegenteil. Ich habe tatsächlich kein gutes Haar an dem betreffenden Huf gelassen, aber deshalb ist auch meine Zuversicht sehr groß, dass Ihre Stute ohne Schmerzen laufen kann, wenn diese Hufsituation verbessert wird.
"Wie Anette Fink im letzten Beitrag erwähnt hat, leidet das Pferd wohl an einem Sehnenstelzfuß. Habe auch Röntgenbilder vom Hufbein, laut TA liegt eine verkürzte tiefe Beugesehne vor (?). Weiter wird der Huf medial stärker belastet als lateral; lateral der Zehenmitte kann man eine Zehenrichtung erkennen. Der laterale Zehenbereich ist ebenfalls überbelastet, hier liegt eine dünne Sohle vor (siehe Röntgenbild)." --> würde ich alles unterschreiben
Worauf sollen Sie bei der Korrektur achten:
den Huf nicht mehr kürzen (Tragrand zulassen) + auf gar keinen Fall noch einmal ungleich kürzen + der Zehenwand gestatten am Hufbein entlang nach unten zu wachsen + Abrieb im Bereich der Zehenabweiser (beidseits der Zehenrichtung) forcieren + Entwicklung des Hufes beobachten und je nach dem wie diese im konkreten aussieht laterale und mediale Hufhälfte (Tragränder und Sohle) gestalten
Wenn Sie die Entwicklung der Hufe fotografisch festhalten und hier einstellen, können wir diese auch gern weiter kommentieren.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Rasch,
habe gerade mit meinem TA telefoniert. Er hat die Röntgenbilder der Hufrolle ausgewertet: es liegen nur dem Alter entsprechende Veränderungen vor. Soweit schonmal gut!
Sein Plan: Huf im Trachtenbereich weiten evtl. mit Hufeisen (Nein Danke!), dann doch hinten die Trachten kürzen. Seiner Meinung nach liegt das Hauptproblem in der verkürzten Beugesehne. Ich habe gefragt, an was er diese Verkürzung festmache. Er sagte, das sähe man an der Stellung des Hufbeins im Röntgenbild.(???)
Was meinen SIe zu dieser verkürzten Beugesehne? Ich dachte, dass sich eine Beugesehne entweder im Fohlenalter oder nach Verletzung verkürzt. Verletzt war der Fesselträger.
Was mir immer noch nicht klar ist, ist dieser Sehnenstelzfuß nun physiologischer oder unphysiologischer Art? Wenn ich's jetzt richtig im Kopf habe, heißt es in beiden Fällen bei der Hufbearbeitung "akzeptieren" und Huf der steilen Form entsprechend bearbeiten.
Noch eine weitere Frage, der TA sprach von Zwanghufen im Trachtenbereich. Wie sehen Sie das?
So wie es aussieht, ist also, was Verletzungen von Sehnen etc. angeht, alles in Ordnung. Ich denke, dass die Lahmheit wirklich "nur" vom Huf kommt. Ich denke, dass ich nun das weitere Vorgehen einem HO überlasse!
Mfg
E. Blaschke
habe gerade mit meinem TA telefoniert. Er hat die Röntgenbilder der Hufrolle ausgewertet: es liegen nur dem Alter entsprechende Veränderungen vor. Soweit schonmal gut!
Sein Plan: Huf im Trachtenbereich weiten evtl. mit Hufeisen (Nein Danke!), dann doch hinten die Trachten kürzen. Seiner Meinung nach liegt das Hauptproblem in der verkürzten Beugesehne. Ich habe gefragt, an was er diese Verkürzung festmache. Er sagte, das sähe man an der Stellung des Hufbeins im Röntgenbild.(???)
Was meinen SIe zu dieser verkürzten Beugesehne? Ich dachte, dass sich eine Beugesehne entweder im Fohlenalter oder nach Verletzung verkürzt. Verletzt war der Fesselträger.
Was mir immer noch nicht klar ist, ist dieser Sehnenstelzfuß nun physiologischer oder unphysiologischer Art? Wenn ich's jetzt richtig im Kopf habe, heißt es in beiden Fällen bei der Hufbearbeitung "akzeptieren" und Huf der steilen Form entsprechend bearbeiten.
Noch eine weitere Frage, der TA sprach von Zwanghufen im Trachtenbereich. Wie sehen Sie das?
So wie es aussieht, ist also, was Verletzungen von Sehnen etc. angeht, alles in Ordnung. Ich denke, dass die Lahmheit wirklich "nur" vom Huf kommt. Ich denke, dass ich nun das weitere Vorgehen einem HO überlasse!
Mfg
E. Blaschke
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Blaschke,
ein Sehnenstelzfuß ist immer die Folge einer verkürzten tiefen Beugesehne. Ob dieser im Wachstum des Pferdes oder durch eine Verletzung (z.B. auch langes Schonen) entstanden ist lässt sich nicht sagen. Durch die Verkürzung kommt es zu einer Flexion im Hufgelenk (Dies kann im Übrigen zu Schädigungen im Strahlbeinbereich führen). Wenn man nun bei der Hufbearbeitung diese Stellung nicht erkennt und versucht beispielsweise die Hufe anzupassen, fürs Auge passend zu bearbeiten, nicht zulässt, das der eine Huf steiler stehen will, kann es zu einem unphysiologischen SF kommen. Wenn der TA dies auf dem Röntgenbild gesehen hat, lief das Hufbein nicht parallel zur Hufwand ?! Könnte man die Röntgenbilder sehen ?
Im unteren Bereich wird das Hufbein nach hinten gezogen, die Hornkapsel jedoch nicht angepasst, was ja an sich schon schmerzhaft sein kann oder ist (Hufbeinträger!). Bei einem physiologischen SF sind Hufbein und Hornkapsel durch angepasste Arbeit parallel. Was passiert nun wenn man wie vom TA empfohlen, bei einer verkürzten t. BS. die Trachten kürzt? Der Zug wird noch mehr verstärkt! (Physik).
Es ist ein guter Weg, einen HO zu kontaktieren. Dieses Thema ist Bestandteil unserer Ausbildung.
MfG
Anette Fink
ein Sehnenstelzfuß ist immer die Folge einer verkürzten tiefen Beugesehne. Ob dieser im Wachstum des Pferdes oder durch eine Verletzung (z.B. auch langes Schonen) entstanden ist lässt sich nicht sagen. Durch die Verkürzung kommt es zu einer Flexion im Hufgelenk (Dies kann im Übrigen zu Schädigungen im Strahlbeinbereich führen). Wenn man nun bei der Hufbearbeitung diese Stellung nicht erkennt und versucht beispielsweise die Hufe anzupassen, fürs Auge passend zu bearbeiten, nicht zulässt, das der eine Huf steiler stehen will, kann es zu einem unphysiologischen SF kommen. Wenn der TA dies auf dem Röntgenbild gesehen hat, lief das Hufbein nicht parallel zur Hufwand ?! Könnte man die Röntgenbilder sehen ?
Im unteren Bereich wird das Hufbein nach hinten gezogen, die Hornkapsel jedoch nicht angepasst, was ja an sich schon schmerzhaft sein kann oder ist (Hufbeinträger!). Bei einem physiologischen SF sind Hufbein und Hornkapsel durch angepasste Arbeit parallel. Was passiert nun wenn man wie vom TA empfohlen, bei einer verkürzten t. BS. die Trachten kürzt? Der Zug wird noch mehr verstärkt! (Physik).
Es ist ein guter Weg, einen HO zu kontaktieren. Dieses Thema ist Bestandteil unserer Ausbildung.
MfG
Anette Fink
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Fink,
vielen Dank für ihren Beitrag. Jetzt habe ich das mit dem phyiologisch/unphysiologisch verstanden.
Beim Röntgenbild habe ich leider nicht darauf geachtet, ob Hufwand und Hufbein parallel sind. Bei Hufwand ist schon die vordere gemeint, oder?
TA hat mir nur gezeigt, dass das Hufbein zu steil liegt, was auf die Verkürzung der tiefen Beugesehne zurückzuführen ist.
Ich werde dann die Röntgenbilder baldmöglichst anfordern.
TA schlägt vor Entzündungshemmer zu spritzen, um Schmerz einzudämmen. Er möchte den Schmerz ausschalten, damit sie ihren Fuß normal belastet. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Klar, wenn eine Entzündung vorliegt, muss da behandelt werden. Wenn er aber den Huf betäuben will, damit die Stute den Huf normal belastet, kann das dann nicht problematisch für die Hufform sein? Ich denke, sie zeigt durch ihre Vermeidungshaltung an, wo es ihr weh tut.
Was meinen Sie dazu?
Mfg
E. Blaschke
vielen Dank für ihren Beitrag. Jetzt habe ich das mit dem phyiologisch/unphysiologisch verstanden.
Beim Röntgenbild habe ich leider nicht darauf geachtet, ob Hufwand und Hufbein parallel sind. Bei Hufwand ist schon die vordere gemeint, oder?
TA hat mir nur gezeigt, dass das Hufbein zu steil liegt, was auf die Verkürzung der tiefen Beugesehne zurückzuführen ist.
Ich werde dann die Röntgenbilder baldmöglichst anfordern.
TA schlägt vor Entzündungshemmer zu spritzen, um Schmerz einzudämmen. Er möchte den Schmerz ausschalten, damit sie ihren Fuß normal belastet. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Klar, wenn eine Entzündung vorliegt, muss da behandelt werden. Wenn er aber den Huf betäuben will, damit die Stute den Huf normal belastet, kann das dann nicht problematisch für die Hufform sein? Ich denke, sie zeigt durch ihre Vermeidungshaltung an, wo es ihr weh tut.
Was meinen Sie dazu?
Mfg
E. Blaschke
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Blaschke,
ja, die vordere Wand ist gemeint, dies ist auf einer seitlichen Röntgenaufnahme zu sehen.
Ich glaube nicht, dass man die Entzündung, welche ja nun schon chronisch ist, mit Medikamenten in den Griff bekommt, solange sich an der Ursache nichts ändert. Wenn es darum geht, das Pferd schmerzfrei zu bekommen, sollte man bedenken, dass durch eine volle Belastung die Situation nicht verbessert wird. Andererseits werden parallel- und diagonal- Gliedmaße überbelastet, was auch zu Komplikationen führen kann. Das müssen sie selbst entscheiden. Wenn die Lahmheit sehr stark ist, kann man vielleicht über einen kurzen Zeitraum versuchen die Situation etwas angenehmer fürs Pferd zu gestalten. (Hier reicht sicherlich die orale Gabe, warum spritzen?) aber dies sollte der TA entscheiden.
MfG
Anette Fink
ja, die vordere Wand ist gemeint, dies ist auf einer seitlichen Röntgenaufnahme zu sehen.
Ich glaube nicht, dass man die Entzündung, welche ja nun schon chronisch ist, mit Medikamenten in den Griff bekommt, solange sich an der Ursache nichts ändert. Wenn es darum geht, das Pferd schmerzfrei zu bekommen, sollte man bedenken, dass durch eine volle Belastung die Situation nicht verbessert wird. Andererseits werden parallel- und diagonal- Gliedmaße überbelastet, was auch zu Komplikationen führen kann. Das müssen sie selbst entscheiden. Wenn die Lahmheit sehr stark ist, kann man vielleicht über einen kurzen Zeitraum versuchen die Situation etwas angenehmer fürs Pferd zu gestalten. (Hier reicht sicherlich die orale Gabe, warum spritzen?) aber dies sollte der TA entscheiden.
MfG
Anette Fink
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Blaschke,
Frau Finks Aussagen ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Die verkürzte Beugesehe, die Ihr TA erkannt hat, verursacht die Flexion im Hufgelenk (Beugung im Hufgelenk=Hufbein steht steiler zum Boden als Kron- und Fesselbein). Eine solche Flexion ist immer ungünstig, weshalb das Ansinnen Ihres TA - die Flexion durch Kürzen der Trachten zu beseitigen - verständlich ist. Leider ist ein Niederschneiden der Trachten nicht ausreichend, um die tiefe Beugesehne wieder zu längen. Was passiert, wenn man dies tut, kann man dem betreffenden Huf Ihres Pferdes sehr gut absehen. Die konkave Verbiegung der Zehenwand ist die Folge dieser Trachtenkürzung. Es liegt m.E. deshalb auch nahe, dass die Verkürzung der TBS nicht erst infolge der Fesselträgergeschichte erfolgt ist, sondern dass letztere die Auswirkung des Versuchs ist, die Flexion im Hufgelenk zu beseitigen (=der Versuch, den Huf besser zu stellen). Dasselbe, was Ihr TA momentan als Therapie vorschlägt!
Sie wird auch mit schmerzminderndem Entzündungshemmer ihren Huf nicht "normal" belasten, einfach weil ein mehr oder weniger Ausschalten von Schmerzempfindung nicht ausreicht um die Retraktion der Beugesehne aufzuheben. Da bräuchte es andere Mittel; die Forschung ist diesbezüglich noch in den Anfängen.
Dem Huf, und damit der Gliedmaße und Ihrem Pferd, ist am meisten gedient, wenn die Flexion der Knochensäule akzeptiert wird und die Hornkapsel für diese Situation physiologisch sein darf.
Bitte halten sie uns auf dem Laufenden.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
Frau Finks Aussagen ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Die verkürzte Beugesehe, die Ihr TA erkannt hat, verursacht die Flexion im Hufgelenk (Beugung im Hufgelenk=Hufbein steht steiler zum Boden als Kron- und Fesselbein). Eine solche Flexion ist immer ungünstig, weshalb das Ansinnen Ihres TA - die Flexion durch Kürzen der Trachten zu beseitigen - verständlich ist. Leider ist ein Niederschneiden der Trachten nicht ausreichend, um die tiefe Beugesehne wieder zu längen. Was passiert, wenn man dies tut, kann man dem betreffenden Huf Ihres Pferdes sehr gut absehen. Die konkave Verbiegung der Zehenwand ist die Folge dieser Trachtenkürzung. Es liegt m.E. deshalb auch nahe, dass die Verkürzung der TBS nicht erst infolge der Fesselträgergeschichte erfolgt ist, sondern dass letztere die Auswirkung des Versuchs ist, die Flexion im Hufgelenk zu beseitigen (=der Versuch, den Huf besser zu stellen). Dasselbe, was Ihr TA momentan als Therapie vorschlägt!
Sie wird auch mit schmerzminderndem Entzündungshemmer ihren Huf nicht "normal" belasten, einfach weil ein mehr oder weniger Ausschalten von Schmerzempfindung nicht ausreicht um die Retraktion der Beugesehne aufzuheben. Da bräuchte es andere Mittel; die Forschung ist diesbezüglich noch in den Anfängen.
Dem Huf, und damit der Gliedmaße und Ihrem Pferd, ist am meisten gedient, wenn die Flexion der Knochensäule akzeptiert wird und die Hornkapsel für diese Situation physiologisch sein darf.
Bitte halten sie uns auf dem Laufenden.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
Re: Hufrollenerkrankung
Hallo Frau Fink und Frau Rasch,
ich danke Ihnen sehr für die Hilfe. Ich weiß jetzt, wie ich meinem Pferd helfen kann. Sie haben mir genügend Hintergrundinformationen geliefert, sodass ich jetzt das weitere Vorgehen kontrollieren kann.
Die Lahmheit ist übrigens im Schritt gar nicht zu erkennen. Im Trab lahmt sie dagegen sehr; auf hartem Boden mehr als auf weichem.
Mfg
E. Blaschke
ich danke Ihnen sehr für die Hilfe. Ich weiß jetzt, wie ich meinem Pferd helfen kann. Sie haben mir genügend Hintergrundinformationen geliefert, sodass ich jetzt das weitere Vorgehen kontrollieren kann.
Die Lahmheit ist übrigens im Schritt gar nicht zu erkennen. Im Trab lahmt sie dagegen sehr; auf hartem Boden mehr als auf weichem.
Mfg
E. Blaschke
Hufrollenerkrankung, wie es weiterging
Hallo!
Also, der aktuelle TA Befund nochmal zusammengefasst: kleine Schäden am Fesselträger und leichte Verkalkung, die er aber nicht behandeln wollte, da das Pferd nach einer Leitungsanästhesie (Huf wurde betäubt) lahmfrei lief. Danach Röntgen des Hufrollenbereichs: hier fand er nur dem Alter entsprechende Veränderungen (Pferd ist 21 J.). Er hat dann eine Gelenksinjektion verabreicht, die aber an der Lahmheit auch nichts verändert hat.
Nochmal zur Lahmheit: Pferd lahmt deutlich im Trab, im Schritt keine Lahmheit erkennbar, auf weichen Wegen geht sie weniger lahm. Inzwischen läuft sie wieder sehr zügig im Schritt und die Lahmheit wird etwas weniger. Ich hoffe, dass dies ein Zeichen ist, dass sich am Huf etwas verbessert.
Da ich jetzt einerseits pleite, andererseits auch keinen HO in meiner Nähe finden konnte, habe ich den Huf erstmal nicht bzw. kaum bearbeitet. Sprich: ich habe den Tragrand im Bereich der Zehe rechts und links der Zehenrichtung beraspelt, um für Abrieb zu sorgen, damit die Trachten wieder nachwachsen können. Weiter habe ich versucht, die Hebelung der Zehe im inneren Bereich des Hufs aufzuheben. Die Sohle habe ich weitestgehend in Ruhe gelassen, lediglich Zerfallshorn entfernt.
Von der Sohlenansicht her hat sich der Huf meines Erachtens zum positiven verändert; der Huf wurde wieder etwas runder. Die angelaufene Zehenrichtung "wandert" auch wieder mehr zur Mitte hin.
Dennoch steht das Pferd noch immer auf der medialen Hufhälfte und man sieht in der Ansicht von vorne noch immer eine deutliche Schiefe.
Soll ich diese Schiefe jetzt so bearbeiten, wie es in "Der Weg zum gesunden Huf" unter "Der Diagonalhuf" beschrieben ist?
Und was ist mit der lateralen Trachtenwand? Diese engt meines Erachtens den Huf im hinteren Bereich auch sehr sein. Weiter habe ich auch das Gefühl, dass das Pferd den Trachtenbereich des rechten Vorderhufes komplett entlasten möchte, da sie den Huf immer nach hinten versetzt hinstellt. Ist das nicht eher untypisch für einen Sehnenstelzfuß?
Für weitere Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
E. Blaschke
[%sig%]
Also, der aktuelle TA Befund nochmal zusammengefasst: kleine Schäden am Fesselträger und leichte Verkalkung, die er aber nicht behandeln wollte, da das Pferd nach einer Leitungsanästhesie (Huf wurde betäubt) lahmfrei lief. Danach Röntgen des Hufrollenbereichs: hier fand er nur dem Alter entsprechende Veränderungen (Pferd ist 21 J.). Er hat dann eine Gelenksinjektion verabreicht, die aber an der Lahmheit auch nichts verändert hat.
Nochmal zur Lahmheit: Pferd lahmt deutlich im Trab, im Schritt keine Lahmheit erkennbar, auf weichen Wegen geht sie weniger lahm. Inzwischen läuft sie wieder sehr zügig im Schritt und die Lahmheit wird etwas weniger. Ich hoffe, dass dies ein Zeichen ist, dass sich am Huf etwas verbessert.
Da ich jetzt einerseits pleite, andererseits auch keinen HO in meiner Nähe finden konnte, habe ich den Huf erstmal nicht bzw. kaum bearbeitet. Sprich: ich habe den Tragrand im Bereich der Zehe rechts und links der Zehenrichtung beraspelt, um für Abrieb zu sorgen, damit die Trachten wieder nachwachsen können. Weiter habe ich versucht, die Hebelung der Zehe im inneren Bereich des Hufs aufzuheben. Die Sohle habe ich weitestgehend in Ruhe gelassen, lediglich Zerfallshorn entfernt.
Von der Sohlenansicht her hat sich der Huf meines Erachtens zum positiven verändert; der Huf wurde wieder etwas runder. Die angelaufene Zehenrichtung "wandert" auch wieder mehr zur Mitte hin.
Dennoch steht das Pferd noch immer auf der medialen Hufhälfte und man sieht in der Ansicht von vorne noch immer eine deutliche Schiefe.
Soll ich diese Schiefe jetzt so bearbeiten, wie es in "Der Weg zum gesunden Huf" unter "Der Diagonalhuf" beschrieben ist?
Und was ist mit der lateralen Trachtenwand? Diese engt meines Erachtens den Huf im hinteren Bereich auch sehr sein. Weiter habe ich auch das Gefühl, dass das Pferd den Trachtenbereich des rechten Vorderhufes komplett entlasten möchte, da sie den Huf immer nach hinten versetzt hinstellt. Ist das nicht eher untypisch für einen Sehnenstelzfuß?
Für weitere Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
E. Blaschke
[%sig%]