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Hufrollenentzündung

Hallo,
meine 8 Jährige Stute lahmt nun seit Ende Oktober 05. Es begann bei einem Ausritt kurz bevor wir wieder am Stall waren. Sie lahmte nicht wirklich, fusste nur vorsichtig auf wenn sich der Boden änderte (von Gras auf Schotter, oder auf Beton).
Ich kühlte direkt die Vorderbeine und rief den 1. Ta: Sie habe sich vertreten, bekam Equipalazon 4 Tage und durfte weiterhin auf die Koppel.
Es wurde nicht besser (ausser wärend der 4 Tage Equipalazon) im SChritt lief sie klar, im Trab tickte sie leicht, und der ta riet mir sie einfach einige Tage zu schonen.
Nachdem nach zwei Wochen immer noch keine Besserung zu sehen war ließ ich ihr die Eisen runter machen (waren sowiso überfällig), sie lief erstaunlich gut ohne Eisen aber tickte immer noch leicht im Trab.
Daraufhin lies ich meine Pysiotherapeutin drauf schauen, für sie war sofort klar dass das Problem aus dem SChulterbereich komme, warscheinlich ein Chip. Da ich diese Aussage etwas unseriös fand (zumal sie es mit Akkupunktur behandeln wollte) rief ich den 2 Ta an.
Die beste Klinik im Umkreis, sie fuhren extra 80km zu meinem Pferd. Ließen sie vortaben, anästhesierten, röngten und kamen zu dem Ergebnis das die Schmerzen durch Schale kämen. Es wurde Hyaloron vorne links eingespritzt.
2 Wochen Boxenhaft, dann durfte ich sie 10 min täglich im SChritt führen (natürlich eine absolute Qual für ein Pferd das es gewohnt ist den lieben langen Tag auf der Koppel zu sein).
Nach 8 Wochen ( immer noch strikte Boxenhaft...mittlerweile mit 60 min führen) war es immer noch nicht besser, sie tickte immer noch deutlich sichtbar.
Weitere 3 Wochen vergingen, die Klinik beharrte auf Ihre Diagnose und meinte ich solle abwarten.
Da ich durch die lange Stehzeit Verspannungen & Blockaden befürchtete ließ ich einen Osteopath kommen. Er tippte das das ticken eher aus dem Bereich des Karpaltunnels käme....und ließ mich somit ein wenig an der Diagnose Schale zweifeln.
Nachdem ich durch Umzug einen neuen HS hinzuzog (ich wollte einfach noch mal eine Meinung) war klar, das ich sie noch mal in einer anderen Klinik unteruchen lasse. Er schloß Arthrose so gut wie aus (natürlich hat er das so nicht gesagt).
2 Wochen später Termin in einer Klinik die auf Lahmheiten spezialisiert sind.
Wieder wurde vorgetrabt, anästhesiert (inkl Gelenk), Beugeprobe und Röngtenbilder vom Huf und dem Vorderfusswurzelgelenk (wegen der Sache mit dem Karpaltunnel). Diagnose Hufrolle.
Sie wurde direkt eingespritzt (bursale Injektion) und verbrachte über eine Woche in der Klinik.
Aus dem ticken wurde im laufe dieser Zeit (also seit Oktober) eine Richtige Lahmheit, und wie ich in der 2.Klinik auch deutlich sehen konnt, auf beiden Vorderbeinen.
Seit dem einspritzen scheint sie lahmfrei zu sein. Sie darf immer noch nur SChritt laufen, was natürlich bei einem unausgelasteten Vollblüter mehr als undenkbar ist und hat immer noch Boxenruhe.
Vor einer Woche habe ich sie auf anraten des Ta wieder beschlagen lassen, allerdings mit Easywalkern (komplett geschlossen mit Silikoneinlage). Sie steht damit auch sehr sicher und knickt nicht mehr um.

Zu meinen Fragen:
In wie fern kann ich der Diagnose trauen? Mir fehlt definitiv mittlerweile das Geld um noch mal eine unabhängige Meinung zu bekommen.
Ich bin nach der ganzen Geschichte mehr als skeptisch geworden...
Ist es möglich, und wenn ab wann sie wieder auf barhuf umzustellen?
Muss die aktuelle Entzündung erst mal abgeklungen sein?
Was haltet ihr von dem alternative Kunststoffbeschlag?

In wie fern kann ich ihr durch korrekte Hufbearbeitung wieder ein " normales" SChmerzfreies Leben ermöglichen??

Liebe Grüße und ich bin wirklich um jeden guten rat dankbar
Ina

Re: Hufrollenentzündung

Hallo Ina !
Du hast mit Deinem noch recht jungen Pferd schon eine Ziemliche Odysse mitgemacht. Ich befand mich mit meinem damals 7 jähR: VA in einer ähnlichen Situation , daher kann ich Deine Zweifel sehr gut nachvollziehen.
Man kann sicherlich nicht nur von RÖ Bildern ,beugeproben usw.sagen das Pferd lahmt weil es im strahlbeinkomplex Veränderungen hat .Es gibt viele nicht lahmende pferde die die gleichen Veränderungen aufweisen .Wenn das Pferd Hufprobleme hat die der Ta oder Schmied so nicht erkennt und daraufhin schiefe Hufe innerhalb eines Bearbeitungstermins gerade geschnitten werden usw. kann man sich vorstellen dass solche Behandlung
der gesamtsituat. nicht förderlich ist.
Fotos wären hier erstmal eine Hilfe um Probleme zu erkennen.( Anleitung s.Startsite) Wenn die gesamte Hufsituation problematisch ist sollte man vielleicht erstmal die Hufe in Ordnung bringen ,manchmal lösen sich viele Probleme und das Pferd kann auf gesunden Hufen mit den Veränderungen leben.Das wird natürlich mit Zeit verbunden sein.
Das Problem bei dem beschlag ist in erster Linie das der Huf ohne Abrieb lange(schief?) wachsen kann ohne eine Korrektur (ob mensch oder abrieb) zu erfahren .Was soll der beschlag bewirken das Pferd wird doch nicht genutzt?? Schmerzlinderung?
Also das Thema ist sehr vielschichtig und darum möchte ich Dir Mut machen
doch einen anderen Weg mit dem Pferd zu gehen.
Birgit

Re: Hufrollenentzündung

Hallo Birgit,
die Hufsituation meiner Stute war lange Zeit sehr problematisch. Sie stand extrem flach als ich sie bekam (vor 4 Jahren). Mein alter Hs spielte diese Situation gnadenlos runter und verdiente über ein Jahr gutes Geld mit mir, stellte sie auf leichte Keile mit Platte. Ich habe mir ehrlich gesagt nie Gedanken darüber gemacht, aus Unwissenheit meinem Hs blind vertraut.
Erst seit ca. 1 jahr befasse ich mich intensiver mit Barhufumstellung und der richtigen Hufstellung. Ich wechselte den Hs und ließ sie langsam wieder auf normale flache Eisen umstellen, ohne Probleme.
Erst durch meinen Unzug und den neuen Hs bekamen wir die Umstellung auf barhuf in den Griff. Mittlerweile steht sie sehr gut da, hat wieder ordentliche Trachten und der Huf wächst sehr gleichmäßig, sie wäre warscheinlich Problemlos ohne Beschlag klar gekommen.
Die Easywalker hab ich eigentlich nur zur Dämmung drauf machen lassen, sobald sie schmerzfrei ist möchten wir sie wieder barhuf stellen.
Ich ertrage es einfach nicht mehr mein Pferd in der Box stehen zu sehen, deshalb ist es für mich absolut erstrangig das dieses Pferd sobald wie möglich schmerzfrei wird und ich sie wenigstens wieder auf die Koppel lassen kann.
Ich habe sehr lang mit meinem neuen Hs gesprochen (der eigentlich jedes Pferd gerne Barhuf lässt), er hat die Klinik kontaktiert und sie haben sich auf diesen Beschlag geeinigt (Klinik wollte auch Keile).
Leider habe ich in meiner Gegend nicht die Möglichkeit einen HO hinzuzuziehen, der nächst Mögliche wäre in Balingen und das sind immerhin 180 km bis zu mir.
Ich vertraue meinem Hs auch voll und ganz, er misst regelmäßig den Huf aus und achtet in erster Linie darauf, das der Huf zum restlichen Bewegungsapparat passt, erklärt mir sehr viel und nimmt sich Zeit.
Ich werde auf jeden Fall die Tage Huffotos machen (muss nur erst eine Cam organisieren). Evtl könnte ich auch versuchen an die Röngtenbilder zu kommen, falls das etwas bringt.
Liebe Grüße Ina