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Hallo.
Ich suche auf diesem Wege Rat da es meinem Pferd extrem schlecht geht und wir versuchen, soviele Meinungen und Tips zu sammeln wie es nur möglich ist. Ich habe eine 22 jährige Connemara Stute, die seit sie ein Fohlen ist im Offenstall steht. In extrem gutem Allgemeinzustand ist und immer sehr schonend freizeitmäßig geritten wurde. Seit 3-4 Jahren haben wir fast immer zur gleichen Zeit einen Reheschub, den wir aber immer sehr gut mit einer Hufpflegerin ohne Beschlag in den Griff bekommen und auch die Hufbeisenkung wieder korrigiert haben. Dieses Jahr war die Lahmheit fortschreitend- beide Vorderbeine. Rehetherapie hat nicht angesprochen (Rivanolverband, Heparin, Schmerzmittel, Entzündungshemmer).. die Röntgenbilder ergaben eine demütigende Diagnose: Hufrolle 3. Grades. Nun bin ich mittelmäßig verzweifelt. Sie geht eigentlich ihr Leben lang barfuß und diese Hufe sind noch akut entzündet. Deshalb haben wir uns ersteinmal gegen einen Beschlag entschieden evtl. kleben wir Keile an die Vorderhufe. Sie hat einen ausgeprägten Wendeschmerz. Bergab geht sie katastrophal schlecht. Auf weichem Boden läuft sie sich geradeaus relativ gut ein nach ein paar Metern. Vor 1 Monat ging sie hervorragend und wahr sehr gut in Form. Die Diagnose mit der Hufrolle muß allerdings schon über einen längeren Zeitraum bestehen. Haben Sie irgendwelche Tips für mich? Was ist mit dieser Stoßwellentherapie? Ist es zu spät dafür beim 3. Grad? Wir würden alles für das Pferd tun. Aufs Reiten verzichte ich gerne. Hauptsache sie wird schmerzfrei. Im Moment steht sie abgetrennt in einer sehr großen Box bei ihrer Herde auf viel Stroh und sie ist recht guter Dinge trotz allem und bekommt noch Schmerzmittel in geringer Dosis. Ich bin dankbar für jede Hilfe!

Kristina

Ihre Schilderung ist zu typisch, und auch auf die Gefahr hin dass ich weit aus dem Fenster hinaus lehne wage ich dennoch die Behauptung, dass Ihr Pferd weder an Rehe leidet, noch primär Probleme mit der oder mit den Hufrollen hat, sondern mit seinen Hufen.

Wo bitte steht das Pferd?

Für eine seriöse Befundung und Prognose muß ich die Hufe sehen. Entweder Sie schicken Huffotos (Infos hierzu siehe Link a.d. Homepage) oder die Hufe müssen vor Ort befundet werden resp. Sie reisen mit dem Pferd für die Befundung an.

Mit freundlichem Gruß
J. Biernat

Sehr geehrter Herr Biernat,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Das Pferd steht Südöstlich von München. Ich muß zusehen, daß ich an die Röntgenbilder komme, was einige Zeit in Anspruch nehmen könnte, da ich über die Jahre bei 2 verschiedenen Tierärzten war. Wohin müßten wir denn anreisen? Ein Hänger mit Wagen steht uns zur Verfügung. Sind sie telefonisch zu erreichen?

Mit herzlichen Grüßen,

Kristina P.

Sie schrieben dass es Ihrem Pferd extrem schlecht geht, also sollte ich schnellstmöglich antworten, die eher günstige Perspektive fürs Pferd machte es besonders leicht.
Tatsächlich kann ich mich infolge Zeitmangels nur noch in dringenden Fällen an der Beratung in unserem Forum beteiligen, oder eben wenn es mir grundsätzlich opportun erscheint.

Sie müßten zur Huf-Rehastation nach Bernkastel-Kues/Mosel anreisen, das sind von Ihrem Standort geschätzte 500 Km.
(Allerdings: Unser derzeit weitest angereister Patient kommt vom Zürichsee, Schweiz)

Die Röntgenbilder sind wichtig um die älteren und derzeitigen Zustände der Zehenknochen (die Morphologie) zu kennen und um abzuklären, ob es infolge der ständig anhaltenden Probleme bereits zu nennenswerten resp. zu für die völlige Wiederherstellung bedeutsamen Knochenveränderungen kam.

Bedeutsamer sind die derzeitigen Hufe, je auffälliger die sind, und umso einfallsreicher sie in erträglichen Zuständen gehalten werden mußten, umso größer sind die Heilungschancen.

Sie können gerne anrufen: 06533-93293, besser: 0172-7047856

Mit freundlichem Gruß
J. Biernat

Sehr geehrter Herr Biernat,
wir sammeln gerade noch die Röntgenbilder. Ich werde Sie Ihnen - wie besprochen - schnellst möglichst zukommen lassen. Meine Stute geht unerklärlicherweise deutlich besser seit 3,4 Tagen, was uns wieder hoffen lässt.

Mit freundlichen Grüßen,

K. Prinz

Erkrankte oder beschädigte Hufrollen heilen nicht spontan, andere, spontan entstandene Verletzungen schon.

Es gibt also weitern Anlass zum vorsichtigen Optimismus bezgl. einer Wiederherstellung Ihres Pferdes.

Mit freundlichem Gruß
J. Biernat