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Hufrolle

Ich habe heute den Röntgenbefund meiner QH-Stute erhalten. Die Stute wird im Mai 2 Jahre alt. Habe sie eigentlich nur interessehalber röntgen lassen. Da QH gerne Probleme mit der Hufrolle haben. Der Befund war niederschmetternd. Linke Seite nichts, also Stufe 1-2, rechte Seite ein großer Kanal, also Stufe 3. Der TA fand dieses Ergebnis sehr schlecht, da die Befunde der Beine so unterschiedlich sind. Wußte aber nicht ob sie beim ersten reiten mit 4 lahmen wird oder noch 20 Jahre läuft. Er meinte dieser Befund sei sehr selten, und man könne daran auch nichts ändern. Er meinte es hätte nichts mit der Hufform zu tun. Was sagen sie zu diesem Fall? Außerdem gibt es in unserem Bereich 86695 keinen halbwegs erreichbaren Huforthopäden. Was meinen sie zu dieser Diagnose, kann man dieses Pferd später überhaupt reiten. Der TA meinte dieser Kanal sei angeboren.

Viele Grüße und mit der dringenden Bitte um Antwort und vielen Dank im voraus.

Alexandra

Re: Hufrolle

Hallo Alexandra,
bitte fertigen sie Fotos der Hufe (siehe unsere Fotoanleitung) und stellen Sie sie zusammen mit den Röntgenbildern hier ein.
MfG
Konstanze Rasch

Re: Hufrolle

Habe heute die Röntgenbilder angefordert. Hoffe sie kommen bald und ich bin technisch in der Lage sie ins internet zu stellen. Ist so ein erweiterter Gefäßkanal schon ein Zeichen für Hufrollenentzündung? Der TA meinte das schlimme sei, daß sie diesen Befund nur an einem und nicht an beiden Beinen hat. Werde die Fotos aber auch noch einen anderen TA einer Tierklinik zeigen. Denn die Aussage kann beim anreiten lahmen, oder aber auch 20 Jahre problemlos laufen ist mir etwas zu schwammig. Meinen sie daß es noch eine Chance gibt, daß sich dieser Befund im Wachstum zum positiven Verändert oder wird es bestenfalls nicht mehr schlimmer. Haben sie mit so einer Veränderung im Wachstum schon erfahrungen gemacht?
Viele Grüße
Alexandra

Re: Hufrolle

Hallo Alexandra,

leider sind viele Podotrochlose-Diagnosen Fehldiagnosen. Weil das Röntgengerät nicht richtig eingestellt wurde, weil Schatten auf dem Bild zu sehen sind, wo eigentlich keine sind.
Genau nachprüfen kann man das erst, wenn man nochmal ein Röntgenbild anfertigen läßt und dann vergleicht. Aber das wird meist aus Kostengründen nicht gemacht. Außerdem sind ja auch Röntgenstrahlen nicht besonders gesund.

Aber ein Zeichen gegen eine Hufrollenentzündung wäre zum Beispiel, wenn dein Pferd keine Probleme hat über den Ballen zu fußen. Podotrochlose erkrankte Pferde ziehen es meist vor möglichst auf der Zehenspitze zu laufen und somit den Ballen zu entlasten.

Da röntgonologisch erstmal "nur" ein erweiteter Gefäßkanal festgestellt wurde, heißt das aber noch lange nicht, dass dein Pferd auch eine Entzündung hat. Außerdem bedeutet es auch nicht, dass es jemals damit Probleme bekommen muß.

Du solltest jetzt aber schauen, dass dein Pferd in Zukunft auf möglichst gleichmäßig belasteten Hufen steht.

Die HO Angelique Behrens fährt deine Gegend ab. Sie steht in der Mitgliederliste. Einfach auf Huforthopäden klicken.

Gruß
Kathrin Preuß

[%sig%]

Re: Hufrolle

Hallo Alexandra,

ich kann mich der Aussage von Kathrin nur anschließen.

Es gibt Pferde, die mit Hufrollenerkrankung Grad 1 schon ticken, und welche die mit Grad 3 noch völlig normal laufen.
Dazu lässt sich die Erkrankung immer sehr schlecht diagnostizieren. Oft ist der Grund einer Lahmheit eher in der Entzündung des Hufgelenks oder der Schleimhaut zu suchen, als direkt eine Podotrochlose.

Eine korrekte Stellung und Belastung der Hufe ist auf jeden Fall eine Grundvoraussetzung, damit Dein Pferd einwandrei Jahrzehnte lang laufen kann - egal mit welchem röntgonologischem Befund.

Viele Grüße

Andrea

Re: Hufrolle

Sorry, meinte nicht "schleimhaut" sondern "schleimbeutel"

Re: Hufrolle

Das zeigt, dass der mit der Gradeinteilung behauptete Zusammenhang zwischen röntgenologisch nachweisbaren Veränderungen und hufrollenbedingter Lahmheit so nicht existiert. Das zeigt auch, dass bestehende Lahmheiten der Hufrolle zugeschrieben werden, die eigentlich woanders zu suchen wären. Aber keineswegs nur im Hufgelenk oder im Hufrollenschleimbeutel, sondern zuallererst und zumeist in der unphysiologischen Hornkapsel.
MfG
Konstanze Rasch

Re: Hufrolle

Welches Ausmaß die Schädigung des Strahlbeines Ihres Pferdes tatsächlich hat, werden die Röntgenbilder zeigen. Wie von Frau Preuss bemerkt, ist eine gute Qualität vorausgesetzt.
Wenn der Tierarzt sagt, "das Schlimme sei, daß sie diesen Befund nur an einem und nicht an beiden Beinen hat", dann reflektiert er auf einen veterinärmedizinischen Leitsatz: Bei einer Hufrollenerkrankungen ist eine Vordergliedmaße immer mehr betroffen als die andere. Vielen (wenn nicht allen?) Tierärzten gilt so bspw. das sogenannte Umspringen der Lahmheit bei der diagnostischen Anästhesie der Hufrollenregion als der unschlagbare Beleg für das Vorliegen einer Hufrollenerkrankung. Dabei wird der gleiche Effekt immer auch dann erzielt, wenn das Pferd mit schmerzenden Hornschuhen geschlagen ist. Wird der eine mehr schmerzende betäubt, wird für den menschlichen Beobachter dann plötzlich sichtbar, dass der andere ebenfalls schmerzhaft ist.
Die unterschiedliche Schädigung (wenn denn eine vorliegt) der Strahlbeine Ihres Pferdes, wäre aber zumindest ein Indiz, für einen unterschiedlichen Gebrauch der beiden Gliedmaßen. Sie sollten der Sache insofern schon nachgehen.
MfG
Konstanze Rasch

Re: Hufrolle

Möchte auf jeden Fall einen Huforthopäden einen Blick auf die Hufe werfen lassen. Kann dies leider erst im Frühjahr umsetzen, da ich dann das Pferd zu mir in die Nähe stellen werde. Momentan ist es über 100 km weit weg in einer Fohlenaufzucht in der alle Pferde von einem Hufschmied bearbeitet werden. Wollte auch noch anmerken das im Moment, auch von einer Pferdewirtschaftsmeisterin keine Lahmheit oder kürzertreten zu erkennen ist. Aber wie gesagt, ich möchte diesem Befund auf jeden Fall auf den Grund gehen. Hoffe die Röntgenbilder kommen bald! Bin von dieser Diagnose bei einem Jährling schon entsetzt. Warte also gespannt auf die Beurteilung der Röntgenbilder ihrerseits. werde sie ihnen sobald sie bei mir sind zuschicken. Aber nochmal die Frage: So ein erweiterter Gefäßkanal kann durch korrigieren der Hufe wohl nicht mehr gebessert werden. Man kann wohl hier nur noch eine Schadensbegrenzung durchführen. Der TA meinte das sein angeboren. Gibts das ?

Re: Hufrolle

Hallo,

ich warte noch immer ungeduldig auf meine Röntgenbilder. Hoffe sie kommen bald. Bekomme Kopien von den Originalen. Wie kann ich euch die technisch am besten übermitteln, daß man darauf auch noch was erkennen kann? Und nochmal die Fragen können sich Schädigungen die schon vorhanden sind, durch richtige Hufbearbeitung auch röntgonologisch verbessern oder erreicht man bestenfalls eine Verlangsamung der Veränderungen. Und kann so ein erweiterter Gefäßkanal auch angeboren sein? Das meinte zumindest der TA.
Vielen Dank und viele Grüße
Alexandra

Re: Hufrolle

Hallo,

kann technisch nicht viel beitragen. Aber etwas allgemeines zu den Westernrassen. Habe jetzt nach langer Suche selbst so ein Pferd gekauft. (Einen Appi)

Es stimmt das viele Quarterhorses den Befund "Hufrolle" haben. Viele zeigen auch schon in relativ jungen Jahren irgendwelche Lahmheiten.

Habe mich mal sehr ausführlich mit einem Züchter unterhalten, der seine Pferde erst mit ca. 3 1/2 anreitet und dessen Fohlen nicht schon im Januar zur Welt kommen. Der hat bei seinen Pferden all diese Probleme nicht.

Die meisten Pferde die ich mir angesehen habe, wurden schon mit 2 1/2 angeritten, zT auch schon mit 2. Sie wurden gedreht, gestoppt usw bis zur Turnierreife. Das sollte einem auch zu denken geben.

mfg
Susanne Munker

Re: Hufrolle

Hallo Susanne,
mein Fohlen ist im Mai geboren, von Anfang an nur draußen gewesen. Hatte eine sehr gute Aufzucht wurde gar nicht belastet und hat diese Probleme trotzdem. Insofern......... Hätte sie auch erst mit 4 anreiten wollen, gehe auf keine Tuniere und halte auch nicht viel von Spins und Stop. Denke es liegt an den zu kleinen Hufen die diese Pferde mitbringen. Würde mir kein Pferd dieser Rasse mehr kaufen.

Viele Grüße
Alexandra

Re: Hufrolle

Hallo Alexandra,

Eben aus diesen Gründen die Du genannt hast, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass Dein Pferd gar nicht lahmen wird. Wichtig ist eben auch noch, jemanden der wirklich kompetent ist, die Hufe machen zu lassen. Werde das bei meinem dreijährigen jetzt auch in Angriff nehmen.

Habe hier in diesem Forum schon ein paar Fragen gestellt, auch zum Kauf eines Quarterhorses, die immer sehr kompetent und verständlich beantwortet wurden. Denke das Du damit auch bei Deinem Pferdchen etwas ausrichten kannst.

Verliere nicht den Mut, eine Diagnose ist vom Tierarzt schnell gestellt, aber die haben eben auch nicht immer recht.

Viele Grüsse
Susanne