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Hufrehe

Die Stute eines Bekannten hat Hufrehe. Das hatte ich selber schon vermutet, ehe der Tierarzt kam. Ich habe mich schon sehr viel und intensiv mit diesem Tehma beschäftigt. Nun sagte dieser TA zu meinem Bekannten (ich war nicht dabei), dass die Hufe i.O. wären und das Pferd nur Schmerzen in den Gelenken hätte. Das kommt mir mehr als spanisch vor. Was hat Hufrehe mit Gelenken zu tun?!
Allerdings sind die Hufe noch normal geformt, es scheinen keine starken Schmerzen darin zu sein und eine Hufbeinansenkung ist auch nicht erkennbar.
Ich muss sagen, dass ich das Pferd ca. eine Woche vorher ausgeschnitten habe, den Rand (so gut) wie auf die Hufsohle-Größe zurückgeschnitten habe (das Pferd steht ausschließlich auf einer Wiese) und ich habe den Huf nach den ersten Lahmungserscheinungen nicht mehr ausgekratzt, damit das Pferd mehr auf der Sohle läuft und keine Trennung von Hufwand und Sohle erfolgen kann. War das richtig? Eine Trennung ist nicht (erkennbar) passiert...

MfG
Karina

Re: Hufrehe

: Die Stute eines Bekannten hat Hufrehe. Das
: hatte ich selber schon vermutet, ehe der
: Tierarzt kam. Ich habe mich schon sehr viel
: und intensiv mit diesem Tehma beschäftigt.
: Nun sagte dieser TA zu meinem Bekannten (ich
: war nicht dabei), dass die Hufe i.O. wären
: und das Pferd nur Schmerzen in den Gelenken
: hätte. Das kommt mir mehr als spanisch vor.
: Was hat Hufrehe mit Gelenken zu tun?!
: Allerdings sind die Hufe noch normal geformt,
: es scheinen keine starken Schmerzen darin zu
: sein und eine Hufbeinansenkung ist auch
: nicht erkennbar.
: Ich muss sagen, dass ich das Pferd ca. eine
: Woche vorher ausgeschnitten habe, den Rand
: (so gut) wie auf die Hufsohle-Größe
: zurückgeschnitten habe (das Pferd steht
: ausschließlich auf einer Wiese) und ich habe
: den Huf nach den ersten
: Lahmungserscheinungen nicht mehr
: ausgekratzt, damit das Pferd mehr auf der
: Sohle läuft und keine Trennung von Hufwand
: und Sohle erfolgen kann. War das richtig?
: Eine Trennung ist nicht (erkennbar)
: passiert...

: MfG
: Karina

Hallo Karina,
die Diagnose "Gelenkprobleme" hatten wir bei uns im Stall bei zwei Reheponies, bei denen sich die Rehe schleichend über Wochen entwickelte. Während bei einer richtig heftigen akuten Rehe kaum jemand den TA nicht holen würde und die Symptome auch ganz offensichtlich sind, ist das bei einer schleichenden Erkrankung viel heikler, weil es eben lange unerkannt bleibt. Sogar der TA tippte auf Arthrose! Die Folgen einer solchen Rehe können aber ähnlich übel sein...

Eine Rehe erkennen wir bei den Ponies inzwischen schon ganz am Anfang, und zwar durch leichte Trachtenfußung, Pulsation in der Fesselbeuge, Wendeschmerz und Schmerzen in der Hufsohle, wenn man mit der Abtastzange kontrolliert. Das kannst Du auch mal bei dem Pferd testen!

Wenn es eine Rehe ist, dann kann man von außen nicht sehen, ob es eine Hufbeinrotation oder -senkung gab - das geht nur mit Röntgenbildern. Wenn es der erste Schub war, dauert es auch eine Weile, bis die erste Rille in den Hufen kommt (1-2 Wochen etwa), die Hufe können also erstmal noch ganz normal aussehen. Ob die Sohle sich nach unten wölbt, hängt davon ab, wie schwer die Rehe ist, es muss aber nicht automatisch geschehen. Die weiße Linie (bzw. die Blättchenschicht) wird aber eigentlich immer etwas breiter als normal, nur dauert das auch etwas - am Anfang sieht das noch normal aus.

Wenn Du die Hufe frisch ausgeschnitten hast, kann es natürlich auch "nur" eine gereizte bis entzündete Lederhaut sein! Nicht jedes Pferd verträgt es ,wenn man ihm den Tragrand wegraspelt und die Sohle mittragen muss, und wenn Du jetzt auch noch die Hufe nicht auskratzt (was ich ziemlich riskant finde, weil ja auch Steine drinnen sein können und sich außerdem Strahlfäule bilden kann) und dadurch noch mehr Druck auf der Sohle ist, könnte ich mir das als Grund auch gut vorstellen. Im Moment ist der Boden selbst auf der Weide oft so hart, dass es schon zu Fühligkeit kommen kann!
Wenn die Schmerzen tatsächlich von der Sohle kommen und Du die Hufe polstern möchtest, würde ich eher Verbände machen.

Wie sieht es denn mit der Hufstellung aus - hast Du da was verändert, oder hast Du den Tragrand rundrum gekürzt? Stellungsänderungen wären natürlich auch ein Grund, warum ein Pferd lahmen kann - dann wären es auch wirklich die Gelenke und Sehnen, die schmerzen!

Und wenn es tatsächlich eine Rehe ist, gehört das Pferd nicht auf die Weide, sondern erstmal in die (weiche) Box und später auf einen Paddock und nur kurz oder gar nicht auf die Weide. Und man muss ihm Medikamente geben, die die Entzündung nehmen und die Durchblutung anregen.

War der Tierarzt, der da war, denn einer, dem Ihr sonst vertraut? Also ein guter Pferdetierarzt, oder eher der "Wischi-waschi-Diagnosen"-Typ?

Ich habe einen ziemlichen Respekt vor Hufrehe, weil sehr schnell sehr viel zerstört werden kann, und man zwar auch viel wieder heilen kann, aber es dauert sehr lange und erfordert viel Geduld und Pflege. Und die Chancen werden natürlich immer schlechter, je länger man mit der Behandlung wartet. Aber ob es wirklich eine Rehe ist, können wir Dir übers Netz leider auch nicht sagen...

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen?

Viele Grüße, Anne

Re: Hufrehe

Bei den in beiden Beiträgen beschriebenen langsamen Reheverläufen handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um belastungsbedingt verursachte, nichttoxische Rehen. Damit ist nicht eine übermäßige Beanspruchung der Pferde durch Arbeit/Nutzung gemeint, sondern die Überbelastung des Hufbeinträgers durch die Hufform. Es wäre schön, wenn Sie, Karina, Bilder der Hufe ins Forum stellen könnten (oder an info@huforthopaedie.org schicken, dann tun wir das). Auch Bilder der Hufe von Annes Ponies wären interessant.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch

Re: Hufrehe

: Bei den in beiden Beiträgen beschriebenen
: langsamen Reheverläufen handelt es sich mit
: hoher Wahrscheinlichkeit um
: belastungsbedingt verursachte, nichttoxische
: Rehen. Damit ist nicht eine übermäßige
: Beanspruchung der Pferde durch
: Arbeit/Nutzung gemeint, sondern die
: Überbelastung des Hufbeinträgers durch die
: Hufform. Es wäre schön, wenn Sie, Karina,
: Bilder der Hufe ins Forum stellen könnten
: (oder an info@huforthopaedie.org schicken,
: dann tun wir das). Auch Bilder der Hufe von
: Annes Ponies wären interessant.
: Mit freundlichen Grüßen
: Konstanze Rasch

Hallo Frau Rasch,

Pony 1 ist eine Ponystute Mitte 20, die nach einem Frühjahr und Sommer mit massiven Stoffwechselproblemen (starke Hautprobleme mit schlimmem Juckreiz) im Sommer einen Reheschub bekommen hat, ein weiterer folgte im Spätherbst (trotz Vorsichtsmaßnahmen), sowie ein ganz leichter im Jahr drauf. Die Stute hat eher steile Hufe mit hohen Trachten, bei denen garantiert keine Zehenwand weghebelt. Laut unserem HO liegt es auch an ihrer Hufform, dass sie die Reheschübe so gut überstanden hat bzw. die Hufe nicht ihre Form verloren haben - selbst der ganz leichte letzte Schub (auf erste Anzeichen sofort reagiert und mit Equipalazone sofort in den Griff bekommen) hat an allen 4 Hufen jeweils eine tiefe Rille hinterlassen. Aber durch regelmäßige Hufbearbeitung sieht man den Hufen die Rehe kaum an (obwohl die Blättchenschicht momentan noch verbreitert ist). Nur leichte Trachtenfußung ist geblieben.
Bei diesem Pony ist es meiner Meinung nach eindeutig ein Stoffwechselproblem. Das Pony war zu keinem Zeitpunkt dick (daher auch erst die Diagnose "Arthrose"), aber bei alten Pferden gibt es ja immer wieder mal Probleme (z.B. in Richtung Cushing, oder generell Hormonstörungen).

Akuter Auslöser waren dann aber zu viel Gras, und einmal zu viele frische Äpfel (Fructan!). Alles keine großen Mengen, aber das Pferd ist halt sehr empfindlich geworden.

Pony 2 ist eigentlich ein typischer Rehekandidat gewesen, und wir haben es eigentlich auch kommen sehen: Kugelrundes Shatlandpony auf schöner grüner Wiese und absolut uneinsichtige Besitzer...

Hier möchte ich zusätzliche Überlastung durch zu lange Zehen aber nicht völlig ausschließen, da Hufpflege hier nicht so groß geschrieben wurde und die Zehenwand sicher phasenweise sehr gehebelt hat. Dennoch sehe ich das größte Problem eher bei der Überfütterung dieses Ponies. Seit es auf der Diätweide steht und gründlich abgespeckt hat, geht es ihm auch deutlich besser.

Ich kann mir gut vorstellen, dass auch hier - wie überall - mehrere Faktoren zusammenspielen und diese in der Summe dann zur Erkrankung führen. Irgendwann wird es für den Körper einfach zu viel, auch wenn es jahrelang gutgegangen ist.

Fotos habe ich leider keine, da es nicht meine Pferde sind. Ich kann aber bei meiner nächsten Huffotosession mal welche machen, wenn Interesse daran besteht.

Viele Grüße, Anne

Re: Hufrehe

Nachtrag:
Bei dem Shetty wurden keine Röntgenbilder gemacht, es hatte aber neben tiefen Rillen in den Hufen und verbreiterter weißer Linie auch eine leicht nach unten gewölbte Sohle mit Blutergüssen und eine zeitlang auch eine hohle Wand vorne an der Zehe (bei beiden Vorderhufen). Die Hufe sind aber auch wieder recht gut nachgewachsen.

Bei der anderen Stute wurde auf den Röntgenbildern nach dem ersten Schub eine mittlere Rotation an einem Huf und so weit ich weiß eine ganz geringe bzw. kaum sichtbare am anderen Huf festgestellt. Die äußerlich sichtbaren Veränderungen waren aber an beiden Vorderhufen nahezu gleich.

Re: Hufrehe

Hallo Anne,
ich hatte sie so verstanden, dass bei den Ponies kein akuter Reheschub stattfand, sondern die Schädigung des Hufbeinträgers (leichte bis mittlere Rehesymptome) über einen längeren Zeitraum hinweg stattfand. Das passt nicht zu einer toxischen Verursachung. Ich glaube Ihnen, dass die Ponies, das eine stoffwechselgeschädigt das andere überfüttert, sind, aber auch stoffwechselgeschädigte und überfütterte Pferde erleiden in der Regel immer wieder einen heftigen Reheschub, nachdem es vorab so ausschaute, als ob diesmal alles gut gehen/vertragen würde. Bei dem von Ihnen geschilderten Verlauf, denke ich doch, dass hier die Hufform eine entscheidende Rolle mitspielt.
Ich würde die Hufe in der Tat gern sehen. Es muss nicht eine weghebelnde Zehenwand sein.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch

Re: Hufrehe

: Hallo Anne,
: ich hatte sie so verstanden, dass bei den
: Ponies kein akuter Reheschub stattfand,
: sondern die Schädigung des Hufbeinträgers
: (leichte bis mittlere Rehesymptome) über
: einen längeren Zeitraum hinweg stattfand.
: Das passt nicht zu einer toxischen
: Verursachung. Ich glaube Ihnen, dass die
: Ponies, das eine stoffwechselgeschädigt das
: andere überfüttert, sind, aber auch
: stoffwechselgeschädigte und überfütterte
: Pferde erleiden in der Regel immer wieder
: einen heftigen Reheschub, nachdem es vorab
: so ausschaute, als ob diesmal alles gut
: gehen/vertragen würde. Bei dem von Ihnen
: geschilderten Verlauf, denke ich doch, dass
: hier die Hufform eine entscheidende Rolle
: mitspielt.
: Ich würde die Hufe in der Tat gern sehen. Es
: muss nicht eine weghebelnde Zehenwand sein.
: Mit freundlichen Grüßen
: Konstanze Rasch

Hallo Frau Rasch,
was ich natürlich nicht ausschließen kann, ist, dass die Ponies eventuell früher schon einmal einen Reheschub hatten. Das würde vielleicht erklären, warum es keinen so typischen, schnell schlimmer werdenden Schub gab. Ich kenne viele Pferde, die nach einem schweren Schub immer wieder leichte Schübe bekommen haben. Allerdings haben beide Ponies die Jahre davor auf der fetten Weide problemlos überstanden.

Bei dem Pony mit den Stoffwechselproblemen hat sich die Lahmheit über etwa 2 Wochen konstant verschlimmert, aber da das Pony eh ab und zu mal etwas steif lief, tippte der TA auf Arthrose. Schlussendlich waren es dann wir selber, die die Diagnose stellten - da war dann schon eine deutliche Trachtenfußung vorhanden. Das Pony lief aber noch, es schmerzte also nicht so massiv wie bei den üblichen Rehen. In den Wochen drauf wurde es dann trotz Behandlung noch etwas schlimmer, danach dann langsam besser. Der 2. Schub war dann leichter und durch entsprechende Medikamente schnell im Griff. Die Besitzerin hat dem Pony danach etwa 1/2 Jahr Ruhe gegönnt, nach dieser Zeit waren die (regelmäßig korrigierten) Hufe dann wieder nahezu normal (sehr schnelles Hufwachstum) und das Pony wurde wieder geritten. Der 3. Schub war so leicht, dass ein Außenstehender ihn vermutlich gar nicht erkannt hätte. Die Hufe waren nicht heiß, Pulsation nur ganz leicht spürbar. Erkannt haben wir es durch Wendeschmerz, etwas steifen Gang und wieder verstärkte Trachtenfußung. Das Pony bekam sofort Equipalazone und war nach wenigen Tagen lahmfrei.
Trotzdem gab es postwendend an allen 4 Hufen eine tiefe Rille. Diese Rillen sind jetzt fast rausgewachsen, und wir hoffen natürlich, dass es dieses Jahr keinen Schub geben wird.

Die Hufe sind wie gesagt eher steil und sicher nicht in absoluter Idealform, waren aber in all den Jahren zuvor problemlose, belastbare Barhufe, und ich glaube daher auch nicht, dass das ein Grund für die Rehe war - die Hufe hatten vor dem ersten Schub einen völlig intakten Hufbeinträger, und die Stellung (Winkelung) war vor der Rehe nicht anders, wie die Hufe jetzt über der Rille nachgewachsen sind.
Was wäre denn Ihrer Meinung nach neben einer massiv weghebelnden Zehenwand ein Auslöser für eine Rehe, die auf alle 4 Hufe so massive Auswirkungen hat? Das muss doch "von innen" kommen (mal abgesehen von einer klassischen Belastungsrehe, was ich aber ausschließen kann)!

Was eventuell als Auslöser noch in Betracht käme, ist eine Kortison-Spritze, die das Pony gegen den Juckreiz bekommen hatte. Das war nur kurz vor dem ersten Schub, der mögliche Zusammenhang war uns zu dem Zeitpunkt jedoch nicht bekannt.

Bei Pony 2 könnten die Hufe wie gesagt eine Rolle spielen - sie waren und sind leider immer noch die meiste Zeit eindeutig zu lang. Hier war die Lahmheit auch untypischer - mal das eine Bein, mal das andere, dann wieder nichts, und das über Monate. Dann wurde innerhalb von ein paar Wochen doch eine Rehe mit typischen Symptomen draus - steifer Gang, Wendeschmerz, Trachtenfußung, und phasenweise dann auch ziemlich heftig. Es wurde erst besser, als das Pony nicht mehr auf die Weide kam. Auch hier gab es Rillen an allen 4 Hufen, allerdings werden die Hufe dieses Ponies im Vergleich zu denen des anderen Ponies schon ziemlich vernachlässigt (gehört einem kleinen Mädchen, das damit klar überfordert ist, und für die Erwachsenen ist es eben "nur" ein robustes Pony...). Das Pferdchen läuft bis heute nicht 100%-ig sauber.

Viele Grüße, Anne

Re: Hufrehe

Hallo Anne,
gerade auch beim ersten Pony verstärkt sich die Vermutung: Man sollte die Hufe mal unter die Lupe nehmen. (bitte wenn Ihnen möglich fotografieren und reinstellen; Sie wissen ja (das weiß ich) aussagekräftige Fotos zu machen; sieht man an Ihrer Fotogalerie)
Beste Grüße
Konstanze Rasch

Re: Hufrehe

Hallo Anne!

Also die Stute ist auch ein Shetlandpony. Ich habe die Hufwand nicht bis auf die Sohle herunter geraspelt sondern nur annähernd, die Wand ist aber noch der tragende Teil gewesen. Die Stute steht nur auf einer Wiese und hat keine Belastung. Die Hufe wachsen in 2 Wochen 1 cm, da sie keinen Abrieb erfahren. Sie sind auch unsymetrich, was ich im Moment versuche, zu beseitigen. Fotos werde ich sobald als möglich einstellen.
Die Stute lebt auf einer großen Wiese, die sie aber komplett abgefressen hat, also nur immer ganz kurzes frisch nachgewachsenes Gras zu fressen bekommt. Der Besitzer wollte mir nicht glauben, als ich ihm mehrfach versicherte, dass gerade dieses Gras gefährlich sei.
Als sie dann vor ca. 1 WO leicht zu lahmen anfing, vermutete ich sofort Hufrehe. Sie fraß normal und bewegte sich aber stocksteif. Die Hufe waren nicht wärmer als sonst, die Beine auch nicht. Auf Druck in die Sohle reagierte sie auch nicht. Ich dachte, wenn ich die Hufe (die "randvoll" gefüllt waren mit Erde) auskratze, dass dann die (doch überstehende) Tragwand wie ein Hebel fungieren könnte, wenn doch Aufhebung der Tragefunktion des Hufbeinträgers stattgefunden hatte. Steine gibt es auf der Wiese nicht.

Zu dem TA: Eigentlich hat er einen guten Ruf, aber er hat bei einem meiner Pferde nicht einmal einen Kreutzverschlag erkannt und es als Nierenkolik diagnostiziert. Damals (als ich selber noch relativ unwissend war) ist dann das Tier kaputt geritten worden.

Und wenn ein TA sagt, Hufrehe kommt durch "EIWEISS!-Überschuss, (mir fehlen die Worte).
Er HAT Hufrehe diagnostiziert (wie gesagt, ich war nicht dabei) und gleichzeitig gesagt, die Hufe wären i.O., die Schmerzen sind in den Gelenken???!!! DAS kann ich nicht verstehen.
Die Stute hat von ihm Spritzen und ein entzündungshemmendes Mittel bekommen.

MfG
Karina

Re: Hufrehe

: Hallo Anne!

: Also die Stute ist auch ein Shetlandpony. Ich
: habe die Hufwand nicht bis auf die Sohle
: herunter geraspelt sondern nur annähernd,
: die Wand ist aber noch der tragende Teil
: gewesen. Die Stute steht nur auf einer Wiese
: und hat keine Belastung. Die Hufe wachsen in
: 2 Wochen 1 cm, da sie keinen Abrieb
: erfahren. Sie sind auch unsymetrich, was ich
: im Moment versuche, zu beseitigen. Fotos
: werde ich sobald als möglich einstellen.
: Die Stute lebt auf einer großen Wiese, die sie
: aber komplett abgefressen hat, also nur
: immer ganz kurzes frisch nachgewachsenes
: Gras zu fressen bekommt. Der Besitzer wollte
: mir nicht glauben, als ich ihm mehrfach
: versicherte, dass gerade dieses Gras
: gefährlich sei.
: Als sie dann vor ca. 1 WO leicht zu lahmen
: anfing, vermutete ich sofort Hufrehe. Sie
: fraß normal und bewegte sich aber
: stocksteif. Die Hufe waren nicht wärmer als
: sonst, die Beine auch nicht. Auf Druck in
: die Sohle reagierte sie auch nicht. Ich
: dachte, wenn ich die Hufe (die
: "randvoll" gefüllt waren mit Erde)
: auskratze, dass dann die (doch überstehende)
: Tragwand wie ein Hebel fungieren könnte,
: wenn doch Aufhebung der Tragefunktion des
: Hufbeinträgers stattgefunden hatte. Steine
: gibt es auf der Wiese nicht.

: Zu dem TA: Eigentlich hat er einen guten Ruf,
: aber er hat bei einem meiner Pferde nicht
: einmal einen Kreutzverschlag erkannt und es
: als Nierenkolik diagnostiziert. Damals (als
: ich selber noch relativ unwissend war) ist
: dann das Tier kaputt geritten worden.

: Und wenn ein TA sagt, Hufrehe kommt durch
: "EIWEISS!-Überschuss, (mir fehlen die
: Worte).
: Er HAT Hufrehe diagnostiziert (wie gesagt, ich
: war nicht dabei) und gleichzeitig gesagt,
: die Hufe wären i.O., die Schmerzen sind in
: den Gelenken???!!! DAS kann ich nicht
: verstehen.
: Die Stute hat von ihm Spritzen und ein
: entzündungshemmendes Mittel bekommen.

: MfG
: Karina

Hallo Karina,
habt Ihr denn keine Möglichkeit, einen 2. TA dazuzuholen? Jetzt seid Ihr ja auch nicht schlauer als vorher...
Ich würde mal ganz genau schauen, wie das Pferd auf hartem Boden läuft, wie es wendet, wie es auffußt, und ob es, wenn es nicht laufen möchte, das Gewicht auf die Hinterhand verlagert.

Ist es wirklich eine Rehe, müsst Ihr unbedingt die richtigen Medikamente geben - je länger man wartet, desto größer wird das Risiko, dass es zu wirklich schlimmen Schäden kommt!
Und das gehört in die Hände eines (fähigen) Tierarztes, auf gut Glück kann man da auch viel falsch machen.

Du kannst ja mal testhalber Verbände (z.B. aus Pampers - geht schnell und einfach!)machen und schauen, wie das Pferd läuft. Wenn es damit besser ist, wird es wohl kaum an den Gelenken liegen.

Auch ich habe übrigens erlebt, dass die Tierärzte im Zusammenhang mit Rehe noch immer mit völliger Überzeugung vom "Eiweißüberschuss" reden! Ist echt traurig, wenn man seinen TA über die Gefährlichkeit von Fruktan aufklären muss...

Ich würde die Weide portionieren, und dem Pferd evtl. (wenn es ständig auf der Weide ist) einen Maulkorb besorgen. Vielleicht könnte man einen Paddock anlegen (der entsteht auch aus einem abgetrennten Stück, wenn das Pferd es komplett leergefressen hat - muss einfach klein genug sein, damit nichts groß nachwächst, oder man kippt Hackschnitzel drauf), und das Pferd nur stundenweise auf die Weide lassen. Und davor ausreichend Heu bzw. Stroh füttern, sofern das Pony nicht massiv zu fett ist, damit es nicht völlig ausgehungert auf die Weide kommt und die Verdauung nicht durch zu wenig Ballaststoffe Probleme kriegt.

Alles Gute, Anne

Re: Hufrehe

: Ich muss sagen, dass ich das Pferd ca. eine
: Woche vorher ausgeschnitten habe, den Rand
: (so gut) wie auf die Hufsohle-Größe
: zurückgeschnitten habe (das Pferd steht
: ausschließlich auf einer Wiese) und ich habe
: den Huf nach den ersten
: Lahmungserscheinungen nicht mehr
: ausgekratzt,

Wie ist das denn zu verstehen? Kann es einen kausalen Zusammenhang zwischen Bearbeitung und Lahmheit geben? Wie manipulativ war die Hufkorrektur? Ist die Sohle vielleicht nicht stabil genug?

Grüße
Michael

Re: Hufrehe

Hallo!

Eigentlich nicht. Ok, ich bin weder HO noch Schmied, aber ich schneide die Hufe nur "kürzer", mehr nicht.
Ich wollte damit andeuten, dass es doch wohl bei einer Rehe besser ist, wenn das Pferd mehr auf der Sohle läuft, damit die Hufwand nicht weghebelt, wenn selbige sich vom Huf zu lösen droht?

MfG
Karina

: Wie ist das denn zu verstehen? Kann es einen
: kausalen Zusammenhang zwischen Bearbeitung
: und Lahmheit geben? Wie manipulativ war die
: Hufkorrektur? Ist die Sohle vielleicht nicht
: stabil genug?

: Grüße
: Michael
: www.huf24.com

Re: Hufrehe

: Ich muss sagen, dass ich das Pferd ca. eine
: Woche vorher ausgeschnitten habe, den Rand
: (so gut) wie auf die Hufsohle-Größe
: zurückgeschnitten habe (das Pferd steht
: ausschließlich auf einer Wiese) und ich habe
: den Huf nach den ersten
: Lahmungserscheinungen nicht mehr
: ausgekratzt,

Wie ist das denn zu verstehen? Kann es einen kausalen Zusammenhang zwischen Bearbeitung und Lahmheit geben? Wie manipulativ war die Hufkorrektur? Ist die Sohle vielleicht nicht stabil genug?

Grüße
Michael