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Hufkrebs

Guten Tag Frau Arnold,
haben unser Pferd nach der Diagnose Hufkrebs laut Laboruntersuchung des Tierarztes, operieren lassen, die befallene Stelle im Strahl wurde großzügig ausgeschnitten. OP war am 14.09.10
Nach Entlassung des Pferdes am 21.09.10 wurde das Tier am 28.9.10 neu
beschlagen mit einem Hufeisen mit Deckel .
Nach ca. 3 Tagen fing es unter dem Deckel wieder an zu wuchern.
Der TA meinte weiter mit Jodoformäther behandeln.
Nach 5 Tagen Aussage des TA, erneute OP mit minimaler Aussicht auf Erfolg, oder das Tier zu erlösen.
Es handelt sich um einen 10 jährigen, ansonsten sehr gesunden Westfalen.
Wie stehen Sie zu dieser Aussage des TA ?
Über eine Anwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Im Anhang einige Bilder vor und nach der OP und heutiger Stand.

Mit freundlichen Grüssen K.S

Re: Hufkrebs

Guten Tag Herr Schmidt,
entschuldigung, dass ich mich einmische, aber was ist das für ein komisches Deckeleisen, wo man nicht die komplette Fläche einsehen kann?
Durch dieses Loch kann man nicht wirklich eine Diagnose stellen. Am einfachsten wäre eine Gewebeprobe aus dem Randbereich der Veränderung in die Pathologie schicken. Dann hat man eine Gewebediagnose. Meiner Meinung nach, sieht das momentan eher wie eine Wundfläche im grobhöckrigen Granulationsstadium aus, was nicht nachteilig ist, sondern ein ganz normales Wundstadium. Jegliche reizende Medikamente stören da die Wundheilung. Bitte machen Sie Fotos von den Hufen von vorne und von der Seite zur weiteren Beurteilung der Gesamthufsituation.
Mit freundlichen Grüßen
B.Wernick

Re: Hufkrebs

Hallo,

ich schließe mich hier der Aussage von Frau Wernik an, es sieht momentan eher so aus, wie es ganz normal während eines Wundheilungsprozesses aussehen kann. Nun kommt es darauf an dass dieser Wundheilungsprozess nicht gestört wird. Ich halte ein lokal angewendetes Antibiotikum für die bessere Wahl als den Jodoformäther der die Lederhaut austrocknet.
Die von Frau Wernik angesprochenen Fotos wären wichtig um die gesamte Hufsituation beurteilen zu können.
Bitte das Pferd in keinem Fall "erlösen lassen". Es scheint mir eher ein minder schwerer Fall von Hufkrebs zu sein.

Lieben Gruß Astrid Arnold

Re: Hufkrebs

Bitte senden Sie mir doch ihre Mailadresse, ich würde mich gerne direkt mit ihnen in Verbindung setzen.
Lieben Gruß Astrid Arnold

Re: Hufkrebs

Hallo Frau Wernick,
vielen Dank für Ihre Stellungnahme, wir sind um jede Hilfe dankbar.
Ich werde heute Abend wenn ich Zuhause bin aktuelle Bilder des Hufes einstellen.
Mit freundlichen Grüssen
K.Schmidt

Re: Hufkrebs

Hallo, hier weiter Bilder des Hufes. Das letzte Bild ist vom 28.09.10 vor dem Beschlagen.

Mit freundlichen Grüssen
K.Schmidt



Re: Hufkrebs

Sehr geehrter Herr Schmidt,

ich habe ihnen ja schon einen Text zum Thema Hufkrebs an Ihre Mailadresse gesendet.

Wie ich vermutet habe hat Ihr Pferd an diesem Huf einen zumindest einseitigen Zwanghuf. Der Huf ist an der Außenseite mehr belastet, die äußere Eckstrebe engt den Strahl und Ballenbereich erheblich ein. Der NBS Beschlag der hier zum Einsatz kommt verstärk das Problem noch da diese Art von Beschlägen zu einer mehr - über - Belastung der Seitenwände und der hinteren Hufabschnitte führt. Hier wäre also notwendig die Gesamtbelastungssituation des Hufes zu verbessern.

Ich rate ihnen daher das Eisen erst mal abnehmen zu lassen, am Barhuf kann man viel besser und mit kurzen Abständen in der Hufbearbeitung den Huf korrigieren. Ein Hufschuh - z.B. von der Fa. Easy Boot der Krankenschuh RX - kann den Huf bei Auslauf des Pferdes schützen. Ohne Beschlag kann man die Wunde am Huf besser versorgen.

Dann würde ich sofort mit den Druckverbänden aufhören. Ein Druckverband macht gleich nach der OP Sinn um die Blutungen zu stillen. Später jedoch kann ein zuviel an Druck zur Wundheilungsstörung führen. Rivanolbäder am betroffenen Huf haben sich in der Praxis bewährt.
Weiterhin rate ich dazu einen Abstrich zu nehmen und in einem Labor eine Keimanalyse mit Antibiogramm erstellen zu lassen. Mit dem dann entsprechend Wirksamen Antibiotikum kann die Wunde insbesondere auch in der tiefen mittleren Strahlfurche versorgt werden. Hufverbände über die Nacht schützen den Huf und die Medikamente können wirken. Auf eine saubere Koppel könnte das Pferd auch ohne Verband gehen.

Bei ihrem Pferd handelt es sich um einen nicht schweren Fall von Hufkrebs. Die Ursache ist zumindest für mich klar erkennbar. Bitte geben Sie in keinem Fall so leicht auf. Sie müssen mit einem Behandlungszeitraum von ca. 3 Monaten rechnen, so lange braucht man mindestens um die Belastungssituation des Hufes zu verbessern und davon hängt die Heilung des Hufkrebses erheblich ab.

Mit freundlichem Gruß
Astrid Arnold