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Hufe Teil2 Katastrophe

Hallo,

also ich hab ja unten schonmal gepostet wegen den Hufen meines Irish Cobs.
Bis Samstag war alles halbwegs okay, mal hier ein Riss und da mal einer aber nix so tragisches.

Am Samstag mittag war ich noch auf der Koppel und hab nach ihm geschaut und da war alles okay. Abends kam ich dann und mich hat der Schlag getroffen.
Er ist mittags wogl ein bisschen rumgerannt auf der Wiese (wohlbemerkt auf weichem Boden) und da kam dann bei raus:

Vorne links hat er ja ein Eisen das ist okay, vorne rechts etwas abgebröckelt aber zum reparieren, hinten rechts schon etwas mehr weg gebröselt aber auch noch zum reparieren, hinten links der Hammer: Der Tragrand ist komplett weg gebrochen vorne an der Zehe, er läuft auf der Weissen Linie rum.....der Tragrand an den Ecken ist noch da aber vorne ist der Rand bis zur MItte des Hufes weggebrochen.

Ich hab natürlich sofort gehandelt und meinem Schmied angerufen, der war leider übers WE weg sonst wäre er sofort gekommen. Er kommt jetzt heut um 12 Uhr.

Ich hab meinem Pferd einen Hufverband gemacht wegen dem Abrieb, und fleisig gewechselt und hab ihn in der Box gelassen seit Samstag (also stand er gestern drin und heut noch bis um 12, das ist ja zu verkraften) damit die andren 2 Hufen nicht völlig lädiert werden.

Barfuss laufen ist also mal nix, wir denken jetzt an evtl. wieder beschlagen bzw. Klebeeisen (mein Schmied macht das auch) aber irgendwas muss auf jeden Fall drauf.

Drückt mir die Daumen das man auf den ganz kaputten Huf irgendwas drauf bekommt, sonst muss er stehen.....für längere Zeit mit Hufverbänden....

Bin sehr verzweifelt, denn mit Beschlag gehts nicht, ohne schon gleich gar nicht, meine Hoffnung sind Klebeeisen.

Und natürlich werde ich jetzt Spezialisten befragen die mein Pferd mal untersuchen sollen an was das liegt, denn offensichtlich mangelt es ja irgendwo, Blut abnehmen usw.

Traurige Grüsse
Severine

Re: Hufe Teil2 Katastrophe

Hallo Severine,
In Deinem Fall würde ich als Spezialisten auch unbedingt einen Huforthopäden zu einem Unverbindlichen Gespäch zu Rate ziehen. Er/Sie soll sich die Hufsituation einfach mal vor Ort anschauen und mal sagen was auch dieser Sicht zu machen ist.

Klebeeisen hören sich zwar erst gut an, aber der Kleber macht das Horn leider auch nicht besser, eher umgekehrt. Und wenn er sich dann mal ein Eisen abtritt, geht auch die Wand mit "flöten".......

Wir hatten bis Juni (leider verstorben) einen Norweger, der angeblich auch nicht ohne Eisen laufen konnte. Also wurde er immer Beschlagen, bis auch kein Eisen mehr dran blieb. Genauso wie Du es jetzt schilderst. Wir haben die Eisen abnehmen lassen und eine HO hat ihn fortan behandelt. Mit dem Ergebnis, daß er (nach 1 Monat) ohne Probleme bis zu seinem Tod lief, auch in steinigem Gelände.

Und sollten Steine mal ein Problem darstellen, gibts ja auch noch Hufschuhe.

Ich würde in jedem Fall einfach mal einen Termin ausmachen, kann es aus eingener Erfahrung nur empfehlen.


Viele Grüße
Silke

Re: Hufe Teil2 Katastrophe

Hallo Severine,
das hört sich nicht gut an.
Frag mal besser einen HO um Rat, direkt vor Ort.
Wenn kein Horn zum nageln da ist, kann nix genagelt werden. Informier Dich bitte vorher über Klebeeisen, die können, wenn sie abgetreten werden noch mehr Schaden anrichten, weil der Kleber klebt wie Bärenkacke. Alternativ könntest Du Hufschuhe nehmen, damit das Pferd wenigstens mal auf die Weide kann. Hufverbände sind ja auch ok, aber die verabschieden sich oft schnell wieder.
Ich hab auch bei meiner Stute bis auf Eisen (genagelt oder geklebt) alles durch. Die Hufschuhe Supergrip von Marquis sind zwar teuer, aber astrein in Handhabe & Tragekompfort. Ansonsten ist sie barfuss auf der Weide, sie geht wieder sehr fühlig vorne links, ich denke das noch ein Hufgeschwür im Anmarsch ist. Das wäre dann das vierte an dem Huf und das siebente insgesamt. Wenn sie bei den Hufen die alle 4-6 Wochen bearbeitet werden müssen, auch noch Eisen hätte die dann wieder runter müssten, dann wäre das ein fürchterlicher Angriff auf die eigentlichen intakten Wände der Hufe.
Dies hab ich auch erst alles hier erfahren müssen, und daraus gelernt.
An mein Pferd lass ich nur noch Wasser & HO :-))
alles Gute für Dein Pferd
Ingrid

Re: Hufe Teil2 Katastrophe

Hallo Severine,

sie haben leider keine Bilder der Hufe mit angehängt, daher kann ich natürlich nur allgemein schreiben.

Die Umstellung von Eisen auf barhuf ist (fast) immer für Pferd und Reiter unangenehm, da das Pferd eine zeitlang fühlig läuft, was es natürlich in seiner Bewegung einschränkt und für den Reiter bedeutet, daß er sein Pferd eine zeitlang nicht nutzen kann.

Pferde reagieren auf die Umstellung sehr unterschiedlich, es gibt Pferde, bei denen bricht nix weg und sie laufen trotzdem bis zu 3 Monaten sehr schlecht und es gibt Pferde da brechen an allen 4 Hufen die Wände aus, daß man denkt Hoppa fällt gleich tot um, aber das Pferd stört es gar nicht und es läuft bereits nach 14 Tagen schon wieder problemlos über alle Böden.

Fakt ist, wenn sie den Abrieb einigermaßen gering halten können (und die Weide scheint ja einigermaßen weich zu sein, laut ihren Postings), können sie ihr Pferd auch umstellen.

Dann läuft das Pferd zwar unter Umständen eine zeitlang fühlig, weil die Eisen plötzlich weg sind und die Hufe wieder anfangen sich zu bewegen (die Eisen klemmen die Hufe sehr ein, lediglich im Trachtenbereich findet noch ein wenig bewegung statt), dadurch auch mehr durchblutet werden, merkt das Pferd überhaupt erstmal wieder, wieviel Tastsinn so ein Huf hat.

Das heißt dann aber ncoh lange nicht, daß die Sohle zu dünn und empfindlich ist (dies kann man nur mit der Zange testen), sondern unter Umständen nur, daß das Pferd mit dem ungewohnten Tastsinn noch nicht klar kommt.

Das Ausbrechen der Wände ist ein sehr eindeutiges Symptom dafür, daß weder das Horn, noch die Hufe in Ordnung sind. Durch die schlechtere Durchblutung mit dem Eisenbeschlag wird qualitativ minderwertiges Horn produziert, welches schneller wegbricht und bröckelt (auch ohne daß das Blutbild auffällig sein muß, kann also sein, daß ihr TA da evtl gar keinen Mangel feststellt), Häufig richtig spröde wird. Solange das Eisen beinahe jegliche Bewegung im Horn unterbindet halten die Hufe irgendwie ncoh grade so zusammen, sobald das Eisen weg ist (wie in diesem Fall) dauert es nicht lange und die Hornwände gehen fliegen. Diese ist aber auf jeden Fall auch nur ein SYMPTOM für die schlechten Hufzustände und ein guter Grund die Hufe barhuf zu lassen, um sie endlich mal wieder in Ordnung zu bringen!

Sollte ihr Pferd mit der Umstellung tatsächlich so massive Probleme haben, daß es noch nicht einmal mehr auf der Weide einigermaßen anständig laufen kann (also in weichem Boden), dann kann man sich mit Hufverbänden helfen, die richtig angebracht übrigens durchaus bis zu einer Woche gut halten, danach sollten sie dann sowieso gewechselt werden, um mal ein wenig Luft an den Huf zu lassen.

Es gibt Pferde (zb in der Hufrehastation) die über mehrere Wochen mit Verbänden rumlaufen (auch auf Paddock und Weide), Verbände sind eben Arbeit für den Besitzer, da sie gepflegt werden müssen und wenn sie naß werden (bei Regen) gewechselt werden müssen, damit die Hufe nciht total aufweichen, aber eine hervorragende Möglichkeit bei der Umstellung, falls das Pferd tatsächlich so massive Probeme hat.

Ich rate ihnen DRINGEND Fotos hier reinzustellen, oder aber noch besser einen HO vor Ort zu bestellen und sich beraten zu lassen, ob sie dann eine huforthopädische Betreuung wünschen können sie NACH der unverbindlichen Beratung entscheiden!

MfG
Anne Volz

Re: Hufe Teil2 Katastrophe

Hallo,

Bilder von den Hufen meines Cobs findet ihr hier:

http://www.pixum.de/viewalbum/?id=1459733

Grüssle
Severine

Re: Hufe Teil2 Katastrophe

Hallo Severine,

habe mir die Fotos angeschaut. Viel ist nicht zu erkennen, jedoch soviel das rosa bis lila Verfärbungen im Horn sichtbar sind, was auf eine absolut ungünstige Belastungssituation zurückzuführen ist. Auch sind Kapillarriesse zu erkennen welche sicherlich nicht auf eine schlechte Hornqualität zurückzuführen sind. Wenn Teile des Tragrandes ausbrechen, sieht dies sicher schlimmer für den Besitzer aus, als es ist. Dies verursacht im Gegensatz zu den Hornverfärbungen keine Schmerzen. Wenn der Huf so bearbeitet wird, das eine für das Pferd optimale Belastungssituation hergestellt wird, wird es nicht mehr zu diesen Ausbrüchen kommen. Hier ist die Ursache im Huf zu finden. Ich denke Blutuntersuchungen können sie sich sparen.Ein Huf funktioniert immer barhuf. Erst wenn der Hornabrieb durch häufiges Reiten zu hoch ist, zieht man einen Hufschutz in Erwägung, nicht jedoch um zu "reparieren". Die Ursache kann mit einem Beschlag nicht ausgeschaltet werden. Kontaktieren sie einen Huforthopäden in ihrer Nähe(siehe unter Huforthopäden)und besprechen sie die Sache unverbindlich.
MfG
Anette Fink