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Hufbilder Puch

Hallo,
ich habe einen 10jährigen Achal Tekkiner Wallach. Leider ist die Qualität seiner Hufe nicht besonders gut. Hinzu kommen noch Stellungsfehler, so dass es nicht einfach ist, für ihn den optimalen Beschlag zu finden. Alle Versuche ihn auf barhuf umzustellen sind auch gescheitert, da er so eine dünne Hufsohle hat und sich Hufgeschwüre bildeten bzw. er lahm ging. Also wird er regelmäßig (alle 8 Wochen) beschlagen. Mit dem Schmied (er bearbeitet ihn seit gut 1 Jahr) war ich bis dato auch zufrieden. Bei den letzten 2 Beschlagterminen kam es jedoch im Anschluss zu Problemen (Pferd ging klamm) da der Schmied 1x zu tief geschnitten hatte und es blutete und beim nächsten mal zu viel abraspelte. Also ist es jetzt für mich an der Zeit, mich mit dem Thema Hufe und Hufbeschlag intensiver zu beschäftigen. Durch eine Nachbarin wurde ich in diesem Zusammenhang auf die DHG aufmerksam gemacht. Nun gibt es ja bei dem Thema Hufbeschlag tausend unterschiedliche Meinungen und je mehr ich versuche mich schlau zu machen, desto verwirrter und unsicherer werde ich. Vielleicht erhalte ich ja über dieses Forum Anregungen oder auch eine Empfehlung für einen "wirklich" guten Hufschmied. Ich wohne im Raum Giessen (Hessen). Hufbilder füge ich bei.
Gruß
Sabine

[%sig%]

Re: Hufbilder Puch

Hallo Sabine,

oje, also die Hufe deines Pferdes sehen wirklich schlimm aus. Leider.

Die Trachten sind komplett untergeschoben, auf dem Foto nicht im letzten Detail zu sehen aber wahrscheinlich waagrecht, die Zehe bis ultimo abgeraspelt (der Wandwinkel in Bodennähe ist ja bald 90°) , im seitlichen bereich der Zehe einige Blutergüsse, im Bereich über dem Seitenaufzug sieht es aus, als beginnt ein riss... Da nur ein Bild von der Seite da ist, kann man nicht sagen, ob auch seitliche ungleichbelastungen vorliegen.

An diesen Hufen muss dringend korrigiert werden! Ich habe/hatte auch ein Pferd mit untergeschobenen Trachten, und meiner Erfahrung nach ist es mit beschlag nicht möglich, diese zu korrigieren. Nur barhuf kann man oft genug bearbeiten und die Kräfte des Abriebs nutzen. Solche Hufe führen auf dauer zu gesundheitsschäden beim Pferd.
Natürlich ist eine barhufumstellung, wenn man die Hufe ersteinmal so 'verunstaltet' hat, schwierig. Leider wird meist erst dann dran gedacht, etwas an den Hufen zu ändern.. . Aber gut, das ist jetzt nicht mehr zu ändern.

Ich kann dir nur raten, dich an einen HO zu wenden, die Eisen abnehmen und die Hufe korrigieren zu lassen. Wahrscheinlich wirst du bei diesen Hufen einige Zeit nicht reiten können. Hufgeschwüre sind bei dieser Hufform keineswegs verwunderlich.
Auf jeden Fall sollte dein Pferd in der Lage sein, auf der Koppel barhuf zu laufen, soviel er möchte. Evtl. stellt sich später heraus, dass die Hufe, wenn sie in einer gesunden Form sind, plötzlich doch die Reitbelastung aushalten. Wenn dein Pferd doch zu den wenigen Pferden gehört, die einfach zu dünne Wände/Sohle und zu kleine Hufe haben (habe ich bis jetzt bei Quarter und engl. VB gesehen, ist aber selten) um barhuf 'richtig' geritten zu werden, dann kann man nach der Korrektur der Hufform wieder beschlagen (bevorzugt mit Plastics).

Gruß Tina

Re: Hufbilder Puch

Hallo Sabine,

jetzt habe ich noch eine Leidensgenossin die die gleichen Probleme hat wie ich. Mein Pferd lahmt auch jedesmal nach dem Schmied und ich bin auch ziemlich verwirrt über die ganzen guten Ideen die hier angebracht werden. Ich habe mir jetzt vorgenommen mit den ganzen neuen Anregungen zu meinem Schmied zu gehen und ihn mal zur Rede zu stellen.

Gruß Meike

Re: Hufbilder Puch

Hallo Tina,
danke für Deine Tipps. Aber das mit dem barhufgehen ist so eine Sache. Wie ich bereits schilderte, sollte Puch in der Vergangenheit bereits auf barhuf umgestellt werden. Der Versuch ist nach einem halben Jahr abgebrochen worden, da der TA fast jede Woche kommen mußte um die Hufgeschwüre bzw. Lahmheiten zu behandeln. Darüber hinaus steht der Puch nicht bei mir zu Hause sondern in einem Pensionsstall, d. h. ich habe nicht die absolute Kontrolle über seinen Weidegang. Er kommt zwar jeden Tag auf die Koppel aber die Wege dorthin sind z. T. gepflastert oder es ist ein Schotterweg. Von daher sehe ich ziemlich schwarz, was die Umstellung auf barhuf angeht, da er den Weg zur Koppel erst gar nicht schafft. Und raus muss er sonst dreht er absolut am Rad.
Gruß
Sabine

Re: Hufbilder Puch

Hallo Sabine,

wegen den barhufen: Meiner Erfahrung nach macht es einen großen Unterschied, WIE die Hufe ausgeschnitten werden. Ein normaler Schmied arbeitet da völlig anders als ein Huforthopäde.
Letztere haben oft auch viele 'krasse' Fälle und daher Erfahrung in die Richtung.

Kannst du deinem Pferd nicht diesen Sommer 'Weideurlaub' gönnen?. 24 h Koppel. Gibt es doch bestimmt auch bei euch.

Lass dich doch am besten mal vor Ort von einem HO beraten. Bei solchen Hufen sehe ich das große Risiko, dass dein Pferd in ein paar Jahren 'platt' ist entweder weil die Hufprobleme immer schlimmer werden (z.B irgendwann risse bis ins leben) und/oder durch die ständige Fehlbelastung verschleißerscheinungen an knochen, sehnen etc entstehen. Ich habe schon einige Fälle miterlebt, wo noch recht junge Pferde wegen ähnlicher Probleme nur noch eingeschränkt reitbar waren bzw nach hohen TA Kosten schließlich doch eingeschläfert wurden. Ich will dich nicht verrückt machen, aber sowas ist wirklich ernst.

Gruß Tina

Re: Hufbilder Puch

Hallo Tina,

hast du schon mal überlegt eine Ausbildung zur Huforthopädin zu machen?

Du hast schon eine sehr gute Hufbefundung über die Hufe des Pferdes deiner Freundin erstellt, der nicht viel hinzuzufügen war.

Gruß
Kathrin Preuß

Re: Hufbilder Puch

Hallo,

@ Kathrin: Ja, überlegt schon aber festgestellt: Keine Zeit! Ich habe mit meinem 'hauptberuflichen' Physik- Studium dicke genug zu tun. Ich bleibe daher bei den Hufen meines Pferdes... Und sehe es als Hobby.

Gruß Tina

Re: Hufbilder Puch

Hallo Sabine

Finde wie Tina und K. Rasch auch, dass Du es wenigstens versuchen solltest, die Hufe sehen total vergewaltigt aus! Wenn das in Deinem Stall net möglich ist, schau Dich mal um - ev gibt es bessere Möglichkeiten? Ich finde, ein befestigter Auslauf ist von Vorteil, sie sollten versch. Untergründe zur Verfüng haben.

Meiner Araberstute nahm ich vor Jahren auch schon mal die Eisen runter - Fazit. Das Pferd hatte vom fast 1. Tag an grosse Schmerzen, und bewegte sich in der Folge praktisch gar nicht mehr auf seiner gefrorenen Wiese. Es ging 4 Monate, bis ich wieder beschlug.

Letzten Herbst wagte ich es erneut, liess nach Biernat die Hufe bearbeiten. Und was soll ich sagen? Das sind Welten - mit dem gleichen Pferd (dessen Hufe durch den Beschlag über die Jahre sicher NICHT besser geworden sind). Sie läuft seit dem 1. Tag schmerzfrei. Es gab nach ca. 3 Monaten mal ne Phase, da wurden die Hufe wärmer, der Abrieb war extrem gross wegen der Trockenheit... aber das dauerte ca. 6 Wochen, seither geht es ihr hervorragend. Das Horn wurde härter, die Wand breiter; die war so dünn wie Papier gewesen, heute sind sie ca 3mm dick. Es bricht fast nix mehr aus, mal, wenn sie blöde einen Stein erwischt. Ach ja, bei der Umstellung war sie 16 und seit 10 Jahren beschlagen...

Die Wände haben sich korrigiert. Jetzt sind das wieder Huf, keine monströsen, verbeulten Dinger. Sie hat wieder Gefühl in den Beinen, läuft vorsichtiger, aber nicht fühlig.

Ich reite sie nur mit Schuhen, easy boots. Bis 4 h ging bisher problemlos, in allen Gangarten und harte Ritte (Pferd soll nach der Geburt des Fohlens auch wieder Distanzritte gehen - halt mit Schuhen, bin sicher, das geht). Mal 30 Min. spazieren im Gelände, oder auch auch Teer... oder auf dem Reitplatz anreiten auf Kies, das mache ich barhuf, seit Anfang an.

Mein Pferd hat es für barhuf ideal, finde ich. Grosse Boxe, zur Hälfte dick eingestreut (Sägespähne + Stroh), die andere Hälfte Gummimatte. Der Auslauf zur Hälfte Gummimatte/Beton, die andere Hälfte ein Gemisch aus Kies/Sand. Und die angrenzende Dreckweide ist täglich zugänglich und auch ziemlich steinig.

Ich kenne jedoch ein Pferd, das wurde mit 20 Jahren erfolgreich umgestellt... das hat Boxe mit Tiefstreu und Auslauf mit Schnitzeln. Und auch da ging es hervorragend.

Ich kann Dich nur ermutigen, den Schritt zu tun! Ich habe es keinen Tag bereut und ich glaube, mein Pferd auch nicht - das angestrengte Gesicht hat sich nämlich mit der Veränderung der Hufe ebenfalls wieder geglättet! Die Kummerfalte über dem Auge ist heute ganz weg - und beim 20 jährigen Pferd ebenso. Schau Deinem Pferd mal ins Gesicht - wenn es schon lange leidet, dann siehst es ihm an und fühlst es beim Reiten!

Grüsse Brigitta

[%sig%]

Re: Hufbilder Puch

@Brigitta

Schön, daß du Sabine Mut machst!... Bin absolut deiner Meinung!...

kenne auch ein Pferd das mit 20 Jahren Jahren erfolgreich umgestellt wurde...grins...es gehört mir! Reite inzwischen ca. 4 mal die Woche im Gelände (Schotterwege) ohne Hufschutz. Sollten die Hufe je zu kurz werden, werde ich aufs Reiten verzichten, oder Hufschuhe verwenden (Marquise).
Habe es keine Minute bereut ihn auf Barhuf umzustellen! Obwohl keiner geglaubt hat, daß es funktioniert (Untergeschobene Trachten , Zwanghuf usw.). Ich kann allerdings ziemlich stur sein, wenn ich der Überzeugung bin, dass es dem Wohle meines Tieres dient...und es sieht verd... noch mal so aus...!

@Sabine
such dir einen HO... und rede mit ihm! Schaden kann´s sicher nicht.
Bin bestimmt keine Huffachfrau, aber da wundert es mich nicht wenn ihr Probleme habt... halte mich bitte nicht für arrogant, ich hatte ganz ähnliche Probleme und mußte mich auch ganz mühsam durchwursteln. Bin im Moment sehr zufrieden und kann dir nur diesen banalen Rat geben.

Wünsche Euch alles Gute

Viele Grüße
Sabine