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Hufbeinträger behält Schaden -warum?
Hallo liebe Huforthopäden,
letztens hab ich mich mit meinem HO unterhalten, der meinte dass er noch keinen Fall an schlimmer Hufrehe mitbekommen habe, wo sich der Hufbeinträger wieder komplett regeneriert habe, bzw wo der Hufbeinträger wieder ganz genauso schmal geworden wäre wie vor der Rehe. Er sei nach guter huforthopädischer Behandlung zwar wieder richtig tragfähig, aber bliebe minimal breiter.
Warum funktioniert ein komplettes Wiederherstellen nicht?
Und noch eine Frage generell: Mein Bekannter meinte, solange die Hufe nach der Rehe nicht wieder komplett in Ordnung seinen (bestmöglicher Zustand, Hufbeinträger wieder richtig schmal), sollte man auch nicht reiten. Der Huf sei dann nicht richtig tragfähig.
Mir wurde für beide Rehepferde Reiten empfohlen (von Herrn Biernat, HO und TA) und ich hatte bisher daran keinen Zweifel. Pferde laufen auch beide beim Reiten sehr gut und sind temperamentvoll.
Dass die Hornkapsel mit einem noch verbreiterten Hufbeinträger nicht richtig tragfähig ist, leuchtet mir aber ebenfalls ein.
Weshalb ist ein schonendes Reiten trotzdem gerechtfertigt?
Hoffe auf ein paar Antworten! ;-)
Liebe Grüße!
Ronja
[%sig%]
letztens hab ich mich mit meinem HO unterhalten, der meinte dass er noch keinen Fall an schlimmer Hufrehe mitbekommen habe, wo sich der Hufbeinträger wieder komplett regeneriert habe, bzw wo der Hufbeinträger wieder ganz genauso schmal geworden wäre wie vor der Rehe. Er sei nach guter huforthopädischer Behandlung zwar wieder richtig tragfähig, aber bliebe minimal breiter.
Warum funktioniert ein komplettes Wiederherstellen nicht?
Und noch eine Frage generell: Mein Bekannter meinte, solange die Hufe nach der Rehe nicht wieder komplett in Ordnung seinen (bestmöglicher Zustand, Hufbeinträger wieder richtig schmal), sollte man auch nicht reiten. Der Huf sei dann nicht richtig tragfähig.
Mir wurde für beide Rehepferde Reiten empfohlen (von Herrn Biernat, HO und TA) und ich hatte bisher daran keinen Zweifel. Pferde laufen auch beide beim Reiten sehr gut und sind temperamentvoll.
Dass die Hornkapsel mit einem noch verbreiterten Hufbeinträger nicht richtig tragfähig ist, leuchtet mir aber ebenfalls ein.
Weshalb ist ein schonendes Reiten trotzdem gerechtfertigt?
Hoffe auf ein paar Antworten! ;-)
Liebe Grüße!
Ronja
[%sig%]
Re: Hufbeinträger behält Schaden -warum?
PS: Das ist absolut keine Kritik an der Huforthopädie!
Ich bin davon nach wie vor super begeistert und wenn es eine Form der Hufbearbeitung gibt, die das Maximale erreichen kann, ist es auf jeden Fall diese. Also nicht falsch verstehen, ok? ;-)
[%sig%]
Ich bin davon nach wie vor super begeistert und wenn es eine Form der Hufbearbeitung gibt, die das Maximale erreichen kann, ist es auf jeden Fall diese. Also nicht falsch verstehen, ok? ;-)
[%sig%]
Re: Hufbeinträger behält Schaden -warum?
Hallo Ronja
Selbst in Fachkreisen ist Hufrehe ein unerschöpfliches Thema, da vieles noch nicht richtig erforscht ist. Tatsache allerdings ist, daß eine Störung im Bereich der Hornzellen auftritt, die das sogenannte Kitthorn zwischen Sohle und Hornwand produzieren. Der Druck auf den vorderen Wandabschnitt dehnt auf Grund der Störung den Hufbeinträger und läßt die Wand nach vorne wegschnabeln. Während sich die Zellen des Kitthornes wieder regenerieren, kompensiert sich die Unterhaut des Hufbeinträgers durch den Dehnungsstress und wird dicker. Dadurch wird immernoch eine breitere Trägerschicht produziert, die nicht gänzlich vom Kitthorn erfast werden kann. Sie bildet eine Schwachstelle in der Druckaufnahme. Ein regenerieren kann Monate aber auch Jahre dauern,
je nach schwere der Erkrankung und Veränderung der Subkutis ( Unterhaut der Wandlederhaut).
Da das Pferd als Steppenwesen einen hohen Bewegungsdrang hat ist Bewegung für den Allgemeinzustand des Pferdes sehr wichtig. Die Grenze der Belastbarkeit jedoch eingeschrängt. Des weiteren werden durch eine schonende Bewegung die Hornproduktion angeregt.
Ich hoffe deine Fragen vereinfacht beantwortet zu haben im detail würde es hier den Rahmen sprengen.
MfG Walter Keil
Huforthopäde
Selbst in Fachkreisen ist Hufrehe ein unerschöpfliches Thema, da vieles noch nicht richtig erforscht ist. Tatsache allerdings ist, daß eine Störung im Bereich der Hornzellen auftritt, die das sogenannte Kitthorn zwischen Sohle und Hornwand produzieren. Der Druck auf den vorderen Wandabschnitt dehnt auf Grund der Störung den Hufbeinträger und läßt die Wand nach vorne wegschnabeln. Während sich die Zellen des Kitthornes wieder regenerieren, kompensiert sich die Unterhaut des Hufbeinträgers durch den Dehnungsstress und wird dicker. Dadurch wird immernoch eine breitere Trägerschicht produziert, die nicht gänzlich vom Kitthorn erfast werden kann. Sie bildet eine Schwachstelle in der Druckaufnahme. Ein regenerieren kann Monate aber auch Jahre dauern,
je nach schwere der Erkrankung und Veränderung der Subkutis ( Unterhaut der Wandlederhaut).
Da das Pferd als Steppenwesen einen hohen Bewegungsdrang hat ist Bewegung für den Allgemeinzustand des Pferdes sehr wichtig. Die Grenze der Belastbarkeit jedoch eingeschrängt. Des weiteren werden durch eine schonende Bewegung die Hornproduktion angeregt.
Ich hoffe deine Fragen vereinfacht beantwortet zu haben im detail würde es hier den Rahmen sprengen.
MfG Walter Keil
Huforthopäde
Re: Hufbeinträger behält Schaden -warum?
Hallo Ronja,
unabhängig davon ob ein Huf infolge einer "echten" Reheerkrankung verändert ist, oder ob aufgrund anderer Ursachen ähnliche klinische Befunde vorliegen, kann es trotz der erfolgreichen Wiederherstellung seiner Nutzungsfähigkeit zu einem dauerhaft verbreitetem Hufbeinträger kommen.
Z.B. wenn es bei ständig schnabelnden Zehenwänden aufgrund der biomorphologischen Knochenumbauvorgänge zu der sogenannten Hutkrempenbildung am Hufbeinrand kommt, wenn der Hufbeinrand infolge einer Hufrotation und nachfolgendem Hufbeindurchbruch zu Schaden kommt, resp. prinzipiell bei allen Schäden oder Substanzverlusten am Hufbeinrand.
Durch die huforthopädische Rekonstruktion der Hufe zu ihren ursprünglichen physiologischen Formen, und infolge dem damit einhergehenden Wiederherstellen der huftypischen physikalischen Resistenzfähigkeiten, ist auch der verbreitete Hufbeinträger ohne Einschränkungen belastbar.
Ich möchte aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass der verbreitete Hufbeinträger unabhängig von der Entstehungsgeschichte eine chronisch pathologische Veränderung darstellt, und dass er infolge seiner mehr oder weniger groben Strukturen nur minderwertige Barrieren z.B. gegen anaerob/bakterien Befall bietet.
Der verbreitete Hufbeinträger muss zudem als pathologische Veränderung einer besonders exponierten Einrichtung des Gliedmaßen-Trageapparates respektiert werden, und bedarf schon deshalb einer ständigen und besonders aufmerksamen Hufbehandlung, wie sie erst durch das Bereitstellen der bestmöglichen hufrelevanten physikalischen Bedingungen gewährleistet wird.
Indertat ist die für die Anämie zum Nachteil der Hufwandlederhäute ursächliche Ätiologie der vet.med. Wissenschaft bisher in weiten Bereichen ebenso verborgen geblieben, wie sie bei der Rehediagnostik- und Therapie jahrhunderte alte Ansichten verfolgt und diesbezüglich entsprechend im Dunklen tappt.
Nichtdestotrotz bieten huforthopädische Behandlungen nach meinen Prinzipien, die sich ja im Gegensatz zur herkömmlichen Rehetherapie explizit mit dem Wiederherstellen der physiologischen Huf-Normalität befassen, hervorragende Möglichkeiten zur uneingeschränkten funktionalen Wiederherstellung der betroffenen Hufe.
MfG
Jochen Biernat
unabhängig davon ob ein Huf infolge einer "echten" Reheerkrankung verändert ist, oder ob aufgrund anderer Ursachen ähnliche klinische Befunde vorliegen, kann es trotz der erfolgreichen Wiederherstellung seiner Nutzungsfähigkeit zu einem dauerhaft verbreitetem Hufbeinträger kommen.
Z.B. wenn es bei ständig schnabelnden Zehenwänden aufgrund der biomorphologischen Knochenumbauvorgänge zu der sogenannten Hutkrempenbildung am Hufbeinrand kommt, wenn der Hufbeinrand infolge einer Hufrotation und nachfolgendem Hufbeindurchbruch zu Schaden kommt, resp. prinzipiell bei allen Schäden oder Substanzverlusten am Hufbeinrand.
Durch die huforthopädische Rekonstruktion der Hufe zu ihren ursprünglichen physiologischen Formen, und infolge dem damit einhergehenden Wiederherstellen der huftypischen physikalischen Resistenzfähigkeiten, ist auch der verbreitete Hufbeinträger ohne Einschränkungen belastbar.
Ich möchte aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass der verbreitete Hufbeinträger unabhängig von der Entstehungsgeschichte eine chronisch pathologische Veränderung darstellt, und dass er infolge seiner mehr oder weniger groben Strukturen nur minderwertige Barrieren z.B. gegen anaerob/bakterien Befall bietet.
Der verbreitete Hufbeinträger muss zudem als pathologische Veränderung einer besonders exponierten Einrichtung des Gliedmaßen-Trageapparates respektiert werden, und bedarf schon deshalb einer ständigen und besonders aufmerksamen Hufbehandlung, wie sie erst durch das Bereitstellen der bestmöglichen hufrelevanten physikalischen Bedingungen gewährleistet wird.
Indertat ist die für die Anämie zum Nachteil der Hufwandlederhäute ursächliche Ätiologie der vet.med. Wissenschaft bisher in weiten Bereichen ebenso verborgen geblieben, wie sie bei der Rehediagnostik- und Therapie jahrhunderte alte Ansichten verfolgt und diesbezüglich entsprechend im Dunklen tappt.
Nichtdestotrotz bieten huforthopädische Behandlungen nach meinen Prinzipien, die sich ja im Gegensatz zur herkömmlichen Rehetherapie explizit mit dem Wiederherstellen der physiologischen Huf-Normalität befassen, hervorragende Möglichkeiten zur uneingeschränkten funktionalen Wiederherstellung der betroffenen Hufe.
MfG
Jochen Biernat