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Hufbearbeitung

Hallo an die Hufbearbeiter jeglicher Facon!

Ich möchte hier einfach mal eine generelle Frage zur Hufbearbeitung ins Forum stellen, da ich anhand eines aktuellen Falles auf einmal alles in Frage stelle.

Erst einmal zu meiner Person: Seit Ende letzten Jahres mache ich eine Ausbildung zum Hufpfleger DHR - ich hoffe, dass ich deswegen nicht sofort in der Luft zerrissen werde ;-)
Seit Anfang des Jahres bearbeite ich unter Anleitung "meines" ausbildenden Huftechnikers/Schmiedes DHR auch eine Stute an unserem Stall. Es ist eine 5jährige Quarterstute, die sich an den Vorderhufen eine extrem auffällige Zehenrichtung anläuft - man könnte auch sagen: Sie läuft sich die Zehe bis zur weißen Linie ab.
Der Huf sieht danach fast viereckig aus. In der Vergangenheit hatte sie besonders am rechten Vorderhuf - ein Diagonalhuf - in der Mitte der Zehenwand einen Riss, den auch der bearbeitende Schmied nicht in den Griff bekam.
Ich arbeitete dann teilweise im 2-Wochen-Rhythmus an diesem Huf, indem ich die seitliche Zehenwand beraspelte und damit schwächte. Also den Abrieb an diesen "Ecken" kontrollierte. Dadurch wuchs der Riss wunderbar heraus (das war noch vor meinem Ausbildungsbeginn).

Jetzt zum aktuellen Fall:
Wie gesagt bearbeite ich diese Stute mittlerweile mehr oder weniger "eigenständig". Beim letzten Bearbeitungstermin - vor gut 2 Wochen - bearbeitete ich die Hufe wie immer (und wie im Vorfeld mit meinem Ausbilder besprochen):
- die seitliche Zehenwand, die sich die Stute nie abläuft strecken/schwächen und so den Abrieb kontrollieren, damit sich nicht wieder Spannung in der Wand aufbaut und es zu einem weiteren Riss kommt
- die Trachtenwand schwächen, da der Huf steiler als die Fessel steht, von unten jedoch nicht bearbeitet werden kann, da ansonsten Fühligkeit auftritt und die Besitzerin weiter im Gelände unterwegs sein will
- beim Beraspeln der Wände generell aufpassen, dass nur die weiteren / schrägeren Hufwände geschwächt werden und nicht die steileren, die mehr belastet sind (wie gesagt, es handelt sich hier um einen Diagonalhuf)

Folgendes Problem:
Die Besitzerin will Ende April einen Wanderritt in der Eifel mitmachen. Das Hufhorn der Stute ist für so eine Belastung nicht hart genug und wir waren uns einig, dass ein Hufschutz hierfür notwendig ist. Hufschuhe kamen für sie nicht in Frage - zu aufwendig! Also wurde für diesen kurzen Zeitraum ein Beschlag ins Auge gefasst und der in unserem Stall arbeitende Schmied zu Rate gezogen.
Der hat die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, wegen meiner Bearbeitung. Seiner Meinung nach dürfte die Wand niemals beraspelt werden - gerade mal nur die wegflügelnden Stellen gestreckt werden. Das Thema "kontrollierter Abrieb" ignorierte er. Eine Korrektur der Hufstellung könnte nur über die Bearbeitung von unten geschehen - mein Hinweis auf evtl. Fühligkeit etc. wurde in den Wind geschlagen.
Er wüsste nicht, wie er jetzt einen Beschlag anbringen sollte, da ja die Wand viel zu dünn wäre (angedacht war ein Beschlag ja auch erst Mitte bis Ende April).

Fazit:
Die Stute darf zur Zeit nicht bewegt werden, damit so wenig Abrieb wie möglich entsteht. Ich bin verteufelt und die Besitzerin arbeitet doch mit der Stute (Training für den Wanderritt) mit Hufschuhen (auf einmal geht´s doch).

Ich gebe zu, dass ich bestimmt nicht perfekt bin - wie auch. Und ich ärgere mich, dass ich die Hufe nicht vorher fotografiert habe, aber daran ist ja nichts mehr zu machen. Außerdem haben wir bei der letzten Bearbeitung nicht einen sofortigen Beschlag ins Auge gefasst, sondern erst Mitte April. Und bis dahin wächst ja noch einiges - vorausgesetzt: der Huf wird zur Hornproduktion animiert.

Nun meine Frage an Euch - insbesondere auch Hannes als Vertreter der konventionellen Schmiede:
Stimmt es, dass an den Wänden nicht geraspelt werden darf? Dass es ein völliges Tabu ist, hier zu schwächen?
Zur Vorbereitung des Beschlags sehe ich das ja ein - wo sollen sonst die Nägel halten, wenn nicht in der Wand?
Aber bei der Barhufbearbeitung ist das auch tabu?

Ich bin total verwirrt und habe aktuell das Gefühl, die Hufbearbeitung vollkommen mißverstanden zu haben...

Wie ist die Meinung der verschiedenen Hufbearbeiter?

Viele Grüße

Andrea

Re: Hufbearbeitung

hallo andrea

ich beraspel die hufwände auch.

vielleicht liest du dir den fs-artikel von boris eberhard, einem der gründer von gdhk, dem ursprung des dhr, durch (http://www.huftechnik.ch/de/eisen03.html).

wenn der hufschmied mitgedacht hätte, hätte er uU einen klebebeschlag (zb dallmer cuff + kunsstoffbeschlag) empfohlen oder einen "custom made hoofshoe" aus vettec superfast.

aber ein hufschuh ist für das pferdchen sicher die bessere variante, vorausgesetzt der hufschuh passt und der huf ist sonst auch ok.

Re: Hufbearbeitung

Hallo Hannes,

danke für den Artikel. Da steht auf jeden Fall der Grund, warum bei meiner Bearbeitung der Riss rauswachsen konnte.

Allerdings steht nichts zum Beraspeln der Wände für einen kontrollierten Abrieb. Soll heißen: Bei der schrägeren Wand nehme ich von außen Material weg und mache die Wand so dünner als ihren steileren Gegenpart. Ist das auch okay?

Zum Thema Hufschuhe:
Dadurch dass die Stute sehr steil steht, ist die Hufschuhnutzung etwas problematisch. Außerdem ist das Hopper mit seinen 5 Jahren ja auch noch nicht ausbalanciert. Also gehen die Schuhe vor allem im Galopp schon mal flöten. Aktuell hat sie geliehende Marquis.
Ich habe auch schon gedacht, ob easyboots (das sind doch die mit den Krallen im Schuh, oder?) nicht besser für diese Hufform wären. Allerdings machen mir die Krallen bei den soundso dünnen Wänden etwas Kopfschmerzen...

Aber schön zu hören, dass auch Du die Wände beraspelst.

Gruß

Andrea

Re: Hufbearbeitung

das bearbeiten der hufwände für den kontrollierten abrieb wurde gsd in der letzten jahren durch "huforthopäden nach biernat" wieder publik gemacht und ist eine sehr gute methode einen huf in seiner natürlichen, ursprünglichen form zu formen.

aber zu der pferdebesitzerin:
mit einem noch nicht ausbalanciertem pferd auf einem eifelwanderritt gehen ist mutig. ich hoffe sie baut nicht auch noch die kondi für einen wanderritt über galopp auf???

zum huf selber: wenn die hufwand schon so dünn ist, wie dünn is dann die sohle??? sind das womöglich auch noch so quartertypische stümmelhufe????

@hufschuhe:mir sind die swiss (mit vorderem fangriemen) am liebsten.
bei den easyboots sind mMn die krallen genau im bereich der "indifferenten linie" und ob das wirklich gut ist???
@marquis: vielleicht helfen andere kaelzüge und einlagen aus neoprenvor dem verlusst. tritt sich das pefrd den hufschuh selber runter???

Re: Hufbearbeitung

Nochmal Hallo Hannes :-)

generell geht´s mir schon besser, danke für Deinen "Zuspruch". Also bin ich nicht auf der völlig falschen Bahn, muss nur noch einiges lernen - und werde bei "unserem" Schmied bestimmt keine Praktikumstage machen (hatte ich eigentlich mal angedacht, ist ja so schön einfach, da oft vor Ort).

zur Pferdebesitzerin:
naja, sie macht immer "schubweise" was mit dem Hopper. Entweder sie hat keine Zeit und wenn sie Zeit hat, dann macht sie ganz viel. In meinen Augen wäre ein Mittelweg angebrachter aber ich halte mich da zurück, da sie ansonsten ganz nett ist.
Und: nein, sie baut die Kondition nicht über Galopp auf. Wir haben bei uns kaum Wege zum Galoppieren. Aber gestern ist sie mit den Schuhen halt das erste Mal galoppiert und da flog erst der eine, dann der andere. Ich war leider nicht dabei und kann nicht sagen, ob sie sich die abgetreten hat. Aber so wie sie berichtete, dass sie das genau gemerkt hätte, weil das Pferd so geprungen wäre, würde ich fast behaupten, dass die Stute sich die Schuhe abgetreten hat.

Hufschuhe:
Ich denke, dass swiss für sie zu kompliziert in der "Montage" sind. Und bei den Easys teile ich ja Deine Meinung.
Für die Marquis habe ich ihr mal meine Moosgummi-Einlagen zum Ausprobieren gegeben. Mit den Neopreneinlagen hatte ich nicht so gute Erfolge, waren direkt nach 20 Minuten hinüber.

Außerdem bin ich immer noch guter Hoffnung, dass der Huf bis zum Wanderritt immer noch soweit nachgewachsen ist, dass er beschlagen werden kann.
Mich würde es übrigens wundern, wenn der Schmied kleben könnte. Er hatte Aufbau der Wand mit Kunsthorn angeboten - für 200 EUR. Ich hab da erstmal meine Zweifel angemeldet, dass die Eisen dann wirklich bei einem Wanderritt in der Eifel halten würden.
Klebebeschlag wird aber auch teuer - und dafür ist die Besitzerin auch nicht zu haben. Sie hat schon über den normalen Beschlag gejammert.

Die Hufe sind übrigens relativ typische Quarterhufe: klein, fast ohne Gewölbe, keinen Tragrand. Vier weiße Hufe und aufgrund unseres weichen Paddocks auch schön weich...

Re: Hufbearbeitung

Hier ist es mir wichtig darauf hinzuweisen, dass das Bearbeiten der Hufwände mit der Raspel zum Zweck der Hornabriebkontrolle nur ein Versatzstück der orthopädischen Hufbehandlungen darstellt, und dass das sogenannte Strecken der Hufwände nicht zum Repertoire der praktizierten Huforthopädie gehört.

Mit freundlichem Gruß
J. Biernat

Re: Hufbearbeitung

*g* solange sie unter versatzstück einen zugehörigen, untergeordneten teil verstehen stimm ich voll zu.

@strecken der hufwände:
dann war ich beim letzten gemeinsamen arbeiten an einem pferd mit einem "HO nach Biernat" blind.
denn das was er gemacht hat würde ich als strecken der hufwand bezeichnen.

aber es ist egal welche worte verwendet werden, solange wir alle unser bestes zum wohle der pferde versuchen/machen, bereit sind laufend dazuzulernen und nicht nach schema F hufe in eine mathematische form pressen.

@andrea: versuch mit HOs kontakt aufzunehmen, red persönlich mit ihnen und such erfahrungsaustausch

Re: Hufbearbeitung

Ja, an die Idee habe ich auch schon gedacht.

Adriane Georgi hat ja Azubi-Angebote für den Raum Aachen eingestellt - so weit von Mönchengladbach nicht entfernt.

Ist nur die Frage, ob sie auch Biernat-fremde mal mitnehmen würde. Mich täts auf jeden Fall riesig interessieren.

Frau Georgi, würden Sie mich mitnehmen? Haben Sie auch Kunden am Wochenende? (bin leider vollzeit im Büro... noch!...)

Gruß

Andrea

Re: Hufbearbeitung

Hallo Herr Biernat,

ich denke auch nicht, dass ich den Huf nach Ihrer Lehre bearbeitet habe - wie auch, bin ja nicht von Ihnen ausgebildet ;-). Aber soweit ich weiß, bearbeiten auch Sie die Hufwand und zwar nicht nur dort, wo sie "flügelt" also aus der gestreckten Linie wegläuft, oder?

Das "Strecken" verstehe ich jetzt nur so, dass der Teil, der von der gestrecken Linie abweicht, bearbeitet wird.
Ist die Hufwand an sich jedoch in einer Linie, darf (nach besagtem Schmied) nicht an der Wand geraspelt werden.

Ich weiß, dass es keine Pauschallösung gibt und immer der Einzelfall betrachtet werden muss, aber wird in Einzelfällen nicht auch in der Huforthopädie eine an sich gestreckt verlaufende Wand zur Kontrolle des Abriebs beraspelt und damit geschwächt?

Gruß

Andrea

Re: Hufbearbeitung

@andrea:
offiziell darf ein "HO nach Biernat" nicht mit hufbearbeitern anderer denkweisen erfahrungen austauschen*sfg* - oder hat sich da was geändert???

mach ganz einfach betriebsspionage, erkundig dich in deinem bekanntenkreis welche pferde nach biernat bearbeitet werden. nimm kontakt mit dem besitzer auf und bist dann halt dessen/deren freundin. stell laienhafte fragen, mach eben echtes mystery-shopping *g*

es gibt einige HO, die sehr gut und sehr plausibel erklären können "warum-weshalb-wieso" und auch sehr gut mit dem werkzeug umgehen können.
und nach einem bier glas wein oder kaffee redet es sich halt leichter

Re: Hufbearbeitung

Hallo Hannes und Andrea,

so leicht lassen wir uns auch nicht aufs Glatteis führen, Hannes. Ich würde schon merken, wenn da einer von einer hufbearbeitenden Zunft dabei ist und Fragen stellt - und das würde sie unweigerlich tun.

Außerdem scheinst Du das Vertrauensverhältnis zu unseren Kunden zu unterschätzen. Ich würde in jedem Fall erfahren, wenn so etwas versucht würde.

Um die "Huforthopädie nach Jochen Biernat" in sich rein und so ihre Qualität aufrecht zu erhalten, wollen wir uns tatsächlich nicht austauschen.

Tut mir leid, Andrea. Abgesehen davon, bin ich nur unter der Woche unterwegs.

Gruß
Adriane

[%sig%]

Re: Hufbearbeitung

hallo andrea,
das angleichen bzw. annähern der wandwinkel zwischen jeweils steileren und flacheren anteilen der hornwand medio-lateral und somit das sozusagen automatische schwächen flacherer wandanteile gilt in jeder vernünftigen hufbearbeitung als gängiges hilfsmittel, insofern hat der schmied wohl nicht das ganze repertoire drauf.
desweiteren gibt es beschlagstypen (z.b. den kerckhaert typ galopper 15x7dr), die sich auch und gerade an sehr zierlichen hufen mit dünnen wänden wunderbar verarbeiten lassen.
wenn der swiss horse boot sauber angepasst wurde, ist das anziehen in etwa so kompliziert wie das eines eng sitzenden stiefels (auch bei dem nimmt man sinnvollerweise das eigene körpergewicht zu hilfe...).
die marquis gehen gerne flöten, wenn sie, abgesehen von dem "sich hineintreten", bei den ersten galoppaden zu wenig stramm sitzen, meist zu gering aufgepumpt werden.

adriane:

"Um die "Huforthopädie nach Jochen Biernat" in sich rein und so ihre Qualität aufrecht zu erhalten, wollen wir uns tatsächlich nicht austauschen."

...den darf ich mir doch für besondere anlässe aufheben, gell?

ag

Re: Hufbearbeitung

>>adriane:

ich hab jahrelang als projektleiter/projektmanager gearbeitet und durch gezieltes blödstellen die leute aus deren reserve herausgelockt, deren ergeiz angestachelt. ich weiss es ist unfair, manipulierend, aber wirksam

und das hätte mir ausgerechnet bei HOs nicht gelingen sollen?????

*GGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGG*

Re: Hufbearbeitung

Jetzt muß ich hier doch auch mal meinen Senf dazugeben:
Klar ist in jeder vernünftigen Bearbeitungspraxis am Huf das Steuern des Hornabriebs (Ausdünnen bestimmter Wandanteile) unabdingbar. Was die Huforthopädie betrifft, geht sie aber weit darüber hinaus, sie ermöglicht es nämlich, die Physik im Huf grundlegend und, wenn richtig gemacht, zum Besseren zu verändern. Das funktioniert aber nicht mit "Wandstrecken" und kann auch nicht pauschal in ein oder zwei Sätzen ins Forum gestellt werden, weil hier tatsächlich der jeweilige Huf, die Nutzung, Haltung, Knochen,- Gelenkszustand etc, etc. hineinspielen. Wer sich mit Tunnelblick nur auf schräge Wände stürzt in der Hoffnung, sie zu schwächen wird unweigerlich merken, dass der Schuss irgendwann nach hinten losgeht.

Beste Grüsse

Martin

Re: Hufbearbeitung

genau martin, und ich denke, dass auch jeder mitdenkende hufbearbeiter ohne tunnelblick so denkt und arbeitet.

ich hab mir zb 2 präsentation eines hochrangigen strasservertrters hier in österreich gegönnt.

die theoretischen grundzüge zum thema "Huf, die Nutzung, Haltung, Knochen,- Gelenkszustand, langsame Umstellung, Fütterung " hätte man sofort unterschreiben können, nur die praktische ausführung spottete jeder beschreibung.

vorführen des pferdes?? warum - ist das notwendig??.
trachtenreduktion bei einem hufrollenpferd mit chemischen nervenschnitt um 8 mm??? kein problem
auswirken der sohle?? überprüfen mit der daumendruckmethode ob noch genug sohle da ist(meine frage, ob eine 50 kg frau genauso stark drücken kann wie ein kräftiger hufbearbeiter wurde mit einem verlegenen lächeln negiert)

ich denke und wiederhol somit mein schon oft geäußertes statement:
ein guter hufbearbeiter muss umfangreiches wissen über das pferd in seiner gesamtheit haben, unterschiedliche techniken handwerklich beherrschen und im richtigen moment (hoffentlich für das pferd) richtige methode einsetzen können. (paulus: prüfe alles und das beste behalte).
und dieses wissen das gewusst "wie wo wann warum" kann man nicht in 1 / 1,5 jahren lernen!
genausowenig wie akupunktur, homeopathie usw in fernkursen *g*

Re: Hufbearbeitung

Die DHG e.V.

ist eine !gemeinnützige Organisation! der Huforthopäden nach Jochen Biernat. Der Verein hat das Ziel, den allgemeinen Wissensstand über den Pferdehuf und über die Prozesse,
die zu Erkrankungen der Hufe und der Gliedmaßen führen,
zu verbessern. ***Die Deutsche Huforthopädische Gesellschaft macht sich stark für eine Verbesserung der Hufsituation, durch eine Anhebung des Niveaus der Hufbearbeitung.***


Ich frage mich immer wieder, wie die DHG die Hufsituation verbessern und das Niveau der Hufbearbeitung anheben möchte, wenn gerade den Menschen, die sich genau dafür interessieren dieses Wissen vorenthalten bleibt. Nur weil die Lehre Biernats "rein" erhalten bleiben soll? Nur weil es mühselig ist, mit vorgebildeten Schülern zu diskutieren? Wenn doch aber die Lehre Biernats Hand und Fuß hat und alles logisch erklärbar und überzeugend ist, warum hat man dann Angst, sich auf diese Konfrontation einzulassen? Wenn man ein so gigantisches Problem wie die anscheinend durchweg mangelhafte Hufbearbeitung durch Schmiede, Hufpfleger, Hufheilpraktiker lösen möchte, warum wird nicht der sinnvolle Dialog mit diesen Menschen gesucht? Vor allem dann, wenn Interesse gezeigt wird! Wenn man bereit ist, Zeit und Geld zu investieren, um die Hufbearbeitung bestmöglichst zu erlernen, warum bleibt einem anscheinend nur die Möglichkeit, Betriebsspionage zu betreiben ( wie in einem anderen Beitrag beschrieben)???

Kann nicht im Sinne der Pferde eine Zusammenarbeit angestrebt werden, ohne sich gegenseitig bekämpfen zu müssen? Wofür hat man denn sonst einen gemeinnützigen Verein gegründet???

Hier in diesem Forum schreiben oftmals Hufexperten anderer Sparten. Sie geben Ratschläge nach bestem Wissen und Gewissen. Sie versuchen, durch Diskussionen etwas Neues zu erfahren um es evtl. sinnvoll in die eigene Arbeit integrieren zu können. Dieses Bemühen wird in diesem Forum durchweg als negativ angesehen. Aber wie soll man seine Arbeit denn sonst verbessern können???

Mit freundlichem Gruß
Tina Sahlke
Hufpflege DHR

Re: Hufbearbeitung

@ Martin Duckstein
Ich habe auch nicht gesagt, dass dieses Thema pauschal beantwortet werden kann. Mir ging es nur darum, dass ich durch die pauschale Aussage des Schmiedes "man darf NIE an der Wand raspeln, die Wand ist für den Huf lebensnotwendig und darf nicht ausgedünnt werden" total verwirrt war. Der Schmied beruft sich auf seine Berufserfahrung - "die Erfahrung wirst Du auch noch machen" - die mit seinen Anfang 40Jahren immens sein muss...

@alle
Vielen Dank für die regen Antworten auf meine Frage. Immerhin weiß ich jetzt, dass ich mit der Beraspelung der Wand keinen groben Unfug im Sinne "niemals Wände beraspeln" getrieben habe.
Da ich den Huf nach Absprache meines Lehrmeisters bearbeitet habe - nicht nach eigenem Gutdünken - kann somit nicht alles falsch gewesen sein, was ich bis dato gelernt habe.

Ich weiß auch nicht, weshalb mich dieser eine Satz dieses Schmiedes so derart zum Zweifeln gebracht hat, obwohl ich bei meinen Arbeiten von anderer Seite (meinem Lehrmeister etc.) ansonsten immer bestätigt werde.

Gruß

Andrea

Re: Hufbearbeitung

@ Loba
Weil es eben nicht möglich ist, sich die Huforthopädie durch zuschauen oder "Betriebsspionage" anzueignen. Auch sich "das Beste herausholen" funktioniert nicht. Wie aus anderen Beiträgen oben schon ersichtlich wird, setzt sich die Bearbeitungsmethode aus vielen kleineren Elementen zusammen, die aus dem Zusammenhang gerissen, nicht unerheblichen Schaden anrichten können.

Natürlich wird das gerne als Scheu vor Konfrontation o.ä. interpretiert. Doch gerade in der Reiter- und Pferdewelt wird durch Halbwissen soviel Schaden angerichtet, das ich nur voll und ganz hinter dieser Weigerung stehen kann.

Und bei allen zur Diskussion stehenden "Eigenarten" der Huforthopäden, der Erfolg gibt uns recht!

MfG
Adriane Georgi

[%sig%]

Re: Hufbearbeitung

adriane:
ich würde es gern auf einen praktischen vergleich ankommen lassen *g*.
aber mir ist es auch klar, warum du ganz und gar hinter dieser weigerung stehen kannst/musst.

es stimmt, HO haben erfolge vorzuweisen, genauso wie strasser-leute, dhr-leute, gdhk-leute und konventionelle hufschmiede.

Re: Hufbearbeitung

@hannes, agrajag & unisono
Wie sehr Sie es bedauern, resp. in welchem Maße es Sie verunsichert, dass hier oder an anderen Stellen keine huforthopädischen Behandlungsweisen erklärt werden ist ebenso bekannt, wie dieses Thema offensichtlich dermaßen ergiebig ist und polarisiert, dass auch der gewiefte Pojektleiter-bzw. Manager sich ständig gemüßigt fühlt hier mitzureden und sich freiwillig zu outen.

Ihre Bier/Wein/Kaffee-Theorie um den"Geheimnissen" der Huforthopädie auf die Spur zu kommen zeigt sehr deutlich, wie einfältig Sie Ihr Verständnis von huforthopädischen Behandlungsprinzipien hochstilisieren, und mit wie wenig (im Sinne von huforthopädischem Verständnis) Sie zufrieden sind.

Sehr transparent. Was allerdings zumindest für mich bisher noch nicht zur Gänze analysiert werden konnte sind die jeweiligen Beweggründe, die Sie von Zeit zu Zeit aus dem Dickicht locken. Aber das kriegen wir doch auch noch hin, oder?

Mit freundlichem Gruß
J. Biernat

Mit freundlichem Gruß
J. Biernat





Und als wiederholte Aufforderung an diejenigen, die hier ständig fachliche Potenz beweisen müssen:
Stellen Sie Ihre Vorher- und Nachher Fotos hier ins Forum

Re: Hufbearbeitung

hallo herr biernat,
rechten sie doch bitte mit ihresgleichen, mein eintrag war nicht an sie gerichtet.
meine kenntnis "ihrer methodik" und deren mängel vor ort und ihre deshalb nicht unbedingt gerechtfertigte überheblichkeit und die etlicher ihrer mitläufer reicht mir bei weitem aus, um weitere fachliche auseinandersetzung mit ihresgleichen nicht mehr zu suchen.

>>JB

es bereitet mir ein vergnügen - ganz einfach - statt über satiren über diese eintragungen zu lachen

Re: Hufbearbeitung

@agrajag
Wodurch definieren sich diese "Mängel"? Bitte klären Sie uns auf.

Re: Hufbearbeitung

eigentlich sollte ich meinen letzten beitrag einfach so stehen lassen, denn das wäre dieselbe art diskussion, die auch ein herr biernat hier praktiziert.
ich gebe dennoch einige beispiele, denn ich habe eigentlich kein interesse, eine "huffraktion" einfach nur schlechtzumachen, vielmehr nervt der großkotzige grundtenor, der hier im forum seitens der meisten ho´s und entsprechender anhänger vorherrscht.
fall 1: bearbeitung der hufe eines pferdes, dabei zu starkes beraspeln der zehenwandbereiche, bzw. unausgeglichenes bearbeiten der vorderen und hinteren wandanteile, daraus folgend zu schnelle stellungsänderung in richtung steil mit entsprechender folge von quetschungen der sohlenlederhaut unter dem nun zu steil stehenden hufbein.
fall 2: unvermögen, starkes hufwachstum mittels "biernatscher hufbearbeitung" in den griff zu bekommen, nach zu starkem ausdünnen der hornwand komplettes umknicken selbiger mit starken hornausbrüchen.
fall 3: eigentlich unkomplizierter fall, nach einem guten halben jahr keine wirkliche verbesserung der hufsituation erkennbar, eher tendentiell verschlechterung der hufstellung, unverändert unphysiologische hufformen.
fall 4: fehlinterpretation akuter hufrehe mit hufbeinabsenkung plus rotation als "zehenwandhebel", gottseidank wurde dieses tier nicht nach biernat bearbeitet...
zusätzlich folgte in den meisten der mir bekannten fälle dem bearbeitungsbeginn durch huforthopäden mehr oder weniger starkes ausbrechen der scharfkantig zugeraspelten trageränder. gänzlich unnötig, denn durch sinnvolle berundung (nicht zu verwechseln mit einer "bullnase") können diese negativen, da heilung verzögernden auswirkungen nahezu gänzlich vermieden werden, ohne eine rieddachstruktur zu vernachlässigen, im gegenteil. aber auch hierzu habe ich mich hier im forum schon sehr ausführlich (und sachlich!) geäussert, erwiderungen dazu erfolgten nie.
der gerechtigkeit halber muß man auch betonen, daß mit dieser methodik vielen pferden gut geholfen werden kann, perfekt ist sie jedoch, wie auch sonst keine methodik, nicht.
also kein anlass, den grossen maxe rauszukehren, mit dem finger anklagend auf alle anderen zu zeigen.
vielmehr wäre es mehr als angemessen, sich kritisch sowohl mit der eigenen methodik als auch mit dem eigenen können auseinanderzusetzen.
ich spar mir meine zeit jedenfalls lieber für sinnvollere beschäftigungen auf wie z.b. pferdebesitzern mit ernsten hufproblemen zu helfen oder mich mit offenen huffachleuten auseinanderzusetzen, als mit solch bornierten leuten zu diskutieren.
die vergangenheit hat zu oft gezeigt, daß hier mit den meisten weder fachliche noch auch nur im entferntesten sachliche auseinandersetzung möglich ist.
und wenn´s dann noch um die "reine lehre" geht, dann bekommt das ganze doch schon schön langsam ein bisserl den anruch einer sekte mit einem guru und etlichen hinterherhechelnden jüngern.
wie auch immer...

Re: Hufbearbeitung

Hallo Adriane,

nur mal so als Beispiel:

in den Augen der DHGEV habe ich als Hufpfleger DHR eine Ausbildung genossen, die es mir anscheinend nicht ermöglicht, Pferdehufe fachgerecht zu bearbeiten. Es ist mir nicht möglich, eine Ausbildung bei der DHGEV zu absolvieren, da ich ja vorbelastet bin. Sprich: ich kann mich und somit meine Arbeit nicht verbessern. No Chance. Und alles Streben nach Wissen durch eventuelle Diskussionen mit Huforthopäden wird strikt unterbunden. Das einzigartige Wissen soll gut geschützt werden. Alles natürlich im Sinne des Pferdes.

Und nun noch einmal dieser prägnante Satz:
Die Deutsche Huforthopädische Gesellschaft macht sich stark für eine Verbesserung der Hufsituation, durch eine Anhebung des Niveaus der Hufbearbeitung

Entschuldige bitte, aber das erscheint mir etwas widersinnig.

MfG
Tina Sahlke

[%sig%]

Re: Hufbearbeitung

Hallo "Loba",

ich möchte versuchen mich klarer auszudrücken. Und da ich heute mal nicht zu nächtlicher Stunde nach langem Tag hier sitze, gelingt es mir vielleicht.

Es geht mir nicht um völliges Ausgrenzen, was alleine schon die Tatsache beweist, das ich bei einem Schmied die Hufe seines Pferdes bearbeite. Wollte ich ausgrenzen, hätte ich diesen Kunden ablehnen müssen, doch wir geben uns sogar gegenseitig Kunden ab.

Außerdem glaube ich nicht, daß Dir damit geholfen wäre mir über die Schulter zu schauen. Die aus dem Hintergrund der Biernat'schen Lehre gerissenenen Details in der Bearbeitung, führen immer wieder zu grossen Problemen. Ich sehe mich aber leider nicht imstande, in meiner täglichen Arbeit Dir eine ausführlichere Einweisung zu geben. Allein schon das Beantworten der Fragen der Besitzer kostet unglaublich viel Zeit, die ich einfach nicht mehr habe.

Die größeren Zusammenhänge außerhalb einer Ausbildung zum HO zu erläutern, muss und will ich den Hufkursen überlassen. Diese zu veranstalten ist nur wenigen Leuten der DHG zur Aufrechterhaltung der Qualität gestattet.

Im Rahmen eines Praktikums bei mir, würde ich denjenigen u.U. auch an die Hufe meiner Kundenpferde lassen. Diese haben sich aber ausdrücklich an einen HO gewandt, so daß es auch aus diesem Grund nicht möglich ist, einen Hufbearbeiter einer anderen Schule mitzunehmen.

Weiteres könnten wir auch direkt per mail besprechen, wenn Du magst.

Herzliche Grüße

Adriane

[%sig%]

Re: Hufbearbeitung

@agragjag
Vielen Dank für die Ausführungen. Ihre Punkte leuchten mir ein. Sie sind nicht erklärt, aber es gibt auch keine Gegenerklärung. plusminusnull

Ich kenne seit einer Woche ein kleines Fohlen. Das hat wunderschöne Hufe. Es steht auf einem superdünnen Tragrand (mit Überstand) und die Sohle trägt nicht mit. Weder ist der Tragrand ausgebrochen, noch im Zehenbereich merklich dicker, noch berundet. Ich weiß allerdings nicht, ob das bei allen Fohlen so ist.
Ist es aber jetzt falsch, anzunehmen, dass es von der Natur so gewollt ist, dass der Huf so aussieht und so genutzt wird?

Re: Hufbearbeitung

Hallo Adriane,

deine Beweggründe, keine Praktikanten außerhalb der DHGEV mitnehmen zu können/zu wollen kann ich gut nachvollziehen. Es ist natürlich ein immenser Zeitaufwand, über quasi die gesammte Ausbildung, über jeden noch so kleinen Schritt der Hufbearbeitung zu diskutieren. Das ist im normalen Berufsalltag einfach nicht möglich. Ginge mir genauso. Das ist eher die Aufgabe der dementsprechenden Ausbilder der DHGEV.

Du hast allerdings in dem Beitrag vom 03-29-04 23:07 geschrieben, dass die Lehre Biernats rein erhalten bleiben soll und ein Austausch nicht erwünscht ist. Und das fand ich doch etwas zu abweisend gegenüber anderen interessierten Hufexperten. Genau diese Haltung wird im Allgemeinen von den Huforthopäden praktiziert. Zumindest in diesem Forum.

Ausbildungstechnisch gab es vor einiger Zeit mal die Klausel, dass man als Hufpfleger/Techniker, Schmied, etc nicht die Möglichkeit hat, eine Ausbildung zum Huforthopäden zu absolvieren. Und das verträgt sich nicht mit einer eingetragenen. spendenberechtigten Organisation, die die Hufbearbeitung zum Wohle des Pferdes auf ein höheres Niveau bringen möchte. Vielleicht hat die DHGEV sich dahingehend mittlerweile geöffnet?! Jedenfalls sind die dementsprechenden Seiten nicht mehr online vorhanden.

Man kann einfach nicht alle anderen Hufexperten an den Pranger stellen und dann keine Fortbildungsmöglichkeit bieten.

Mit freundlichem Gruß
Tina Sahlke

[%sig%]

Re: Hufbearbeitung

Hallo,

ich bearbeite ca. 110 Pferde regelmäßig.

Eines davon entwickelte sich nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe - bis sich heraus stellte, daß die Besitzerin zwischendurch selbst Hand anlegte. Seitdem sie das unterlässt, geht es voran.

Ca. 10 stellten sich als etwas komplizierter und hartnäckiger heraus, reagieren aber trotzdem in der gewünschten Weise.

Alle übrigen entwickeln sich hervorragend und laufen mit einer neu erwachten Lebensfreude, die begeistert. Ca. 20 davon nach teilweise jahrelang währenden Lahmheiten, Fehldiagnosen und Schmerzen. Ca. 5 standen kurz vorm Schlachter, weil die Besitzer das Leid der Tiere nicht mehr mit ansehen konnten.

Dies sind Quoten, die einen überheblich werden lassen, insbesondere wenn man wöchentlich immer wieder echte Katastrophen vorgeführt bekommt.

Die Krakeeler werden sofort sagen, das dies jeder behaupten kann, doch diejenigen die Erfahrungen mit unserer Arbeit gemacht haben, werden dies nur bestätigen können. Die Heilung ist bei uns die Regel und nicht die Ausnahme. Fehler werden natürlich auch bei uns gemacht, denn wir sind auch nur Menschen.

Auch agrajag kann nur Einzelfälle anführen und gegen so eine Feindseligkeit anzugehen, ist für mich verschwendete Energie und Zeit.

Außerdem: in diesem Forum ist doch wenigstens mal Leben in der Bude, oder?

MfG
Adriane Georgi

Re: Hufbearbeitung

*g* um leben in diese bude zu bekommen eine boshafte frage:
was war dann vor "HO nach biernat"?
theoretisch hätten auf grund der schlechten, unwissenden arbeit der hufschmiede/hufbearbeiter doch die pferde aussterben müssen.
mir ist es bewusst, dass es auch bei uns manchmal schlechte arbeit paqssiert, aber der markt regelt die qualität und somit die nachfrage. und ein schlechter hufschmied wird genausowenig kunden haben wie ein schlechter barhufbearbeiter nach welcher orientierung auch immer.

btw adriane: auch nicht "HO nach biernat" können solche erfolgsmeldungen vorweisen. nur hängen die sie nicht so publikumswirksam ins c(r)avallo oder andere "bild für pferde"-zeitschriften oder betreiben guerillamarketing im internet.

ich finde die diskussionen hier sehr positiv und sachlich, solange sich nicht JB resp CR selber einmischen. und ich finde es gut, dass man nicht immer der gleichen meinung ist.

Re: Hufbearbeitung

Hallo!

Zu "aber der markt regelt die qualität und somit die nachfrage. und ein schlechter hufschmied wird genausowenig kunden haben wie ein schlechter barhufbearbeiter nach welcher orientierung auch immer." kannich nur sagen, dass bei vielen vielen Pferdebesitzern UND Tierärtzten schlechte (schmeide)arbeit von guter nicht wirklich unterschieden wird - zuminedest nach meinen Erfahrungen. Bei uns am stall laufen so viele Pferde mit GROTTEN schleimmen Hufen rum, die Besitzer sparen als erstes am Beschlag: orginalton: "ach, der hält noch 2 wochen aus, ich wollte doch noch in den urlaub"... der günstigeste Schmied (der nochnicht mal einer ist wie sich das ruasgestellt hat!!!) beschlägt noch immer 5 pferde, die mehr schlecht als recht laufen... Bei Lahmheiten guckt auch kaum ein TA (zumindest die hier in der nähe, die ich kenne) mal auf die Hufe....

Hier ein Fallbeispiel:

Ein Welsh cob (4mal barhuf, schmied machte das-dann wurde schmied gewechselt, weil der alte zu teuer --25€!!) bekam einige zeit nach dem wechsel des schmiedes einen hornriss im zehenbereich- schmeid machte querrillen, probierte hier, probierte da, der Riss riss weiter ein. Dann lahmte das Pferd weil der riss scheinbar so weit war, dass sich etwas entzündet hatte - hufgeschwür. dann wurde der schmied nochmal gewechselt, der neue machte sofort vorne Eisen drauf, um den Riss zusammen zu halten... Jedoch funktionierte es immer noch nicht, Pferd war wieder lahm, aber hufgeschwür angeblich weg - Pferd wurde geröngt etc, nix. Dann stellte der TA eine Hornsäule und hohle Wand fest, nachdem das Hufgeschwür wieder hervortrat.... Das ende vom Lied: Pferd wurde für 2.500 € operiert (hornsäule entfernt sah aus wie bei : www.fvvetmed.unizh.ch/daten/Chirurgie/pdf/small/Versch_Huferkrankungen.pdf unter "hornsäule") Pferd musste 3monate komplett stehen, mit spezial bschlag (Platten etc), dann wurde weider langsam mit arbeit begonnen-- das pferd hat jetzt 4 eisen (hinten brach das horn zuviel aus, besitzerin hatte angst vor weiteren rissen) und läuft grässlich im vergleich zu vorher.....

Meiner meinung nach merken viele Pferdebeitzer erst, dass sie ihr Pferd jahre oder jahrzehnte lang falsch und schlecht beschlagen haben lassen, wenn das pferd knapp vor der wurst ist-falls sie denn überhaupt über den beschlag nachdenken, bei VILENE (die ich kenne) ist der beschlag einfach irgendwas, das die pferde reitbar macht, und er soll so wenig wie möglich kosten, der günstigeste, wenn auch ( in unserem fall) schlechtere ist der fast meist frequentierte...

Andere methoden, seien sie nach Biernat, Strasser oder sonstwem, sind nicht bekannt und uninteressant, Pferd läuft schliesslich!

So meine erfahrung, leider....

Liebe Grüße

Re: Hufbearbeitung

adriane, das hat mit feindseligkeit nichts zu tun, die "wenigen" fälle entstammen meinen sehr wenigen erfahrungen mit der arbeit von biernat-ho´s, schliesslich sind die ja nicht gerade weit verbreitet.
es geht auch nicht sosehr darum, ob jemand prinzipiell gute arbeit leistet oder tolle erfolgsquoten hat (was sollte ich hier mit meinen erfolgsquoten protzen, ich kenne meine schwächen und niederlagen mindestens ebensogut), es geht vielmehr darum, daß auch eure methodik ihre (denk-)fehler und (praktischen) schwächen hat.
wenn nun also jemand, der diese schwächen des eigenen "systems" bewusst ignoriert oder nicht erkennt, gleichzeitig aber über alle anderen herzieht und ihre methoden oder systeme als prinzipiell ungeeignet darstellt, gesunde tragfähige hufe herzustellen und/oder zu erhalten, der muß zwangsläufig ziemlich ignorant, vielleicht auch schlicht dumm oder aber sehr indoktriniert sein, denn er ignoriert damit auch die vorweisbaren, also tatsächlichen erfolge anderer methoden.
klug wäre es hier vielmehr, zu prüfen, wann und warum ein system in einem bestimmten falle (besser) hilft oder eben nicht (so gut) und daraus die richtigen schlüsse zu ziehen und umzusetzen.
das geht aber nur, wenn man nach allen richtungen hin offen ist, und das scheint hier reht eindeutig nicht der fall.
die ausfälligkeiten bestimmter teilnehmer dieses forums überdecken solche defizite nur sehr rudimentär, wenn überhaupt.
was soll man also hier noch weiterdiskutieren?
wenn ihr eh´ schon alles wisst, so seid froh drum (auch wenn ich das bezweifle), eure erfolge gönne ich euch von herzen (nicht zuletzt den tieren zuliebe!)
gruß,
ag

Re: Hufbearbeitung

Ich empfehle sich hier nicht so sinnlos mit personifizierten Frustationen einzulassen, sondern die Stänkereien (nomen est omen) als verzweifeltes Hinterherbellen bewerten, weil erkannt wurde, dass der Schlitten längst davon gefahren ist.
JB

Re: Hufbearbeitung

je später der abend...;-)

Re: Hufbearbeitung

Obwohl ich diese Dinge hier und an anderen Stellen schon wiederholt angesprochen hatte, und obwohl es langsam unsinnig erscheint stets die gleichen Erklärungen abgeben zu müssen, möchte ich dennoch hier auf folgendes hinweisen.

Nachdem vor Jahren meine Versuche scheiterten, huforthopädisches Gedankengut den etablierten Hufbeschlagsschmieden und ihren Kammern näherzubringen, und man stattdessen versuchte mich mundtot zu machen hatte ich mich entschlossen, meine huforthopädischen Erkenntnisse auf andere Arten und Weisen weiterzugeben.

Die Konsequenz war die Ausbildung von interessierten Personen und die Bildung einer Interessengemeinschaft aller von mir ausgebildeten Personen, weshalb die Deutsche Huforthopädische Gesellschaft als eingetragener Verein gegründet wurde.

Die beiden ersten Ausbildungsstaffeln waren für alle offen (z.B. kam eine Hufpflegerin U.H. von der GDHK glaube ich 2 oder 3 Mal und dann ohne Erklärungen nicht mehr) bis ich realisierte, dass die Übernahme von Versatzstücken huforthopädischer Behandlungsprinzipien und die damit einhergehenden "Tunnelblickbehandlungen" zu äußerst fatalen Folgen an den Hufen führen.
Ich habe ja nicht umsonst eingeführt, dass nach der erfolgten Ausbildung und trotz bestandener Prüfungen weitere Fortbildungen besucht werden müssen, damit das gesamte Spektrum der Huforthopädie und ihre ständigen Variablen umfänglich begriffen werden können.

Alle die diesen sehr spannenden aber auch äußerst anspruchsvollen Ausbildungsweg gehen, ihn durchhalten und bestehen haben ein Recht darauf, dass dieses auch dadurch anerkannt und gewürdigt wird, indem das huforthopädische Gedankengut, als das Kapital der Huforthopäden nach Biernat geschützt, und schon garnicht mit anderen Arbeitsweisen an den Hufen vermischt wird.

Was soll das Lamentieren?
Weder ich persönlich noch die Huforthopäden nach Biernat begehrten oder begehren in die Hufschmiedekunst oder in die Künste der Hufpflege verschiedener Couleur eingewiesen zu werden, weil wir diese Arten und Weisen der Hufbehandlungen nicht betreiben möchten. Hierfür haben wir unsere Gründe, wie Sie alle ja wohl ebenfalls Gründe haben werden, Ihre Arten und Weisen anzuwenden.

Sie werden schließlich akzeptieren müssen, dass es die Eigenständigkeit der Huforthopäden und ihre huforthopädischen Behandlungen gibt, auch wenn es manchen nicht passt, wir müssen die anderen Hufarbeiter auch akzeptieren obwohl uns manches nicht an deren Arbeitsweisen passt.

Die huforthopädischen Behandlungarten sind geeignet, erworbene funktionsgestörte Hufe oder untaugliche Hufzustände unter Zuhilfenahme der Naturprozesse und ohne Hilfsmittel zu rekonstruieren, und infolge dessen damit einhergehende Huf- und Beinleiden zu heilen.

Die Huforthopäden nach Biernat verzichten auf die klassischen Hilfmittel wie Beschläge jeglicher Art (obwohl die Kunsstoffbeschläge ebenfalls erst durch meine früheren Initiativen zur Anwendung kommen) weil sie wissen, wie kontraproduktiv der Permanenthufschutz wirkt, und wie sehr er die Heilvorgänge verhindert resp. sie unmöglich macht.

Also bitte, bleibe doch jeder bei seinen Leisten.
Sie beschlagen und pflegen, die Huforthopäden heilen.

Mit freundlichem Gruß
J. Biernat

Re: Hufbearbeitung

herr biernat: das wort "heilen" ist sehr hochgegriffen.
in meinen augen ist die verwendung dieses wortes eine ausgesprochene frechheit.
ich verbinde mit dem wort mehr als eine andere art der bearbeitung von hufen.
und wenn sie in österreich dieses wort anwenden kommen sie mit dem kurpfuschereiparagrafen (ich glaub auch sogar in deutschland) in engsten kontakt.

Re: Hufbearbeitung

Hannes:

Ich will hier niemand verteidigen, das hat keiner nötig, aber ich als betroffene Pferdebesitzerin, deren Pferd von mind. 5 versch. Hufschmieden und einem Hufpfleger für ein Leben mit Eisen verdammt war, habe auf einmal ein einwandfrei laufendes, freudiges Pferd ohne Eisen........
Selbiges passiert bei zwei meiner Freundinnen (aus Hessen) , ich selber bin in Oberbayern.

Und da sag ich nur: "Wer heilt, hat Recht"
und ignoriere dabei den sog. "Kurpfuschereiparagrafen".

In Österreich ist eh alles anders.....

Schönen Abend noch!!

Claudia

[%sig%]

Re: Hufbearbeitung

aus dem Duden:
- "HEILEN": 1. <V.t.; hat> gesund machen (Kranke); zum Abklingen, Verschwinden bringen (Krankheit, Wunde); <fig.> von etwas Schädlichem befreien; der Schaden kann geheilt werden <fig.> die Sache kann wieder in Ordnung gebracht werden; die Zeit heilt alle Wunden <Sprichw.>; jmdn. ; jmdn. durch eine Kur heilen; jmdn. mit einem neuen Medikament heilen; jmdn. von seiner Angst, seiner Einbildung, einer fixen Idee, einem Irrtum, seinem Wahn heilen <fig.> ; jmdn. ; jmdn. von seinen Beschwerden, einer Krankheit, seinen Schmerzen heilen; das Quellwasser hat heilende Wirkung; nun bin ich für immer geheilt! <fig.> das passiert mir nicht noch einmal, nun bin ich durch Schaden klug geworden; sie ist (als) geheilt aus dem Krankenhaus entlassen worden -

Das Wort hat also viele Bedeutungen und ist keineswegs geschützt!
Außerdem treffen die ersten Definitionen wunderbar auf die Huforthopädie zu.

Re: Hufbearbeitung

Sehr geehrter Herr Biernat,

selbstverständlich akzeptiere ich die Eigenständigkeit der Huforthopäden! Und ich verstehe auch, dass eine Vermischung mit anderen Bearbeitungsweisen nicht erwünscht wird, da dies ggf. schädliche Auswirkungen haben könnte.

Ich finde es nur äußerst schade, dass eine Ausbildung zum Huforthopäden nur wegen einer Vorbildung in diesem Bereich nicht mehr angestrebt werden kann. Ich glaube, dieses Auswahlkriterium ist einzigartig in Deutschland.

Mit freundlichem Gruß
Tina Sahlke

[%sig%]

Re: Hufbearbeitung

mal kurz an die huffachleute der anderen "fraktionen":
irgendwie verstehe ich das "lamentieren", wie es j. biernat nennt, auch nicht so recht. gibt euch euer eigener beruf so wenig möglichkeiten, daß ihr unbedingt die biernatsche art der hufbearbeitung meint, dazulernen zu müssen? ist es nicht so, daß, wenn die physikalischen, geometrischen, anatomischen ... gegebenheiten an pferd und huf dem jeweiligen bearbeiter bekannt und verständlich sind, sich daraus auch die lösungen ergeben?
die groben behandlungsprinzipien sollten doch jedem fachmann allgemein bekannt sein, die feinheiten können sowieso nur am tier vor ort erkannt und berücksichtigt werden.
wenn diese leute ihre "geheimnisse" für sich behalten wollen, ist doch ok. und spätestens dann, wenn ihr einige pferde gesehen habt, die nach biernat bearbeitet wurden, wisst ihr sowieso, um was es geht...
nachdem sich die qualität der hufbearbeitung nach biernat scheinbar und nach aussage des herrn biernat selbst wohl vor allem durch die begrifflichkeit definiert und darin auch ihr kapital sieht, würde ich lediglich empfehlen, den begriff "hoforthopädie nach biernat" markenrechtlich zu schützen (ist nicht teuer und auch ganz einfach), denn ansonsten kann jeder diesen begriff benutzen, wie er will und ihr, liebe ho´s, seid eures wichtigsten kapitals beraubt.
ausserdem wäre es nichts weiter als sozial, den status eines förderungswürdigen, gemeinnützigen vereins auf den eines einfachen e.v.´s zurückführen zu lassen, denn das, was mit dem verein bezweckt wird, entspricht auch nach den aussagen der ho´s selbst lediglich einer interessensgemeinschaft einer berufsgruppe, nicht der arbeit einer wohltätigen gemeinschaft zum wohle der gesellschaft.
das hat sich leider auch am beispiel der "oktoberfesthufe" recht eindeutig gezeigt, geplant war offensichtlich nie hilfestellung für die tiere und deren besitzer, sondern lediglich die öffentlichkeitswirksame kritik am derzeitigen zustand. liebe ho´s, ja wenn ihr losgezogen wärt und hättet die arbeit kritisiert und dann die hufe dieser tiere in ordnung gebracht, oder zumindest an ein paar der tiere gute hufzustände wiederhergestellt, sodaß dies eine signalwirkung ausüben hätte können, dann hätte man mit eurer arbeit konform gehen können und entsprechend helfen, aber so war´s nicht mehr als heisse luft ohne sinn und verstand.
die viecher dürfen nun schön weiter auf ihren krummen, kaputten hufe mehr schlecht als recht laufen, die besitzer und "ihre" fachleute habt ihr damit in eine abwehrhaltung gezwungen, die es ihnen nahezu verunmöglicht, nach besseren lösungen für ihre tiere zu suchen.
und ihr könnt euch weiter den bauch bepinseln ob eurer doch so tollen, tierschützerischen einstellung und eures achso großen engagements, obwohl ihr keinen raspelstrich und auch sonst nichts getan habt, das diese tiere einem leben auf gesünderen hufen nähergebracht hätte.
also, bleibt auch ihr bei euren leisten, verkauft eure gewerbliche arbeit und heilt hufe, wir werden weiterhin unsere arbeit verkaufen und hufe heilen, pflegen und beschlagen, immer so, wie´s sinnvoll ist.
gruß,
ag

Re: Hufbearbeitung

katrin:
dann dürcfte sich jeder, der ein buch über bachblüten durchgeblättert hat, heilpraktiker nennen.

der duden ist nicht gesetz - überprüft bitte das tierärztegesetz, was ein tierarzt darf und was ein nicht tierarzt nicht darf. dann reden wir weiter - ok?

Re: Hufbearbeitung

Seit es die Braurösser auf dem Oktoberfest gibt, gibt es diese Hufe auf dem Oktoberfest. Das ist bislang niemandem aufgestossen - im Gegenteil. Die DHG e.V. hat diese Zustände dokumentiert. Dies ist unserer Meinung nach sehr wohl ein Schritt in Richtung Tierwohl. Wie wir immer wieder betont haben, geht es dabei nicht um eine Anklage der Oktoberfestzunft, sondern darum, den allgemein miserablen Hufzustand in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken. Man kann diese Zustände auf jeder x-beliebigen öffentlichen Pferdemassenveranstaltung dokumentieren.
Dass so etwas nicht mehr als Normal angesehen wird, ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Pferdebesitzer einen solchen Umgang der Fachwelt mit den Hufen ihrer Pferde nicht mehr dulden.

Unser Angebot, die dokumentierten Hufe zu bearbeiten steht.

[url=http://www.pferdundhuf.de/]Oktoberfestaktion[/url]

Re: Hufbearbeitung

@agrajag:

ich versuche nur, Dinge die ich nicht so recht verstehe zu hinterfragen. Wenn jemand etwas kritisiert und einen dann im Regen stehen lässt(vorausgesetzt, man ist wirklich interessiert an der Ausbildung zum Huforthopäden), dann ist das nicht so ganz die feine englische Art.

Eine eingetragene, gemeinnützige Organisation sollte sich bei echtem Interesse an der Ausbildung zum HO doch etwas öffnen können.

Ob von meiner Seite aus ein Interesse an der Ausbildung besteht oder nicht, lassen wir mal außen vor. Es geht nur um dieses generelle "nein" bei einer Vorbildung im hufbearbeitenden Bereich. Wenn ein Mensch guten Willens ist, diesen Beruf zu erlernen, dann sollte er doch die Möglichkeit dazu bekommen. Und ob er guten Willens ist, muss er auch selbst entscheiden! ;-)

Gruß
Tina

[%sig%]

Re: Hufbearbeitung

Ich finde es ja erschreckend, wie hier teilweise "diskutiert" wird!
Erst wird auf die "bösen Schmiede und Co." geschimpft. Und dann kommen Sprüche wie " in Österreich ist eh alles anders..."
Geht das hier eigentlich noch ums Pferd bzw. die Hufe????

@Hannes: Kann dir nur zustimmen zu deinen Aussagen!

Tanja

Re: Hufbearbeitung

Zunächst:
Wer hat hier gegen die Hufschmiede geschimpft?

Ich darf darauf hinweisen, dass ich in den Beiträgen der HO weder in dieser Diskussion, noch bei anderen Forumsbeiträgen schmiedefeindliche Tendenzen erkennen kann, in verschieden Beiträgen allerdings expressis verbis ständig Angriffe gegen meine Person und gegen die von mir entwickelte Methode.

Natürlich geht es hier prinzipiell um die Pferde.

Wer sich einmal die geringe Mühe macht und nachforscht zu welchem Zeitpunkt oder nach welchem Beitrag aus völlig unbefangenen Fachfragen reine Polemik wird, stößt unweigerlich auf stets die gleichen Autoren.

Die Beweggründe sich hier ständig unerwünscht zu Wort zu melden und dabei regelmäßig den fachlichen Diskurs zu verlassen sind scheinbar unerschöpflich, ganz sicher spielen aber die Frustation aufgrund der Leichenstarre, in der das eigene Forum verharrt in einem Fall ebenso eine Rolle, wie Geltungsbedürfnisse und eine gewisse Torschlusspanik aller Orten, bei entscheidenden und zukunftsweisenden Dingen nicht mitreden zu können, geschweige denn die Zukunft mit dem derzeitigen Instrumentarium mitgestalten zu können.

So ärgerlich der diesbezügliche Missbrauch unseres Forums auch ist, ich kann mich eines gewissen Verständnisses gegenüber meinen Kritikern nicht erwehren.
Deshalb bitte ich um Nachsicht und um Vertrauen, diesem Forum können Sie auch weiterhin Ihre Fragen und Sorgen anvertrauen.

Mit freundlichem Gruß
J. Biernat

Re: Hufbearbeitung

nett, gell, herr biernat, wenn mal ihre eigenen leute das ziel von angriffen sind, die anderen threads zeigen zur genüge immer wieder in die gegenrichtung...
angriffe gegen ihre person, herr biernat, sind mir ziemlich egal, genauso wie ihre person selbst. allerdings sollten sie vielleicht noch mal "den faden aufnehmen" und gucken, wer hier eigentlich wen angegriffen hat?!
dann können sie vielleicht auch gleich noch erkennen, daß die frage im ersten beitrag an huffachleute jeglicher fasson ging, eine wortmeldung "unsererseits" also scheinbar durchaus erwünscht war.
und dann möchte ich mich natürlich noch herzlich für die aufmerksamkeit bedanken, die sie meinem forum zuteil werden lassen, das ist ja fast zuviel der ehre!
und vielleicht lassen wir´s nu auch lieber wieder, denn eigentlich ist ja zum thema alles gesagt, für persönliche streitereien stehe ich ihnen auch weiterhin nicht zur verfügung.
mit wie immer freundlichem gruß,
ag

Re: Hufbearbeitung

Sie hatten noch nie die Ehre, dass ich Sie in Ihrem Forum besucht hätte, aber es gibt eine Vielzahl von Leuten die regelmäßig durch die verschiedenen Foren stöbern und berichten.
JB

Re: Hufbearbeitung

eigentlich schade, denn auch sie könnten vielleicht noch etwas lernen, getreu ihrem eigenen motto...

Re: Hufbearbeitung

@ Herr Biernat.
Das mögen sie vielleicht so sehen, aber ich erkenne hier in vielen Beiträgen eine schmiedefeindliche Tendenz. Das geht weder gegen Sie persönlich noch gegen Ihre Kollegen. Ich sehe das in einigen Beiträgen, in denen nur erzählt wird, wieviele schlechte Schmiede im Stall waren, dass deren behandelte Pferde schlecht laufen,etc. Schwarze Schafe gibt es überall, aber soviele schlechte Schmiede, wie es sie ja laut einiger Forumsteilnehmer geben muss...mich wundert, dass die Pferde da noch nicht ausgestorben sind.....
Jemand hat den Satz :"Wer heilt, hat recht" hier eingebracht. Ich glaube, dass man da mal drüber nachdenken sollte.

LG und frohe Ostertage, Tanja

Re: Hufbearbeitung

ab dem kommenden Sommer bietet Herr B. eine Gehirnwäsche für Hufpfleger an.
Dann dürfen sie auch die Weihen seines Wissens empfangen.

....verspätetes April,April.....

Re: Hufbearbeitung

eine frage an "HO nach Biernat":
wie bilden ihr euch weiter??? nur bei vorträgen eurer gruppierung???

ich hab in den teilnehmerlisten diverser spezialsymposien nachgesehen, da namen wie hertsch, fürst, stanek, redden, pferdefachTA, vertreter besw, vdhp, "dorfhufschmiede" etc gefunden aber keine bekannten HO-personen.

ich besuche oft solche diskussionen, präsenationen, symposien schon um etwas neues zu hören, altes wieder aufzufrischen bzw meine arbeitsweise bestätigt zu finden.

und wie macht es ihr mit der weiterbildung???

Re: Hufbearbeitung

Hallo nochmal,
jetzt etwas sachlicher.
Gestern abend war ich ziemlich entsetzt. Ich hatte mir nämlich aus dem Biernat-Buch ein paar sehr gute Antworten auf Fragen geholt, die mich schon länger beschäftigen. (Theorien der Hufbearbeitung)
Weil ich ein paar der "Spezialausdrücke" nachvollziehen wollte, landete ich im Forum und konnte eigentlich kaum fassen was für eine bornierte Haltung unter den Hos gepflegt wird.
"wir wollen die Lehre rein halten" "keinen Austausch"
etc.
Glaubt denn wirklich jemand, dass ein Mensch der sich zu dieser Ausbildung entschließt, nicht in irgendeiner Weise vorbelastet wäre ? Fast jeder hat doch eigene Pferde deren Hufe so oder so bearbeitet wurden, und hat da durchaus auch schon eine Meinung.
In wiefern er lernfähig und bereit ist umzudenken, hängt doch von ganz individuellen Vorgaben ab.
Herr Biernat, ich würde eine Fortbildung für andere Hufpraktiker begrüßen, denn die grundlegende Idee, den Huf nicht in althergebrachter Weise zu bearbeiten, sondern ihn quasi zur "Selbstheilung" anzuleiten ist es doch wert massiv verbreitet zu werden!

Außerdem habe ich auf den Seiten von Herrn Strussione folgenden Text gefunden:

Die DHG fördert aus diesem Grunde die Zusammenarbeit zwischen kompetenten und engagierten Huforthopäden, Huftechnikern, Hufpflegern, Hufschmieden, Pferdesachverständigen, Pferdebesitzern, Reitern, Pferdewirten, Landwirten, Tierärzten, Tierschutzvereinen und Personen bzw. Gesellschaften, die im Bereich "Pferdehufe" tätig sind und bemüht sind um eine bessere Ausbildung und stetige Weiterbildung derselben.

Die DHG fördert die interdisziplinäre Kooperation aller ausgebildeten und kompetenten Hufexperten, Sie will die ganzheitliche Aus- und Weiterbildung auf der Basis belegbarer empirischer, technischer und naturwissenschaftlicher Fakten theoretisch und praktisch gestalten.


Das klingt doch prima! Ist das neu, und war mein Lamento jetzt überflüssig?
Gruß
winny

Re: Hufbearbeitung

hoffentlich war er vorbelastet und hat pferde gekannt *sfg* nicht nur in form von beilage in einem brötchen

Re: Hufbearbeitung

Guten Tag,

ich hatte mich seiner Zeit etwas unglücklich ausgedrückt und etwas blauäugig vergessen, wie sehr hier einige Forumsteilnehmer auf den kleinsten Fehltritt lauern, um dann jedes Wort einzeln in der Luft zu zerreissen.

Den Hintergrund zur vorsichtigen Haltung der HO's hat Herr Biernat dann in einem Beitrag am 05.04. insbesondere in den ersten Abschnitten ausführlich und einleuchtend erläutert.

Ich pflege die Zusammenarbeit mit einem Hufschmied: er gibt mir Fälle ab, wo er mit der Entwicklung der Hufe unzufrieden ist. Ich überweise ihm die Kunden, denen die HO zu aufwendig ist oder überlasse ihm die Kunststoffbeschläge für Wanderritte, da ich selbst nicht beschlagen will.

Er ist der absolut einzige Hufschmied in meiner Umgebung, der sich nicht mit dem zufrieden gibt, was er gelernt hat, Probleme erkennt, Fragen stellt und dann auch Rat annimmt. Er kommt sogar bestens damit zurecht, das er angefrotzelt wird, weil eine HO seinem Pferd die Hufe macht!

Das Schmiede einen solchen Mut und ein solches Selbstbewußtsein haben, ist die absolute Ausnahme. Kein anderer Hufschmied war an Zusammenarbeit interessiert. Die Aggression, die einem entgegengebracht wird, ist teilweise wirklich beängstigend.

Es wurde stets nur versucht sich den ein oder anderern kleinen Tipp zu holen und das in die eigene Arbeit mit einzubauen, doch das funktioniert nicht! HO funktioniert nur in seinen Zusammenhängen. Herausgepickte Details können großen Schaden anrichten, der dann voll und ganz der HO angelastet wird.

Es ist wie mit der Klassischen Homöopathie:
oft wird z.B. gesagt bei Hautproblemen Sulfur. So funktioniert die Homöopathie nach Hahnemann aber nicht. Sulfur hilft nur, wenn zufällig die charakteristischen Symptome zum Kranken passen. Hilft es nicht, wird die Homöopathie als Mummpitz bezeichnet und eine weitere große Chance wurde vertan. Aber gerade bei Hautproblemen ist die Homöopathie sehr hilfreich, wenn die Symptome vernünftig ausgewertet wurden und danach ein passendes Mittel gewählt wurde.

MfG

Adriane Georgi

Re: Hufbearbeitung

Adriane:
ich finde es gut und begrüssenswert, wenn es eine solche zusammenarbeit gibt.
deswegen verwirrt es mich, warum vorbelastete nicht zur ausbildung auftauchen dürfen.
wie gut wäre erst dann die zusammenarbeit???

zusammenarbeit ist gefragt, aber sie muss qualitativ gut, vorurteilsfrei und frei von sakasmus/zynismus sein.

Re: Hufbearbeitung

Hallo Hannes,

"zusammenarbeit ist gefragt, aber sie muss qualitativ gut, vorurteilsfrei und frei von sarkasmus/zynismus sein."

GENAU! (Gilt auch für Schmiede aus Österreich ;-))) )

Aber ich habe leider auch feststellen müssen, dass sie das leider in den seltensten Fällen ist. Ich habe fast die gleichen Erfahrungen gemacht wie Adriane, allerdings mehr in Bezug auf Tierärzte.
Was mir da entgegengeflogen ist, war echt nicht nett.

Gruß
Kathrin Preuß

[%sig%]

Re: Hufbearbeitung

... und wieder möchte ich auf Jochen Biernats Beitrag vom 05.04.04 hinweisen. Da steht die Antwort auf diese immer wieder gestellte Frage.

Re: Hufbearbeitung

größe ist es wenn gekränkte, persönliche eitelkeit hinter die sache gestellt wird.

über methoden der hufbearbeitung kann/soll/muss diskutiert werden. sonst würde eben nix weitergehen.

wenn aber eine sache nach motto "ihr habt ja keine ahnung, ihr macht alles falsch" präsentiert wird, darf man sich nicht wundern wenn die resonanz dann dementsprechend negativ ist.

das gilt genauso für strasser als auch für JB und seinem engsten kreis.

und sich wirklich bemühende hufbearbeiter vor ort - egal aus welcher richtung auch immer - müssen sich bis zu beschimpfungen
einiges anhören.

Re: Hufbearbeitung

habe den Beitrag des Herrn Biernat vom 5.4. nochmal gelesen.
Die Haltung: ihr wolltet früher nix von mir wissen, jetzt will ich nix von euch und ihr sollt auch nicht bei mir ankommen----also ehrlich!!!!! Ich glaube das haben Sie nicht nötig!
Nochmals möchte ich deswegen nachfragen was es mit dem Text des Herrn Strussione auf sich hat den ich in meinem Beitrag vom 13.4. zitiert habe.

Und, Frage:
Was kann jemand dafür, der vor 4 Jahren eine Gdhk o.ä. Ausbildung gemacht hat, weil es zu dem Zeitpunkt die einzige Alternative war, dass Herr Biernat da kein Gehör gefunden hat?
Und dafür dass dann irgendwann später Menschen ihre Ausbildung abgebrochen haben?
Mit diesen "halbgebildeten" schlagen sich doch wirklich alle Hufpraktiker herum! Auch die sorgsam geschützten HOs!!!!!!
Habe erst vor zwei Wochen einen getroffen, den ich dann auf seine Ausbildung festzunageln versuchte und der nicht in der Liste steht und nicht aktuell in Ausbildung ist.
Denen wird man glaube ich eher Herr, wenn alle Hufpraktiker die sich wenigstens einmal einer pfüfenden Instanz gestellt haben, trotz Konkurrenz, zusammenstehen!
In meinem "Revier" achte ich sehr sorgsam darauf WER sich als WAS ausgibt

Re: Hufbearbeitung

"In meinem Revier achte ich sehr sorgsam darauf WER sich als WAS ausgibt." Und wenn wir genau das tun, ist das Geschrei riesengroß.

Es geht viel weniger um verpasste Chancen, als vielmehr darum, das durch diese verpassten Chancen die Huforthopädie als eigenständige Richtung ins Leben gerufen weden musste und nun auch dementsprechend, nicht durch irgendwelche Mixturen wieder untergehen darf.

Ganz abgesehen davon: Wenn die Ausbildung nur halbherzig angefangen wird, um dazu zu lernen (was ja löblich ist), dann aber abgebrochen wird, ist das in Hinblick auf die vielen Anwärter auf einen HO - Ausbildungsplatz einfach unfair.

Wer HO betreiben will, muss in vielen Dingen komplett umdenken und das ist für nicht Vorbelastete nun mal einfacher als für Leute, die bereits eine Ausbildungsweg in dieser Richtung eingeschlagen haben.

MfG

Re: Hufbearbeitung

also bitte!
Was genau hat es dann mit dem besagten Text auf sich??????????

Und zu dem WER als WAS...
Ich denke da habt ihr HO genauso ein Recht drauf wie jeder andere Hufbearbeiterzweig, bzw. sieht es in jedem Beruf so aus!

Und der Traum von der "Reinheit der Lehre"

Wenn die Leute vorher nicht über den Tellerrand geguckt haben, ist schwer davon auszugehen dass sie es später tun.
Alles andere wäre auch sehr unkritisch und gefährlich!
Damit schützt ihr gar nix!

Und ich gehe mal davon aus das die Abbrecher nicht ausschließlich Hufpfleger waren, oder????
Und irgendwie war mir auch so als hätte man bei den HOs mangels Nachfrage einen Ausbildungsort gestrichen.
gruß
winny

Re: Hufbearbeitung

@adriane:
zitat:
"Wer HO betreiben will, muss in vielen Dingen komplett umdenken und das ist für nicht Vorbelastete nun mal einfacher als für Leute, die bereits eine Ausbildungsweg in dieser Richtung eingeschlagen haben."

also kommen primär laien zur ausbildung und werden dann diversen kursen auf die pfede losgelassen.

ausserdem wo und wieso umdenken???

ich denke, dass ausbildung eine erweiterung und verfizieren des vorhandenen wissen sein soll. und zum thema "denken, lernen, vergessen" gibts wunderbare informationen von F.Vester

vielleicht brechen deswegen dann so viele ab, weil die erwartungen nicht dem inhaltlichen angebot entsprechen?
bei besw/strasser-kursen gibts zb eine ausbildungs/stundentafel, bei "HO nach Biernat"-ausbildung steht sowas nicht zur verfügung, bzw bekomt man nicht bei anfragen zur verfügung gestellt.

Re: Hufbearbeitung

Ausbildungsort wurde aus anderen Gründen gestrichen.

Die ohnehin geringe Zahl der Abbrecher hat rapide abgenommen, ob das wohl an der besseren Vorauswahl liegt?

Das Ende der Geschichte

Hallo an alle!
Der Thread hat ja ungeahnte Auswüchse angenommen. Für denjenigen, den es interessiert, hier nun der vermeintliche Ausgang der Geschichte:

Da die Besitzerin Ihre Stute ja nun weiter reiten und trainieren wollte, hatte sie sich Marquis-Hufschuhe für die Vorderhufe ausgeliehen. Das Thema Eingewöhnungszeit war ihr nicht bekannt und so wurden direkt 1-2 Stundenritte gemacht. Das Pferd vertrug das relativ gut. Allerdings hat man das gute Wetter letztens für einen 5-Stundenritt genutzt. Ergebnis: Riss im Huf in der äußeren Trachtenwand, blutender Ballen...
Gegen Unvernunft der Besitzer ist leider kein Kraut gewachsen!

Am Donnerstag geht der Wanderritt los und vergangenes Wochenende sollte dieses Pferdchen nun beschlagen werden - laut Hufschmied immer noch ein sehr schwieriges Unterfangen. Er meinte, er täte es nur, wenn ihm die Besitzerin einen Schrieb wegen Übernahme der Verantwortung unterschreiben würde. Das war zwar halb spaßig gemeint, bewirkte bei mir jedoch Allergiereaktionen. Ich habe mir die Hufe angesehen und konnte nur einen "normalen" Quarterhuf entdecken, dessen Wandhorn nicht dünner als das meiner Stute ist (und meine war mal mit EasyWalker und Öllöv beschlagen).
Die Prozedur des Beschlagens habe ich (zum Glück) nicht mitbekommen. Es konnten nur die Vorderhufe und auch nur die unter Einsatz von Nasenbremse - und als man die nicht mehr drauf bekam, mit Zange an der Oberlippe - beschlagen werden.
Für die Besitzerin kam das einer Vergewaltigung gleich.

Nun hat die Stute also vorne Renneisen mit 7 Nägeln (4 außen, 3 innen) und wird ihr Leben lang mit Hufbearbeitern Probleme haben.
Von mir ließ sie sich vorher problemlos die Hufe machen, zickte nur bei den Hinterhufen etwas rum - aber da kenne ich schlimmeres und mit Geduld war das kein Problem.

Auf jeden Fall hat mir das bewiesen, dass der Schmied zwar schöne Eisen beschlagen kann (die beschlagenen Hufe bei uns im Stall sehen gar nicht so schlecht aus - abgesehen von den liegenden Trachten) aber vom Umgang mit Pferden keine Ahnung hat. Bei mir ist er unten durch!!!

Viele Grüße

Andrea