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Frage an die Experten,
seit zwei Monaten besitze ich einen 5jährigen Wallach. Dem Hufpfleger fiel eine Einkerbung nahe der Hufspitze auf. Auf seinen Rat hin ließ ich von einem Tierarzt Röntgenaufnahmen anfertigen, die auf eine Hornsäule hindeuten. Der Tierarzt möchte nun soweit ausschneiden, wie die Hornsäule nach oben reicht (was auf den Röntgenbildern nicht ersichtlich ist). Er sagte, das, wenn man nicht alles ausschneidet, es zu einer Huflederhautentzündung kommen kann. Ist das wirklich die beste Behandlungsmethode? Ich bin skeptisch, da man ja möglicherweise sehr tief ausschneiden müsste?

[%sig%]

Eine Hornsäule "auszuschneiden" ist unsinnig. Bei einer Hornsäule handelt es sich um Narbenhorn, welches gebildet wird, wenn eine Konturveränderung des Hufbeinrandes und/oder des Hufbeinrückens vorliegt. Ich nehme an, dass das Röntgenbild eine solche Konturveränderung zeigt.? Das Narbenhorn ist durchaus sinnvoll, da es den Abstand zwischen der am Hufbeinknochen anliegenden Wandlederhaut und der von oben herabwachsenden Hornwand überbrückt. Es bedarf besonderer Aufmerksamkeit, da es sich um minderwertiges Horn handelt, welches Keimbesiedlung leicht ermöglicht. Solange man die Keimbesiedlung jedoch verhindert, macht eine Hornsäule keinerlei Probleme und kann auch in keinem Fall zu einer Huflederhautentzündung führen.
Entfernt man dieses Narbenhorn kann die Wandlederhaut letztlich doch nicht anders, als wieder neu Narbenhorn zu produzieren. Die Hornsäule entsteht an selber Stelle wieder, wenn nicht das tiefe Ausschneiden neue Probleme hinzufügt.
Legen Sie Ihrem Tierarzt den Abschnitt "2.13 Hornsäulen" aus unserem Buch vor. Er möge bitte bitte umdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch

Liebe Frau Rasch,

vielen Dank für Ihre prompte Antwort. Von einer Freundin bekam ich gestern Ihr Buch zu diesem Thema. Besteht die Möglichkeit, dass ich
Ihnen die Röntgenaufnahmen zur Verfügung stelle, damit wir sicher-
stellen, dass es sich tatsächlich um eine Hornsäule handelt? In der Sohle
befindet sich an der Zehenspitze eine kleine Delle, in die Schmutz ein-
dringen kann. Wie kann ich diese am besten sauber halten bzw. verhindern, dass Keime eindringen können (denn das ist z.Zt. die größte
Angst unseres Hufpflegers und mir).

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

[%sig%]

Ja, das können Sie tun. Bitte fertigen Sie doch auch Fotos vom Huf (siehe unsere Fotoanleitung).
Am ehesten gelingt es die Schwachstelle vom Befall frei zu halten, wenn der Huf in einer vernünftigen Belastungssituation ist. Ist es schon zu Mazerationsprozessen gekommen, so helfen mild desinfizierende Mittel und Tamponaden, die Lücke wieder zu schließen.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch

Liebe Frau Rasch,

vielen Dank für die Infos, Fotos und Röntenaufnahmen kommen demnächst. Ansonsten müsste ich bei unserem Hufpfleger (ist seinerzeit von der DHG empfohlen worden) in guten Händen sein.

Gut, dass es solche kompetenten Foren gibt!!!

[%sig%]

Wenn er von der DHG empfohlen wurde, handelt es sich doch aber mit Sicherheit um einen Huforthopäden und nicht um einen Hufpfleger?
Andie

Sie haben recht, es handelt sich um einen Huforthopäden.

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