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Hilfe, Barhufe noch zu retten?

Hallo!

Ich bin im Moment echt am verzweifeln! Mein Pferd hat seit ca. 2-3 Wochen unglaublich schlecht werdende Hufe. Seit das heiße Wetter vorbei ist und unsere Weide statt trockene Sahara wieder feuchter ist, brechen sie immer mehr aus.

Besonders an den Vorderhufen bricht Stück für Stück der ganze Tragrand weg. Seit Freitag lahmt mein Pferd auch. Ich habe einen Huftechniker nach BESW, den ich sofort angerufen habe, aber leider nimmt er das nicht sehr ernst und kommt erst am nächsten Montag den 21.08. Ich bin sehr sauer und zweifel eh seit einiger Zeit an seiner Arbeit. Er raspelt oder schneidet recht wenig, was ja immer noch besser ist als zuviel, aber leider ist besonders die Zehe meines Pferdes recht lang geworden und ich habe den Eindruck, daß dadurch sich die Trachten nach vorne schieben. Außerdem läuft er schlechter vorne, was mir an der langen Zehe zu liegen scheint. Ich vermute, daß die lange Zehe vorhandene Hufrollenprobleme neu aufleben läßt.

Ein kurzer Steckbrief meines Pferdes: Araber, 20 Jahre. Tagsüber auf Weide, nachts in Außenbox auf frischem Stroh. Hat vorne Hufgelenksarthrose, Hufrollenprobleme (aber eher verursacht durch einen fiesen Beschlag über die letzten 4 Jahre), dicke Gallen mit Fesselringbandverengung, Verkalkungen in den Sehnen. Hinten Spat. Schleift hinten so stark, daß er sich die Zehe bei Asphalt abschlurft bis in die weiße Linie. Wird noch Schritt und Trab im Gelände geritten.

Nun seine Hufkarriere: das Pferd kaufte ich mit 15 Jahren barhuf. Leider wußte ich es damals nicht besser und ließ ihn auf Anraten des Tierarztes beschlagen wegen seiner angeblichen Beinprobleme (machte sich nur bemerkbar in Form von Zehenschlurfen. Leider wußte ich damals noch nicht, daß es Hufschuhe gibt!). Vorne hatte er zuletzt bis Oktober 2005 Eisen mit Platten. Ab da barhuf. Hinten erst seit ca. Ende Mai barhuf, da Wechsel in anderen Stall ohne Asphalt und somit auch kein Abschlurfen der Zehe mehr.
Die Umstellung auf barhuf erfolgte, da mein Pferd im Sommer 2005 nur noch kurz und stockend ging, sehr widerwillig war und auf Antreiben mit Ohrenanlegen reagierte (sehr untypisch für den sonst lauffreudigen Araber!). Laut TA Hufrollenprobleme, leider wußte weder er noch mein damaliger Schmied eine Lösung. Der Schmied beschlug ihn alle 5 Wochen, da der Huf auch noch durch die entzündlichen Vorgänge so schnell wuchs, und besonders in der Zehe so nach vorne drängte. Mein Schmied war mir keine große Hilfe und verurteilte mein Pferd als hoffnungslosen Fall...
Ich beschäftigte mich mit dem Thema Biernat und bestellte einen HO zum Eisenabnehmen. Der war aber eher ein Reinfall. Ich fand ihn nicht sehr professionell und allein das Eisenabnehmen dauerte so lange, daß mein Pferd Streß bekam, was ich sonst bei ihm nicht kenne. Der HO schnitt und feilte auch zuviel weg, so daß mein Pferd immer fühlig ging. Ich hatte diesen HO nur drei Mal an meinem Pferd und fühlte mich nicht wohl bei ihm. Schien mir nicht wirklich zu wissen, was er da macht, und hielt lieber abfällige Reden über die böse Konkurrenz.

Dann nahm ich mir einen Huftechniker nach BESW, den ich bis jetzt auch noch habe. Der arbeitet eher zu wenig am Huf, damit das Pferd nicht fühlig geht. Im Januar mußte mein Pferd wieder hinten beschlagen werden, weil er sich die Zehe bis zur weißen Linie weggeschlurft hatte und nicht mehr laufen mochte. Und dies nur von dem Weg zur Weide (vielleicht 200 m Asphalt)! Vorne mit Hufschuhen im Gelände.

Pferdi wurde ab Januar 2006 dann wieder geritten und lief prima mit Hufschuhen. Insgesamt hatte er vorne wenig Probleme mit der Barhufumstellung, auch bei gefrorenem Boden im Winter auf der Weide war er nicht empfindlich.

Seit April steht er nun in einem neuen Stall. Leider hatte er Anfang Mai einen schweren Unfall auf der Weide. Er stürzte und fiel auf die linke Hinterhand, es hat ihm großflächig die Muskulatur zerrissen. Dazu kam nach 2 Wochen ein Einschuß in denselbem Bein und das Pferd hatte verstopfte Nieren und stand tagelang auf drei Beinen. Er wäre beinahe gestorben. Das rechte Bein wurde dabei sehr stark als Entlastung des Linken eingedreht und dadurch hat sich eine extreme Fehlstellung des Hufes entwickelt. Wie man auf den Fotos sehen kann, hat sich der ganze rechte Hinterhuf stark nach innen verformt. Allgemein hat das Pferd in dem rechten Hinterbein wegen dem Spat eine Tendenz zum eindrehen. Kurz nach dem Unfall konnten wir so grade eben die hinteren Eisen abziehen, da das Pferd kaum die Hinterhufe geben konnte durch die zerstörte Muskulatur. Seitdem ist er hinten barhuf, und soll es nun auch bleiben.

Seit ca. 4 Wochen darf er wieder geritten werden. Da das Pferd extrem an Muskeln verloren hat, ist er nun nur noch im Schritt unterwegs. Die linke Hinterhandmuskulatur bildet sich langsam wieder neu, hat aber immer noch eine große Delle. Der Rücken scheint momentan nicht so gut an Muskeln zuzulegen, die Wirbelsäule steht etwas raus. Ich reite vorne und hinten mit Easyboots. Die halten sehr gut, obwohl die Hufe ja recht länglich sind und die Schuhe eher für runde Hufe gedacht. Mit den Schuhen dreht er den rechten Hinterhuf auch nicht so strak ein.
Nun weiß ich aber nicht mehr weiter. Ich habe das Vertaruen zu dem Huftechniker verloren, mit HO habe ich auch schlechte Erfahrung gemacht. Und das Wichtigste: ist mein Pferd überhaupt noch barhuf zu retten? Ist da jetzt nicht so viel weggebrochen, daß er so noch barhuf bleiben kann??? Er steht wie gesagt nur auf weichem Boden und da er nun lahmt, reite ich auch nicht mehr. Er ist recht munter und trabt auch auf der Weide rum trotz lahmen. Kann er barhuf bleiben, bis das nachgewachsen ist? Wie soll er weiter barhuf behandelt werden? Und ist das extreme Ausbrechen wegen dem unmöglichen Sommerwetter, oder kann es mit den Stoffwechselstörungen zusammen hängen? Oder liegt eine Hebelwirkung wegen der langen Zehe vor? An den Hinterhufen sieht man zudem ja deutliche Rillen. Könnten sie ein Zeichen für Störungen sein, und welche? Ich sehe als Laie, daß die Zehe viel zu lang geworden ist, die Trachten sich nach vorne schieben. Und seit dem Unfall ist er beim Reiten vorne auch wieder fühlig bzw. belastet schonend trotz Hufschuhen, fühlt sich aber wegen verkürzter Schritte eher wie Hufrollenprobleme an. Scheint mir an der langen Zehe zu liegen, weil er ja damit nicht gut abrollen kann. Ich habe mittlerweile ein Gefühl für die verschiedenen Lahmheiten meines Pferdes und das ist so wie letzten Sommer mit den Sch...-Eisen ein kurzes und vor allem auf hartem Boden sehr unwilliges Laufen (Hufrolle).
Mit den Hinterhufen habe ich null Ahnung, vor allem der rechte Huf ist ja so schief.

Hilfe, Hilfe. Fotos unter http://de.pg.photos.yahoo.com/ph/kurmolke2003/my_photos

LG Ulrike

Re: Hilfe, Barhufe noch zu retten?

Die Hufbearbeitung ist hier eindeutig das Problem. Konsultieren Sie einen Huforthopäden in Ihrer Nähe. Grüße Michael Strussione

Re: Hilfe, Barhufe noch zu retten?

Ergänzung:. der Weg nach der Eisenabnahme war offehnsichtlich nicht der schlechteste, vielleicht wäre etwas mehr Material hilfreich gewesen. Wenn der bearbeitende HO nicht 'auf Ihrer Wellenlänge' sendete, findet sich vielleicht ein Kollege/in in Ihrer Nähe.

Viel Glück