Skip to main content Skip to page footer

Archiv

Zurück

Fragen zum Buch

Ich habe das Buch "Der Weg zum gesunden Huf" sehr interessiert gelesen und fand es unheimlich informativ und aufschlussreich, wahrscheinlich muss ich es noch 2 mal lesen bis ich alles verstanden habe...

Zum Buch ein paar Fragen:
Anders als bei jeder anderen Hufbearbeitungsschule geht man hier davon aus, dass Hornsäulen das Ergebnis einer Lücke im Strahlbein sind und nicht die Hornsäulen das Strahlbein verletzen.
Gibt es dafür wissentschaftliche BEweise?
Ich bin zwar der Meinung dass das logisch klingt, aber dennoch bin ich noch nicht dazu bereit, mich darauf einzulassen, da mir die Sache zu riskant ist.

Was genau ist der Hufknorpel, bzw wo ist er? Ich habe mir das aufgeschnittene Präparat sowei die Sachzeichnungen angesehen, konnte aber weder etwas erkennen, das nach Knorpel aussieht, noch etwas, was als solcher bezeichnet wird. In einem Abschnitt des Buches wird die Eckstrebe als "hufknorpelwand" bezeichnet, etwas später wird erwähnt, dass auch die Ballen zum Hufknorpel gehören. Wie genau kann ich mir diesen jetzt vorstellen?

Nachdem ich das Buch gelesen hatte, hatte sich meine Frage "Ja und wo ist das Bild eines idealen Hufes?" erledigt, da ich jetzt weiß, dass es nur einen optmialen Huf gibt, aber kein Idealbild. Trotzdem würde ich gerne mal einen Huf sehen, der seiner Huf-Fesselachse und Belastungssituation gemäß optimal aussieht. Wurde das inzwischen erreicht oder gibt es noch bisher keinen Huf, der inzwischen die optimale Form erreicht hat und nur noch in dieser gehalten wird?
Kann ich mich darauf verlassen, dass ein Huforthopäde, den ich aus der Liste auf der offiziellen Homepage ausgewählt habe, auch nach den Huforthopädischen Grundsätzen nach Biernat arbeitet und die Probleme der Hufe meines Pferdes erkennt und behandelt, oder gibt es auch hier schwarze Schafe?

Mir sind noch ein paar mehr Fragen beim Lesen des Buches gekommen, aber die fallen mir im Moment nicht ein.Naja das sind ja auch eigentlich erst einmal mehr als genug :)

Viele Grüße

Escy

[%sig%]

Re: Fragen zum Buch

Hallo,
um die Hufknorpel zu sehen, müsste man die Hufwand abtragen. Sie setzen ca. im oberen Drittel des Hufbeines an und setzt sich (von aussen fühlbar) über den Kronrand hinweg. Dieser Bereich ist elastisch . Bei einer Hufknorpelverknöcherung z.B. ist dieser Bereich hart un meist auch sichtbar.Manchmal ist es etwas schwierig sich die Gegebenheiten vorzustellen. Hier gibt es jedoch Fachliteratur die das Innenleben des Hufes sehr schön zeigen. Die Hufknorpelwände(Eckstreben) sind sehr wichtig und sollten entsprechend bearbeitet werden um den Hufknorpel zu unterstützen. Die Huf-Fesselachse zu optimieren ist meist keine Schwierigkeit.Ursache ist häufig eine schnabelnde Zehe, untergeschobene Trachten. Sicher kann jeder HO "Vorher-Nachherbilder" zeigen die dies bestätigen. Optimal heißt hier für das Pferd, die Gliedmaße, Gegebenheiten entsprechend optimal. Nch einer sehr umfangreichen 2-jährigen Ausbildung und anspruchsvollen Prüfung kann man davon ausgehen, dass der HO sein Fach versteht.MfG Anette Fink

Re: Fragen zum Buch

Danke für die Antworten!!!

Re: Fragen zum Buch

Ich glaube mich an dieser Stelle mal ins Forum einzuklinken. Vielleicht ist es ein unbewusster Fehler -
Hornsäulen sitzen im Hufbeinbereich und nicht im Strahlbeinbereich. Hornsäule und Knochenrückbildung stehen in direkter Beziehung. Sie können innen als auch "außen" an der Hornwand in Erscheinung treten. Innere Hornsäulen sind die häufigere Variante und füllen dabei "Hohlräume aus. Der Hufbeinrand hat im Bereich der inneren Hornsäule eine Einkerbung . Bei den Hinterhufen ist dieses Phänomen bei beschlagenen wie auch unbeschlagenen Hufen zu beobachten. Bei den Vorderhufen ist eine Häufung bei Pferden festzustellen, die zu enge Eisen mit seitlichen Aufzügen tragen. Auffällig ist, das im Bereich der Knocheneinkerbungen keine Druck, sondern Zugverhältnisse herschen. Reize und daraus folgende Entzündungen sind die Folge und leiten Veränderungen ein. Durch die Einkerbung im Hufbein vergrößert sich die Fläche der "Hornproduzenten" , sodaß mehr Horn nach vorne und unten geschoben werden kann. So ist durchaus zu verstehen, das die Knochenform entscheidend für das Entstehen von Hornsäulen ist und nicht umgekehrt.

Zum Hufknorpel -- Betrachtet man einen Huf von unten, so könnte man meinen, das der gesamte Sohlenbereich ; mit Ausnahme des Strahles und der Strahlfurchen ; einen Knochen als Basisträger hat. Das ist jedoch nicht der Fall. Nur der vordere Teil bis knapp über die Strahlspitze wird von einem Knochen getragen - dem sogenannten Hufbein. Der verbleibende linke und rechte Teil wird bis etwas über den Kronrand hinaus von einer Knorpelschale getragen. Zwischen den beiden Knorpelschalen befindet sich der Strahl mit seiner Lederhaut und dem Strahlkissen - einem besonderen Fettgewebepolster. Dieses Polster hat die Aufgabe, das Pferdegewicht gegen den Bodendruck zu absorbieren. Dabei wird das Polster in der vertikalen Ebene gestaucht und gibt den Druck seitlich an den Hufknorpel ab, der sich nach außen ausdehnt und bei Entlastung wieder in seine ursprüngliche lage zurückkehrt. Ein Knochen könnte das nicht - daher der Hufknorpel. Der Hufknorpel selber wird über die Hufbeinknospen versorgt und durch je fünf kurze, starke Bänder in seiner Lage fixiert. Nach außen hin trägt der Hufknorpel im Verlauf über das Hufbein die Lederhäute, auf denen der Hornschuh produziert und gehalten wird. Die Flexibilität des Hufknorpels setzt auch eine flexible Hornwand voraus die die Bewegungen des Knorpels mitmacht. Daher ist auch die Hornwand im Knorpelbereich etwas dünner als im Zehenbereich. Bei soviel Ausdehnung (immerhin bis 10 mm ) müsten die Pferde eine Faltenhaut in der Sohle haben. Das konnte die Natur nicht; Sie hat einen anderen Trick angewandt. Sie lässt die Hornwand an ihrem Ende im unteren Bereich in die Sohle hineinkrampen ( Eckstreben ) und fixiert somit den Tragrandabschluß. Der obere Hornwandabschluß bleibt offen. Hier bildet eine flexieble Haut den Bogenabschluß zur gegenüberliegenden Wand - und jetzt kommt unsere Hautfalte ins Spiel , die scheinbar zwei Ballen entstehen läst um die Ausdehnung der Hufknorpel mitzumachen. ( Man nennt das ganze auch Hufmechanismus ).
MfG w. Keil

[%sig%]

Re: Fragen zum Buch

Lieber Walter!

Du bist eine supertolle Bereicherung für unser Forum! Dein Wissen über den Huf lässt - zumindest mich - beim Lesen noch einiges dazulernen.
Vielen Dank!

LG
Heike Braun

Re: Fragen zum Buch

Wow ich habs verstanden! :)

Gut das hat mir noch in meiner Vorstellung gefehlt, wo genau der sich befindet, bzw bis wohin er reicht. Klingt sehr logisch, dankeschön!

Re: Fragen zum Buch

Lieber Walter ... einsame Spitze!

Gruß
Michael