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Fohlenbockhuf

Habe ein großes Problem.Mit 3 Monaten bekam unser Fohlen einen
bockhuf. Der Tierarzt hat 3 x hintereinander einen Fohlenschuh auf-
geklebt, und Tierarzt und Schmied haben immer wieder die Trachten
gekürzt. Dann sah es eigentlich ganz gut aus. das Fohlen lief auf der
Weide. Dann kam eine Huflederhautentzündung dazu. Als wir das wie-
der im Griff hatten, hat er inzwischen 14 Monate alt, ein Halbmondeisen
mit verlängerter Spitze bekommen. Nach ein paar Tagen mußten wir
es wieder herunter nehmen lassen, weil das Fohlen stark lahmte. Wieder
eine Lederhautentzündung oder vom Eisen? Jetzt steht er in der Box
und bekommt Schmerzmittel gespritzt, aber es wird nicht besser mit
der Lahmheit und der Huf steht immer noch steil.
Wie sieht es aus mit einer Sehnendurchtrennung?
Wir sind am Ende.
Wer kann helfen?
Viele Grüße
Angela

Re: Fohlenbockhuf

Liebe Angela,

generell besteht die Möglichkeit das Unterstützungsband der tiefen Beugesehne zu durchtrennen. Dadurch kann immer etwas Spielraum gewonnen werden. On dies in Ihrem Fall Mittel der Wahl ist sollten der TA und Ihr Hufbearbeiter prüfen.

Eine Einschätzung der Situation ist natürlich nicht ohne weitere Informationen (Bilder und auch Röntgenbilder) schwer möglich.

Generell gilt: wenn Maßnahmen ergriffen werden, die Sehne zu dehnen (dies ist eigentlich nur beim Jungpferd - etwa bis 15 Monaten möglich), dann muss das Pferd ausnahmslos auf harten Böden stehen. In der eingestreuten Box oder aber auch auf dem nachgebenden Koppelboden wird sich die Spitze des Hufes - trotz Schnabeleisen - immer etwas eingraben, die Sehne nicht entsprechend belastet. Ergo - Der gewünschte Effekt bleibt aus.

Der Hinweis 'Huflederhautentzündung' bezieht sich wohl auf die Sohlenlederhaut, richtig?

Vermutlich haben die ergriffenen Maßnahmen dazu geführt, dass die Zehenwand 'schnabelförmig' nach vorn (unter dem Gewicht des Pferdes) harauswächst. (?) Die Hufbeinspitze würde mehr Bodennähe haben.

Bitte versuchen Sie einmal Fotos hochzuladen, eine Anleitung finden Sie auf unserer Webseite.

Beste Grüße
Michael Strussione

Re: Fohlenbockhuf

Nach Ihrer Schilderung wurde schon frühzeitig und mit geeigneten Mitteln auf die Fehlentwicklung reagiert, aber wohl ebenso zu früh abgebrochen.

Es kann nicht erwartet werden, dass eine Dehnung der tiefen Beugesehne resp. ihres Muskels, die ja auch immer eine gewaltsame ist, ohne Schmerzen für das betroffene Fohlen verläuft.

Ob eine Lederhautentzündung der Hufsohle vorlag, ist aufgrund des Hufschuhes, der ja auch eine Schutzfunktion ausübt fraglich.

Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass die Wandlederhaut infolge ihrer hebelnden Mehrbelastung und natürlich ebenso und insbesondere die betroffenen Beuge-Einrichtungen schmerzhaft reagierten.

Wenn die mit einer (solchen) Maßnahme zwangsläufig einhergehenden Schmerzbelastungen zukünftig ein beschwerdefreies Pferdeleben erwarten lassen empfiehlt sich eine medikament. Schmerzausschaltung.

Wenn bei einen 14 Monate alten Fohlen und zudem mit der Vorgeschichte noch keine deutliche Stellungskorrektur erreicht wurde gibt es keinen zeitlichen Spielraum mehr, die Durchtrennung des Unterstützungsbandes der tiefen Beugesehne auch nur einen einzigen Tag hinaus zu schieben!!
Der Zeitpunkt, bis zu dem eine völlige Wiederherstellung erwartet werden konnte wurde wohl bereits überschritten.

Mit freundlichem Gruß
J. Biernat