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Fassbeinig und drehen
Hallo,
ich habe folgendes Anliegen: Ich würde mein derzeit auf allen vieren beschlagenes Pferd diesen Winter gerne auf barhuf umstellen. Allerdings hat er hinten eine sehr fassbeinige Stellung und dreht beim Bewegungsablauf im Schritt auch hinten rechts.
Ist Barhufbearbeitung möglich, und wie sieht diese aus? Muss man die Hufe wöchentlich korrigieren und kann ich das als Laie auch teilweise selbst angehen?
Mein Wallach hat zudem ziemliche Flachhufe. Mit den Eisen schaffen wir leider immer nur sehr sehr kleine Erfolge, sodass mir eine Umstellung auf barhuf sinnvoll erscheint. Muss auch hier zunächst die Zehe ständigt korrigiert werden um das Unterschieben der Trachten zu unterbinden?
Wie sieht das mit dem Abrieb - im Hinblick auf die flachen Hufe - an den Hinterbeinen speziell hinten rechts (drehen) aus?
Mein Wallach hat ansonsten eine sehr gute Hornqualität sowie Hufwachstum.
Vorab schon mal vielen Dank!
MfG Julia
ich habe folgendes Anliegen: Ich würde mein derzeit auf allen vieren beschlagenes Pferd diesen Winter gerne auf barhuf umstellen. Allerdings hat er hinten eine sehr fassbeinige Stellung und dreht beim Bewegungsablauf im Schritt auch hinten rechts.
Ist Barhufbearbeitung möglich, und wie sieht diese aus? Muss man die Hufe wöchentlich korrigieren und kann ich das als Laie auch teilweise selbst angehen?
Mein Wallach hat zudem ziemliche Flachhufe. Mit den Eisen schaffen wir leider immer nur sehr sehr kleine Erfolge, sodass mir eine Umstellung auf barhuf sinnvoll erscheint. Muss auch hier zunächst die Zehe ständigt korrigiert werden um das Unterschieben der Trachten zu unterbinden?
Wie sieht das mit dem Abrieb - im Hinblick auf die flachen Hufe - an den Hinterbeinen speziell hinten rechts (drehen) aus?
Mein Wallach hat ansonsten eine sehr gute Hornqualität sowie Hufwachstum.
Vorab schon mal vielen Dank!
MfG Julia
Re: Fassbeinig und drehen
Hallo Julia,
Eine Drehbewegung einer Gliedmaße führt zwar zu einem verstärkten Abrieb am Huf es ist jedoch in vielen Fällen möglich das diese Drehbewegung Aufgrund der Hufform erst ausgeführt wird. In diesem Fall gibt es gute Möglichkeiten dass über die Hufbearbeitung die Drehung des Hufes verschwindet. Gerade bei flachen Hufen mit einer langen Zehe findet man diese Drehbewegung. Bei flachen Hufen mit untergeschobenen Trachten sind neben der Bearbeitung an der Zehenwand noch einige weitere Dinge zu beachten.
Der große Unterschied zwischen Barhufbearbeitung und der Hufbearbeitung für einen Beschlag liegt darin das bei der Barhufbearbeitung eben der Abrieb der Hufe beachtet werden muss welcher ja mit Beschlag so nicht stattfindet. So nutzen wir in der Huforthopädie den Abrieb als etwas Positives und steuern diesen.
An der Zehenwand ist es möglich eine längerfristige Arbeit anzubringen da man Aufgrund der Höhe der Zehenwand eine Arbeit für einige Wochen vorausschauend anbringen kann, an den Trachten geht eine so langfristige Arbeit nicht, da ja nur eine Höhe von ca. 1 cm vorhanden ist. Gerade an den Trachten ist daher eine Hufbearbeitung höchstens für die nächsten 4 Wochen möglich. Somit erklärt sich auch der Hufbearbeitungsabstand von 4 Wochen. Ob sie zwischendurch selber etwas machen können kann ich ihnen hier nicht sagen – wenn dann aber eher im Bereich Eckstreben und Trachten da ja eben an der Zehenwand nicht so oft korrigiert werden muss. Lassen Sie sich von ihrem Hufbearbeiter dazu beraten und anleiten.
Gerade auch wenn Ihr Pferd ja eine gut Hornqualität und Wachstum hat besteht eine gute Chance dass Sie die Probleme über Barhuf besser in den Griff bekommen als das mit einem Beschlag möglich ist.
Lieben Gruß
Astrid Arnold
Eine Drehbewegung einer Gliedmaße führt zwar zu einem verstärkten Abrieb am Huf es ist jedoch in vielen Fällen möglich das diese Drehbewegung Aufgrund der Hufform erst ausgeführt wird. In diesem Fall gibt es gute Möglichkeiten dass über die Hufbearbeitung die Drehung des Hufes verschwindet. Gerade bei flachen Hufen mit einer langen Zehe findet man diese Drehbewegung. Bei flachen Hufen mit untergeschobenen Trachten sind neben der Bearbeitung an der Zehenwand noch einige weitere Dinge zu beachten.
Der große Unterschied zwischen Barhufbearbeitung und der Hufbearbeitung für einen Beschlag liegt darin das bei der Barhufbearbeitung eben der Abrieb der Hufe beachtet werden muss welcher ja mit Beschlag so nicht stattfindet. So nutzen wir in der Huforthopädie den Abrieb als etwas Positives und steuern diesen.
An der Zehenwand ist es möglich eine längerfristige Arbeit anzubringen da man Aufgrund der Höhe der Zehenwand eine Arbeit für einige Wochen vorausschauend anbringen kann, an den Trachten geht eine so langfristige Arbeit nicht, da ja nur eine Höhe von ca. 1 cm vorhanden ist. Gerade an den Trachten ist daher eine Hufbearbeitung höchstens für die nächsten 4 Wochen möglich. Somit erklärt sich auch der Hufbearbeitungsabstand von 4 Wochen. Ob sie zwischendurch selber etwas machen können kann ich ihnen hier nicht sagen – wenn dann aber eher im Bereich Eckstreben und Trachten da ja eben an der Zehenwand nicht so oft korrigiert werden muss. Lassen Sie sich von ihrem Hufbearbeiter dazu beraten und anleiten.
Gerade auch wenn Ihr Pferd ja eine gut Hornqualität und Wachstum hat besteht eine gute Chance dass Sie die Probleme über Barhuf besser in den Griff bekommen als das mit einem Beschlag möglich ist.
Lieben Gruß
Astrid Arnold
Re: Fassbeinig und drehen
Vielen Dank für Ihre rasche Antwort!
Das Drehen ist bei ihm wohl leider stellungsbedingt. Er hat eine Fehlstellung der hinteren Beine -> fassbeinig und neigt daher schon zu solch einer Bewegung.
Aber möglicherweise können wir barhuf etwas begünstigen, wenn der Huf eine idealere Trachtenstellung erreicht.
Ich werde in jedem Fall den Versuch wagen und hoffe mein Schmied zeigt hier Kooperationsbereitschaft und das nötige Fachwissen.
Ist es möglich Ihnen Bilder der Hufe, etwa nach Eisenabnahme, zur Beurteilung zu senden?
Kann ich diese hier unter diesem Beitrag ins Forum stellen, oder soll ich sie irgendwo speziell hinschicken?
Vielen Dank,
mfG Julia
Das Drehen ist bei ihm wohl leider stellungsbedingt. Er hat eine Fehlstellung der hinteren Beine -> fassbeinig und neigt daher schon zu solch einer Bewegung.
Aber möglicherweise können wir barhuf etwas begünstigen, wenn der Huf eine idealere Trachtenstellung erreicht.
Ich werde in jedem Fall den Versuch wagen und hoffe mein Schmied zeigt hier Kooperationsbereitschaft und das nötige Fachwissen.
Ist es möglich Ihnen Bilder der Hufe, etwa nach Eisenabnahme, zur Beurteilung zu senden?
Kann ich diese hier unter diesem Beitrag ins Forum stellen, oder soll ich sie irgendwo speziell hinschicken?
Vielen Dank,
mfG Julia
Re: Fassbeinig und drehen
Hallo,
Sie können gerne die Bilder hier unter Ihrem Beitrag einstellen - das hat den Vorteil dass auch meine Kollegen die Bilder sehen können - wie auch die Bilder an meine Mailadresse senden. An Bildern haben wir immer Interesse da dann auch genauere Aussagen zu den Hufen gemacht werden können.
Vielleicht ist es Ihnen auch möglich noch Bilder vor der Eisenabnahme einzustellen, dann wäre es möglich noch Hinweise zur Abnahme zu geben.
Wie schon gesagt die Stellung ist in den selteneren Fällen für die Drehbewegung verantwortlich. Auch eine sehr Fassbeinige Stellung muß nicht dazu führen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg
Astrid Arnold
Sie können gerne die Bilder hier unter Ihrem Beitrag einstellen - das hat den Vorteil dass auch meine Kollegen die Bilder sehen können - wie auch die Bilder an meine Mailadresse senden. An Bildern haben wir immer Interesse da dann auch genauere Aussagen zu den Hufen gemacht werden können.
Vielleicht ist es Ihnen auch möglich noch Bilder vor der Eisenabnahme einzustellen, dann wäre es möglich noch Hinweise zur Abnahme zu geben.
Wie schon gesagt die Stellung ist in den selteneren Fällen für die Drehbewegung verantwortlich. Auch eine sehr Fassbeinige Stellung muß nicht dazu führen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg
Astrid Arnold
Re: Fassbeinig und drehen
So, jetzt hab ich es endlich mehr oder weniger erfolgreich geschafft Fotos von den Hinterhufen meines Pferdes zu machen. Hoffe sie sind nicht zu verwackelt und der Blitz irritiert nicht zu sehr. Ohne Blitz sah man leider überhaupt nichts.
Die Hufe hab ich naßgespritzt, bei der Aufnahme waren sie gerade am trocknen, deshalb sehen sie etwas komisch gescheckt aus. Der rechte hintere Huf "dreht" hier hat er auch das Eisen mit dem größeren Schenkel. Gebracht hats ja leider nicht so wirklich was.
Die Photos haben meine Perspektive schon mal geändert, erstaunlich wie die Hufe so aussehen. Irgendwie stimmt da doch was nicht, oder?
Hoffe sie können mir ein paar Tipps geben. Der Schmied kommt morgen gegen Abend, werde dann gleich nochmal Photos von den bloßen Hufen machen. Ich befürchte allerdings dass er nicht viel an seiner grundsätzlichen Hufform ändern wird....:(
Großes Danke Schön schon mal vorab für ihre Hufbeurteilung!
MfG Julia
Die Hufe hab ich naßgespritzt, bei der Aufnahme waren sie gerade am trocknen, deshalb sehen sie etwas komisch gescheckt aus. Der rechte hintere Huf "dreht" hier hat er auch das Eisen mit dem größeren Schenkel. Gebracht hats ja leider nicht so wirklich was.
Die Photos haben meine Perspektive schon mal geändert, erstaunlich wie die Hufe so aussehen. Irgendwie stimmt da doch was nicht, oder?
Hoffe sie können mir ein paar Tipps geben. Der Schmied kommt morgen gegen Abend, werde dann gleich nochmal Photos von den bloßen Hufen machen. Ich befürchte allerdings dass er nicht viel an seiner grundsätzlichen Hufform ändern wird....:(
Großes Danke Schön schon mal vorab für ihre Hufbeurteilung!
MfG Julia