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Escy Kane

Hallo, ich weiß nicht ob ihr schon inder St-Georg vom Januar den Artikel über Hufe gelesen habt, ich fands schrecklich.
Angeblich ein Infobericht darüber, was für welches Pferd am besten ist, Barhuf oder welcher BEschlag auch immer, war das nichts weiter als eine Produktübersicht über die Lieblingshufeisen des Schmiedes.

Was mich gestört hat, war die Behauptung, Turnierpferde könnten nicht ohne Eisen laufen, die Behauptung barhuf sei nur für Weidepferde geeignet, und dass nur eine einzige Fachperson zum Thema befragt wurde. Allein ein anderer Schmied hätte doch ganz andere Tipps gegeben, ein Bekannter von mir, ebenfalls Schmied, hätte wohl etwas ganz anderes empfohlen, zum Beispiel nach Möglichkeit das Barhuflaufen oder Kunststoffbeschläge.

Nach dem Motto für jedes Wehwehchen gibt es ein Eisen wurden nur BEhandlungsmöglichkeiten mit Beschlag genannt, Barhufalternativen ausgeschlossen, selbst die unterschiedlichen Krankheiten wurden völlig unzureichend wie ich finde beschrieben. Kunststoffbeschlag wurde völlig abgelehnt.

Am meisten gelacht habe ich über die Liste der Kriterien, wann Barhuf möglich ist:
Wenn ein Pferd weniger als 2mal wöchentlich über Asphalt läuft! Also mein Pferd läuft den halben Tag auf Asphalt rum und hat keine Probleme.

Jedenfalls kam mir der Bericht, auf den ich mich eigentlich gefreut hatte, sehr oberflächlich vor, die Erklärungen fand ich veraltet und das ganze hat mich sehr daran erinnert, dass man wohl noch der Meinung ist, ein BEschlag sei ein notwendiges Übel, wenn das Pferd nicht ganzjährig nur auf der Koppel steht.

Was sagt ihr dazu?

Re: Escy Kane

Hallo,

Deinem Bericht ist ja nichts mehr hinzu zu fügen. So sieht die traurige Realität besonders in der Turnierszene aus.

Weiter unten in einem Beitrag ist zu lesen "wo dreht ihr denn die Stollen rein?" Ständig spukt mir dieser Satz durch den Kopf.

Wie das wohl früher in der freien Wildbahn war? Ist das Pferd auf der Flucht vor Beutegreifern ständig auf die Schn... gefallen, weil es keine Stollen hatte? Dann wäre es wohl bereits viel früher ausgestorben, lange bevor Beutegreifer Mensch Jagd auf Equus machte. Denn auch das ist zu bedenken: alle Wildpferde der heutigen Welt sind verwilderte Hauspferde und werden zwar nicht so alt wie viele unserer Hauspferde, aber oft jedoch älter als viele Turnierpferde.

Tatsache ist, daß wirklich gesunde Hufe nicht mehr zum Zuchtziel gehören. Wie auch? Welcher Züchter weiß denn wie gute Hufe aussehen?

Eine weitere Tatsache ist, daß die Form eines Hufes auch von unten seinen ganz bestimmten Zweck hat. Ein gesunder Huf mit geradem Strahl und vernünftigen Eckstreben und Sohlenwinkel kommt relativ gut mit rutschigen Böden zurecht. Da brauchts keine Stollen!

Und so nebenbei: die Springreiter beschlagen, weil sie sonst zu sehr rutschen, die Westernreiter weil sie sonst nicht genug rutschen (Sliding Stop).

Darum fühlte ich mich auch genötigt von dem Pferd zu schreiben, daß in einem Springturnier mit 41 Teilnehmern als einzigstes unbeschlagenes Pferd den 4. Platz gemacht hat. Eben weil es in den engen Wendungen nicht so weggerutscht ist wie die anderen.

Kurzum: das Turnierpferde beschlagen sein müssen, ist einer der vielen Irrglauben der Reiterei. Sobald endlich die Qualität der Barhufbearbeitung besser wird, wird dies auch abnehmen.

LG
Adriane

Re: Escy Kane

Da fällt mir ein - mein Pferd ist mal mit meiner RL durchgegangen und in vollem Galopp einen BErg runter - bei Matschwetter. Er hat sich weder überschlagen noch verletzt und das OHNE Eisen. In der Zeit wo er noch Eisen hatte ist er übrigens schon im Schritt ständig gerutscht.

Fand den Beitrag jedenfalls ziemlich ernüchternd und hatte das dringende Bedürfnis auch was zum Thema zu sagen...

Escy

Re: Escy Kane

Hallo,

heute konnte ich den Artikel in der St. Georg auch lesen. Die Behauptungen dort sind ja fast amüsant, wenn es nicht so traurig wäre!

Ich dachte, etwas hätte sich das Wissen über Hufe inszwischen erweitert, auch bei Schmieden...

Aber die meisten Schmiede wohnen, was Barhufe angeht, wohl immer noch hinterm Mond. Genau von null Ahnung über Barhufe zeugt auch der Artikel in der St. Georg. Schade.

Die Reiter Revue hatte letztens ja einen Artikel über die HO, der wohl aus vorgegebenem Material zusammengebastelt wurde... und die Stellungnahme des Schmiedes dazu war wirklich von absoluter Unkenntnis gezeichnet...

Ganz schrecklich finde ich die sog. 'orthopädischen Beschläge' die immer noch der Lehrmeinung entsprechen. Ein Fall aus meinem Bekanntenkreis: Unter Eisenbeschlag sind bei einem Pony einer Bekannten die Hufe so aus der Form geraten, dass die Zehe total wegschnabelt. Sieht grauslig aus. Es wurde zu einem Rehebeschlag geraten, viel Hoffnung auf genesung wurde nicht gemacht.
Zum Glück hatte meine Bekannte mich im Hinterkopf. Dank Bearbeitung nach Biernat erholen sich die Hufe schon.

Oder der Fall der Stute meiner Freundin, wo die Risse in der Zehenmitte angeblich angeboren sind, den Huf müsse man mit Beschlag zusammenhalten... Wie komisch, :D die Risse wachsen ja raus...

Ta und Kliniken arbeiten ja meines Wissens nur mit Schmieden zusammen. Wurde dort noch nicht gemerkt, dass orthopädische Beschläge oft völlig sinnlos bis schadhaft sind eine Heilung am Barhuf viel zielführender wäre?

Gruß Tina

Re: Escy Kane

Ja was stand denn da über die HO's drin? Und was hat der Schmied gesagt? Also ich kenne keinen Schmied der sagt HOs sind gut, wohl aber einige, die sagen, HOs kriegen vieles wieder super hin, aber im Endeffekt machen die auch nichts neues (das sind dann die die sich sowieso etwas von anderen Schmieden abgrenzen und nach Möglichkeit ohne BEschlag gehen lassen und wenn nicht dann Kunststoff).
Dann kenne ich noch einen Huftechnicker der sagt, Biernat's Buch (und logischerweise die darin enthaltenen Thesen) ist sehr gut, aber noch besser sei das Buch Hufbalance. Eine Freundin hat bei dem einen Kurs gemacht und von dem was sie mir erzählt hat sind die wohl auch im Denken schon ein Stück weiter.
Zu Strasser sag ich gar nichts, die sind nunmal der Ansicht nur sie haben Recht...

Bei dem St Georg Artikel fand ich die Kriterien für Barfußlaufen am schlimmsten... wenn überhaupt entschieden werden solll ob beschlagen wird dann doch nicht nach DEN Kriterien sondern ganz individuell bei jedem PFerd! Nach den Kriterien müsste mein PFerd schon seit mehreren Monaten auf dem Hufbein laufen!

Re: Escy Kane

Hallo Escy,

der Artikel über die Hos war mit 'machen Eisen Krank' betitelt. Es war das übliche Material, das man von der DHG kennt mit einigen Huffotos. Gegen den Artikel war absolut nichts zu sagen.

Allerdings hätte man über dieses Material hinaus noch etwas mehr bringen können, z.B. Erfahrungsberichte, berichte über Leute, die tatsächlich barhuf REITEN...

In einem kleinen Kasten war die Stellungsnahme eines Schmiedes zu lesen, der meinte, nein, Eisen richten keinen Schaden an, an Hufverformungen wären ausschließlich stümperhafte Schmiede schuld. Richtig verarbeitet wären Eisen super.

*g*. Die Schmiede, die ich kenne, staunten für sich bauklötze über die Erfolge, die man mittels Huforthopädie erreichen kann (die Methode war allen bislang völlig unbekannt), aber bislang hat noch keiner was zu mir gesagt :D. Ich bin echt gespannt, was der Schmied sagt, wenn er die entwicklung des 'angeblichen Reheponys' sieht :D (beschlägt die anderen Pferde der Besitzerin).

Gruß Tina