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Einseitiges Auftreten an den Trachten (Hufbalance)
Hallo,
ich hoffe Ihr könnt mir bei meinem Problem weiterhelfen.
Mein 8-jähriger Vollblutwallach hat vorne links das Problem, dass er
aussen einseitig auftritt. Die Folge ist, dass er nicht taktrein geht
und es zu Überlastungrissen im Bereich der Hufnägel kommt.
Meine Frage ist nun, ob sich die Fehlstellung(en) noch korrigieren lässt, oder zumindest so verbessern lässt, dass er gleichmäßig auftritt. Ansonsten befürchte ich, dass es zu Problemen mit den Gelenken und Sehnen kommt.
Gruß aus Speyer
Jürgen Sold
PS
Ich wäre auch dankbar über eine Allgemeine Beurteilung der Hufstellung
[%sig%]
ich hoffe Ihr könnt mir bei meinem Problem weiterhelfen.
Mein 8-jähriger Vollblutwallach hat vorne links das Problem, dass er
aussen einseitig auftritt. Die Folge ist, dass er nicht taktrein geht
und es zu Überlastungrissen im Bereich der Hufnägel kommt.
Meine Frage ist nun, ob sich die Fehlstellung(en) noch korrigieren lässt, oder zumindest so verbessern lässt, dass er gleichmäßig auftritt. Ansonsten befürchte ich, dass es zu Problemen mit den Gelenken und Sehnen kommt.
Gruß aus Speyer
Jürgen Sold
PS
Ich wäre auch dankbar über eine Allgemeine Beurteilung der Hufstellung
[%sig%]
Re: Einseitiges Auftreten an den Trachten (Hufbalance)
Hallo,
wenn man sich die Fotos von Ihrem Pferd ansieht, wäre es mit Sicherheit gut über den Winter die Hufeisen abzunehmen und sie regelmäßig von einen Kollegen korrigeren zu lassen. Damit kann man mit Sicherheit schon viel erreichen, in wieweit sich die Strukturen sich schon verändert haben, lässt sich so nicht sagen.
Zu der Taktunreinheit fällt einem auf den Bilder der Hinterhufe auf, dass er sich die Zehe abläuft. Was auch ein Zeichen für Rückenverspannungen (Sattel ) usw. sein kann.
Hat er in vergangener Zeit gelahmt? Zeigt er Auffälligkeiten beim Satteln ( ist die Sattellage empfindlich) ?
Gruß aus Bayern (Bad Heilbrunn)
Irmgard Schmidt
[%sig%]
wenn man sich die Fotos von Ihrem Pferd ansieht, wäre es mit Sicherheit gut über den Winter die Hufeisen abzunehmen und sie regelmäßig von einen Kollegen korrigeren zu lassen. Damit kann man mit Sicherheit schon viel erreichen, in wieweit sich die Strukturen sich schon verändert haben, lässt sich so nicht sagen.
Zu der Taktunreinheit fällt einem auf den Bilder der Hinterhufe auf, dass er sich die Zehe abläuft. Was auch ein Zeichen für Rückenverspannungen (Sattel ) usw. sein kann.
Hat er in vergangener Zeit gelahmt? Zeigt er Auffälligkeiten beim Satteln ( ist die Sattellage empfindlich) ?
Gruß aus Bayern (Bad Heilbrunn)
Irmgard Schmidt
[%sig%]
Re: Einseitiges Auftreten an den Trachten (Hufbalance)
Hufbefundung Räuber Vollblutwallach 8 Jahre
Vergleichende Befundung:
Auf den Bildern erscheint es so als sei die linke Gliedmaße steiler gefesselt als die Rechte, der linke Huf ist in den Trachten höher. Damit hätte das Pferd in jedem Fall auf den beiden vorderen Gliedmaßen unterschiedliche Schwingbögen was zu dem Taktfehler führen könnte. Entsprechend passend zu der unterschiedlichen Stellung der Vorderhufe und der damit einhergehenden Einseitigen Belastung sind auch die Hinterhufe unterschiedlich genutzt.
Die Abnutzungsspuren an den Zehen der Hinterhufe kommen durch eingreifen in die Vorderhufe. Dies ist jedoch nicht unbedingt ein Zeichen dafür das das Pferd besonders gut Untertritt, sondern vielmehr ein Zeichen dafür, das das Pferd mit den Vorderhufen nicht schnell genug vom Boden weg kommt. Der linke Hinterhuf scheint hiervon mehr betroffen zu sein.
Nun aber zu dem von Ihnen gefragten linken Vorderhuf.
Der Huf ist wie Sie bereits geschrieben haben Außen mehr belastet als innen. Der an der inneren Zehe vorhandene Überstand des Hufeisens verhält sich hier wie ein Zehenabweiser, d.h. dieser Überstand zwingt das Pferd in eine Abfußrichtung bzw. das Pferd dreht zunächst diesen Bereich der Zehe nach innen weg um dann mehr über die äußere Zehenmitte abzufußen. Diese Drehbewegung setzt sich natürlich in der weiteren Fußung fort und kann das einseitige Auffußen negativ unterstützen. Diese Art des Abfußvorganges erfordert tatsächlich mehr Zeit so dass die Eingreifspuren des gleichseitigen Hinterhufes zu diesem Bild passen.
Die Trachten dieses Hufes sind erheblich überbelastet und untergeschoben/ eingerollt, was auf beiden Hufseiten zu diesen unphysiologischen Wandrundungen im Trachten – Seitenwandbereich führt. Zusätzlich hebelt die innere Hufwand aus der Last heraus und trägt damit zu der Überbelastung der äußeren Seite bei. Die unterschiedliche Hufmechanik der unphysiologischen Wandrundungen und des vorderen Seitenwandbereiches haben zu dem Spannungshorn in der Seitenwand geführt, das weit in die Krone reicht.
Der 3. Nagel sitzt genau in dem Spannungsbereich und somit ist es nicht verwunderlich das sich dieser lockert.
Aus der Ansicht von Unten kann man gut sehen dass die Trachtensituation bereits zu einem Zwanghuf geführt hat. Strahl und Ballen sind eingequetscht, in der mittleren Strahlfurche besteht die Gefahr für Strahlfäule. Die innere Trachtenendkante wird vom Beschlag nicht abgedeckt was zu vermeiden wäre.
Ich stimme meiner Kollegin zu dass bei ihrem Pferd sicher auch mit Störungen im Wirbelsäulenbereich zu rechnen ist. Schon die „Verdrängte“ beschriebene Zehenrichtung und die einseitige Belastung führen, bestehen sie länger, zu erheblichen Verspannungen. Auch muss sich das Pferd in dieser Situation mit der Hinterhand zurücknehmen, was ebenfalls nicht gerade für eine gute Rückentätigkeit spricht. Eine Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten nach Abstellen des Abfußproblemes wäre hier sicher sinnvoll.
Mit freundlichem Gruß
Astrid Arnold
Vergleichende Befundung:
Auf den Bildern erscheint es so als sei die linke Gliedmaße steiler gefesselt als die Rechte, der linke Huf ist in den Trachten höher. Damit hätte das Pferd in jedem Fall auf den beiden vorderen Gliedmaßen unterschiedliche Schwingbögen was zu dem Taktfehler führen könnte. Entsprechend passend zu der unterschiedlichen Stellung der Vorderhufe und der damit einhergehenden Einseitigen Belastung sind auch die Hinterhufe unterschiedlich genutzt.
Die Abnutzungsspuren an den Zehen der Hinterhufe kommen durch eingreifen in die Vorderhufe. Dies ist jedoch nicht unbedingt ein Zeichen dafür das das Pferd besonders gut Untertritt, sondern vielmehr ein Zeichen dafür, das das Pferd mit den Vorderhufen nicht schnell genug vom Boden weg kommt. Der linke Hinterhuf scheint hiervon mehr betroffen zu sein.
Nun aber zu dem von Ihnen gefragten linken Vorderhuf.
Der Huf ist wie Sie bereits geschrieben haben Außen mehr belastet als innen. Der an der inneren Zehe vorhandene Überstand des Hufeisens verhält sich hier wie ein Zehenabweiser, d.h. dieser Überstand zwingt das Pferd in eine Abfußrichtung bzw. das Pferd dreht zunächst diesen Bereich der Zehe nach innen weg um dann mehr über die äußere Zehenmitte abzufußen. Diese Drehbewegung setzt sich natürlich in der weiteren Fußung fort und kann das einseitige Auffußen negativ unterstützen. Diese Art des Abfußvorganges erfordert tatsächlich mehr Zeit so dass die Eingreifspuren des gleichseitigen Hinterhufes zu diesem Bild passen.
Die Trachten dieses Hufes sind erheblich überbelastet und untergeschoben/ eingerollt, was auf beiden Hufseiten zu diesen unphysiologischen Wandrundungen im Trachten – Seitenwandbereich führt. Zusätzlich hebelt die innere Hufwand aus der Last heraus und trägt damit zu der Überbelastung der äußeren Seite bei. Die unterschiedliche Hufmechanik der unphysiologischen Wandrundungen und des vorderen Seitenwandbereiches haben zu dem Spannungshorn in der Seitenwand geführt, das weit in die Krone reicht.
Der 3. Nagel sitzt genau in dem Spannungsbereich und somit ist es nicht verwunderlich das sich dieser lockert.
Aus der Ansicht von Unten kann man gut sehen dass die Trachtensituation bereits zu einem Zwanghuf geführt hat. Strahl und Ballen sind eingequetscht, in der mittleren Strahlfurche besteht die Gefahr für Strahlfäule. Die innere Trachtenendkante wird vom Beschlag nicht abgedeckt was zu vermeiden wäre.
Ich stimme meiner Kollegin zu dass bei ihrem Pferd sicher auch mit Störungen im Wirbelsäulenbereich zu rechnen ist. Schon die „Verdrängte“ beschriebene Zehenrichtung und die einseitige Belastung führen, bestehen sie länger, zu erheblichen Verspannungen. Auch muss sich das Pferd in dieser Situation mit der Hinterhand zurücknehmen, was ebenfalls nicht gerade für eine gute Rückentätigkeit spricht. Eine Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten nach Abstellen des Abfußproblemes wäre hier sicher sinnvoll.
Mit freundlichem Gruß
Astrid Arnold