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Einseitige Rehe ?

Hallo,unsere alte Stute hatte bereits in jungen Jahren einige Reheschübe,sie hat bereits eine Rotation von 12°.In den letzten Jahen

ging sie jedoch lahmfrei.-Vor ca 4 Wochen ,ein paar Tage nachdem der
Schmied sie bearbeitet hat ging sie klamm.Die Lahmheit verstärkte sich vorne links immer mehr.und steigerte sich dermaßen,daß sie diesen Fuß nicht mehr belasten wollte.-sie bekam entzündungshemmer vom Tierarzt woraufhin die Lahmheit verschwand.Nachdem die Medikation aufgebraucht war kam die Lahmheit stärker denn je zum Vorschein.Inzwischen ist das ganze Bein angeschwollen und die Entzündungshemmer greifen nicht richtig.
Ich würde mich sehr über zahlreiche Meinungen freuen.

Re: Einseitige Rehe ?

So wie sie den Fall schildern, spielt sicherlich die Hufbearbeitung und die Form des Hufes eine Rolle. Es ist wichtig, dass der Huf so bearbeitet wird, dass der Zug auf den Hufbeinträger möglichst minimiert wird. Sinnvoll ist es, wenn blutverdünnende Mittel gegeben werden (im akuten Stadium). Auch ist es zu begrüssen , wenn das Pferd sich hinlegt. Sind auch Schmerzmittel verabreicht worden, belastet das Pferd die Gliedmaße wieder voll, was letzendlich die Situation verschlimmert. Es gibt einige Fakten die es soweit kommen lassen. Mit einer korrekten Hufbearbeitung kann man dem stark entgegenwirken. In den älteren Beiträgen unter Rehe können sie einiges Interessantes lesen. Ich kann ihnen nur raten, sich mit einer/einem HO in Verbindung zu setzen(siehe Mitgliederliste) um schnellstmöglich die Situation zu verbessern. Auch können sie Bilder ins Forum setzen, um diese beurteilen zu lassen. Ich denke jedoch, hier sollte gehandelt werden.
MfG
Anette Fink

Re: Einseitige Rehe ?

Sehr geehrte Frau "Annili",
im Interesse Ihres Pferdes würde ich das Tier schnellstmöglich erneut tierärztlich untersuchen lassen. Das Fortschreiten der Erkrankung und das Auftreten neuer Symptome, die wahrscheinlich nicht mit einer Reheerkrankung in Verbindung stehen, erfordert eine erneute Diagnosestellung und Therapie. Natürlich ist auch der Huf ortopädisch korrekt herzurichten, ich würde das hier jedoch an zweite Stelle setzen.
MfG M.Bethke

[%sig%]

Re: Einseitige Rehe ?

Hallo Annili,

Eine einseitige Hufrehe ist schon möglich, aber in deinem Fall sprechen die Symptome so wie Du es schilderst eine "andere Sprache". Die Arbeit des Schmiedes kann, muss aber nicht im Zusammenhang mit der Lahmheit stehen. Ein unentdecktes Hufgeschwür mit einer starken septischen Entzündung innerhalb der Hornkapsel ist ebensowenig auszuschliessen wie eine starke Bänder / Sehnenentzündung; tendiere aber eher zu der Annahme des Hufgeschwüres. Daher empfehle ich ebenso wie Monika einen weitren Tierarzt zu kontraktieren, der diese Überlegungen mit in Betracht zieht. Es währe interressant wenn Du uns informieren würdest was bei einer erneuten Untersuchung heraus gekommen ist.
MfG
Walter Keil

Re: Einseitige Rehe ?

Ich stimme Frau M. Bethke, die übrigens Tierärztin und Huforthopädin ist absolut zu, dass nämlich das Pferd einer tierärztlichen Untersuchung zugeführt werden sollte.

Ich kann mir anhand der Schilderung allerdings schwerlich vorstellen, dass es sich um eine echte Reheerkrankung handeln soll, sondern um eine der Hufsituation nicht angepasste Hufbearbeitung.

Die "echte" Reheerkrankung ist eine systematische Erkrankung, von der der gesamte Stoffwechsel und somit der Gesamtorganismus betroffen ist, dabei ist es hier thematisch zunächst unerheblich, wodurch eine oder diese Reheerkrankung ausgelöst wurde.
Infolge der Erkrankung sind sämtliche in die Blutversorgung einbezogenen, oder davon abhängigen Anteile des Pferdekörpers, hier namentlich auch die herzfernsten Huflederhäute insbesondere betroffen.

Eine einseitige Reheerkrankung halte ich deshalb nicht nur in diesem Fall für so gut wie ausgeschlossen.

Vielmehr kann eine Reheerkrankung vorliegen bei der die Vorderhufe unterschiedlich stark betroffen sind.

So wird z.B. der steilere der beiden Hufe aufgrund seiner ebenfalls steileren und ungünstigeren Hufbeinträger-Statik immer mehr in Mitleidenschaft gezogen als sein Parallelhuf, dabei ist es unerheblich ob der steilere Huf durch eine steilere Fessel bedingt ist, oder ob eine Hufgelenkflexion vorliegt.

Daraus schlussfolgert wiederum, dass die ungünstigere, also steilere Hufbeinträgerstatik grundsätzlich eine geringere Resistenzfähigkeit besitzt als die des Parallelhufes, schon deshalb verletzungsträchtiger ist und entsprechend auch auf weniger deutliche Veränderungen in der Hufstatik schmerzhaft reagieren kann.
Veränderungen der Hufstatik, wie sie z.B. infolge Nichterkennen unbemerkt und schleichend entstehen können, oder wie sie auch durch unangepasste Hufbearbeitung provoziert werden können.


Mit freundlichem Gruß
Jochen Biernat