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Einblutungen - Rehe?

Hallo,

ersteinmal die "Vorgeschichte":
Mein Pferd (Warmblut, 15 Jahre, etwas übergewichtig, arthrosebedingt nur wenig geritten) ging Mitte Februar von einem Tag auf den anderen stocklahm auf allen vier Füßen und mochte kaum einen Schritt gehen. Lt. TA handelte es sich um eine beginnende Hufrehe, da mein Pferd durch einen Stallwechsel Ende Januar nun mehrere Stunden täglich auf die Weide konnte und nicht ans Gras gewöhnt war (bekam vorher für ca. 6 Wochen gar kein Gras).
Mein HO kam am darauf folgenden Tag und konnte die Diagnose des TA nicht bestätigen (durch Abtasten mit der Zange).
Letztendlich führte ich die Lahmheit auf die eine Woche zuvor erfolgte Impfung (Resequin), sowie den zu dieser Zeit steinhart gefrorenen Boden zurück (läuft auf gefrorenem Boden immer etwas klamm).
Ich habe meinem Pferd eine Woche lang Apirel gegeben und nach zwei Wochen lief er wieder einwandfrei.

Seit kurzem hat mein Pferd jedoch starke Einblutungen unterhalb des Kronrandes sowie an der Hufsohle im Bereich vor den Eckstreben sowie im Bereich der Hufbein-Spitze. Die Einblutungen dürften ja vom Abstand zum Kronrand her zur Zeit der Lahmheit entstanden sein.
Auf den angefügten Fotos des rechten Hinterhufes sind sie deutlich zu erkennen. Der linke Hinterhuf zeigt die gleichen Einblutungen; ebenso der rechte Vorderhuf, hier ist jedoch nur die Sohle betroffen. Der linke Vorderhuf ist in Ordnung.

Zur Zeit läuft mein Pferd einwandfrei und wird ca. 3x wöchentlich leicht dressurmäßig geritten. Selbst seine Arthrose macht seit der Barhufumstellung vor zwei Jahren so gut wie keine Probleme mehr.
Ich bearbeite die Hufe weitestgehend selbst, alle 3-4 Monate kommt ein HO zur Kontrolle.

Meine Frage nun:
Könnte es sich hierbei doch um eine Rehe (Belastungsrehe durch den gefrorenen Boden) gehandelt haben?
Welche anderen Ursachen könnte es geben?
Muß ich mit "Spätfolgen" rechnen?

[%sig%]

Re: Einblutungen - Rehe?

Hallo Julia,
wie hat der Tierarzt die Rehe denn diagnostiziert? Hat er das Blut deines Pferdes untersucht? Wurden Röntgenbilder gemacht? Die von dir beschriebenen Umstände sprechen schon für eine akute Rehe. Röntgenbilder sind hierbei allerdings nicht unbedingt aussagekräftig, denn eine zu flache Hornkapsel zeigt auf dem Röntgenbild genauso eine "Schere" zwischen Zehenwand und Hufbein wie ein Sehnenstelzfuss, obwohl beides nichts mit einer Hufrehe zu tun hat.
Ein zuvor matschiger Paddock, der durch Frost zur harten Buckelpiste wird, ist fürs Pferd natürlich sehr unangenehm, allerdings kann es unter normalen Umständen nicht sein, dass das Pferd deswegen plötzlich nicht mehr laufen kann vor Schmerzen. Schliesslich läuft ein Pferd nicht freiwillig im gestreckten Galopp über einen solchen Boden! Die roten Einfärbungen auf den Fotos sprechen eine deutliche Sprache: Schmerz! Die Situation, in der diese Einblutungen entstanden sind, müssen für dein PFerd sehr schmerzhaft gewesen sein.
Wahrscheinlich wurde schlimmeres verhindert, weil dem PFerd rechtzeitig geholfen wurde. Auf jeden Fall solltest du weiter an der Hufsituation arbeiten (lassen), denn die Seitenansicht des fotografierten Hufes zeigt, dass der Huf zu flach steht, was im Ernstfall eine Rehe begünstigt.
Ob sich die Zehenwand tatsächlich vom Hufbein entfernt hat, könntest du nur herausfinden, wenn alte Röntgenbilder existieren (vor der Lahmheit) und du jetzt zum Vergleich neue anfertigen lässt.

Mit besten Grüssen
Silke Plantzen

Re: Einblutungen - Rehe?

Hallo,

der TA hat die Rehe durch die Fütterungsumstände (plötzlich wieder Gras) sowie ein Vortraben diagnostiziert. Beide Vorderbeine zeigten eine starke Pulsation und waren leicht angeschwollen. Es wurde keine Blutprobe genommen.
Aufgrund dieser nicht wirklich guten Diagnose weiß ich leider nicht, ob es sich tatsächlich um eine Rehe gehandelt hat; zumal mein HO diese Diagnose am nächsten Tag widerlegte, obwohl er mir auch nicht sagen konnte, warum mein Pferd plötzlich gelahmt hat.
Wie gesagt: Die tierärztliche Diagnose lautete auf Futterrehe durch zu viel Gras. Was mir aber ziemlich suspekt vorkommt, da mein Pferd noch nie Probleme mit dem Gras hatte (stand in den letzten Jahren acht Monate jährlich 24 Stunden auf der Weide) und ich die Weidezeit nach der Umstellung innerhalb von drei Wochen bis auf ca. 6 Stunden täglich gesteigert habe. Ganz abgesehen davon, daß Mitte Februar keine wirkliche "Rehe-Zeit" ist.

Der Paddock ist auch im Winter nur teilweise buckelig gefroren; ein großer Teil ist befestigt und hat eine Hackschnitzel-Auflage. Der Offenstall ist dick mit Spänen eingestreut, so daß die Pferde auch bei Frost genug ebenen und weicheren Boden zur Verfügung haben. Tagsüber waren sie auf der Weide, die natürlich auch gefroren war.

Was ich nicht verstehe:
Warum sind vermehrt die Hinterhufe von den Einblutungen betroffen, obwohl zur Zeit der Lahmheit die Vorderbeine mehr betroffen zu sein schienen (Pulsation nur vorne, etc.)?
An einem Vorderhuf sind gar keine Blutergüsse zu erkennen.

Viele Grüße,
Julia

[%sig%]