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Einblutung an beiden Vorderhufen?
Meine Araberin läuft jetzt seit einem Jahr erfolgreich Barhuf. Sie wird ganztägig auf Weide/Paddock mit verschiedenen Böden gehalten. Nachts steht sie in der Box.
Ich habe sie vor 4 Jahren als Barhufgänger übernommen. Ihre Hufe waren jedoch in einem relativ schlechten Zustand. Der rechte Vorderhuf war viel zu flach und recht tellerartig, der linke ein Sehnenstelzfuss mit starker Strahlfäule. Sie wurde dann mehr oder weniger regelmäßig beschlagen und die Hufe wurden auch in einem recht brauchbaren Zustand gebracht. Nach der Umstellung von einem konventionell arbeitenden Schmied zum Hufpfleger konnte auch die Barhufumstellung erfolgreich abgeschlossen werden.
Das jetzt allgemein zur Vorgeschichte.
Heute war nun wieder der Hufpfleger da und er konnte sich leider nicht erklären, woher die rötliche Einfärbung an beiden Vorderhufen an der Zehe herkommt. Die Zehen waren definitiv nicht zu lang. Ist da jetzt die Lederhaut gequetscht worden? Pferd läuft aber bis jetzt schmerzfrei und meines Erachtens unverändert.
Sie wurde vor ca. 8 Wochen einer starken Antibiosekur unterzogen. Daraufhin ist ihr Immunsystem zusammengebrochen, hat einen Hautpilz bekommen, 20 kg in einer Woche abgenommen und war in einem fürchterlichen Zustand.
Also war eine Aufbaukur angesagt.
Vor 6 Wochen begann ich dann zusätzlich zum Pensionsfutter (Hafer/Gerste/Mais gequetscht) Mittags das Marstall CornMüsli dazuzufüttern. Nach langsamen anfüttern bin ich jetzt auf 1 kg Mittags gekommen. Früh und Abends erhält sie das Pensionsfutter zu je 1200 g. Heu zur freien Verfügung.
Sie sieht jetzt schon wieder zu 100% besser aus. Nun machen mir aber ihre Hufe sorgen. Was ist da passiert? Kann das mit der Erkrankung zusammenhängen? Oder an der Fütterung? Die rötliche Verfärbung ist nicht an der Hufwand zu erkennen, wohl aber vorne an der Hufsohle und ist bei beiden Hufen ca. 1 cm breit.
Kann mir das jemand erklären? Sind das nun Blutergüsse oder ist die Sohlenhornproduktion gestört?
Vielen Dank schon mal für Eure Mühe!
Grüße
Bea
Ich habe sie vor 4 Jahren als Barhufgänger übernommen. Ihre Hufe waren jedoch in einem relativ schlechten Zustand. Der rechte Vorderhuf war viel zu flach und recht tellerartig, der linke ein Sehnenstelzfuss mit starker Strahlfäule. Sie wurde dann mehr oder weniger regelmäßig beschlagen und die Hufe wurden auch in einem recht brauchbaren Zustand gebracht. Nach der Umstellung von einem konventionell arbeitenden Schmied zum Hufpfleger konnte auch die Barhufumstellung erfolgreich abgeschlossen werden.
Das jetzt allgemein zur Vorgeschichte.
Heute war nun wieder der Hufpfleger da und er konnte sich leider nicht erklären, woher die rötliche Einfärbung an beiden Vorderhufen an der Zehe herkommt. Die Zehen waren definitiv nicht zu lang. Ist da jetzt die Lederhaut gequetscht worden? Pferd läuft aber bis jetzt schmerzfrei und meines Erachtens unverändert.
Sie wurde vor ca. 8 Wochen einer starken Antibiosekur unterzogen. Daraufhin ist ihr Immunsystem zusammengebrochen, hat einen Hautpilz bekommen, 20 kg in einer Woche abgenommen und war in einem fürchterlichen Zustand.
Also war eine Aufbaukur angesagt.
Vor 6 Wochen begann ich dann zusätzlich zum Pensionsfutter (Hafer/Gerste/Mais gequetscht) Mittags das Marstall CornMüsli dazuzufüttern. Nach langsamen anfüttern bin ich jetzt auf 1 kg Mittags gekommen. Früh und Abends erhält sie das Pensionsfutter zu je 1200 g. Heu zur freien Verfügung.
Sie sieht jetzt schon wieder zu 100% besser aus. Nun machen mir aber ihre Hufe sorgen. Was ist da passiert? Kann das mit der Erkrankung zusammenhängen? Oder an der Fütterung? Die rötliche Verfärbung ist nicht an der Hufwand zu erkennen, wohl aber vorne an der Hufsohle und ist bei beiden Hufen ca. 1 cm breit.
Kann mir das jemand erklären? Sind das nun Blutergüsse oder ist die Sohlenhornproduktion gestört?
Vielen Dank schon mal für Eure Mühe!
Grüße
Bea
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
Hallo,
will mir den niemand helfen? Hufbilder als gezippte Datei anbei. Habe nur versäumt, den linken Vorderen Huf von der Seite und von unten abzulichten. Hole das aber heute nach.
will mir den niemand helfen? Hufbilder als gezippte Datei anbei. Habe nur versäumt, den linken Vorderen Huf von der Seite und von unten abzulichten. Hole das aber heute nach.
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
Liebe Bea,
bitte senden Sie mir die Fotos gerne per E-Mail bzw. laden Sie diese ins Forum.
Grüße
Michael
bitte senden Sie mir die Fotos gerne per E-Mail bzw. laden Sie diese ins Forum.
Grüße
Michael
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
Danke Michael,
hier kommt das erste Bild von Vorne der beiden Vorderhufe.
hier kommt das erste Bild von Vorne der beiden Vorderhufe.
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
Hafer gequetscht beim gesunden Pferd ist Unsinn. Aber noch schlimmer sind Gerste und Mais, die auch gequetscht erst im Dickdarm chemisch aufgeschlossen werden können.
Davon kommt zwar keine Huferkrankung, aber vielleicht eine Kolik.
Hafer pur + Mineralfutter evtl. Müsli oder Pellets sind viel besser.
Davon kommt zwar keine Huferkrankung, aber vielleicht eine Kolik.
Hafer pur + Mineralfutter evtl. Müsli oder Pellets sind viel besser.
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
wie geht es denn nun hiermit weiter????
wo sind die Fotos. bin sehr interessiert an den erklärungen.
wo sind die Fotos. bin sehr interessiert an den erklärungen.
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
Hi Anne,
habe die Bilder bereits vor ein paar Tagen gemailt, da mir derzeit bei der Übertragung der Bilder ständig der IE absemmelt. Leider ist bis dato noch keine Reaktion gekommen. Ich warte selbst schon ganz gespannt.
Grüße
Bea
habe die Bilder bereits vor ein paar Tagen gemailt, da mir derzeit bei der Übertragung der Bilder ständig der IE absemmelt. Leider ist bis dato noch keine Reaktion gekommen. Ich warte selbst schon ganz gespannt.
Grüße
Bea
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
bilder
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
1. Bild
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
2. bild
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
3. Bild
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
4. Bild
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
5. Bild
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
6. Bild
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
7. Bild
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
8. Bild
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
9. Bild
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
Hallo,
ich habe die Sohle und die Vorderhufe noch einmal neu im richtigen Winkel aufgenommen. Ist wohl besser zur Beurteilung.
Das Sohlenfoto ist Vorne links. Rechts sieht es identisch aus.
Bitte um Hilfe.
Danke schon mal im Voraus!
Bea
ich habe die Sohle und die Vorderhufe noch einmal neu im richtigen Winkel aufgenommen. Ist wohl besser zur Beurteilung.
Das Sohlenfoto ist Vorne links. Rechts sieht es identisch aus.
Bitte um Hilfe.
Danke schon mal im Voraus!
Bea
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
Vorne Links seitlich
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
Bluterguss
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
Guten Morgen,
möchte mir hier den keiner etwas zu meinem bzw. das vom Pferd genannte Problem helfen? Wo sind die Hufexperten unter Euch?
Bitte helft mir!
Grüße
Bea
möchte mir hier den keiner etwas zu meinem bzw. das vom Pferd genannte Problem helfen? Wo sind die Hufexperten unter Euch?
Bitte helft mir!
Grüße
Bea
Re: Einblutung an beiden Vorderhufen?
Wenn sich nicht pigmentiertes, sogenanntes weisses Hufhorn bernsteinfarben bis rot verfärbt liegt nicht etwa eine Melaninfärbung vor, wie immer noch und teilweise auch in Fachbeiträgen angenommen wird.
Tatsächlich sind solche Einfärbungen - gleich wo sie anzutreffen sind - die Folgen von ständigen, oder ständig sich wiederholenden, meist partiellen Traumata der Lederhaut, aus der dieses Horn hervor geht.
Hierbei wird je nach der Heftigkeit und Dauer der traumatisierenden Umstände entweder zunächst Blutplasma dem Horn quasi beigemischt, oder bei Zunahme der Traumata ebenfalls die aufgrund ihres Volumens etwas weniger "flüchtigen" roten Blutkörperchen.
Rosa, bis rot oder lila/bläuliche Verfärbungen nicht pigmentierter Horne sind deshalb als Hämoglobin-Verfärbungen zu bezeichnen.
Wenn also die äussere Hornwand betroffen ist, dann wurde oder wird die Lederhaut, die dieses Horn absetzt, traumatisiert, in diesem Fall die Kronlederhaut als "Produktionsstätte" für dieses lange und von allen härtestes Röhrchenhorn, aus denen die Hufwände bestehen.
Die Ursachen sind hier in unverhältnismässig starken Hebelkräften bei unphysiologischen Hufzuständen zu suchen, wenn z.B. infolge von verbogenen Hufwänden und dem damit einhergehenden veränderten Hufmechanismus ständig die Resistenzgrenze der Kronlederhaut überschritten wird.
Zusätzlich zu diesen rein mechanisch wirkenden Kräfte auf die Kronlederhaut kann die Kronlederhaut auch durch ihre Verzerrung z.B. bei hochgeschobenem Kronsaum so traumatisiert sein, dass sie Blutfarbstoffe an das Horn abgibt.
Rote Flecken in den Hufwänden sind deshalb auch zumeist in den schrägeren und mehr verbogenen Hufwänden zu finden.
Sie sind entgegen der üblichen Lehrmeinung nicht die Ursachen äußer Einwirkungen auf die Hufwände wie z.B. durch Anschlagen an Boxen-oder Hängerwände.
Diese Art von Verletzung kann sich ein Pferd nicht selbst zufügen, sie entspräche denn ja dem Hammerschlag auf unseren Daumennagel, infolge dessen sich das Blut der verletzten Lederhaut hinter dem Horn ansamelt, nicht aber das Horn selbst einfärbt.
Ebenso ausfürlich müsste ich mich nun zu den roten Hornen in anderen Hufpartien äussern, um z.B. die Ursachen für den eingefärbten Hufsohlenrand bei dem abgebildeten Huf adäquat dazustellen.
Sie werden verstehen dass, dieses schon aus Zeitgründen hier nicht möglich sein kann.
Sie sollten allerdings mitnehmen, dass unphysiologische Hornfarben, gleich wo sie anzutreffen sind, immer als Warnsignale verstanden werden müssen, dass mit den Hufen, also mit ihren Formen, Belastungen und vor allem auch mit dem Hufmechanismus etwas nicht stimmen kann.
Und:
Es ist unerheblich aus welchen Gründen Huflederhäute während der Hornsynthese bluten.
Da sie auch ein sehr enges Nervengeflecht beherbergen, müssen damit auch mehr oder weniger heftige, oder lang oder länger andauernde Schmerzzustände einhergehen.
Bis z.B. ein 1 Zentimeter hoher roter Fleck mit dem Horn geschoben wird braucht es einen Monat. Wenn dieser Fleck in einer Wand mit nach oben divergierenden Hornrillen- oder Falten liegt, dauert die traumatisierende Phase umso länger.
Was ebenfalls beachtet werden muss:
Wenn Hufe derart ihre Funktionen aufgeben und ständig über ihre Resistenzgrenzen hinaus fehlbelastet werden, werden dem Pferd neben den Schmerzen längerfristig ebenfalls die Beine und somit der gesamte Stütz-und Bewegungsapparat ruiniert.
Abhilfe verschaffen fachgerechte Hufbehandlungen, die sich auch in diesem Fall an der individuellen Hufsituation und an den multiplen Ursachen für die eingeschränkte Huftüchtigkeit orientieren müssen.
Es kommt allerdings auch vor, dass bei Pferden, bei denen vorrangig Farbzucht betrieben wird, dermaßen ungünstige endogene Faktoren vorliegen, dass diese ständigen und/oder andauernden Traumata der Huflederhäute nie verhindert werden, sondern allenfalls auf ein für das Pferd erträgliches Maß reduziert resp. gemindert können.
Finden Sie die korrekte Hufbehandlung für Ihr Pferd.
Darauf, dass sich die Huforthopäden mit diesen Dingen befassen, muss hier sicher nicht besonders hingewiesen werden.
Mit freundlichem Gruß
J.Biernat
Tatsächlich sind solche Einfärbungen - gleich wo sie anzutreffen sind - die Folgen von ständigen, oder ständig sich wiederholenden, meist partiellen Traumata der Lederhaut, aus der dieses Horn hervor geht.
Hierbei wird je nach der Heftigkeit und Dauer der traumatisierenden Umstände entweder zunächst Blutplasma dem Horn quasi beigemischt, oder bei Zunahme der Traumata ebenfalls die aufgrund ihres Volumens etwas weniger "flüchtigen" roten Blutkörperchen.
Rosa, bis rot oder lila/bläuliche Verfärbungen nicht pigmentierter Horne sind deshalb als Hämoglobin-Verfärbungen zu bezeichnen.
Wenn also die äussere Hornwand betroffen ist, dann wurde oder wird die Lederhaut, die dieses Horn absetzt, traumatisiert, in diesem Fall die Kronlederhaut als "Produktionsstätte" für dieses lange und von allen härtestes Röhrchenhorn, aus denen die Hufwände bestehen.
Die Ursachen sind hier in unverhältnismässig starken Hebelkräften bei unphysiologischen Hufzuständen zu suchen, wenn z.B. infolge von verbogenen Hufwänden und dem damit einhergehenden veränderten Hufmechanismus ständig die Resistenzgrenze der Kronlederhaut überschritten wird.
Zusätzlich zu diesen rein mechanisch wirkenden Kräfte auf die Kronlederhaut kann die Kronlederhaut auch durch ihre Verzerrung z.B. bei hochgeschobenem Kronsaum so traumatisiert sein, dass sie Blutfarbstoffe an das Horn abgibt.
Rote Flecken in den Hufwänden sind deshalb auch zumeist in den schrägeren und mehr verbogenen Hufwänden zu finden.
Sie sind entgegen der üblichen Lehrmeinung nicht die Ursachen äußer Einwirkungen auf die Hufwände wie z.B. durch Anschlagen an Boxen-oder Hängerwände.
Diese Art von Verletzung kann sich ein Pferd nicht selbst zufügen, sie entspräche denn ja dem Hammerschlag auf unseren Daumennagel, infolge dessen sich das Blut der verletzten Lederhaut hinter dem Horn ansamelt, nicht aber das Horn selbst einfärbt.
Ebenso ausfürlich müsste ich mich nun zu den roten Hornen in anderen Hufpartien äussern, um z.B. die Ursachen für den eingefärbten Hufsohlenrand bei dem abgebildeten Huf adäquat dazustellen.
Sie werden verstehen dass, dieses schon aus Zeitgründen hier nicht möglich sein kann.
Sie sollten allerdings mitnehmen, dass unphysiologische Hornfarben, gleich wo sie anzutreffen sind, immer als Warnsignale verstanden werden müssen, dass mit den Hufen, also mit ihren Formen, Belastungen und vor allem auch mit dem Hufmechanismus etwas nicht stimmen kann.
Und:
Es ist unerheblich aus welchen Gründen Huflederhäute während der Hornsynthese bluten.
Da sie auch ein sehr enges Nervengeflecht beherbergen, müssen damit auch mehr oder weniger heftige, oder lang oder länger andauernde Schmerzzustände einhergehen.
Bis z.B. ein 1 Zentimeter hoher roter Fleck mit dem Horn geschoben wird braucht es einen Monat. Wenn dieser Fleck in einer Wand mit nach oben divergierenden Hornrillen- oder Falten liegt, dauert die traumatisierende Phase umso länger.
Was ebenfalls beachtet werden muss:
Wenn Hufe derart ihre Funktionen aufgeben und ständig über ihre Resistenzgrenzen hinaus fehlbelastet werden, werden dem Pferd neben den Schmerzen längerfristig ebenfalls die Beine und somit der gesamte Stütz-und Bewegungsapparat ruiniert.
Abhilfe verschaffen fachgerechte Hufbehandlungen, die sich auch in diesem Fall an der individuellen Hufsituation und an den multiplen Ursachen für die eingeschränkte Huftüchtigkeit orientieren müssen.
Es kommt allerdings auch vor, dass bei Pferden, bei denen vorrangig Farbzucht betrieben wird, dermaßen ungünstige endogene Faktoren vorliegen, dass diese ständigen und/oder andauernden Traumata der Huflederhäute nie verhindert werden, sondern allenfalls auf ein für das Pferd erträgliches Maß reduziert resp. gemindert können.
Finden Sie die korrekte Hufbehandlung für Ihr Pferd.
Darauf, dass sich die Huforthopäden mit diesen Dingen befassen, muss hier sicher nicht besonders hingewiesen werden.
Mit freundlichem Gruß
J.Biernat