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Die leidige Hufrolle!

Hallo zusammen!

Nachdem ein Schmied meinem heute 16jährigen Warmblutwallach die Hufe vorne viel zu kurz ausgeschnitten und anschließend beschlagen hatte, nahm das Dilemma seinen Lauf. In der Tierklinik stellte man dann anhand von Röntgenbilder Veränderungen an der Hufrolle fest. Dieses war im März letzten Jahres (2005) und nach einem langen Wirwarr der Gefühle und tausend unterschiedlichen Meinungen meine ich heute, dass dieses Pferd unter keiner akuten Hufrollenentzündung, sondern unter einer Entzündung der Huflederhaut litt. Ich hätte schon beim Anblick der viel zu kurzen „Hüfchen“ schreien können. Mein Wallach ist immerhin 1,78 m groß und nun stand er da auf seinen „Ponyhufen“! Dann noch schön die heißen Eisen raufgebrannt und die Katastrophe war nun perfekt. Nun stand ich also da mit meinem leidenden Tier. Für mich begann eine furchtbare Zeit; meine ständigen Begleiter: Hilflosigkeit, Enttäuschung und Angst um mein Pferdchen. Dabei wollte ich doch nur immer das Beste für ihn!

Dann ging es los! Was tun? Der Schmied hätte ihm am liebsten gleich einen supertollen, orthopädischen Beschlag mit Schaumpolster und sonstigem Schnickschnack verpasst. Ich möchte wirklich nicht alle Schmiede über „einen Kamm“ scheren aber das war echt die Krönung, zumal auf diesen „Hüfchen“ eh’ nichts mehr gehalten hätte.

So bin auch ich – leider erst viel zu spät – zur Huforthopädie gekommen und – obwohl dieses Pferd nach Aussagen der Hufschmiede niemals hätte barfuss gehen können – halte ihn seitdem ohne Eisen. Leider wurde der gesamte Bewegungsapparat jahrelang durch falschen Hufbeschlag geschädigt und nun versuche ich ganz behutsam und mit Hilfe einer Huforthopädin eine Art „Schadensbegrenzung“ zu betreiben. Und dabei wollte ich immer nur das Beste für ihn, echt bitter!

Aber nun, heulen bringt nichts mehr. Ich schaue jetzt vorwärts und sehe – nach 7 Monaten physiologischer Hufbearbeitung – gute Erfolge. Jedenfalls bin ich überzeugt davon, dass Richtige zu tun! Und das allein war schon die reinste Zerreißprobe.

Mein Dicker ist nach ausgeheilter Entzündung seitdem wieder lahmfrei. Das Einzige, was mich aber noch ziemlich fertig macht, ist seine Stolperei. Im Schritt auf hartem, ebenen Boden stolpert er zum Teil recht heftig. Auf weicherem Boden ist das Stolpern deutlich geringer. Meine Huforthopädin meint, dass dies noch mit seinen seitlich ausgewachsenen „Hufflügeln“ zu tun hat. Gibt es die Hoffnung, dass das Stolpern noch mal weniger wird? Ich habe solche Angst, dass er sich mit dieser Stolperei seine Sehnen völlig ruiniert und bin schon völlig panisch, wenn er stolpert! Das überträgt sich natürlich auch auf das Tier. Allerdings ist er beim Freilauf, z. B. auf der Koppel und auch mit Reiter weniger „stolperig“. Ich werde ihn jetzt auch in einen Stall stellen, wo er täglich Freilauf (Paddock) zur Verfügung hat. Vielleicht durchblutet der Huf dann noch besser und er stolpert dann weniger?!
Oder ist es am Ende doch die Hufrolle?

Ich wäre über eure Meinungen hierzu sehr dankbar.

Liebe Grüße

Britta

[%sig%]

Re: Die leidige Hufrolle!

Meine ganz persönliche Meinung dazu ist: Je naturnäher man das Tier hält, je vernünftiger man selbst in seinen Anspüchen an das Tier ist, je weniger sich der Mensch einmischt in die Selbstheilungsprozesse des Tieres und je mehr Zeit dem Ganzen gegeben wird, desto besser ist am Ende das Ergebnis für alle Beteiligten.

(Konkret zu diesem Fall: Hier hilft nur Geduld, Geduld, Geduld. Ach ja und Geduld. Das wird schon wieder. Der Weg scheint ein guter zu sein.)

Re: Die leidige Hufrolle!

Vielen, Dank, Herr Dr. Gut!

Ich habe alle Zeit der Welt...

Re: Die leidige Hufrolle!

Hallo Britta!

An diesen Punkt der Wandlund kam ich, als bei meiner Stute eine Hufbeinsenkung diagnostiziert wurde.

Seit gut 4 Monaten wird sie nun huforthopädisch behandelt und auch bei ihr sind erste Erfolge zu verzeichnen.

Ich bin sehr froh, diese Entscheidung getroffen zu haben, denn ich sehe, wie gut es unserer Kleinen geht.

Ich wünsche dir ein gutes Durchhaltevermögen und euch beiden noch viel Erfolg.

LG Nani

www.nanifee.q27.de

Re: Die leidige Hufrolle!

Liebe Nani,

vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Ja, es ist ein Leben zwischen "himmelhoch jauchzend" und "zu Tode betrübt". Trotzdem er eigentlich - ich bin fast genau 1 Jahr dabei - überwiegend Fortschritte macht, werfen einen die Rückschritte - ganz urplötzlich wieder stocklahm - total aus der Bahn. Aber dennoch: wir halten durch und auch ich wünsche dir und deinem Stütchen alles Gute. Dein Beitrag hat mir so gut getan und ermutigt mich zum Durchhalten.

Danke!

Britta

[%sig%]