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Diagnose Hufrollenentzündung?
mehr durch Zufall bin ich auf Ihre Homepage gestoßen. Vielleicht können Sie
mir ja weiterhelfen? Bei meinem Pferd wurde
durch den 1. Tierarzt laut Röntgenbild eine defekte Hufrolle (laut Aussage
des Arztes: die Hufrolle gefällt mir nicht) diagnostiziert,
ein orthopädischer Beschlag angeordnet. Beim 2. Tierarzt wurde eine Arthrose
sowie eine nicht ganz in Ordnung scheinende Hufrolle diagnostiziert. Dann
haben wir eine Homöopatin kommen lassen und diese wiederum meinte, unser
Pferd
habe eine Eiweißvergiftung.
Nun zu den Symptomen:
Wir haben unsere Stute am 10.05.2003 gekauft. Leider ohne
Ankaufsuntersuchung. Sie hatte schlechte Hufe, die aber durch unsere
Hufschmied in Ordnung
gebracht wurden. Sie wurde nur vorne beschlagen. Nach zwei Wochen und
nachdem ich
sie des öfteren geritten bin, ging sie dann Pfingsten lahm, ich dachte, sie
habe sich vertreten und bin trotzdem mit ihr ins Gelände gegangen. Sie kam
ohne Symptomatik aus dem Gelände. Drei Tage später habe ich sie normal
geritten
und erst einem Beobachter von unten fiel auf, dass sie leicht tickte. Habe
dann sofort mit dem Reiten aufgehört und ihr ein paar Tage Ruhe gegönnt. Auf
der Wiese lahmte sie dann auch zusehends. Aber nur im Trab. Im Schritt sah
man
überhaupt nichts. Habe dann Am 1. Juli den Tierarzt kommen lassen. Er hat
dann eine Beugeprobe vorne gemacht und sie direkt auf hartem Boden lostraben
lassen, keine Lahmheit, kein Wendeschmerz, keine dicken Beine, kein
pulsieren.
Anhand der Röntgenbilder hat er dann gesehen, dass die Hufrolle nicht in
Ordnung sei. Er hat dann einen orthopädischen Beschlag angeordnet, welcher
durch
unseren Hufschmied nach telefonischer Absprache mit dem Tierarzt angepaßt
wurde. Der Tierarzt hat unsere Stute dann am 10.07.2003 an der Longe
vorgeführt
gesehen und meinte es sei zu 98 % besser. Ich habe sie dann aber auch nur
auf
die Wiese gelassen, da er meinte, wir sollen sie noch etwas schonen.
Am 28.07.2003 habe ich sie dann im neuen Stall longiert (harter Boden) und
sie tickte sehr. Ich stellte aber auch fest, dass sie vorne auf der lahmen
Hand ziemlich Bockhufmäßig stand. Haben dann eine andere Tierärztin gefragt
und
diese meinte, sie sehe anhand der Röntgenbilder eine Arthrose und das die
Hufrolle nicht ganz in Ordnung sei, aber sie sei kein Spezialist und wir
sollen
in eine Klinik fahren. Nachdem aber genau diese Tierärtzin uns per Telefon
eine Mondblindheit (unser Pferd hatte ein dickes Auge wegen den Fliegen)
ohne
ANsicht unseres Pferdes diagnostizierte, haben wir uns an eine Homöopatin
gewendet. Diese hat unser Pferd ausgependelt und meine, es habe eine
Eiweißvergiftung und die Ablagerungen auf dem Röntgenbild seien
Eiweißablagerungen. WIr
sollen den Beschlag abnehmen lassen, dem Pferd nur Heu und Möhren und Wiese
geben. Keine Reiterei.
Nun sind die Eisen durch einen anderen Hufschmied entfernt worden. Dieser
stellte fest, dass die Eisen für eine Hufrollenentzündung einfach zu klein
seien und dass der Huf vorne zu lang ist. Er hat sie jetz korrigiert und
Barfuß
gestellt.
Letzten Mittwoch sind die Eisen runter und gestern habe ich sie langsam
longiert. Ich muß sagen, dass es eine deutliche Besserung ist, aber ich mir
auch
nicht mehr sicher bin, ob sie nun tickt oder nicht. Vielleicht bilde ich es
mir auch nur ein. Sie hat aber eindeutig Probleme beim Trab - Galopp wechsel
und umgekehrt. Vielleicht ist sie auch nur nicht richtig ausgebildet und es
sind Taktunreinheiten.
Ich weiß nicht mehr weiter, ich fühle mich ein bißchen von allen hinters
Licht
geführt. Vielleicht könnten Sie mir ein bißchen Licht in diese Angelegenheit
bringen.
Nur zur Anmerkung:
Im alten Stall bekam das Pferd Hafer und Gerste, Maisflocken,
Zuckerrübenschnitzel und Pellets in sehr großen Mengen. Heu gab es erst gar
nicht und dann
wurde das frisch gemähte Heu verfüttert. Dies habe ich aber sofort
unterbunden.
Über eine Antwort Ihrerseits würde ich mich freuen, sagen Sie mir aber auch
bitte, wenn Sie mir nicht weiterhelfen können.
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Pollin
mir ja weiterhelfen? Bei meinem Pferd wurde
durch den 1. Tierarzt laut Röntgenbild eine defekte Hufrolle (laut Aussage
des Arztes: die Hufrolle gefällt mir nicht) diagnostiziert,
ein orthopädischer Beschlag angeordnet. Beim 2. Tierarzt wurde eine Arthrose
sowie eine nicht ganz in Ordnung scheinende Hufrolle diagnostiziert. Dann
haben wir eine Homöopatin kommen lassen und diese wiederum meinte, unser
Pferd
habe eine Eiweißvergiftung.
Nun zu den Symptomen:
Wir haben unsere Stute am 10.05.2003 gekauft. Leider ohne
Ankaufsuntersuchung. Sie hatte schlechte Hufe, die aber durch unsere
Hufschmied in Ordnung
gebracht wurden. Sie wurde nur vorne beschlagen. Nach zwei Wochen und
nachdem ich
sie des öfteren geritten bin, ging sie dann Pfingsten lahm, ich dachte, sie
habe sich vertreten und bin trotzdem mit ihr ins Gelände gegangen. Sie kam
ohne Symptomatik aus dem Gelände. Drei Tage später habe ich sie normal
geritten
und erst einem Beobachter von unten fiel auf, dass sie leicht tickte. Habe
dann sofort mit dem Reiten aufgehört und ihr ein paar Tage Ruhe gegönnt. Auf
der Wiese lahmte sie dann auch zusehends. Aber nur im Trab. Im Schritt sah
man
überhaupt nichts. Habe dann Am 1. Juli den Tierarzt kommen lassen. Er hat
dann eine Beugeprobe vorne gemacht und sie direkt auf hartem Boden lostraben
lassen, keine Lahmheit, kein Wendeschmerz, keine dicken Beine, kein
pulsieren.
Anhand der Röntgenbilder hat er dann gesehen, dass die Hufrolle nicht in
Ordnung sei. Er hat dann einen orthopädischen Beschlag angeordnet, welcher
durch
unseren Hufschmied nach telefonischer Absprache mit dem Tierarzt angepaßt
wurde. Der Tierarzt hat unsere Stute dann am 10.07.2003 an der Longe
vorgeführt
gesehen und meinte es sei zu 98 % besser. Ich habe sie dann aber auch nur
auf
die Wiese gelassen, da er meinte, wir sollen sie noch etwas schonen.
Am 28.07.2003 habe ich sie dann im neuen Stall longiert (harter Boden) und
sie tickte sehr. Ich stellte aber auch fest, dass sie vorne auf der lahmen
Hand ziemlich Bockhufmäßig stand. Haben dann eine andere Tierärztin gefragt
und
diese meinte, sie sehe anhand der Röntgenbilder eine Arthrose und das die
Hufrolle nicht ganz in Ordnung sei, aber sie sei kein Spezialist und wir
sollen
in eine Klinik fahren. Nachdem aber genau diese Tierärtzin uns per Telefon
eine Mondblindheit (unser Pferd hatte ein dickes Auge wegen den Fliegen)
ohne
ANsicht unseres Pferdes diagnostizierte, haben wir uns an eine Homöopatin
gewendet. Diese hat unser Pferd ausgependelt und meine, es habe eine
Eiweißvergiftung und die Ablagerungen auf dem Röntgenbild seien
Eiweißablagerungen. WIr
sollen den Beschlag abnehmen lassen, dem Pferd nur Heu und Möhren und Wiese
geben. Keine Reiterei.
Nun sind die Eisen durch einen anderen Hufschmied entfernt worden. Dieser
stellte fest, dass die Eisen für eine Hufrollenentzündung einfach zu klein
seien und dass der Huf vorne zu lang ist. Er hat sie jetz korrigiert und
Barfuß
gestellt.
Letzten Mittwoch sind die Eisen runter und gestern habe ich sie langsam
longiert. Ich muß sagen, dass es eine deutliche Besserung ist, aber ich mir
auch
nicht mehr sicher bin, ob sie nun tickt oder nicht. Vielleicht bilde ich es
mir auch nur ein. Sie hat aber eindeutig Probleme beim Trab - Galopp wechsel
und umgekehrt. Vielleicht ist sie auch nur nicht richtig ausgebildet und es
sind Taktunreinheiten.
Ich weiß nicht mehr weiter, ich fühle mich ein bißchen von allen hinters
Licht
geführt. Vielleicht könnten Sie mir ein bißchen Licht in diese Angelegenheit
bringen.
Nur zur Anmerkung:
Im alten Stall bekam das Pferd Hafer und Gerste, Maisflocken,
Zuckerrübenschnitzel und Pellets in sehr großen Mengen. Heu gab es erst gar
nicht und dann
wurde das frisch gemähte Heu verfüttert. Dies habe ich aber sofort
unterbunden.
Über eine Antwort Ihrerseits würde ich mich freuen, sagen Sie mir aber auch
bitte, wenn Sie mir nicht weiterhelfen können.
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Pollin
Re: Diagnose Hufrollenentzündung?
Hallo Andrea, wie wir hier immer betonen, lassen Röntgenbilder alleine keinen Rückschluss auf eine Hufrollenerkrankung zu! Ansonsten gibt Deine Schilderung nicht so recht konkrete Anhaltspunkte für die Hufsituation: Du fandest, dass sie auf der lahmen Hand bockhufig steht und der Schmied diagnostiziert eine zu lange Zehe? Hat sie einen Knick in der Zehenwand? Der diagnostizierte Eiweißüberschuss will wohl Rehe andeuten.
Wahrscheinlich hat dein Pferd einfach weghebelnde Hufe und wenn es dann noch zu fett= zu schwer ist, tut das doppelt weh. Da muss man Abhilfe schaffen. Schau Dir doch einmal selbst kritisch die Hufe an.
P.S. Dass ein Pferd für Galoppwechsel u.ä. an der Longe und unter dem Reiter eine solide Ausbildung braucht, ist sicher auch wahr!
Wahrscheinlich hat dein Pferd einfach weghebelnde Hufe und wenn es dann noch zu fett= zu schwer ist, tut das doppelt weh. Da muss man Abhilfe schaffen. Schau Dir doch einmal selbst kritisch die Hufe an.
P.S. Dass ein Pferd für Galoppwechsel u.ä. an der Longe und unter dem Reiter eine solide Ausbildung braucht, ist sicher auch wahr!
Re: Diagnose Hufrollenentzündung?
Hallo,
nur eine kleine Anmerkung:
Eiweiß ist nicht röntgendicht, daher auchh niemals auf einem Röntgenbild sichtbar, außer man gießt etwas Eiweiß über den Film.... ;-)
Auf den Röntgenbildern kann wirklich eine Auflösung von Knochensubstanz sichtbar sein, die aber klinisch nicht relevant sein muß. Dafür müßte man eine entsprechende Lahmheit haben, sowie eine positive Anästhesie des Hufrollenschleimbeutels.
Eiweißvergiftung ist eine bequeme Diagnose.... was soll das für ein Krankheitsbild sein? Mit Hufrehe hat das jedenfalls gar nichts zu tun, die entsteht durch einen Kohlehydratüberschuß oder andere Infektionsherde.
Bei so einer unklaren Lahmheit, würde ich mir überlegen, ob das Pferd nicht besser zurück gegeben werden sollte. Dazu hätten Sie ein halbes Jahr nach Kaufantritt die Möglichkeit...
Mit freundichen Grüßen
TÄ Bianka Lücke
nur eine kleine Anmerkung:
Eiweiß ist nicht röntgendicht, daher auchh niemals auf einem Röntgenbild sichtbar, außer man gießt etwas Eiweiß über den Film.... ;-)
Auf den Röntgenbildern kann wirklich eine Auflösung von Knochensubstanz sichtbar sein, die aber klinisch nicht relevant sein muß. Dafür müßte man eine entsprechende Lahmheit haben, sowie eine positive Anästhesie des Hufrollenschleimbeutels.
Eiweißvergiftung ist eine bequeme Diagnose.... was soll das für ein Krankheitsbild sein? Mit Hufrehe hat das jedenfalls gar nichts zu tun, die entsteht durch einen Kohlehydratüberschuß oder andere Infektionsherde.
Bei so einer unklaren Lahmheit, würde ich mir überlegen, ob das Pferd nicht besser zurück gegeben werden sollte. Dazu hätten Sie ein halbes Jahr nach Kaufantritt die Möglichkeit...
Mit freundichen Grüßen
TÄ Bianka Lücke