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dieses 10j dressurpferd wurde mir 3 tage nach betreuung durch einen hufbearbeiter auf anraten einer tierärztin und eines energetikers vorgestellt.
der hufbearbeiter wollte durch massive trachtenveränderung eine leichte zehenengstellung korrigieren.
man beachte die absichtlichen unterschiedlichen trachtenhöhen.
das pferd konnte auf grund von gelenks/sehnenproblemen nicht mehr ruhig stehen.
ich hab versucht die trachten auf gleiche höhe zu bringen.
da das pferd nicht in der lage war länger als 10 sekunden auf nur einem vorderbein zu stehen und eine arbeit am liegenden pferd nicht möglich war (reitstall mit schulbetrieb), ein sehr mühevolles unterfangen. am montag beginnt session nr 2.
wie wären HO technisch vorgegangen???
der ärgste fall einer beabsichtigten hufverschandelung
dieses 10j dressurpferd wurde mir 3 tage nach betreuung durch einen hufbearbeiter auf anraten einer tierärztin und eines energetikers vorgestellt.
der hufbearbeiter wollte durch massive trachtenveränderung eine leichte zehenengstellung korrigieren.
man beachte die absichtlichen unterschiedlichen trachtenhöhen.
das pferd konnte auf grund von gelenks/sehnenproblemen nicht mehr ruhig stehen.
ich hab versucht die trachten auf gleiche höhe zu bringen.
da das pferd nicht in der lage war länger als 10 sekunden auf nur einem vorderbein zu stehen und eine arbeit am liegenden pferd nicht möglich war (reitstall mit schulbetrieb), ein sehr mühevolles unterfangen. am montag beginnt session nr 2.
wie wären HO technisch vorgegangen???
Re: der ärgste fall einer beabsichtigten hufverschandelung
noch zur ergänzung:
das pferd war bis zu diesem zeitpunkt beschlagen und die hufe wurden absichtlich so bearbeitet.
das pferd ist ein boxenpferd, wird nur geritten, selten koppelgang
box: sägespäne/stroh
das pferd war bis zu diesem zeitpunkt beschlagen und die hufe wurden absichtlich so bearbeitet.
das pferd ist ein boxenpferd, wird nur geritten, selten koppelgang
box: sägespäne/stroh
Re: der ärgste fall einer beabsichtigten hufverschandelung
Die Hufe dieses Pferdes sind schon länger in einem desolaten Zustand. Wenn auch die Aufnahmen nicht von guter Qualität sind, kann man doch die Strahlfäule in der mittleren Strahlfurche, die bis in den Haarsaum reicht, erkennen. Das Pferd hat Zwanghufe, die Trachten sind überbelastet. Das borkige und aufgeschobene Saumhorn spricht ebenfalls für eine schon länger bestehende schlechte Hufsituation.
Es macht jedoch keinen Sinn die unterschiedlich hohen Trachten auf gleiche Höhe zu schneiden. Wenn eine der Trachten vorher einseitig und zu viel gekürzt wurde dann ergibt es trotzdem keinen Sinn auch auf der anderen Seite diesen Fehler zu wiederholen. Wann immer ein Hufabschnitt von unten gekürzt wird – und damit aus der Last genommen wird – müssen die verbleibenden Hufabschnitte diese Last übernehmen. Ein Abschneiden der 2. Trachte wirkt sich also noch ungünstiger aus.
Abrieb ist zunächst bei diesen Hufen nicht erforderlich. Als erste Maßnahme würde der Huforthopäde hier die Formgebende Hufmechanik beeinflussen. Mit welchen Maßnahmen dies geschieht könnte nur vor Ort und unter Beurteilung des Bewegungsablaufes entschieden werden. Möglicherweise wären hier auch Hufpolsterverbände angesagt. In jedem Fall aber ist es erforderlich, die Hufabschnitte die aus der Last heraushebeln zu stärken, die Hebelwirkungen zu minimieren und die Wandabschnitte zum Tragen zu bringen.
Die Strahlfäule ist zu behandeln. Die Haltungsbedingungen sind zu klären. Bei einem Pferd mit so großen Schmerzen muss mit dem Tierarzt eine Schmerztherapie abgesprochen werden.
Astrid Arnold
Es macht jedoch keinen Sinn die unterschiedlich hohen Trachten auf gleiche Höhe zu schneiden. Wenn eine der Trachten vorher einseitig und zu viel gekürzt wurde dann ergibt es trotzdem keinen Sinn auch auf der anderen Seite diesen Fehler zu wiederholen. Wann immer ein Hufabschnitt von unten gekürzt wird – und damit aus der Last genommen wird – müssen die verbleibenden Hufabschnitte diese Last übernehmen. Ein Abschneiden der 2. Trachte wirkt sich also noch ungünstiger aus.
Abrieb ist zunächst bei diesen Hufen nicht erforderlich. Als erste Maßnahme würde der Huforthopäde hier die Formgebende Hufmechanik beeinflussen. Mit welchen Maßnahmen dies geschieht könnte nur vor Ort und unter Beurteilung des Bewegungsablaufes entschieden werden. Möglicherweise wären hier auch Hufpolsterverbände angesagt. In jedem Fall aber ist es erforderlich, die Hufabschnitte die aus der Last heraushebeln zu stärken, die Hebelwirkungen zu minimieren und die Wandabschnitte zum Tragen zu bringen.
Die Strahlfäule ist zu behandeln. Die Haltungsbedingungen sind zu klären. Bei einem Pferd mit so großen Schmerzen muss mit dem Tierarzt eine Schmerztherapie abgesprochen werden.
Astrid Arnold
Re: der ärgste fall einer beabsichtigten hufverschandelung
danke :-))) astrid
Re: der ärgste fall einer beabsichtigten hufverschandelung
Hallo Astrid,
kann man so überhaupt sagen, dass eine Trachte zu viel gekürzt wurde? Ich finde, sie sieht auch so noch eher lang aus! Man sieht die Hufe ja nicht von der Seite, d.h. man sieht nicht, wie steil oder flach das Pferd steht, aber die Trachten müssen ja vorher extrem lang gewesen sein, wenn der Unterschied selbst jetzt noch so extrem ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Belastungssituation mit so langen Trachten sonderlich gut wäre, selbst wenn beide gleich lang wären. Man könnte es ja dann stattdessen auch als Fehler sehen, dass die lange Trachte nicht gekürzt wurde!
(Natürlich abhängig davon, wie der Huf von der Seite aussieht).
Selbst wenn es die Innenwand jetzt weghebelt (ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das sehr schnell passieren kann) - wenn das Pferd vorher gleich oder zumindest ähnlich lange Trachten gehabt haben sollte und noch nicht allzulange so rumläuft, wie es auf den Fotos zu sehen ist, wäre es dann nicht sinnvoller, diesen Zustand (also gleich lange Trachten in vernünftiger Länge) möglichst bald wieder herzustellen? Wenn es länger so massiv ungleich bleibt, geht das doch voll auf die Gelenke? Das Pferd hat sich diese Hufstellung ja nicht über lange Zeit angelaufen, sondern sie wurde künstlich hergestellt!
Wenn man nun auch die längere Trachte etwas kürzen würde, wäre es ja dann im Ergebnis nicht anders, wie wenn man beide Trachten gleichmäßig gekürzt hätte (wenn auch durch die erste "Korrektur" natürlich sicher auf eine denkbar ungünstige Art und Weise, bzw. solche Hauruck-Methoden sind natürlich immer sehr schlecht, gerade wenn das Pferd danach dann z.B. plötzlich viel zu flach stehen sollte).
Oder lehnst Du es prinzipiell ab, so lange Trachten zu kürzen (selbst wenn man es Stück für Stück und mit viel Zeit macht und dabei auch schaut, wie die Zehenwand reagiert, was ja sicher sinnvoller wäre - und natürlich, wie das Pferd läuft)? Und wenn ja, mit welcher Begründung?
@Hannes: Wie läuft das Pferd denn jetzt? Hast Du auch neue Bilder, wie das jetzt nach Deiner Bearbeitung aussieht? Und auch mal Bilder von der Seite! Wäre sicher sehr interessant, mal zu sehen, wie das jetzt ausschaut!
Viele Grüße, Anne
[%sig%]
kann man so überhaupt sagen, dass eine Trachte zu viel gekürzt wurde? Ich finde, sie sieht auch so noch eher lang aus! Man sieht die Hufe ja nicht von der Seite, d.h. man sieht nicht, wie steil oder flach das Pferd steht, aber die Trachten müssen ja vorher extrem lang gewesen sein, wenn der Unterschied selbst jetzt noch so extrem ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Belastungssituation mit so langen Trachten sonderlich gut wäre, selbst wenn beide gleich lang wären. Man könnte es ja dann stattdessen auch als Fehler sehen, dass die lange Trachte nicht gekürzt wurde!
(Natürlich abhängig davon, wie der Huf von der Seite aussieht).
Selbst wenn es die Innenwand jetzt weghebelt (ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das sehr schnell passieren kann) - wenn das Pferd vorher gleich oder zumindest ähnlich lange Trachten gehabt haben sollte und noch nicht allzulange so rumläuft, wie es auf den Fotos zu sehen ist, wäre es dann nicht sinnvoller, diesen Zustand (also gleich lange Trachten in vernünftiger Länge) möglichst bald wieder herzustellen? Wenn es länger so massiv ungleich bleibt, geht das doch voll auf die Gelenke? Das Pferd hat sich diese Hufstellung ja nicht über lange Zeit angelaufen, sondern sie wurde künstlich hergestellt!
Wenn man nun auch die längere Trachte etwas kürzen würde, wäre es ja dann im Ergebnis nicht anders, wie wenn man beide Trachten gleichmäßig gekürzt hätte (wenn auch durch die erste "Korrektur" natürlich sicher auf eine denkbar ungünstige Art und Weise, bzw. solche Hauruck-Methoden sind natürlich immer sehr schlecht, gerade wenn das Pferd danach dann z.B. plötzlich viel zu flach stehen sollte).
Oder lehnst Du es prinzipiell ab, so lange Trachten zu kürzen (selbst wenn man es Stück für Stück und mit viel Zeit macht und dabei auch schaut, wie die Zehenwand reagiert, was ja sicher sinnvoller wäre - und natürlich, wie das Pferd läuft)? Und wenn ja, mit welcher Begründung?
@Hannes: Wie läuft das Pferd denn jetzt? Hast Du auch neue Bilder, wie das jetzt nach Deiner Bearbeitung aussieht? Und auch mal Bilder von der Seite! Wäre sicher sehr interessant, mal zu sehen, wie das jetzt ausschaut!
Viele Grüße, Anne
[%sig%]
Re: der ärgste fall einer beabsichtigten hufverschandelung
hallo Anne,
ich hab gestern leider die digi zu hause vergessen.
ich hatte ja wie angekündigt die stehengelassene trachte vorsichtig der anderen angepasst und somit versucht eine lat/med balance herzustellen.
gestern hatte ich ein wenig nachgearbeitet.
jedenfalls scheint das pferd auf grund des bewegungsmusters sich schmerzfrei im schritt und trab sowohl auf hartem (asphalt) als auch weichem (halle) untergrund zu bewegen.
es geht auf freiwillig aus der box und auch konnte es beliebig lang das andere bein belasten.
kein vergleich zum ersten termin :-)))
astrids vorgehensweise wäre auch eine (schlüssige) möglichkeit gewesen.
aber wenn ich eine andere variante habe, dem pferd ohne schmerztherapie zu helfen, so versuch ich es eben diese.
jedenfalls hab ich den besitzern die weitere vorgehensweise (stichwort trachtenzwang, strahlfäule) erläutert. jetzt sind sie am ball
@zu flach stehen:
ich glaube nicht, dass das pferd jetzt zu flach steht. hufwandwinkel ist immer noch bei rund 55°. bewegungsmuster zeigt ein gutes abrollen. jedenfalls hab entsprechende röntgen angefordert.
wenn ich die ursprüngliche trachtenhöhe rekapituliere musste der huf bei der abnahme der eisen das aussehen eines extremen bockhufes gehabt haben. (besitzer erklärten, dass dies auf anraten des hufbearbeiters gemacht wurde)
es ist ein grundsätzliches problem:
man weiß wie die optimalen aufstallungsbedingungen, betreuung sind.
wenn der sicherlich sehr motivierte besitzer nicht die erforderlich erfahrung hat und die lokalen bedingungen nicht die optimale unterstützung bieten stehst als hufbetreuer auf verlorenem posten.
in dem stall gäbe es zwar boxen mit paddock (endlose wartelisten) und koppeln. das pferd hält dies (nach angaben der besitzer) aber psychisch nicht aus :-(((
ich hab gestern leider die digi zu hause vergessen.
ich hatte ja wie angekündigt die stehengelassene trachte vorsichtig der anderen angepasst und somit versucht eine lat/med balance herzustellen.
gestern hatte ich ein wenig nachgearbeitet.
jedenfalls scheint das pferd auf grund des bewegungsmusters sich schmerzfrei im schritt und trab sowohl auf hartem (asphalt) als auch weichem (halle) untergrund zu bewegen.
es geht auf freiwillig aus der box und auch konnte es beliebig lang das andere bein belasten.
kein vergleich zum ersten termin :-)))
astrids vorgehensweise wäre auch eine (schlüssige) möglichkeit gewesen.
aber wenn ich eine andere variante habe, dem pferd ohne schmerztherapie zu helfen, so versuch ich es eben diese.
jedenfalls hab ich den besitzern die weitere vorgehensweise (stichwort trachtenzwang, strahlfäule) erläutert. jetzt sind sie am ball
@zu flach stehen:
ich glaube nicht, dass das pferd jetzt zu flach steht. hufwandwinkel ist immer noch bei rund 55°. bewegungsmuster zeigt ein gutes abrollen. jedenfalls hab entsprechende röntgen angefordert.
wenn ich die ursprüngliche trachtenhöhe rekapituliere musste der huf bei der abnahme der eisen das aussehen eines extremen bockhufes gehabt haben. (besitzer erklärten, dass dies auf anraten des hufbearbeiters gemacht wurde)
es ist ein grundsätzliches problem:
man weiß wie die optimalen aufstallungsbedingungen, betreuung sind.
wenn der sicherlich sehr motivierte besitzer nicht die erforderlich erfahrung hat und die lokalen bedingungen nicht die optimale unterstützung bieten stehst als hufbetreuer auf verlorenem posten.
in dem stall gäbe es zwar boxen mit paddock (endlose wartelisten) und koppeln. das pferd hält dies (nach angaben der besitzer) aber psychisch nicht aus :-(((