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chronische Hufrehe

Mein Shetland-Pony ist 20 Jahre alt, hatte noch nie Eisen und sonst auch nie Probleme mit den Hufen. Durch was auch immer (es gibt Vermutungen) bekam es vor einem halben Jahr Hufrehe und trotz mehrerer Tierärzte, Hufschmiede und Hufpfleger bekam ich die Rehe nie wirklich in Griff. Sie wurde höchstens von Schub zu Schub stärker. Mittlerweile hat das Pony eine Hufbeinrotation + Senkung und chronische Hufrehe. Zu Beginn sollte ich mit ihm auf weichen Boden spazieren gehen. Hat nicht geholfen. Jetzt steht er seit 2,5 Monaten auf viel Einstreu in der Box, die 2-3mal täglich gelockert wird. Weiß mittlerweile nicht mehr wie der Huf behandelt werden soll, welcher Hufschnitt sein sollte. Manche Ärzte und Hufschmiede raten zu einem Beschlag, den ich jedoch nicht haben möchte. Jeder erzählt mir etwas anderes. Was soll ich tun? Soll er weiter in der Box stehen, oder kann ich für 10min auch mal spazieren gehen (auf weichem Boden)? Derzeit geht es ihm dadurch das er nur in der Box steht halbwegs gut und geht auch, wenn auch vorsichtig, halbwegs trittsicher und flott. Habe aber Angst vor einem neuen Schub, da alle meinen, den würde er nicht mehr überleben. Auch scheiden sich die Meinungen bzgl. Hufschnitt und wie dick die Sohle zum gesenkten Hufbein nun wirklich ist. Bin der Überzeugung, dass wenn er den richtigen Schnitt bekommt, man ihn auch wieder hinbringen könnte, aber jeder Hufschmied und auch Pfleger (in Summe 6 Personen) würde etwas anderes bzgl. Hufschnitt empfehlen. Bin ratlos und hatte schon einmal eine definitiv falschen Schnitt (Pferd konnte danach für gut 3 Wochen fast nicht mehr stehen und gehen). Bin stark verunsichert. Wer kann mir weiterhelfen. Habe eine Digitalkamera und kann somit jederzeit Fotos nachreichen, falls die nicht ausreichen. Hab den Huf ohne Anleitung fotografiert, somit nicht profimäßig wie auf der Homepage beschrieben. Bin für jeden Tipp dankbar und mein Pony auch. Achja, mein Pony wird schon seit Jahren nicht mehr geritten, und bin somit nur daran interessiert, dass es ihm gut geht, es schmerzfrei auf der Koppel steht und ich mit ihm spazieren gehen kann, damit es noch geistig und körperlich fit bleibt.

Re: chronische Hufrehe

Hallo Eva,
Auch mein 20 J. altes New Forrest Pony bekam im Winter, verm. durch Wintergras ausgelöste, Rehe. Mein HO stellte es auf Verbände die ich tägl. aufpolsterte und das 6 Wochen lang mit 2 wöchiger Hufbearbeitung.
Der TA gab schmerzlindernde und entzündungshemmende Mittel. Wir gaben homöopathisch Mittel. Schon während sie auf Verbänden stand liefen wir mit Hufschuhen (eine Nummer Größer, wegen der Verbände) spazieren. Statt viel laufen war jetzt Kopftraining (GHP, zirz. Lektionen usw. ) angesagt. Natürlich wurde auch die Fütterung komplett umgestellt. KEIN GRAS, nur Heu und Stroh und als Leckerliersatz Luzernepellets. Nun muss sie zwar im Sommer in einem Paddock stehen und darf wohl nie wieder Gras fressen aber sie ist fast wieder voll gesund. Noch ca. 2cm und der Huf steht komplett neu und schön unten. Sie wird wieder geritten und bekommt Heu, Luzerne und Hafer ab und an Möhren und Äpfel. Leider ist Dein Fall ja schon chronisch aber auch da hilft auf jeden Fall die Behandlung eines HO. Und mein anraten ist - kein Koppelgang das Fruktan im Gras ist Gift für Rehepferde vorallem jetzt wos wieder Kälter wird. Auch das Buch Hufrehe vom Müller Rüschlikon Verlag kann ich empfehlen. Viel Glück und lass Dich von einem HO über die Zubereitung der Hufe am besten vor Ort (Mitgliederliste) beraten.
Mit freundlichem Gruß Friederike

Re: chronische Hufrehe

Liebe Friederike, vielen Dank für Deine Antwort. Mein Problem ist aber, dass ich aus Österreich komme und mein Pony in Linz OÖ steht. Somit ich keinen HO auf der Liste kontaktieren kann. Drum meine Frage, kennt jemand einen HO im Bereich Oberösterreich?

Re: chronische Hufrehe

Hallo Eva,

HO Astrid Arnold arbeitet im Bereich Linz, lt Mitgliederverzeichnis.
Dort findest du auch die Telekontakte.

Gruß
Kathrin Preuß

[%sig%]

Re: chronische Hufrehe

Vielen vielen lieben Dank für den Tipp!!!

Re: chronische Hufrehe

Unbedingt auch abchecken, ob das Pony nicht eventuell Cushing hat! Hartnäckige Reheerkrankungen bei alten Pferden haben ihre Ursache nicht selten darin - wir haben selber so ein Pony bei uns im Stall.
Wenn Du Erfahrungsaustausch (auch zur Rehe generell) möchtest, kannst Du mir gerne mailen (ich möchte das nicht übers Forum machen)!

Liebe Grüße, Anne

[%sig%]

Re: chronische Hufrehe

Liebe Eva!

Auch ich habe das gleiche Problem wie du, nur das mein Pony schon 32 ist. Leider hat auf meinen Eintrag nicht einer geantwortet. Naja, aber ich habe inzwischen 2 TÄ dagehabt, wo der eine gleich von einschläfern sprach. Den konnte man gleich abhaken. Aber ich habe jetzt mit einer Freundin gesprochen, die ist Pharmakologin und wir haben das Pony seit 1 Woche auf natürliche Entzündungshemmer umgestellt, sprich Spezialzusatzfutter von St. Hippolyt. Das Pony hatte vor 2,5 Jahren eine sehr schwere Rehe mit Hufbeinsenkung und seit dem einen Spezialbeschlag. vor ca 3 Wo. kam der 1. Rückfall seitdem. Das Pony ging sonst super (wird nicht geritten seit 6 Jahren) die letzten 2 Jahre. Ich kann dir zum Beschlag nur raten! Und was den Auslauf angeht, naja, nur stehen ist auch nicht die ideale Lösung, sagt mein Schmied. Am besten wäre ein Sandpaddock und ein Stall mit Spänen, da die besser federn als Stroh. Bewegung ist im chronischen Rehefall nicht verkehrt. Und im Paddock kann sich das Pferd so bewegen wie es kann und möchte. Zur Fütterung kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass ein stark Eiweißreduziertes Futter und dazu ein Mineralfutter und natürlich Heu (besser keine Silage) am besten ist. Und wenn es eben geht, also das Pony keine zu großen Schmerzen hat, sollte man unbedingt auf Schmerz- und Entzündungshemmer wie Equipalazone verzichten, da diese gerade bei alten Pferfen sehr schnell Leber und Nieren schädigen. Ich habe erst vom TA (er hat 2x Finadyne gespritzt) das Zusatzfuttermittel Equidolor bekommen (rein pflanzlich) und jetzt bekommt das Pony Lamin und Microvital Pellets (beides auch Zusatzfuttermittel). Und ich glaube es selbst kaum, mein Pferd läuft von Tag zu Tag besser. Der Beschlag bleibt natürlich drauf. Was Anne sagte, mit Cushing , habe ich mit meinem TA auch besprochen, aber er hält es nicht für nötig, bei so einem alten Pferd eine untersuchung zu machen. Was soll man dazu sagen? Und die Umstellung im Frühjahr auf Weide (Friederike sagte es bereits) ganz langsam, mit 5 min. anfangen und auch im sommer später besser nur stundenweise auf die Wiese, im Herbst lieber gar nicht mehr, wegen Fruktan. Ich hoffe ich konnte dir ein paar Tipps geben. Du kannst mir auch gerne mailen (Erfahrungsaustausch?)

Viele Grüße nach Österreich
Tanja

Re: chronische Hufrehe

Vielen lieben Dank für Eure Antworten. Vielleicht noch kurz, mein Pony steht auf sehr viel Späne (ca. 30cm), also wirklich extrem weich gepolstert. Es bekommt auch täglich vom Tierarzt einen natürlichen Entzündungshemmer, er sagt mir aber nicht genau was drinnen ist, drum kann ich es nicht näher beschreiben. Mein Problem ist, dass es mit dem Mittel eigentlich ziemlich gut dasteht und ich daher seit ca. 2 Wochen täglich mit ihm raus auf die Koppel gehen, wo kein Gras steht, bzw. wenn das nicht möglich kurz auf weichen Boden spazieren für max. 20min. Das Medikament bekommt er bereits seit gut 2,5 Monaten und sonst nur Heu und ein wenig Stroh zum tagsüber knabbern. Jedoch kaum wenn ich das Medikament (täglich ein Teelöffel) nicht gebe, geht er so schlecht wie eh und je, das heißt, er geht gar nicht, er hängt nach hinten bzw. liegt nur noch die ganze Zeit und steht gerade zum Fressen auf. Gestern war es mal wieder so. Er bekam seine Medizin nicht in der Früh (Packung war aus) und am Abend lag er schon nur noch in der Box. Habe jetzt Panik, dass sich seit 2,5 Monaten gar nichts verbessert hat sondern er nur wegen dem Medikament so gut dasteht. Der Tierarzt hat mir hoch und heilig versprochen, sogar wenn ich das Pulver 10Jahre hindurch füttere würde gar nichts passieren, nicht für den Magen oder für sonst welche Innereien. Er meinte, dass die Sohle noch zu dünn wäre und aufgrunddessen es, schon allein durch in der Box auf weicher Späne stehen, immer wieder zu einer Entzündung kommt und das Pulver was auch entzündungshemmend wirkt die Radikale sofort wieder abfängt. Er meinte entweder Beschlag oder wir müssen das aussitzen, bis die Sohle wieder dicker ist und alles nachgewachsen ist. Bin diesbezüglich ein wenig verunsichert. Wie ist Eure Meinung dazu? Vielen lieben Dank schon mal im Voraus und die besten Grüße aus Österreich, Eva.

Re: chronische Hufrehe

Hallo Eva,
Also ich würde Dein Pony auf Verbände stellen die Polstern die Sohle und verhinder (bei entsprechender, vorheriger Bearbeitung der Hufe) das abhebeln des Tragrandes. Die Verbände dürfen nicht über den Kronrand gehen und sollten am Ballen nicht einschnüren. Jeden Tag müssen sie aufgpolstert werden sodas dein Pony einen stark gepolsterte Sohle und einen nicht gepolsterten Tragrand hat. Zum spazieren gehen kann man ein paar Hufschuhe über die Verbände ziehen. Das hat bei meinem Pony wunderbar geklappt, sie stand 6 Wochen in Dauerverbänden nur während der Hufbearbeitung kamen sie ab und wurden danach von meinem HO wieder angelegt der sie dazu noch hinten höher polsterte. Ich mußte wie gesagt mit im Baumarkt gekauftem Klebeband und Watte aus der Drogerie tägl. die Verbände aufpolstern da es durch die Lastaufnahme immer wieder zu Unebenheiten der Polsterung kam und diese Beulen mußten aufgefüllt werden damit der Druck auf die Hufe bei Lastaufnahme gleichmäßig ist. Ach und lass Dein Pony liegen soviel es will scheuch es nie auf meine lag anfangs fast nur ich weiß das macht Angst das lange liegen ist aber bei Rehe "normal"
Mit freundlichem Gruß Friederike

[%sig%]

Re: chronische Hufrehe

Liebe Eva!

Versuch doch bitte, irgendwie den Namen des Medikamentes rauszubekommen (bin Tierarzthelferin und bald Pferdephysiotherapeutin), denn es würde mich sehr interessieren, was dein TA dem Pony gibt. Ich finde es schon etwas komisch, dass sich nach 2,5 Monaten keinerlei Besserung zeigt, wenn du das medikament absetzt. Aber wenn die Hufsohle so dünn ist, ist es klar, dass das Pony Schmerzen hat, da ja das Hufbein aus seiner ursprünglichen Lage "gefallen" ist. Ich kann dir nur nochmal raten, einen guten Schmied kommen zu lassen, der einen Spezialrehebeschlag macht. Meine alte Stute hat sich auch prima dran gewöhnt, sie wäre sonst nie wieder fit geworden. Der Beschlag, den sie hat, besteht aus dem Eisen, einer Einlegplatte aus Kunststoff und einer "Füllung" aus einer Knete-ähnlichen Masse, die die Hufsohle noch besser entlastet. Bei Rehe ist es wichtig, möglichst schnell eine gute Lösung zu finden, da das Pferd ja nicht auf Dauer mit Schmerzmitteln leben soll, sondern so schmerzfrei laufen soll. Daher ist ein guter Schmied Gold wert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Medikament homöopatisch ist, ehrlich gesagt. Da meistens bei schulmedizinischen Arzneimitteln eher solche Rückfälle auftreten, wenn man sie abrupt absetzt. Aus eigener Erfahrung vor allem mit Phenylbutazon-haltigen Mitteln. Mein früherer TA wollte mir auch erzählen, das wäre ja "überhaupt nicht schädlich", hauptsache, das Pferd lahmt nicht mehr. Das oben genannte Hufrehe-Buch kann ich auch nur empfehlen. Und das Buch "Mein Pferd wird alt" von Ute Over.
Klar, dass das Pferd durch seine Schmerzen viel liegt, aber oft entstehen dadurch wieder andere Schmerzen, vor allem im Rücken. Auch Schmerzkoliken durch die Reheschmerzen entstehen. Ich hoffe, das es deinem Pony bald besser geht. Vielleicht findest du ja auch jemanden, der da ohne Beschlag was machen kann, aber ich würde dir doch zum Beschlag raten.

Liebe Grüße Tanja