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Hallo Doris,
vermutlich entstanden die Druckstellen durch zu viel Sohlenhorn.
Bei der extremen Trockenheit dieses Jahr klebte bei manchen Pferden „altes Sohlenhorn“ regelrecht unter den Hufen. Beim Bearbeiten löste sich das oberflächliche Horn Schieferplattenähnlich ab, was natürlich bis zu diesem Zeitpunkt drückte.
Die Bernsteinfarbe entsteht durch sehr kleine Verletzungen an der Huflederhaut.
Dabei tritt Plasma aus, welches bei der Hornproduktion mit eingeschlossen wird.
Die Steigerung wären rote Stellen, bei der die Verletzung so groß war, dass rote Blutkörperchen austreten konnten.
Bei Deinem Pferd wird die Sache keine weiteren Folgen haben.
Wichtig ist jedoch immer eine sorgfältige Bearbeitung der Sohle, bei dem überflüssiges Horn, Wülste oder Hügel die einen Druck verursachen könnten entfernt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Pfleiderer
Bluterguß
Hallo, bei beiden Hinterbeinen ist bei dem letzten Ausschneiden ein Bluterguß über den ganzen Huf aufgetreten. Mein Hufschmied meint daß mein Pferd vermutlich eine Hufbeinprellung auf beiden Beinen gehabt haben muß, er hat ihm abgedrückt mit der Zange, geklopft und genagelt hat er auch, und er ist nicht empfindlich und war auch nie empfindlich. Ob er nicht fürchterlich gelahmt hat wollte er wissen. Ich muß auch noch dazu sagen das er kein Barfußgeher ist. Gelahmt hat er überhaupt nicht. Was soll ich tun? Ich mache mir große Vorwürfe das mir nichts aufgefallen ist. Wie kann das passieren?. Bitte um Ratschläge.
Liebe Grüße Doris
[%sig%]
Liebe Grüße Doris
[%sig%]
Re: Bluterguß
Hallo Doris,
könntest Du das Aussehen des Blutergusses näher beschreiben.
Waren es Rötungen oder bernsteinfarbene Verfärbungen im Solenbereich oder in Bereichen der Hornkapsel?
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Pfleiderer
könntest Du das Aussehen des Blutergusses näher beschreiben.
Waren es Rötungen oder bernsteinfarbene Verfärbungen im Solenbereich oder in Bereichen der Hornkapsel?
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Pfleiderer
Re: Bluterguß
Liber Jürgen,
ich würde eher sagen dasß es bernsteinfarbene Verfärbungen im Solenbereich sind.
LG Doris
ich würde eher sagen dasß es bernsteinfarbene Verfärbungen im Solenbereich sind.
LG Doris
Re: Bluterguß
Hallo Doris,
vermutlich entstanden die Druckstellen durch zu viel Sohlenhorn.
Bei der extremen Trockenheit dieses Jahr klebte bei manchen Pferden „altes Sohlenhorn“ regelrecht unter den Hufen. Beim Bearbeiten löste sich das oberflächliche Horn Schieferplattenähnlich ab, was natürlich bis zu diesem Zeitpunkt drückte.
Die Bernsteinfarbe entsteht durch sehr kleine Verletzungen an der Huflederhaut.
Dabei tritt Plasma aus, welches bei der Hornproduktion mit eingeschlossen wird.
Die Steigerung wären rote Stellen, bei der die Verletzung so groß war, dass rote Blutkörperchen austreten konnten.
Bei Deinem Pferd wird die Sache keine weiteren Folgen haben.
Wichtig ist jedoch immer eine sorgfältige Bearbeitung der Sohle, bei dem überflüssiges Horn, Wülste oder Hügel die einen Druck verursachen könnten entfernt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Pfleiderer
Re: Bluterguß
dadazu möchte ich gerne die Erfahrungen mit meinem Pferd hinzufügen: er läuft mit seinem dicken Sohlenhorn z.B. bestens! Im Sommer hatte er auch die beschriebene dicke Sohle und lief wie mit Hufschutz! Jetzt wurde ihm im Rahmen der Hufbearbeitung das "überflüssige" Sohlenhorn entfernt und er ist fühlig ohne Ende! Vielleicht ist er eine Ausnahme, aber generell zu sagen, dickes Sohlenhorn verursacht Drücke ist falsch!
Barbara
Barbara
Re: Bluterguß
Ich habe bei meiner Stute seit der Barhufumstellung auch immer alles alte Sohlenhorn entfernt (gab auch durchaus mal Blutergüsse). Das Pferd lief fühlig bis akzeptabel, aber nicht wirklich locker.
Vor 3 Wochen hatte ich Prüfungen und habe anderthalb Wochen nichts an den Hufen gemacht. In dieser Zeit sind gut 5 mm Sohlenhorn nachgewachsen (hat man rund um den Strahl gut gesehen), z.T. auch als "Hornplatten". Ich bin dann "trotzdem" eine Runde mit meinem Pferd gelaufen - und es ist so zügig und gerne gelaufen wie seit Monaten nicht mehr!
Ich werde es jetzt so halten, dass ich Wülste ebne und das Horn rund um den Strahl entferne, aber den Rest der Sohle in Ruhe lasse. Auch wenn es nicht so "schön" aussieht. Wenn es doch mal einen Bluterguss geben sollte, kann das für mein Pferd wohl kaum so schlimm sein, wie wenn es mit dünner Sohle konstant so unwillig läuft!
Anne
Vor 3 Wochen hatte ich Prüfungen und habe anderthalb Wochen nichts an den Hufen gemacht. In dieser Zeit sind gut 5 mm Sohlenhorn nachgewachsen (hat man rund um den Strahl gut gesehen), z.T. auch als "Hornplatten". Ich bin dann "trotzdem" eine Runde mit meinem Pferd gelaufen - und es ist so zügig und gerne gelaufen wie seit Monaten nicht mehr!
Ich werde es jetzt so halten, dass ich Wülste ebne und das Horn rund um den Strahl entferne, aber den Rest der Sohle in Ruhe lasse. Auch wenn es nicht so "schön" aussieht. Wenn es doch mal einen Bluterguss geben sollte, kann das für mein Pferd wohl kaum so schlimm sein, wie wenn es mit dünner Sohle konstant so unwillig läuft!
Anne
Re: Bluterguß
Da kann ich den beiden Vorrednerinnen nur beipflichten. Solange ich meinem Pferd die Sohle lasse (z.B. diese "Hornplatten"), läuft er gerne, zügig und auf jedem Untergrund. Als diese Sohle im Rahmen einer Hufbearbeitung großflächig entfernt wurde, lief er ÜBERHAUPT NICHT mehr. Und ich habe gerade das Problem, daß die dünngeraspelten Wände herunterwachsen und ausbrechen. Da wird es sehr eng, wenn ich scharfe Kanten etwas entschärfen muß, damit er sich nicht selbst verletzt.
Von daher finde ich, daß eine Hufbearbeitung regelmäßig aber auch sehr schonend und umsichtig vorgenommen werden sollte, denn für das Lauftier Pferd ist "schmerzfrei laufen können" immer die einzige und höchste Priorität.
Ute
[%sig%]
Von daher finde ich, daß eine Hufbearbeitung regelmäßig aber auch sehr schonend und umsichtig vorgenommen werden sollte, denn für das Lauftier Pferd ist "schmerzfrei laufen können" immer die einzige und höchste Priorität.
Ute
[%sig%]
Re: Bluterguß
Nochmal was zum Thema Sohle:
Bei einem Wallach bei uns sind 2 Barhufversuche komplett in die Hose gegangen - einmal nach Biernat, dann anderthalb Jahre später nach Strasser. Bei beiden Methoden wurde die Sohle bearbeitet, vom HO eben HO-typisch (also nicht ins gesunde Horn rein, sondern Zerfallshorn und Wülste), von der Strasser-HP natürlich noch etwas intensiver. Aber beiden war die sehr flache Sohle (bei nicht übermäßig flachen Wänden) ein Dorn im Auge.
Leider hat die Besitzerin erst nach den fehlgeschlagenen 2. Versuch röntgen lassen. Zum Zeitpunkt der Bilder war der letzte Hufpflegetermin schon mind. 4 Wochen her, es war also schon wieder Sohle nachgewachsen. Ich habe die Bilder gesehen, und unter der Strahlspitze (ganz leichte HB-Rotation) sind gerade mal 8-10 mm Sohlenhorn zu sehen - und das bei einem 1,60 m großen, sehr kräftigen Pferd!
Da hätte man wahrscheinlich noch ewig probieren können...(Das Pferd läuft übrigens zur Zeit mit Öllöv-Beschlag sehr gut, ob die Besitzerin es nochmal barhuf probiert, ist eher fraglich, und wenn, dann mit Sicherheit ohne Sohleausdünnen...)
Pferd 2 ist ein Rehepony (1,30 m, zierlich), das vor einigen Wochen wieder einen heftigen Reheschub hatte (inzwischen hat sich herausgestellt, dass das Pony Cushing hat). Das Röntgenbild zeigte eine deutliche Rotation bei beiden Vorderhufen. Dieses Pony hat optisch eher minderwertiges Sohlenhorn (weich, bröselig), entweder (laut HO) sei dies Zerfallshorn bei insgesamt zu langen (bzw. hohen) Hufen, oder eben rehebedingt, und es sei eher sinnvoll, dieses zu entfernen.
Bei den Bildern hat man jetzt gesehen, das Ersteres zutrifft - das Pony hat trotz Rotation (laut TA um die 6°) gut 2 cm Sohlenhorn zwischen HB-Spitze und Boden - ohne das schlecht sichtbare "Bröselhorn", das vielleicht noch drunter ist (sieht zumindest auf dem Bild so aus).
Der TA war begeistert von der dicken Sohle, und sieht sie als so eine Art Lebensversicherung für das Pony. Ein HB-Durchbruch ohne Absenkung ist so nahezu ausgeschlossen.
Seit ich diese Bilder gesehen habe, habe ich deutlich mehr Respekt vor der Sohlenbearbeitung...
Bei einem Wallach bei uns sind 2 Barhufversuche komplett in die Hose gegangen - einmal nach Biernat, dann anderthalb Jahre später nach Strasser. Bei beiden Methoden wurde die Sohle bearbeitet, vom HO eben HO-typisch (also nicht ins gesunde Horn rein, sondern Zerfallshorn und Wülste), von der Strasser-HP natürlich noch etwas intensiver. Aber beiden war die sehr flache Sohle (bei nicht übermäßig flachen Wänden) ein Dorn im Auge.
Leider hat die Besitzerin erst nach den fehlgeschlagenen 2. Versuch röntgen lassen. Zum Zeitpunkt der Bilder war der letzte Hufpflegetermin schon mind. 4 Wochen her, es war also schon wieder Sohle nachgewachsen. Ich habe die Bilder gesehen, und unter der Strahlspitze (ganz leichte HB-Rotation) sind gerade mal 8-10 mm Sohlenhorn zu sehen - und das bei einem 1,60 m großen, sehr kräftigen Pferd!
Da hätte man wahrscheinlich noch ewig probieren können...(Das Pferd läuft übrigens zur Zeit mit Öllöv-Beschlag sehr gut, ob die Besitzerin es nochmal barhuf probiert, ist eher fraglich, und wenn, dann mit Sicherheit ohne Sohleausdünnen...)
Pferd 2 ist ein Rehepony (1,30 m, zierlich), das vor einigen Wochen wieder einen heftigen Reheschub hatte (inzwischen hat sich herausgestellt, dass das Pony Cushing hat). Das Röntgenbild zeigte eine deutliche Rotation bei beiden Vorderhufen. Dieses Pony hat optisch eher minderwertiges Sohlenhorn (weich, bröselig), entweder (laut HO) sei dies Zerfallshorn bei insgesamt zu langen (bzw. hohen) Hufen, oder eben rehebedingt, und es sei eher sinnvoll, dieses zu entfernen.
Bei den Bildern hat man jetzt gesehen, das Ersteres zutrifft - das Pony hat trotz Rotation (laut TA um die 6°) gut 2 cm Sohlenhorn zwischen HB-Spitze und Boden - ohne das schlecht sichtbare "Bröselhorn", das vielleicht noch drunter ist (sieht zumindest auf dem Bild so aus).
Der TA war begeistert von der dicken Sohle, und sieht sie als so eine Art Lebensversicherung für das Pony. Ein HB-Durchbruch ohne Absenkung ist so nahezu ausgeschlossen.
Seit ich diese Bilder gesehen habe, habe ich deutlich mehr Respekt vor der Sohlenbearbeitung...
Re: Bluterguß
wie sich die Fälle gleichen.....
bei meinem Pferd ensteht auch kein Tragrand mehr, weil die Wände so dünngeraspelt sind, dass er sie sich sofort abläuft, und daher gleich auf der ebenfalls ausgedünnten Sohle läuft.
Von lustvollem Laufen keine Spur.....
Barbara
bei meinem Pferd ensteht auch kein Tragrand mehr, weil die Wände so dünngeraspelt sind, dass er sie sich sofort abläuft, und daher gleich auf der ebenfalls ausgedünnten Sohle läuft.
Von lustvollem Laufen keine Spur.....
Barbara
Re: Bluterguß
Ja, das Problem hatte ich auch lange Zeit! Erst jetzt, nach fast einem Jahr, bildet sich langsam ein halbwegs belastbarer Tragrand.
Gerade bei stark beraspelten Wänden scheint es mir im Nachhinein sehr sinnvoll, Sohlenhorn mittragen zu lassen. Aber da sieht man, dass man ein Schema XY nicht automatisch auf jedes Pferd anwenden kann...Wenn die schönste Theorie in der Praxis scheitert, muss man Kompromisse eingehen.
Klar liegt das an den "noch nicht idealen" Hufen, aber die hat mein Pferd nun mal, und das sicher auch noch eine ganze Zeit lang...Da ist es dann auch in meinen Augen viel wichtiger, dass mein Pferd die Lust am Laufen nicht komplett verliert!
[%sig%]
Gerade bei stark beraspelten Wänden scheint es mir im Nachhinein sehr sinnvoll, Sohlenhorn mittragen zu lassen. Aber da sieht man, dass man ein Schema XY nicht automatisch auf jedes Pferd anwenden kann...Wenn die schönste Theorie in der Praxis scheitert, muss man Kompromisse eingehen.
Klar liegt das an den "noch nicht idealen" Hufen, aber die hat mein Pferd nun mal, und das sicher auch noch eine ganze Zeit lang...Da ist es dann auch in meinen Augen viel wichtiger, dass mein Pferd die Lust am Laufen nicht komplett verliert!
[%sig%]
Re: Bluterguß
Sohlenwülste drücken bei Bodenkontakt auf die Lederhaut, verursachen Blutergüsse und Druckschmerz - also weg damit! Sohle ist Schutz des Hufinnenlebens - warum sollte sie prinzipiell ausgedünnt werden? Rehepferde entwickeln oft einen starken Sohlenwulst an der Stelle, wo das Hufbein auf die Sohle drückt. Das tut weh - vorsichtiges(!) aus dem Druck Nehmen kann hier Linderung bringen und den Hufbeinrand vor Schaden bewahren.
Warum sollte ein Tragrand extrem dünn geraspelt werden, wo er doch tragen soll? Bei schiefen Hufen mit dünnem Tragrand muss man manchmal eine Seite mehr schwächen, als einem lieb ist, um eine Differenz zur tragenden herzustellen - aber das sind eben besondere Situationen. Raspelt doch den Tragrand nicht so dünn, dann braucht ihr die trageuntaugliche Sohle nicht belasten!
Gruß
Gerd
Warum sollte ein Tragrand extrem dünn geraspelt werden, wo er doch tragen soll? Bei schiefen Hufen mit dünnem Tragrand muss man manchmal eine Seite mehr schwächen, als einem lieb ist, um eine Differenz zur tragenden herzustellen - aber das sind eben besondere Situationen. Raspelt doch den Tragrand nicht so dünn, dann braucht ihr die trageuntaugliche Sohle nicht belasten!
Gruß
Gerd
Re: Bluterguß
dasd mit den sohlenwülsten sollte man nicht so generell sehen. es kommt drauf an wo sie sich bilden.
aber da gibt es eben unterschiedliche meinungen und die bearbeitung ist je nach pferd unterschiedlich.
mich würde die quelle interssieren, nach der die sohle nicht mittragen soll.
ich lass bei den von mir betreuten distanz und or-pferden in summe rund 20% der hufbreite mittragen und hatte bei den vetchecks noch keine probleme damit. auch tage danach nicht. resp hatt ich noch keine blutergüsse feststellen können.
ganz im gegensatz zu jenen hufen, die zb nach strasser bearbeitet wurden
aber da gibt es eben unterschiedliche meinungen und die bearbeitung ist je nach pferd unterschiedlich.
mich würde die quelle interssieren, nach der die sohle nicht mittragen soll.
ich lass bei den von mir betreuten distanz und or-pferden in summe rund 20% der hufbreite mittragen und hatte bei den vetchecks noch keine probleme damit. auch tage danach nicht. resp hatt ich noch keine blutergüsse feststellen können.
ganz im gegensatz zu jenen hufen, die zb nach strasser bearbeitet wurden
Re: Bluterguß
@Gerd: "Sohle ist Schutz den Hufinnenlebens....": Ja genau, finde ich auch. Doch diese Sohle wurde großflächig entfernt und der komplette Huf bis zum Kronrand hinauf von außen intensiv beraspelt. Dies geschah durch einen HÖ, obwohl ich um absolut schonende Bearbeitung gebeten hatte und mein Pferd auch gut und gerne eine geraume Zeit lang schonen würde. Hatte leider zu viel Vertrauen (Name steht auf Mitgliederliste) und war nicht kritisch genug. Mache nun die Hufe selbst in engster Zusammenarbeit mit einem schweizer Schmied, der mir in dieser schlimmen Zeit, als mein Pferd keinen Schritt mehr machen wollte, immer wieder Mut gemacht und mich sehr unterstützt hat. Die Biernat-Methode finde ich immer noch das prinzipiell Richtige, aber mein Vertrauen in manche HÖ hat leider sehr gelitten! Vielleicht hat dieser spezielle HÖ nicht verstanden um was es geht?
[%sig%]
[%sig%]
Re: Bluterguß
hallo Gerd,
auch bei meinem Pferd wurde die Hufbearbeitung von einem HO durchgeführt! und der Fall ist identisch mit Ute! Da ich nicht in der Schweiz lebe, war es wohl nicht der gleiche. Ich finde auch die Biernat-Methode als prinzipiell richtig, allerdings muss man wohl doch den speziellen Fall mehr beücksichtigen und kann nicht nach Schema F behandeln! Auch ich hatte darauf hingewiesen, dass mein Pferd fühlig wird, je mehr Sohlenhorn man entfernt! Übrigens hatte es noch nie Blutergüsse in der Sohle durch überschüssiges Horn.
Barbara
auch bei meinem Pferd wurde die Hufbearbeitung von einem HO durchgeführt! und der Fall ist identisch mit Ute! Da ich nicht in der Schweiz lebe, war es wohl nicht der gleiche. Ich finde auch die Biernat-Methode als prinzipiell richtig, allerdings muss man wohl doch den speziellen Fall mehr beücksichtigen und kann nicht nach Schema F behandeln! Auch ich hatte darauf hingewiesen, dass mein Pferd fühlig wird, je mehr Sohlenhorn man entfernt! Übrigens hatte es noch nie Blutergüsse in der Sohle durch überschüssiges Horn.
Barbara
Re: Bluterguß
Hallo Anne, Ute und Barbara, es tut mir leid, wenn ihr schlechte Erfahrungen mit huforthopädischer Arbeit gemacht habt. Es klingt so, als hätte da jemand einen Fehler gemacht, eine Hufsituation falsch eingeschätzt - kann leider auch passieren, gerade wenn man nicht nach Schema F arbeitet, sondern jeden Huf für sich betrachtet. Unsere Behandlungsintervalle sind aber üblicherweise kurz genug, beim nächsten Besuch eine solche Fehleinschätzung zu korrigieren, bevor ein irreparabler Schaden eingetreten ist.
Bei eurer Argumentation irritiert mich allerdings regelmäßig, dass ihr unsere Methode ständig als Prinzip (Schema F?) gegen die konkrete Durchführung hochhaltet. Wenn es ein Prinzip der Huforthopädie gibt, dann heißt es: jeder Huf soll die ihm individuell angepasste Bearbeitung erhalten. Das ist manchmal schwierig. Und gerade dieser Grundsatz handelt uns andauernd die Vorwürfe ein, wir würden unsere Bearbeitungsweise nicht zur Nachahmung freigeben. Von uns gibt es eben keine Messlatte, die auf alle Hufe passt!
Gerd
Bei eurer Argumentation irritiert mich allerdings regelmäßig, dass ihr unsere Methode ständig als Prinzip (Schema F?) gegen die konkrete Durchführung hochhaltet. Wenn es ein Prinzip der Huforthopädie gibt, dann heißt es: jeder Huf soll die ihm individuell angepasste Bearbeitung erhalten. Das ist manchmal schwierig. Und gerade dieser Grundsatz handelt uns andauernd die Vorwürfe ein, wir würden unsere Bearbeitungsweise nicht zur Nachahmung freigeben. Von uns gibt es eben keine Messlatte, die auf alle Hufe passt!
Gerd
Re: Bluterguß
aber eine ausgewirkte sohle wächst leider nicht so schnell nach.
und extrem ausgewirkte sohlen hab ich bis jetzt nur bei strasser-pferden bemerkt und deswegen bin ich doch einiermassen stark verwirrt.
gerhard: um dem huf die ihm individuell angepasset bearbeitung zu geben, ist doch ziemliche erfahrung in der beurteilung der hufe und das in zusammenhang mit dem gesamtheitlichen pferd notwendig. und solange gibt es noch nicht ho, dass diese umfangreiche erfahrungen haben können. vor allem wenn sie zum beginn der ausbildung keine spezifischen vorknntnisse haben sollen um eure bearbeitungsmethodik vorurteilsfrei kennenlernen zu können.
ok, einige ho werden schon sehr viel erfahrung haben,aber wie ist das mit den neuen???
und extrem ausgewirkte sohlen hab ich bis jetzt nur bei strasser-pferden bemerkt und deswegen bin ich doch einiermassen stark verwirrt.
gerhard: um dem huf die ihm individuell angepasset bearbeitung zu geben, ist doch ziemliche erfahrung in der beurteilung der hufe und das in zusammenhang mit dem gesamtheitlichen pferd notwendig. und solange gibt es noch nicht ho, dass diese umfangreiche erfahrungen haben können. vor allem wenn sie zum beginn der ausbildung keine spezifischen vorknntnisse haben sollen um eure bearbeitungsmethodik vorurteilsfrei kennenlernen zu können.
ok, einige ho werden schon sehr viel erfahrung haben,aber wie ist das mit den neuen???
Re: Bluterguß
Hallo Gerd,
mit "Prinzip" meinte ich nicht Schema F. Genau die Tatsache daß NICHT nach Schema F gearbeitet wird - lt. den ganzen HO-Berichten, dem Biernat-Buch, und und und - hat mich überzeugt. Leider hat aber anscheinend der HO nach Schema F gearbeitet und mir immer nur zwei Schlagwörter bzw. -begriffe (unphysiologische Hufform, weghebelnde Hornwand) genannt, war mir sehr nach auswendig gelernt vorkam. Ich hatte einen Behandlungsintervall von zwei Wochen abgemacht. Nach der ersten Behandlung ging mein Pferd schon sehr fühlig, da großflächig Sohle ausgedünnt war, nach der zweiten Behandlung (trotz meiner Hinweise) wollte mein Pferd keinen einzigen Schritt mehr tun. Mein Pferd hat keine korrekte Hufform, okay. Aber hilft es wirklich, ihn deswegen total lahmzulegen? Ich hatte die Biernat-Methode eher so verstanden, daß eine Korrektur sehr sehr behutsam, pferdeschonend und langsam vorgenommen wird. Ich habe mein Pferd dem HO nochmals vorgestellt, und er hatte Tränen in den Augen als er diese Misere sah. Wie schon gesagt, ich habe nun mal das Vertrauen in ihn verloren, Erfahrung hin oder her. Es sollte doch das Bestreben sein, dem Pferd keine Schmerzen zuzufügen, oder? Einem anderen HO wäre das evtl. so nicht passiert. Doch ich vertraue nun nur noch meinem Schmied und nun läuft mein Pferd wieder freudig und ist glücklich.
Grüße
Ute
mit "Prinzip" meinte ich nicht Schema F. Genau die Tatsache daß NICHT nach Schema F gearbeitet wird - lt. den ganzen HO-Berichten, dem Biernat-Buch, und und und - hat mich überzeugt. Leider hat aber anscheinend der HO nach Schema F gearbeitet und mir immer nur zwei Schlagwörter bzw. -begriffe (unphysiologische Hufform, weghebelnde Hornwand) genannt, war mir sehr nach auswendig gelernt vorkam. Ich hatte einen Behandlungsintervall von zwei Wochen abgemacht. Nach der ersten Behandlung ging mein Pferd schon sehr fühlig, da großflächig Sohle ausgedünnt war, nach der zweiten Behandlung (trotz meiner Hinweise) wollte mein Pferd keinen einzigen Schritt mehr tun. Mein Pferd hat keine korrekte Hufform, okay. Aber hilft es wirklich, ihn deswegen total lahmzulegen? Ich hatte die Biernat-Methode eher so verstanden, daß eine Korrektur sehr sehr behutsam, pferdeschonend und langsam vorgenommen wird. Ich habe mein Pferd dem HO nochmals vorgestellt, und er hatte Tränen in den Augen als er diese Misere sah. Wie schon gesagt, ich habe nun mal das Vertrauen in ihn verloren, Erfahrung hin oder her. Es sollte doch das Bestreben sein, dem Pferd keine Schmerzen zuzufügen, oder? Einem anderen HO wäre das evtl. so nicht passiert. Doch ich vertraue nun nur noch meinem Schmied und nun läuft mein Pferd wieder freudig und ist glücklich.
Grüße
Ute
Re: Bluterguß-Nachtrag
Sorry, hatte noch vergessen zu erwähnen, daß der HO weder vor der Behandlung noch nach der Behandlung mein Pferd in der Bewegung sehen wollte. Kann wirklich im Stand der ganze Bewegungsablauf eines Pferdes bis ins kleinste Detail erkannt und beurteilt werden?
Re: Bluterguß
Hallo Ute,
Du hast recht, ein Pferd soll nach der Hufbearbeitung nicht schlechter laufen. Wenn dies so so stimmt, wie Du es berichtest, und davon gehe aus, dann ist hier etwas verkehrt gelaufen. Was meinte der bearbeitende Huforthopäde, was der Grund des schlechten Laufens ist?
Dein letzter Satz wundert mich allerdings doch etwas. Jetzt vertraust Du wieder nur noch Deinem Schmied. Jetzt läuft Dein Pferd wieder freudig und glücklich. War das vorher tatsächlich so? Weshalb dann das Intermezzo mit einem Huforthopäden, wenn Dein Pferd mit Schmied freudig und glücklich lief?
Gerd
Du hast recht, ein Pferd soll nach der Hufbearbeitung nicht schlechter laufen. Wenn dies so so stimmt, wie Du es berichtest, und davon gehe aus, dann ist hier etwas verkehrt gelaufen. Was meinte der bearbeitende Huforthopäde, was der Grund des schlechten Laufens ist?
Dein letzter Satz wundert mich allerdings doch etwas. Jetzt vertraust Du wieder nur noch Deinem Schmied. Jetzt läuft Dein Pferd wieder freudig und glücklich. War das vorher tatsächlich so? Weshalb dann das Intermezzo mit einem Huforthopäden, wenn Dein Pferd mit Schmied freudig und glücklich lief?
Gerd
Re: Bluterguß
Hallo Gerd,
wahrscheinlich war ich zu unsicher, was die Hufform meines Pferdes angeht - das gebe ich ganz offen als mein Fehler zu. Denn daß er keine ideale Hufform hat, ist mir auch klar. Nachdem ich dann das Biernat-Buch gelesen habe, war ich der Meinung, daß ich meinem Pferd unbedingt zu einer für ihn "richtigen" Hufform verhelfen sollte, obwohl er ohne Beschwerden gelaufen ist.
Der bearbeitende HO konnte es sich beim besten Willen nicht erklären, warum mein Pferd nicht mehr laufen wollte. Er fand, daß er die Sohle nicht zu sehr ausgedünnt hatte (man konnte sie gut mit dem Daumen eindrücken). Er hat die Hufe abgeklopft, ob eine Entzündung im Huf vorhanden wäre, mein Pferd hat nicht darauf reagiert, die Hufe waren nicht übermäßig warm und eine vermehrte Pulsation war auch nicht zu fühlen. Er hat nur verzweifelt abwechselnd die diagonalen Hufe entlastet.
Ich mache dem HO keinen Vorwurf. Ich mache lediglich mir den Vorwurf, nicht kritisch genug gewesen zu sein.
Grüße
Ute
[%sig%]
wahrscheinlich war ich zu unsicher, was die Hufform meines Pferdes angeht - das gebe ich ganz offen als mein Fehler zu. Denn daß er keine ideale Hufform hat, ist mir auch klar. Nachdem ich dann das Biernat-Buch gelesen habe, war ich der Meinung, daß ich meinem Pferd unbedingt zu einer für ihn "richtigen" Hufform verhelfen sollte, obwohl er ohne Beschwerden gelaufen ist.
Der bearbeitende HO konnte es sich beim besten Willen nicht erklären, warum mein Pferd nicht mehr laufen wollte. Er fand, daß er die Sohle nicht zu sehr ausgedünnt hatte (man konnte sie gut mit dem Daumen eindrücken). Er hat die Hufe abgeklopft, ob eine Entzündung im Huf vorhanden wäre, mein Pferd hat nicht darauf reagiert, die Hufe waren nicht übermäßig warm und eine vermehrte Pulsation war auch nicht zu fühlen. Er hat nur verzweifelt abwechselnd die diagonalen Hufe entlastet.
Ich mache dem HO keinen Vorwurf. Ich mache lediglich mir den Vorwurf, nicht kritisch genug gewesen zu sein.
Grüße
Ute
[%sig%]
Re: Bluterguß
Hallo Ute,
täusche ich mich oder sind Sie diejenige, die mir Fotos der Hufe geschickt hatte? Wenn ich mich nicht täusche, dann möchte ich Ihnen (aus Kenntnis der auf den Huffotos festgehaltenen Schmiedearbeit) doch ans Herz legen, sich diese Fotos doch noch einmal anzuschauen. Ich kann die Kritik an der Arbeit des Huforthopäden nachvollziehen, nicht jedoch die aus dieser Kritik folgende gänzliche Abwesenheit eines kritischen Rückblicks auf die Schmiedearbeit. Er mag ein netter Mann sein, aber die Hufe waren in einem denkbar schlechten Zustand.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
täusche ich mich oder sind Sie diejenige, die mir Fotos der Hufe geschickt hatte? Wenn ich mich nicht täusche, dann möchte ich Ihnen (aus Kenntnis der auf den Huffotos festgehaltenen Schmiedearbeit) doch ans Herz legen, sich diese Fotos doch noch einmal anzuschauen. Ich kann die Kritik an der Arbeit des Huforthopäden nachvollziehen, nicht jedoch die aus dieser Kritik folgende gänzliche Abwesenheit eines kritischen Rückblicks auf die Schmiedearbeit. Er mag ein netter Mann sein, aber die Hufe waren in einem denkbar schlechten Zustand.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch