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Barhuf bei Hufknorpelverknöcherung
Hallo,
mein Pony ( Wallach, 1,48 Stm, 10 Jahre ) leidet an einer hochgradigen
Hufknorpelverknöcherung mit leichter Hufrollenveränderung an beiden
Vorderbeinen.
Tierärzte und Hufbeschlagsschmiede vertreten ja allgemein die Meinung das
ein Eisenbeschlag mit Polster nötig ist um eine bessere Stoßdämpfung
( die der verknöcherte Knorpel ja nicht mehr leisten kann ) zu bewirken.
Ich habe die Diagnose seit 2 Jahren. Mein Pony wurde seitdem das erste Mal wie oben genannt beschlagen. In diesem Zeitraum habe ich eine 'ziemliche Schmiedodysee' hintermir ( Hufe zu klein gehalten, Eisen zu eng, Zehe zu kurz,Beschlagsänderung ). All dies verursachte Schmerzen für mein Pony.
Ich überlege derzeit Ihn wieder auf Barhuf umzustellen und habe folgende Fragen:
1. wie verhält es sich bei der Stoßdämpfung bei einem Pferd das Barhuf läuft?
2. werden bei einem Barhuf Pferd die verknöcherten Knorpel nicht noch mehr
belastet?
3. haben Sie Studien, Publikationen die dies darstellen?
Vor ca. 4 Wochen musste ich wg. eines Stallwechsels den Schmied ändern.
Mein Pony lief nach dem Beschlag schlechter als vorher, die Rückenmuskulatur entzündete sich. Die Entzündung ist behandelt. Er wird z.zt. nur Schritt geführt und darf sich im Paddock frei bewegen. Allerdings mag er freiwillig nicht traben oder gallopieren. Ich führe dies auf den Beschlag zurück.
Anbei ein paar Bilder vom Beschlag. Sie sind nicht ideal aber vielleicht können Sie mir ja vorab Ihre Meinung dazu mitteilen.
Vielen Dank & Gruß
Nicole
mein Pony ( Wallach, 1,48 Stm, 10 Jahre ) leidet an einer hochgradigen
Hufknorpelverknöcherung mit leichter Hufrollenveränderung an beiden
Vorderbeinen.
Tierärzte und Hufbeschlagsschmiede vertreten ja allgemein die Meinung das
ein Eisenbeschlag mit Polster nötig ist um eine bessere Stoßdämpfung
( die der verknöcherte Knorpel ja nicht mehr leisten kann ) zu bewirken.
Ich habe die Diagnose seit 2 Jahren. Mein Pony wurde seitdem das erste Mal wie oben genannt beschlagen. In diesem Zeitraum habe ich eine 'ziemliche Schmiedodysee' hintermir ( Hufe zu klein gehalten, Eisen zu eng, Zehe zu kurz,Beschlagsänderung ). All dies verursachte Schmerzen für mein Pony.
Ich überlege derzeit Ihn wieder auf Barhuf umzustellen und habe folgende Fragen:
1. wie verhält es sich bei der Stoßdämpfung bei einem Pferd das Barhuf läuft?
2. werden bei einem Barhuf Pferd die verknöcherten Knorpel nicht noch mehr
belastet?
3. haben Sie Studien, Publikationen die dies darstellen?
Vor ca. 4 Wochen musste ich wg. eines Stallwechsels den Schmied ändern.
Mein Pony lief nach dem Beschlag schlechter als vorher, die Rückenmuskulatur entzündete sich. Die Entzündung ist behandelt. Er wird z.zt. nur Schritt geführt und darf sich im Paddock frei bewegen. Allerdings mag er freiwillig nicht traben oder gallopieren. Ich führe dies auf den Beschlag zurück.
Anbei ein paar Bilder vom Beschlag. Sie sind nicht ideal aber vielleicht können Sie mir ja vorab Ihre Meinung dazu mitteilen.
Vielen Dank & Gruß
Nicole
Re: Barhuf bei Hufknorpelverknöcherung
Hallo Frau Höpfner,
zu Ihren Fragen:
1. wie verhält es sich mit der Stoßdämpfung bei einem Pferd das Barhuf läuft?
die Stoßdämpfung, die ein Barhuf für sich bietet, wird durch den starren Eisenbeschlag weitgehend aufgehoben. Das kann auch durch eine Polstereinlage nicht wieder behoben werden, geschweige denn optimiert werden. Der stoßdämpfende Effekt entsteht durch die Elastizität und Verwindungsfähigkeit des Hufhornes, wodurch Unebenheiten im Untergrund ausgeglichen werden können und der Boden ertastet werden kann. Mit einem starren Beschlag ist dieser positive Effekt aufgehoben. Das Polster kann maximal die Sohle vor dem Boden schützen, aber nicht die Stoßdämpfung des Hufes verbessern.
2. werden bei einem Barhuf Pferd die verknöcherten Knorpel nicht noch mehr belastet?
Das kommt darauf an, wie die Hufsituation beschaffen ist. Es gibt Situationen, bei denen die Hufmechanik, den bereits verknöcherten Hufknorpel beengt, so dass in diesem Bereich verlaufende Gefäße und Nerven sowie die Lederhäute schmerzhaft gequetscht werden. In einem solchen Fall kann es einmal hilfreich sein, die Beweglichkeit des Hufhornes - bspw. durch einen starren Beschlag - einzuschränken. Es muss dann aber immer abgewogen werden, ob diese Maßnahme nicht mehr Schaden anrichtet als Nutzen bringt. Der Beschlag selbst bleibt ja nicht ohne Auswirkung auf die Hornkapsel. Prinzipiell ist es immer die beste und sicherste Bank, die Hufsituation so optimal wie möglich zu gestalten und das geht nun einmal nur am Barhuf.
3. haben Sie Studien, Publikationen die dies darstellen?
Nein, solche gibt es leider noch nicht.
zu den Fotos:
Die Hufe Ihres Ponies sind nicht in einer Verfassung, die ich als optimal bezeichnen würde. Das liegt aber nicht allein an der bereits fortgeschrittenen Verknöcherung der Hufknorpel, sondern auch an den Wirkungen des Beschlages. Die rückständige Stellung der Vorderbeine unter den Bauch ist eine unbequeme und belastende Stellung, die z.T. als Entlastungshaltung (bspw. bei schmerzenden Füßen) z.T. aber deswegen eingenommen wird, weil die Huffundamente dem Pferd gar kein anderes Hinstellen erlauben.
Ein starkes Argument für den Barhuf wäre in Ihrem Fall auch, dass die mit dem Umbeschlagen jedes mal unvermeidliche Stellungskorrektur vermeidbar würde. Diese abrupte Stellungsveränderung ist gerade in der Situation in der sich Ihr Pony befindet absolutes Gift.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
zu Ihren Fragen:
1. wie verhält es sich mit der Stoßdämpfung bei einem Pferd das Barhuf läuft?
die Stoßdämpfung, die ein Barhuf für sich bietet, wird durch den starren Eisenbeschlag weitgehend aufgehoben. Das kann auch durch eine Polstereinlage nicht wieder behoben werden, geschweige denn optimiert werden. Der stoßdämpfende Effekt entsteht durch die Elastizität und Verwindungsfähigkeit des Hufhornes, wodurch Unebenheiten im Untergrund ausgeglichen werden können und der Boden ertastet werden kann. Mit einem starren Beschlag ist dieser positive Effekt aufgehoben. Das Polster kann maximal die Sohle vor dem Boden schützen, aber nicht die Stoßdämpfung des Hufes verbessern.
2. werden bei einem Barhuf Pferd die verknöcherten Knorpel nicht noch mehr belastet?
Das kommt darauf an, wie die Hufsituation beschaffen ist. Es gibt Situationen, bei denen die Hufmechanik, den bereits verknöcherten Hufknorpel beengt, so dass in diesem Bereich verlaufende Gefäße und Nerven sowie die Lederhäute schmerzhaft gequetscht werden. In einem solchen Fall kann es einmal hilfreich sein, die Beweglichkeit des Hufhornes - bspw. durch einen starren Beschlag - einzuschränken. Es muss dann aber immer abgewogen werden, ob diese Maßnahme nicht mehr Schaden anrichtet als Nutzen bringt. Der Beschlag selbst bleibt ja nicht ohne Auswirkung auf die Hornkapsel. Prinzipiell ist es immer die beste und sicherste Bank, die Hufsituation so optimal wie möglich zu gestalten und das geht nun einmal nur am Barhuf.
3. haben Sie Studien, Publikationen die dies darstellen?
Nein, solche gibt es leider noch nicht.
zu den Fotos:
Die Hufe Ihres Ponies sind nicht in einer Verfassung, die ich als optimal bezeichnen würde. Das liegt aber nicht allein an der bereits fortgeschrittenen Verknöcherung der Hufknorpel, sondern auch an den Wirkungen des Beschlages. Die rückständige Stellung der Vorderbeine unter den Bauch ist eine unbequeme und belastende Stellung, die z.T. als Entlastungshaltung (bspw. bei schmerzenden Füßen) z.T. aber deswegen eingenommen wird, weil die Huffundamente dem Pferd gar kein anderes Hinstellen erlauben.
Ein starkes Argument für den Barhuf wäre in Ihrem Fall auch, dass die mit dem Umbeschlagen jedes mal unvermeidliche Stellungskorrektur vermeidbar würde. Diese abrupte Stellungsveränderung ist gerade in der Situation in der sich Ihr Pony befindet absolutes Gift.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
Re: Barhuf bei Hufknorpelverknöcherung
Hallo Frau Rasch,
vielen Dank für die klaren Antworten.
Seitdem mein Pony das erste mal beschlagen wurde ( nach Diagnosestellung ), haben wir nur mit Problemen zu kämpfen. Der Beschlag scheint Ihm keine Erleichterung zu bringen. Meiner Meinung hat sich die Hufform in dieser Zeit
auch eher verschlechtert. Reitbar war er in dieser Zeit meisstens nicht.
Daher macht es für mich wirklich Sinn die Hufe mit Hilfe eines Huforthopäden als Barhuf wieder so zu optimieren das er hoffentlich noch eine lange glückliche Zeit auf der Weide verbringen kann.
Ich werde berichten wie es weitergeht.
Vielen Dank & Gruß
Nicole
vielen Dank für die klaren Antworten.
Seitdem mein Pony das erste mal beschlagen wurde ( nach Diagnosestellung ), haben wir nur mit Problemen zu kämpfen. Der Beschlag scheint Ihm keine Erleichterung zu bringen. Meiner Meinung hat sich die Hufform in dieser Zeit
auch eher verschlechtert. Reitbar war er in dieser Zeit meisstens nicht.
Daher macht es für mich wirklich Sinn die Hufe mit Hilfe eines Huforthopäden als Barhuf wieder so zu optimieren das er hoffentlich noch eine lange glückliche Zeit auf der Weide verbringen kann.
Ich werde berichten wie es weitergeht.
Vielen Dank & Gruß
Nicole
Re: Barhuf bei Hufknorpelverknöcherung
Das würde mich freuen, Viele Grüße, Konstanze Rasch