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Alte Hufbeinastfraktur



Guten Tag,

ich bekam vor 3 Wochen die Diagnose Hufbeinastfraktur hinten links innen.
Meine Stute tritt seit ich sie habe (6,5 Jahre) hinten links kürzer, was bis jetzt aber weder eine Taktunreinheit noch ein Lahmen nach sich zog.Vor 3 Monaten begann sie auf dem Platz unrund zu laufen, ich ließ die Sättel kontrollieren (passen nicht mehr perfekt) und zusätzlich den TA kommen.
Während der Lahmheitsuntersuchung war die Lahmheit so gering, dass ich sie kaum sah. Leider verschlimmerte sie sich durch die Provokation sichtlich. Wie alt der Bruch ist, kann der TA nicht sagen, jedoch hält er eine Heilung für ausgeschlossen. Seine Therapie wäre trotzdem Hufgips für 6-12 Wochen, danach orthopädischer Beschlag um ihr die Schmerzen zu nehmen.

Leider ist meine Stute kein gutes Eisenpferd, ihre Hornqualität litt immer stark. Seit ich sie barhuf halte und mit Hufschuhen reite, hat sie super Hufe, weshalb für mich kein ständiger Beschlag in Frage kommt.

Meine Frage an sie. Ist ein Gips notwendig, oder könne die Struktur auch bindegeweblich verwachsen, wenn das Pferd ohne Gips ruhig gestellt wird? Wie sinnvoll wäre eine Operation?

Vielen Dank und herzliche Grüße,

Barbara

Re: Alte Hufbeinastfraktur

Guten Tag Barbara,

in meinem Kundenkreis befindet sich ein Wallach der sich im letzten Sommer vermutlich 2 Wochen nach Kauf eine Hufbeinast Fraktur am linken Hinterbein medial zugezogen hatte.

Das Pferd war plötzlich Abends lahm daher vermutete die Besitzerin einen Abszess und behandelte mit Angussverband. Ich kam am nächsten Abend und fand auch ein Fäulnis Kanälchen im Strahlbereich an dem das Pferd schmerzhaft reagierte. Zu diesem Zeitpunkt gab es keinen Anlass anderes zu vermuten da das Pferd auch auf kräftiges Abdrücken mit der Hufuntersuchungszange im Wandbereich keine ! Reaktion zeigte. Auch die Lahmheit war kaum mehr vorhanden.
Das Pferd wurde dann etwas geschont, wieder mehr belastet und lahmte dann immer mal wieder ein wenig.
Daraufhin entschloss sich die Besitzein das Bein in der Klinik röntgen zu lassen und bekam diese Diagnose mit Empfehlung Rundeisen.
Ein Gips war laut Klinik nur unter Vollnarkose möglich und bei jedem Wechsel hätte das Pferd wieder in Vollnarkose gelegt werden müssen. Auch mehrfache Nachfragen änderten nichts an diesen Aussagen.
Sie entschloss sich dann nur diesen Huf mit einem Rundeisen beschlagen zu lassen. Leider hat das Pferd das absolut nicht vertragen und war kurz nach dem Beschlag hochgradig lahm , vorher nicht sichtbar lahm.
Das Eisen kam sofort wieder ab und die Besitzerin beschloß alles so ausheilen zu lassen. Der Klinik Arzt war nicht begeistert , konnte es aber nicht ändern.
Das Pferd stand dann ca. 6 Monate auf kleinem Aussen Paddock mit weichem Boden oder in der Box , wurde im Februar leicht antrainiert und ging im April Mai schon fast wöchentlich mehrere Tages Ritte.

Zwischendurch wurden immer mal Röntgenbilder gemacht um zu schauen wie weit der Verknöcherungsprozeß fortgeschritten ist.

Der Bruch war bei diesem Pferd ganz ähnlich gelagert wie bei Deinem , daher denke ich das gute Chancen für eine Heilung bestehen.
Wenn die Belastungsituation schön gleichmässig ist umso besser auch ist sicher von Vorteil wenn die Wände schön gerade sind mit wenig Verbiegungen.
Die Hufbearbeitung war in der ganzen Zeit auch nie ein Problem , das Pferd hatte keine Schmerzen mehr in dem Bereich.

Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen ,

Viele Grüße
Birgit Höllmer

Re: Alte Hufbeinastfraktur

Hallo,

für eine genaue Diagnose benötigt man weitere Röntgenaufnahmen um die genaue Lage des Bruchstückes feststellen zu können. Auch spielt die Art und Beschaffenheit des Hufes eine große Rolle um hier einen Rat geben zu können.
Daher würde ich Sie bitten weitere Bilder hier einzustellen. Eine Anleitung für die Hufbilder finden Sie hier auf den Seiten.
Bis man zu einer genaueren Diagnose findet (ich würde aufgrund des Röntgenbildes auch noch andere Möglichkeiten für die Lahmheit in Betracht ziehen) rate ich einen Hufverband mit guter Strahlpolsterung anzulegen um den Trachtenbereich so zu entlasten.

Lieben Gruß Astrid Arnold

Re: Alte Hufbeinastfraktur

Hallo,

vorab vielen Dank!

Die Lahmheit ist eindeutig auf den Bruch zurück zu führen. Es wurde nach dem Röntgenbefund eine Provokation mittels Hufzange ausgeübt, welche zu einer deutlichen Schmerzreaktion führte.
Im Anschluss anästhesierte der TA den Nerv des inneren Hufbeinastes, danach lief meine Stute lahmfrei und reagierte nicht mehr auf erneut ausgeübten Zangendruck.

Bilder des Hufes reiche ich nach.

Viele Grüße,

Barbara